Milben 2014 - wie schaut's bei Euch aus?

Hallo zusammen,
das Problem beim Träufeln ist wohl, dass es den Darm der Bienen sehr belastet.
Deshalb kann im Sommer mehrmals geträufelt werden, da die Bienen ja die Möglichkeit haben ihren Darm zu entlehren.
Im Winter, wo das Träufeln ja als Restentmilbung angewendet wird, haben die Bienen diese Möglichkeit meist nicht, weshalb dann zweimal Träufeln die Bienen zu stark belastet und zu viele Bienen sterben.

Grüße
Dietmar
 
keine Erklärung, warum, aber eine Warnung, dass nicht öfter als einmal getreufelt wird. Auf Verdampfen wird nicht eingegangen, da wir wohl in Deutschland sind. Das Verdampfen scheint aber, wenn man den Meinungen glauben darf, besser für die Bienen verträglich, als betreufeln...

Hallo Markus,

die flüssige OS zum träufeln hat Zucker beigemischt.
Das führt dazu, dass die Bienen das auch aufnehmen.
Da nun aber eine Säure in Kombination mit Zucker
vorhanden ist, entsteht das für Bienen schädliche HMF.
Je länger die Mischung vorgehalten wird um so mehr HMF
entsteht hierbei (Stichwort Bienenwohl).
Ich selbst hatte das einmal bei drei meiner Völker.
Die negative Wirkung zeigte sich darin, dass die Königin im
Frühjahr kaum noch stiftete. Die Völker fielen in diesem Jahr aus
und die Königin musste ich austauschen.

Beim sublimieren der Oxalsäure entstehen kleinste Festkörper
(unter anderem).
Diese werden von den Bienen weniger aufgenommen.


träufeln - kommt von triefen

Es gibt ja auch den Spruch
"vom Regen in die Traufe kommen".
Die Traufe ist die Abtropfkante an Dächern, an denen
dann das Regenwasser in die Dachrinne abtropft.
Davon abgeleitet ist der Begriff "träufeln", was eben auch ein
"Abtropfen" an einer definierten Kante darstellt.
Die Schreibweise "träufeln" ist dementsprechend die richtige.

VG
Hagen
 
Danke Hagen,
jetzt weiß ich was eine "Traufe" ist - man lernt ja nie aus! :)

Zum Bienenwohl:
dadurch, daß dem Bienenwohl ätherische Öle beigemischt sind, wird das Putzverhalten der Bienen angeregt (mehr als bei reiner OX-träufelung). Dadurch verteilt sich die Lösung schneller in der Traube und die Einzelbiene wird nicht so lange bzw. nicht so stark belastet. Daher ist es verträglicher. So hats mir mal jemand erklärt - aber ich habe keine praktische Erfahrung mit Bienenwohl. Die Erklärung fand ich jedoch einleuchtend....


Nils
 
Kurze Info zum Bienenwohl:

Ich habe heute beim Österr. Vertriebspartner für Bienenwohl, den Imkerhof Salzburg, die Auskunft bekommen das Bienenwohl ab September lieferbar ist.
 
... heißt das jetzt, dass das Träufeln bei der Sommerbehandlung besser verträglich ist, da die Summseln bessere Möglichkeiten des Ausscheidens haben und der Kram nicht sol lange im Körper verweilt?
Ich finde leider im Netz keine Infos, warum das Träufeln problematisch ist (organische Schäden etc.). Aber bei diversen Untersuchungen immer der Hinweis, dass das Träufeln nur einmal angewendet werden darf. Außerdem den Hinweis, dass das Träufeln im Sommer wenig sinnvoll ist, m.E. weil die Bienen nicht in der Wintertraube sind. Beispiel-Link ...

Viele Grüße
Markus
 
Eine Frage hätte ich schon wieder, ist aber ein bissl OT zu diesem Thread.
Nach HR-Wegräumen füttere ich ein. Wie viel kg sollte man jetzt einfüttern? Es kommt ja noch Springkraut und Weißklee, da finden sie sicher selbst noch viel...

Mein o.g. Volk mit an die 100 Milben pro Tag wurde abgeschleudert und behandelt. (Abfall an 2 Tagen gut 400 Milben).
Der HR ist nun weg, der war sehr voll - 18 kg. Hier habe ich wohl was verpennt, denn auch der 2 BR ist schön schwer! Laut Kofferwaage dürften in den 2 verbliebenen Zargen fast 20 kg Futter vorrätig sein. Demnach wäre es schon fitt für den Winter??!! Was mache ich nun, wenn jetzt nochmal starke Tracht käme?

Und als Kontrastprogramm: ebenfalls ein Zweizarger hat laut Waage nicht mal ein Kilo Futter vorrätig und wird fleissig gefüttert. Aber eben die Frage - wie viel? Bis zu den obligatorischen 5 kg - oder bis zu 10kg Vorrat und den Rest im August?

DANKE,

Nils
 
Nach HR-Wegräumen füttere ich ein. Wie viel kg sollte man jetzt einfüttern? Es kommt ja noch Springkraut und Weißklee, da finden sie sicher selbst noch viel...

Bitte zu bedenken, wir haben aktuell Mitte Juli, was nun nicht passieren darf ist, dass die Bienen kein offenes Futter haben. Kein offenes Futter bedeutet nun, dass wir zumindest einmal, besser zweimal pro Woche zwei Gläser 1 : 1 füttern müssen.


denn auch der 2 BR ist schön schwer! Laut Kofferwaage dürften in den 2 verbliebenen Zargen fast 20 kg Futter vorrätig sein

Ich kenne Deine Beuten nicht, ich würde nun bei meinen 10er ÖBW sämtliche BrW nach unten in den ersten Raum schlichten, allenfalls verbleibende BrW abkehren und diese an schwächere Völker verteilen. Nun kommt auf den ersten Raum ein ASG, Honigwaben in den zweiten Raum. Zwei, oder auch vier Gläser 1 : 1 Futter verfäschen den Honig nicht, dieser wird sofort verfüttert, also keine Sorge mit der Fütterung

Der Grund dafür, dieser Honig muss raus, wird der im Winter hart, so haben die Bienen mit Sicherheit Nosema.

Und als Kontrastprogramm: ebenfalls ein Zweizarger hat laut Waage nicht mal ein Kilo Futter vorrätig und wird fleissig gefüttert.

Dieses Volk würde sich über BrW freuen.

Josef
 
...
Der Grund dafür, dieser Honig muss raus, wird der im Winter hart, so haben die Bienen mit Sicherheit Nosema.

Hallo Josef,
muss jeder Honig raus? Oder nur der Melizitose-Honig, den wir heuer gar nicht bekommen haben?
Gruss, Christian
 
Das würde mich auch interessieren, meine haben alle sehr viel Honig eingelagert teils offen teils verdeckelt, es wird sich um min 60 % Linde handeln, die Lindentracht ist hier sehr gut ausgefallen. Ich hatte dieses Jahr auch nicht vor sehr viel Honig zu ernten sondern recht viel in den Völkern zu lassen oder zu verteilen. Was ist mit den verdeckelten Honigwarben aus dem Honigraum kann man die nicht auch als Winterfutter benutzen bzw. was ist da zu beachten?

Da macht man einen sehr ausgiebigen Kurs mit, und alles, und wenn man dann die ersten Völker hat , kommt doch immer alles anders als man so denkt :)
 
muss jeder Honig raus?

Ich rede nun von meiner Trachtsituation, Springkraut z.B. gibt es bei uns überhaupt nicht.

* unbedingt raus muss Melezitose-, Kürbis- und Sonnenblumenhonig, sind Honige die in den Waben kristallisieren, was den Bienen im Winter erhebliche Probleme bereitet.

* drinnen bleiben kann Robinie. Edelkastanie- (Blüten), Linde- und Goldrute, die erfreulicherweise bis weit in den Herbst hinein blüht.

Josef.
 
... bei uns gibt es viel Raps. Der sollte auch raus. Kristallisieren tut der sehr schnell ...
 
... Aber bei diversen Untersuchungen immer der Hinweis, dass das Träufeln nur einmal angewendet werden darf. Außerdem den Hinweis, dass das Träufeln im Sommer wenig sinnvoll ist, m.E. weil die Bienen nicht in der Wintertraube sind...

Hallo Markus,

das Träufeln macht nur bei einer Wintertraube Sinn. Im Sommer nur verdampfende Mittel einsetzen, weil sie den Raum vollständig ausfüllen. Am Bild unten sieht man ein beispielhaftes Volk von mir. Die Beute ist sehr voll mit Bienen. Das mit Träufeln zu behandeln ist unmöglich aber jederzeit mit verdampfenden Mitteln, die auch mehrmals hintereinander eingesetzt werden können. Ich mache dies schon seit mehreren Jahren, und nicht nur ich, mit grossem Erfolg so. Es ist richtig, dass die Bienen im Sommer das aufgenommene Mittel besser wieder aus dem Darm herausbekommen aber es belastet dennoch. Man muss auch folgendes bedenken, die Bienen füttern auch die Kö und die bekommt es nicht mehr so leicht los und fängt an zu schwächeln und somit das ganze Volk. Daher der andere Weg. Alles was den Darm direkt belastet sollte von Bienen ferngehalten werden. Seit dem ich das so praktiziere habe ich keine Probleme und Varroa 0,00 – 0,2 pro Tag.

Viele Grüsse.
 

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Wie schaut es bei euch aus mit den Milben, sind schon alle aus den Völkern? Und wieviele sind abgefallen?

Bei mir sind sehr viele abgefallen, ich habe dieses Jahr keine Brutentnahme gemacht, da der Wabenbau schon im Sommer erneuert wurde. Der Abfall ist sehr unterschiedlich, im bisherigen Behandlungszeitraum von gut 3 Wochen betrug der Gesamt-Abfall pro Volk von 800 Milben bis 5000. Ich habe sie jeden Tag gezählt. Erfasst sind nur Altvölker, bei den Jungvölkern fallen so gut wie keine.

In unserer Gegend behaupten die meisten imker es würden sehr wenig abfallen, genaue Zahlen hat jedoch keiner von denen. Ich konnte bisher bei ein paar wenigen Imkern und Imkerinnen die Windeln einsehen nach der Behandlung, auf diesen sah es genauso aus wie bei mir, übersät von Milben. Also würde mich sehr interessieren was die erstgenannten Imker für ein Geheimnis mit so wenigen Milben haben?
 
Hallo Fix,
ich habe folgende Staffelung:

Nicht geschwärmte Wirtschaftsvölker zwischen 1500 und 2500 Milben in drei Wochen
abgeschwärmte Wirtschaftsvölker maximal 500 Milben in drei Wochen
2014er-Schwärme bis 100-300 Milben / 3 Wochen
Ableger maximal 100 Milben /3 Wochen

Ich hatte bei den Schwärmen keine Milchsäurebehandlung gemacht.

Jetzt kommt es auf den Totenfall ohne Behandlung an, ob ich nochmal eingreife.

Gruss, Christian
 
Ich habe eine TBE durchgeführt und mit MS bz OS 2x im brutfreien Zustand behandelt. Bei den Brutscheunen sind einge Milben gefallen, aber sehr wenig im vergleich zu anderen Jahren, den ich habe letztes Jahr richtig gut restentmilbt ;). Bei den Fluglingen hätte ich mir die Behandlung sparen können. Ich kann nur bis 10 zählen, genauer gesagt zähle ich so:

bis 10 Milben --> keine sofortige Behandlung nötig
ab 10 Milben--> eine sofortige Behandlung nötig

Die Winterbehandlung führe ich sowieso durch, selbst bei 0 Milben natürlicher Abfall

Enschuldigung, dass ich nicht mehr genau zähle, aber ich habe dieses Jahr ausnahmerweise :) nichts neues ausprobiert. Die Wirkung von MS und OS kann ich mittlerweile bei meiner Betriebsweise gut einschätzen. Früher habe ich genauer gezählt, um den Wirkungsgrad verschiedener Behandlungsmitteln besser vergleichen zu können.

Ich bin momentan folgender Meinung:
a) Völker mit Brut oder Brutscheunen werden mit AS behandel, auch wenn ich AS nicht mag und 2 Jahre drauf verzichtet habe, aber trotz allem scheint sie mir bei Brut das einzige zufriedenstillende Mittel zu sein. Ich scheue keinen extra Aufwand und habe oft verschiedene Blockbehandlungen (4x im Abstand von 4 Tagen jede einzelne Wabe besprüht) mit OS und MS getestet, doch am Ende hatten immer genug Milben überlebt und ich musste dann doch zu AS greifen oder eine Brutentnahme durchführen.

b) Bei brutfreien Völkern wird 2x im brutfreien Zustand mit MS oder OS behandelt, wobei ich von der OS mehr überzeugt bin als von der MS. Das ist aber nur mein Eindruck.

Ich bin von einer TBE vorm Abschleudern (spätestens Mitte Juli) ala Chrigels 5-B-Methode überzeugt und zufrieden, aber ich wer weiß was ich im nächsten Jahr mache :D

Hier ein Bild von meiner 5-B-Methode, die ich an meiner 12er Dadant-Betriebsweise angepasst habe.
Links sieht man den Flugling auf MW oder Anfangsstreifen mit sehr wenigen Milben nach 2x Behandlungen in brutfreien Zustand
Rechts sieht man den Brutling mit den entnommenen Brutwaben, ebenfalls nach 2x Behandlungen in brutfrein Zustand
Über den abfallfreien Bereich hängt meine Futtertasche, die die beiden Volksteilen von einander milben- und bienendicht trennt.
Da die Fluglinge und Brutlinge unbegatte Kö bekommen haben, und ich die alten Kö etwa 10 Tage vor der TBE eingesperrt habe, konnte ich sowohl die Flunglinge als auch die Brutlinge 10 bzw 13 Tage nach der TBE in brutfrein Zustand behandeln. Aber besser wären begatte Kö, die hatte ich dieses Jahr zu dieser Zeit leider nicht gehabt. Nächstes Jahr wird dank Mini-Plus anderes.
Vor allem die Fluglinge sollten eine legende Kö behalten, da sie sont nicht zügig ausbauen und kaum sammeln.
IMG_5193.jpg
 
Nicht geschwärmte Wirtschaftsvölker zwischen 1500 und 2500 Milben in drei Wochen
abgeschwärmte Wirtschaftsvölker maximal 500 Milben in drei Wochen
2014er-Schwärme bis 100-300 Milben / 3 Wochen
Ableger maximal 100 Milben /3 Wochen
Danke Christian für die Daten!

Wie sieht es bei deinen Nachbarimkern aus und überhaupt in eurer Gegend?
 
Ich habe stets die Windeln in den Völker und zähle die Milben. Heute hatte ich den niedrigsten Abfall seit Behandlungsbeginn im July mit 0,5 Milben pro Volk und Tag. Die letzten Behandlungen liegen 2 bis 4 Wochen zurück, bei einigen Völkern dürfte es also bereits der natürliche Abfall sein. Ich bin sehr zufrieden damit, eine Winterbehandlung ist jedoch absolut und dringend notwendig.

Es schlüpft laut Brutgemüll auf den Windeln bei allen Völkern noch Brut, von zwei bis zu 5 Wabengassen (DNM), vor zwei Tagen war ein gigantischer Flugtag, sie flogen wie an einem sommerlichen Trachttag und brachten Pollen vom Senf und Phacelia mit.
 
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