Leere Bienenstöcke

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Hagenbrunn
Bei unserem letzten Vereinstreffen hat uns ein alteingesessener Imker geklagt, dass seine 5 Völker ALLE leer waren, Alle Bienen waren ausgezogen. Bei der Einwinterung waren sie noch sehr stark, bei der OS-Behandlung war ihm schon aufgefallen, dass die Völker eher klein waren und jetzt bei der Nachschau war gähnende Leere vorzufinden.
Die Diskussion hat ergeben, dass er erst Ab Mitte September mit der AS-Behandlung begonnen hat (Universalverdampfer, Stufe 2 auf 4 von unten). Wahrscheinlich war das einfach viel zu spät!

Dazu passend dieser Link aus den USA - schrecklich!
http://www.geo.de/GEO/natur/tiere/63398 ... &pageview=
http://www.geo.de/GEO/natur/tiere/54541.html
 
Da siehst man wie wichtig die Sommerbehandlung , wie auch die Winterbehandlung ist.
 
Reinhard schrieb:
Die Diskussion hat ergeben, dass er erst Ab Mitte September mit der AS-Behandlung begonnen hat (Universalverdampfer, Stufe 2 auf 4 von unten).
Aus der Ferne würde ich sagen DAS waren genau die drei Fehler die er gemacht hat.
 
Hallo Imkerfreunde!

Vom Universalverdunster muss ich alle Imkerkollegen abraten, die nicht wirklich sattelfest sind. Der Nachteil vom Univeralverdunster ist, dass die Verdunstungsmenge stark temperaturabhängig und schlecht zu kontrollieren ist.

Mein Favorit ist der "Nassenheider-Horizontalverdunster", der ist wenig Temperaturempfindlich und die Verdunstungsmenge lässt sich leicht kontrollieren.

Der Liebig-Verdunster, bzw. das Verfahren mit der Medizinflaschen nach Dr. Liebig ist auch nicht schlecht, doch wesentlich mehr temperaturabhängig.

Meines Erachtens ist es wirklich wichtig, das ein erprobtes Varroakonzept befolgt wird. Als Grundsatz kann gelten, direkt nach der Ernte die 1. und nach dem Auffüttern die 2. AS Behandlung. Da ist dann der Grundstein für eine gute Überwinterung gelegt. Mit einer Restentmilbung zur brutfreien Zeit, sprich Ende Nov. bis etwa Weihnachten (und nicht früher und auch nicht später) wird der Grundstein für eine niedrige Ausgangsparasitierung gelegt. Somit sollte es möglich sein den Zeitraum bis zur nächsten AS-Behandlung schadfrei zu überstehen.

MfG
Honigmaul
 
Hallo!

Hmm, erst mitte September mit der AS Behandlung zu beginnen ist schon reichlich zu spät. Ich hoffe der betroffene Imker wird aufgeklärt, damit sich das nicht wiederholt.

2009 habe ich mir gleich 20 Universalverdunster gekauft und ausprobiert. Gestört hat mich an der Behandlung von oben das Kondenswasser im umgestürzten Verdunster. Für zu aufwändig halte ich das Einlegen einer Isolierung in eine Leerzarge mit Verdunster um Kondenswasser zu vermeiden.
Ich meine aber dass die Anwendung von unten deutlich besser funktionieren dürfte, da der Verdunster näher an der Brut wäre und auch kein Kondenswasser entstehen würde.

Ich werde auch versuchen den Verdunster oben auf die Rähmchen zu stellen und diesmal mit der Öffnung nach oben, nicht gestürzt. So dürfte auch das Kondenswasser weniger Probleme bereiten. Ob die Verdunstungsmenge dann auch ausreicht muss ich erst probieren.

Ich habe schon so ziemlich alle angebotenen AS Verdunster ausprobiert, immer gut gegangen ist die Methode mit Schwammtuch. Dabei ist aber Erfahrung wichtig.


Guten Abend
Norbert
 
Hallo Norbert,
Norbee81 schrieb:
2009 habe ich mir gleich 20 Universalverdunster gekauft und ausprobiert.
hast Du einen Link zu dem Universalverdunster? Ich glaube, ich kenne den nicht.

Gruß Ralf
 
Hallo Rabe!

Wenn du mit dem Universalverdunster liebäugelst möchte ich dich davon abraten. Der Universalverdunster hört sich zwar einfach an, ist aber mit erheblicher Unsicherheit verbunden. Da ist einige Erfahrung notwendig.

Wie gesagt, mein Favorit ist der "Nassenheider Horizontalverdunster". Bei diesem System (ich verwende entgegen der Beschreibung) 85% AS habe bisher noch am wenigsten Nachteile festgestellt.

System Liebigverdunster, oder Medizinflasche nach Dr. Liebig ist auch gut.

MfG
Honigmaul
 
Hallo!

Genau Mike, den habe ich gemeint. Ich gehe aber davon aus, dass er bei richtiger Anwendung sehr gut funktioniert. Mein einziger Kritikpunkt war ja das Kondenswasser durch unsachgemäße Anwendung von mir.

Beim Nassenheider hat Honigmaul auch meiner Meinung nach den richtigen Tipp-
Modell Horzontal mit AS 85%. Bei dieser Applikation kann man am wenigsten falsch machen.

Schönen Nachmittag
Norbert
 
Norbee81 schrieb:
Modell Horzontal mit AS 85%. Bei dieser Applikation kann man am wenigsten falsch machen.
Genau so sehe und praktiziere ich es auch.

Grüsse
 
Hallo honigmaul, Mike, Norbert und Lupi,
honigmaul schrieb:
Wenn du mit dem Universalverdunster liebäugelst möchte ich dich davon abraten. Der Universalverdunster hört sich zwar einfach an, ist aber mit erheblicher Unsicherheit verbunden. Da ist einige Erfahrung notwendig.
[...]
System Liebigverdunster, oder Medizinflasche nach Dr. Liebig ist auch gut.
Danke für die Erklärungen und den Link. Ich liebäugelte nicht damit, ich wollte nur wissen, wie er aussieht. Ich verwende den Liebig-Dispenser, der funktioniert sehr gut.
Die MoT hat bei einem Freund trotz richtiger Anwendung letztes Jahr gar nicht funktioniert, drum versuche ich es damit gar nicht.

Gruß Ralf
 
Wer in einem Grünlandgebiet ( Weidewirtschaft) imkert, möge bitte bedenke das die Viehställe mit allerlei Pestiziden desinfiziert werden. Diese landen in der Gülle, diese wiederum auf die Wiesen mit Blütenpflanzen. Die Bienen holen Wasser oder Tracht von der vergifteten Wiese und dann? :shock:

Aus einem anderen ...forum: ...Die amerikanischen Forscher Christopher A. Mullin, Maryann Frazier, James L. Frazier, Sara Ashcraft, Roger Simonds, Dennis vanEngelsdorp und Jeffery S. Pettis gehen dem Bienensterben/CCD nach und erforschen die Ursachen für die massenhaften Verluste.

Ihre nun veröffentlichte Studie aus dem März 2010 lautet:

High Levels of Miticides and Agrochemicals in North American Apiaries: Implications for Honey Bee Health. Hoher Gehalt an Pflanzenschutzmitteln und Varroaziden: Implikationen für die Gesundheit der Bienen. Sie haben in 887 Proben (Bienen, Wachs, Pollen, etc.) über 121 verschiedene Pflanzenschutzmittel gefunden.

60 % der Pollenproben enthielten mindestens ein systemisches Pflanzenschutzmittel. 47 % der Proben enthielten die Milbenbehandlungsmittel Fluvalinate und Coumaphos (hierzulande unter Perizin bekannt).

Außerdem wurde das Fungizid Chlorothalonil in Konzentrationen bis zu 99 ppm (parts per million) in Pollenproben gefunden. Die Insektizide Aldicarb, Carbaryl, Chlorpyrifos und Imidacloprid, die Fungizide Boscalid, Captan und Myclobutanil, sowie das Herbizid Pendimethalin.
Das Wachs und die Mittelwände waren zu 98% mit Fluvalinate (bis zu 204 ppm) und Coumaphos (94 ppm). Im Durchschnitt fanden sich im Wachs sechs verschiedenen Pflanzenschutzmittel bis zu einem Maximum von 39 verschiedenen Pflanzenschutzmitteln.
Weniger Pestizide wurden in adulten Bienen und der Brut gefunden, außer den Fällen, wo Vergiftungen mit Permethrin (20 ppm) and Fipronil (3.1 ppm) gefunden wurden.

Der Schluß daraus ist: The 98 pesticides and metabolites detected in mixtures up to 214 ppm in bee pollen alone represents a remarkably high level for toxicants in the brood and adult food of this primary pollinator.
Die 98 verschiedenen Pestizide und deren Metaboliten (Abbaustoffe) die in Mischungen bis zu 214 ppm (parts per million) allein in Pollen gefunden wurden, repräsentieren ein bemerkenswert hoher Gehalt an Giften im Futter der Brut und der adulten Bienen dieses wichtigen Bestäubers.

Die Untersuchungen laufen in diese Richtung weiter! Pflanzenschutzmittel + Varroazide.

Zum Nachlesen (auf Englisch): http://www.plosone.org/article/info%...l.pone.0009754Direkter Link zur vollständigen Studie (PDF): http://www.plosone.org/article/fetch...esentation=PDFDie Studie sollte sich jeder ansehen, weil darin die Tabellen mit den Funden aufgeführt sind.


Bitte um Beachtung, Links von anderen Bienenforen werden hier nicht gerne gesehen.
drohne
 
Ich würde sagen, der Verdampfer ist hochgradig gefährlich.
Kein Abstand zur Beute. Damit kannst auch Deine Lungen Varroafrei machen. :shock:
 
Selurone schrieb:
Ich würde sagen, der Verdampfer ist hochgradig gefährlich.
Kein Abstand zur Beute. Damit kannst auch Deine Lungen Varroafrei machen. :shock:

Hallo Selurone,

das würde ich nicht sagen, ich habe das auch schon bei div. Berufsimkern gesehen, die haben keinerlei Probleme.

Außerdem gibt es im Internet div. Untersuchungen wonach die Dämpfe nicht höher sind als wenn du z.B. Gemüse wie Rote Beete, Mangold, Rahbarber usw. isst.

Gruß
Eismann
 
eismann schrieb:
Außerdem gibt es im Internet div. Untersuchungen wonach die Dämpfe nicht höher sind als wenn du z.B. Gemüse wie Rote Beete, Mangold, Rahbarber usw. isst.

Gruß
Eismann
Das mag sein.
Aber in welcher Verbindung die OS in Deinen Körper gelangt, ob Pur oder im Gemüse, ist schon ein gewaltiger Unterschied.
:n186:
http://www.seilnacht.com/Chemie/ch_oxals.htm
Außerdem ist die Erde rund und keine Scheibe! Wenn Du verstehst, was ich meine.
 
Mal an Pestizide gedacht? Mal an mit Pestiziden vergiftete Pollenwaben gedacht? Bei soviel Gleichmut und dummes Nachgeplappere der Ansichten von " weisen" Bienensachverständigen(wissenschaftlern) bekomme ich einen dicken Hals! :evil:
 
Das Problem,ob und in welchem Umfang Pestizide als Ursache für das weltweite Bienenvolksterben verantwortlich sind,wird von den Bieneninstituten, der Politik und den Imkerverbänden mit spitzen Fingern angefasst . In dem von den Bieneninstituten und der Pflanzenschutzmittelidustrie gemeinsam durchgeführten Studie zu dem Bienenvolksterben, wurde z.B.die Analysemethode so ungenau wie nur möglich beschrieben.Von nachweisbar 258 Wirkstoffen und Metaboliten wurden nur 42 erfasst und bewertet. Die gemessenen Rückstandskonzentrationen wurden bis auf wenige Einzelfälle verschwiegen und zahlreiche Daten weggelassen. Das Weglassen unliebsamer Meßwerte, wie in der Studie " Bienenmonitoring" geschehen, ist die häufigste Form von Fälschung in der Wissenschaft. Insofern bedeutet die Studie keineswegs einen Freispruch für Pestizde.
 
Ein bisschen dürftig, aber immerhin!

Auszug aus dem Bericht:

"....Rückstände chemisch-synthetischer Pestizide lassen sich regelmäßig in Bienen und Bienenprodukten wie Pollen und Honig nachweisen. Bei der Analyse von 215 Proben eingelagertem, fermentiertem Pollen, dem so genannten Bienenbrot, wurden zwischen 2005 und 2007 insgesamt mehr als 56 Pestizidwirkstoffe nachgewiesen, darunter Fungizide, Akarizide aus der Varroabekämpfung und Herbizide. Das Niedersächsische Bieneninstitut spricht in diesem Zusammenhang von einem auffälligen „Grundrauschen“ an Pflanzenschutzmittelrückstände...." :!:

Der ganze Bericht: http://www.pan-germany.org/download/biodiversitaet/Auswirkungen_chemisch-synthetischer_Pestizide.pdf
 
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