Kleiner Beutenkäfer - Aethina tumida

AW: Kleiner Beutenkäfer

Hallo!

Seit nicht so streng mit unserer Imkerorganisation
Die Biene Österreich informiert nun auch http://www.biene-oesterreich.at/?id=2500,1133440,,
Seit der Info vom Walter sind lediglich ein paar Tage vergangen.

Unseren "Ober Imker" hab ich am 15.9. ein Mail zu diesen Thema gesandt.
Eine Antwort bekam ich erwartungsgemäß nicht.

@Marcel
Genau den selben Gedankengang verfolge ich seit drei Jahren
- die Kosten der Mitgliedschaft bei Erwerbsimkerbund sind leistbar - ich glaube 70€ für uns Kleinen
- beinhaltet dieser Beitrag auch die Haftpflichtversicherung?
- in der Steiermark wird die Wanderkarte (auf Basis einer Futterkranzprobe) von der Imkerschule Graz ausgestellt, wie läuft dies wenn ich den Imkerbund den Rücken kehre?

Schöne Grüße Sepp

PS: in einem Nachbarforum informiert Josef Bodner aktuell zu der Entwicklung zu diesen Thema
 
AW: Kleiner Beutenkäfer

Ich befürchte, dass der Käfer schon bei uns ist, denn ich kenne schon 3 Betriebe, die in das Sperrgebiet wanderten.

Und so wie es aussieht, ist der Käfer schon etwas länger unterwegs, als seit ein paar Wochen.

LG

Das ist durchaus denkbar! - Ohne den Teufel an die Wand malen zu wollen.

Wer sagt uns, daß er nicht schon im April 2014 zu uns gekommen ist mit Paketbienen oder den zurückgebrachten Völkern?!

Wir sollten sehr, sehr wachsam sein und uns gut vorbereiten.

Ich appelliere schon seit Jahren, landkreiseigene Vermehrungsbetriebe zu installieren. Wurde und werde aber jedesmal ausgelacht.
Nun haben wir den Salat!

Klar, die Jungimker wollen Völker haben und die alten Imker, die sich schämen beim Nachbar einzukaufen, die kaufen nunmal Paketbienen!

Drum, Holzauge, sei wachsam!

Griass Simmerl
 
AW: Kleiner Beutenkäfer

Hallo,

das wir den Käfer noch erleben werden ist für mich auch Fakt. Ich war gestern und heute in Brandenburg unterwegs und habe mit schrecken gesehen mit welchen industriellen Maßstäben da geimkert wird und über welche Distanzen die Völker transportiert werden.

Allerdings denke ich, das man auch mit dem Käfer leben kann. Wir haben die Milbe geholt und kommen jetzt mit ihr klar, dann kommen wir auch mit den Käfern zurecht..

Mfg Malte Niemeyer

Ich glaube nicht, daß wir so einfach mit ihm zurechtkommen werden. Es wird für unsere Bienen einfach zuviel. Pestizide, Varroa und nun noch der Käfer. Habe Kontakt zu einem Imker in Australien und die haben schon zu beißen damit, und das ohne Varroa. Bleibt ein verzweifelter Einsatz von Chemie bei den Bienenstöcken wie in AmiLand, das wollten wir ja eigentlich alle nicht mehr.

VG
 
AW: Kleiner Beutenkäfer

Hallo zusammen,

von den Bekämpfungsmethoden gegen den kleinen Beutekäfer scheint mir der "Bee-Balster" - eine Käferfalle auf Pflanzenölbasis - derzeit am Sympathischsten.
Mit einer solchen Falle könnte man schon jetzt provisorisch prüfen, ob und wann der Käfer kommt.

Weiß jemand, ob und woher man solche Fallen in Deutschland beziehen kann?

Informationen zum Käfer und der Behandlung dagegen findet man in der PDF-Datei >Der kleine Beutenkäfer< des Bundesforschungsinstituts für Tiergesundheit Freiburg.

Ein englischsprachiges >Youtube-Video< zeigt die Anwendung des "Bee-Blasters".

Gruß,
Hermann
 
AW: Kleiner Beutenkäfer

Es wird für unsere Bienen einfach zuviel. Pestizide, Varroa und nun noch der Käfer. Habe Kontakt zu einem Imker in Australien und die haben schon zu beißen damit, und das ohne Varroa. Bleibt ein verzweifelter Einsatz von Chemie bei den

Genau so sehe ich das auch!! Leider ist es ein alter Spruch, aber alktuell wie nie: "viele Jäger sind des Hasen Tod"!
abgewandelt,: Neonic`s+ Varroa+kl.beutenkäfer+Monokulturen= Bienensterben
gruß Olaf
 
AW: Kleiner Beutenkäfer

Wenn ich lese, dass beabsichtigt ist auch im Frühjahr 2015 Paketbienen aus Süditalien nach dem Norden zu verkaufen (die Bienen stehen 100 km von der Schutzzone entfernt), dann beginne ich an der Redlichkeit einiger Imker (und Bienenhändler) zu zweifeln!

Man kann nur an alle Imker appellieren: Kauft keine Bienen! ​(jedenfalls nicht aus zweifelhaften Herkünften, ansonsten könntet ihr euren Bienen die Pest an den Hals geholt haben!)
 
AW: Kleiner Beutenkäfer

Liebe Imkerkollegen,
ein Information von vor Ort.
Es wurden zwei Schutzzonen eingerichtet:
Die rote Zone Radus 20km:
Es gab insgesamt 18 positive Befunde in der roten Zone. Fast alle im Umkreis von 2-3km des Ausbruch. Neben einen Befall in einer Entfernung von 8-10km einen einzigen in einer Entfernung von etwa 16km. Darüber hinaus wurden deshalb sofort auch alle Bienenstände in einer Entfernung von zusätzlich 8km sofort untersucht. Die Verbreitung in diese Richtung wird durch den Wind in Richtung Aspromonte begründet.
In der roten Zone wurden alle Bienenvölker untersucht und wird der gesamte Bestand und das Material abgebrannt. 4m im Umfeld des Fluglochs wird das Erdreich umgearbeitet und mit einer massiven Chemokeule bearbeitet. Ein eigener LKW mit 2 Tierärzten und Imker sind dazu unterwegs. Behandelt wird mit einem Pyrethroid in wässriger Mikroemulsion für zivile Nutzung. Mit Gesichtsmaske und Schutzanzug wirde das Wirkmittel mit Hochdruck aufgebracht.
Es handelt sich um das larvizide Insektizid "Deadyna (registrierte Marke)". Die Wirkstoffe sind Cypermethrin und Tetramethrin.
Das Gebiet wird jetzt von Imker und Mitarbeiter der Forstbehörden begangen um Schwärme und unbekannte Bienenvölker zu finden.
Blaue Zone (100km Radius)
Hier werden ALLE Bienenvölker untersucht! Käferfallen werden italienweit aufgestellt.
Lt. heutigem Protokoll des italienischen Verbandes werden derzeit alle Bienenwanderungen und Bienenkäufe nachvollzogen und intensive Befragungen durchgeführt.
Ich gehe übrigens nicht davon aus, dass Imker des deutschsprachigen Raumes in der roten Zone überwintern oder dort Material gekauft haben. Am Ausbruchsort ist der Standort der kalabresischen FAI - nicht unbedingt der Verband der Großimker. Und wenn ich einige Hintergründe zur Hafengegend dort kenne, ist es dort ungleich schwerer für einen "Fremden" Bienen zu halten als in anderen Gebieten... die Region heißt 200km weiter auch noch gleich und ist dort ganz sicher etwas risikoloser...
 
AW: Kleiner Beutenkäfer

Ergänzend - in der Region Kalabrien dürfen Bienenvölker derzeit weder innerbetrieblich noch außerbetrieblich von den Ständen verbracht werden!
Liebe Grüße
Sepp
 
AW: Kleiner Beutenkäfer

Danke für diese Information Sepp, wie es aussieht dürften selbst die Italiener da sehr konsequent agieren, wollen wir doch hoffen, dass sie damit auch Erfolg haben.

Josef
 
AW: Kleiner Beutenkäfer

Keine guten Nachrichten aus Süditalien:
Mittlerweile sind bei Nachforschungen zusätzliche Stände positiv getestet worden. Alle in der "roten Zone". Insgesamt wurden auf 30 Stände Käfer gefunden. Auf drei Ständen wurden auch Larven gefunden, alle im näheren Umfeld des ersten Fundes.
Einer der neuen Funde ist in einer anderen Provinz. Das hat damit zu tun, dass dieser sehr nahe nördlich des ersten Fundes liegt.
Scheinbar wurde das Abbrennen der Bienenvölker nicht so generalstabsmäßig wie berichtet durchgeführt.
Aber das ist auch Italien. Die Kontrollen scheinen trotzdem sehr konsequent zu sein, diese Info stammt vom Institut aus dem Veneto. Scheinbar haben die Behörden eine nochmalige Nachsicht angeordnet.
Liebe Grüße
Sepp
http://www.izsvenezie.it/images/sto...0-13/Casi_confermati_di_Aethina_tumida_EN.pdf
 
AW: Kleiner Beutenkäfer

Danke und wenn´s geht halte uns bitte auf dem Laufendem.

Josef
 
AW: Kleiner Beutenkäfer

Ich kenne diese Gegend recht gut aus früheren Exkursionen in das Aspromonte Gebirge (Naturpark). Wie auf dem unten angeführten link (Karte) erkennbar, gibt es in dieses Berggebiet hinauf viele (kontrollierte) Bienenstände. Die ganze Gegend bietet Bienen eine ganzjährige Tracht, denn die höher liegende Landschaft wird kaum bewirtschaftet und ist stark verbuscht und bewaldet. Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, hier all die wilden Völker ausfindig zu machen. Der vorwiegend landeinwärts wehende Wind hat mit Sicherheit einzelne Käfer bergwärts getragen. Was menschliche Transporte allenfalls mit verursachen wird nie eruierbar sein.
Diese Invasion des Beutenkäfers ist nicht vergleichbar mit dem Vorfall vor Jahren in Portugal - Illusionen über einen günstigen Ausgang dieser beginnenden Katastrophe sollte man sich keine machen.
Link zur aktuellen Befallslage: http://www.izsvenezie.it/images/stories/Pdf/apicoltura/aethina-tumida/2014-10-13/20141014_Zoom20km_EN.pdf
Und wer sich die Gegend aus der Luft anschauen will, gibt einfach bei google maps "gioia tauro" ein und wählt die Satellitenaufnahme.
Chrigel
 
AW: Kleiner Beutenkäfer

Im Februar soll es für einige Imker eine Kalabrien-Fahrt geben... Wird sicher interessant, sich über die Erfahrungen auszutauschen...
Liebe Grüße
Sepp
 
AW: Kleiner Beutenkäfer

Mittlerweile bekomme ich schon besorgte PNs welche anregen wir Bienenforumaner sollten Bienenhandel aus Südeuropa unter keinen Umständen unterstützen, ja sogar Königinnenverkäufe aus unsicheren Ländern infrage stellen. Alles wichtig und richtig, allerdings weiß ich nur nicht wie wir dies anstellen könnten? :-k

Eines aber gleich vorweg, Bienenhandel jedweder Art haben wir bisher nie unterstützt und werden dies auch weiterhin nicht machen. Bei Königinnenverkäufe sehe ich jedoch große Probleme, wie sollten wir auf unsere Züchter, die ja samt und sonders Profis sind ins Gewissen reden? Selber denke ich von denen geht eher keine Gefahr aus, vielmehr jedoch von jenen Imkern die jährlich auf der Brennerbrücke KuS entgegennehmen, scheint dies doch billiger zu sein als Bienen einzufüttern, entmilben und im Frühjahr mühsam die Völker für die Trachten aufzubauen.

Darf ich unsere Runde fragen wie Ihr dies seht, bzw. welchen Beitrag wir zur Vermeidung bzw. ausbreiten des Beutenkäfers leisten könnten?

Josef
 
AW: Kleiner Beutenkäfer

Im Herbst 2008 konnte ich nicht ahnen, dass von dieser Gegend aus eine neue Bedrohung unserer Bienen ausgehen könnte.
Den abgebildeten Bienenstock als Schaubeute auf dem Capo vaticano gibt es wohl jetzt nicht mehr, denn er steht in der 20 km Zone.
Chrigel_Schaukasten Kalabrien.jpg

Chrigel
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Kleiner Beutenkäfer

Darf ich unsere Runde fragen wie Ihr dies seht, bzw. welchen Beitrag wir zur Vermeidung bzw. ausbreiten des Beutenkäfers leisten könnten?

Moin Josef,

ich denke, wir können uns lediglich auf den Einschlag vorbereiten ... auf ins Gefecht, Rosinante!

Gruß,
Hermann
 
AW: Kleiner Beutenkäfer

Da bin ich mal gespannt, wie die Konzepte der Zukunft aussehen. Die Säuren scheinen da ja nicht wirklich der Bringer zu sein. Hoffentlich verschlechtert sich dadurch nicht auch noch die Vitalität der Bienen, die ja sicherlich schon durch die Anwendungen mit AS, MS und OS gegen die Varroa beeinflusst wird. Vielleicht wird es jetzt sogar um so wichtiger werden, bienenverträgliche Konzepte zu überlegen. Als Beispiel sei die 5B-Methode von Christian genannt. Ob die das Unglück, wenn es denn kommt, verhindern kann, wage ich aus heutiger Sicht allerdings anzuzweifeln.

Viele Grüße
Markus
 
AW: Kleiner Beutenkäfer

Hallo,
der kleine Beutenkäfer braucht Sandboden zur Vermehrung. Deswegen kam es zur keiner starken Vermehrung in den USA. Alles was Lehmboden hat ist ungefährdet. Ein starker Winter macht den Beutenkäfer platt.
Mit Grüßen aus Nürnberg
Thomas K
 
AW: Kleiner Beutenkäfer

Ein starker Winter macht den Beutenkäfer platt.

Thomas, ein starker Winter dezimiert ihn zwar, aber der Käfer ist so schlau und Überwintert teilw. in der Wintertraube und kann sich von den Bienen sogar noch Futter erbetteln - die Europäischen Bienenrassen sind auf so einen Schädling schlecht vorbereitet.

Wenn man sich den Link von Chringel (Beitrag 53) anschaut, dann glaube ich nicht mehr, dass der Käfer aufgehalten werden kann,
zudem kann er ja auch Hummeln und andere Wildbienen befallen, das zu kontrollieren, ist so gut wie unmöglich... zumindest aus meiner Sicht.

Gruß Franz
 
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