Absperrgitter - Für und Wider

Von solchen Postings haben wir nichts,

Stimmt genau, ich wollte mit diesem Posting eine gewisse Überspitzung erreichen. Wir Imker können die Bienen nicht fragen wie wohl sie sich fühlen und eine Umfrage bei ihnen würde wohl immer ergeben, dass sie sich den Imker weg wünschen.

Aber wir können Untersuchen welche Betriebsweisen nach welchen Gesichtspunkten die Arbeit, sowohl der Imker als auch der Bienen (bei der Honiggewinnung, Völkerentwicklung,...), wie stark beeinflussen.

Gut... also sachlich ...

Vor zwei Jahren hatte ich Absperrgitter verwendet. Sowohl mit Rundstäben aus Metall und Holzrahmen als auch diese Plastikdinger mit eher ovalem Stabquerschnitt. Ich konnte nicht beobachten, dass die Honigräume schlechter angenommen wurden als ohne ASG (Ich kann Aufgrund der unterschiedlichen Zargengröße keine Brut nach oben hängen). Muss aber sagen, dass mir langjährige Erfahrung fehlt.

Meine Bienen haben die Absperrgitter in ihr Leben integriert. Sie haben durch die Stäbe hindurch ihre Stege zur Überbrückung des Abstands gebaut und gut wars.

Die Plastikdinger kann ich nicht empfehlen (außer für Notfälle - sie funktionieren immerhin). Sie sind einfach zu flexibel. Wenn man mal in den Brutraum rein muss, kann man damit die Stege nur schwer teilen (Also wenn, eventuell vorher versuchen mit einem Draht das Wachs der Stege durchzuschneiden!). Der Plastikmist biegt sich durch und man werkelt und werkelt, bis das ganze Bienenvolk den Eindringling erkannt hat (Man darf nicht vergessen: In den Stegen ist auch oft etwas Brut - und wenn das gesamte Volk durch das rütteln und schütteln gleichzeitig drauf kommt, dass man ihrer Brut was antut... puh-ha... ich sag nur Vollkörperschutz!). Übrigens beginnt das G'fret (das Ärgern) schon mit dem runter nehmen des Honigraums, weil die Stege eventuell auf der Unterseite des Rähmchens befestigt sind und die Bienen das ASG zu allem Überfluss auch noch mit Propolis an die obere Zarge kleben. Die sind also schon alarmiert, wenn man nur den Honigraum abhebt. (Dabei kann man kaum vermeiden, dass man das flexible ASG irgenwo mitanhebt und dieses dann voll zurückschnalzt.) :SM_1_75:

Beim Metallgitter kratzt man das Wachs, das oben auf dem ASG drauf ist weg, ein Ruck mit dem Stockmeißel am Rahmen und das Gitter ist unten. Gerade mal einpaar Ammenbienen denken sich "was is jetzt los?". Rauch drauf und sie setzen andere Prioritäten.

Bezug nehmend auf mein erstes Posting kommt für mich persönlich momentan nur ASG infrage. Ohne ASG zu imkern kann ich mir bei meiner Betriebsweise, bei diesen Massentrachtverhältnissen nicht mehr vorstellen. Die extremen Massentrachten sind der Freund des Imkers (kohlemäßig) aber der Feind von versuchen, die Bienen "naturnah" zu halten (ohne ASG, Warré,...).

Lieben Gruß
Florian
 
AW: Absperrgitter für und wider

Genau wie ein Schied

Bei geschiedeten Dadant haben die Völker auf die Brutwaben kein Futter, weil sie ihr Futter vom Honigraum abholen können. Unser Honigraum ist nie leer geschleudert wie euren, sonst würden unsere Völker sofort verhungern! Beim Abschleudern sind die beiden Randwaben mit Honig und Pollen gefüllt und dies sind auch garantiert über 6 kg Honig, der Honig im Futterkranz auf Brutwaben, da beim Abschleudern das Brutnest sich schon verkleinert hat, kommen noch dazu. Nur mit dem Unterschied, dass diese über 6 kg Honig bei Dadant nicht geschleudert werden, sondern den Völkern als Winterfutter belassen (ist das Melehonig, so einfach diese Randwaben zum Rand schieben und das Futter davor einlagern lassen). Im Gegenteil zu deiner Betriebsweise, wo du diesen Honig mit dem ASG isolierst und abschleuderst und dann sprichst du von Honigdieb!
Du lässt den Völkern also den Honig im Randbrutwaben nur bis zum Abschleudern, was den Völkern total egal ist, ob sie ihren Futter von Brutwaben oder von Honigwaben abholen. Nachm Abschleudern nimmst du ihnen den ganzen Honig weg, oder wie viel Honig hat noch ein ÖBW-Volk, was mit ASG auf eine einzige ÖBW-Zarge zusammen gedrückt wird?

Du kannst das Schied so viel schlecht machen, wie du du willst. Für mich ist eindeutig klar, wer der schlimmer Honigdieb ist! Ob's mit Schied oder mit ASG, am Ende zählt nur eins und zwar wieviel Honig die Völker nachm Abschleudern behalten dürfen!

Ist alles schon zichmal durchgekaut. Durch Wiederholung und provoziernde Begriffe wie Honigdieb und Honigquetscher kann man die anderen schlecht machen, aber selber wird man dadurch sicherlich nicht. Ich bin mir mittlerweile diese Diskusionen Leid.

Lg Salsa

OT hier, bitte verschieben,

aber ich hab immer noch nicht verstanden warum man da nicht einfach eine Beute mit 6-8 Hoch-Waben nutzen. Was nützt mir denn eine grosse Beute wenn ich die nicht 100% nutze und auch noch eine Honigzarge wuchten muss?
Da könnte man doch eine Dadant 8 Wabenzarge bauen (gibt es ja bereits Imker die das tun) und die um 10-15cm höher machen. Das Resultat: weniger Bruträhmchen und keine Honigzarge zu heben.
 
AW: Absperrgitter für und wider

Florian und Oliver´s letzte Posting machen Sinn, Florian sagt klar was Sache mit Rundstabgitter ist und sagt auch klar was Sache mit Plastikgitter ist, mit beiden ASG hat er Erfahrung und weiß somit wovon er redet.

Ebenso Olivers Posting Posting wo er die Beutengröße infrage stellt, wozu eine Monsterbeute verwenden wenn ich letztendlich doch die Bienen auf fünf Waben schiede?

Aber bleiben wir hier bitte beim ASG, meine Erfahrung ist hier klar und deutlich pro ASG mit Rahmen, hier habe ich geradezu großartige Möglichkeiten um Sortenhonig zu ernten, was brächte es mir als Wanderimker wenn ich -sagen wir- ein drittel Rapshonig im ersten HoR lasse und denn folklich nie mehr raus bekomme.

Josef
 
AW: Absperrgitter für und wider

ein drittel Rapshonig im ersten HoR lasse und denn folklich nie mehr raus bekomme.

Ja -wenn man die (elektrisch mit Vollgas) geschleuderten Waben in der Hand hält und pro Wabe durchschnittlich noch etwa einen halben Kilo kristallisiert drin hat, kommen einem fast die Tränen... --- Wenn man von seiner Honigernte auch noch leben muss, kann man sich so einen Luxus noch weniger leisten.
 
AW: Absperrgitter für und wider

Servus miteinander,

dieses Jahr will/wollte ich erstmalig ASG mit Holzrahmen bei den Trachtvölkern einsetzen.
Die Honigräume sind abwechselnd mit Rähmchen mit Anfangsstreifen und ausgebauten Waben vom letzten Jahr bestückt.
Bei der gestrigen Schwarmkontrolle mußte ich feststellen, das die Honigäume sehr spärlich angenommen werden und alles unten in den Brutraum eingelagert wird.
Somit habe ich bei einem Standort alle ASG wieder entfernt, um festzusstellen, ob die Annahme des Honigraums dann besser wird.
Natürlich kann es auch sein, daß ich die Honigräume zu spät aufgesetzt habe und die Mädels das Programm(Schwarm) gewechselt haben.
Das sehe ich jetzt dann beim Standort ohne ASG.

gruß
bernhard
 
Hallo Kollegen,

habe eine wichtige Frage, wo ich im Moment nicht mehr weiß wie ich fortfahren soll...

Mein Volk sitzt aktuell auf 2 Zargen. Unten befindet sich hauptsächlich Brut (7-8W) und oben bereits etwas eingetragener Honig (3-4W).
Nun ist es so das 300m von meinem Stand Raps blüht und ich nun nicht weiß, ob ich ein Apsperrgitter zw. 1 u. 2. Zarge geben soll oder nicht?
Problem ist, falls ich ein Asperrgitter hineingebe, hat die Königin danach sehr wenig Platz zum stiftel, da ja unten so gut wie alles voll ist...
Aber wenn ich keines reingebe, dann habe ich Raps und Brut vermischt und kann den Rapshonig somit nicht sauber trennen und demnach schleudern...dadurch besteht die Gefahr das der Rapshonig im Volk kristallisiert...
PS: Wichtig ist mir das das Volk stark wird und weniger der Honig...

Ich hoffe ich habe es einigermaßen klar beschrieben.

Somit die Frage: Asperrgitter JA od NEIN? Was sagt ihr?

Danke!
Gruß
Johannes
 
Mein Volk sitzt aktuell auf 2 Zargen. Unten befindet sich hauptsächlich Brut (7-8W) und oben bereits etwas eingetragener Honig (3-4W).

Das ist in Summe zumindest 10 bis 14 BrW, also ein sehr gutes Volk mit guter Königin, aber nun gehen wir es an

Problem ist, falls ich ein Asperrgitter hineingebe, hat die Königin danach sehr wenig Platz zum stiftel, da ja unten so gut wie alles voll ist...

Die unteren acht BrW bleiben, eventuell kannst inmitten eine MW geben, allerdings müssten zwei Randwaben Honigwaben sein, somit wäre der untere Raum optimal bestückt, nun gehen wir zum zweiten

Wichtig ist mir das das Volk stark wird und weniger der Honig...

Das ist der Springende Punkt und ganz genau so gehen wir nun vor, der zweite Raum wird mit ebenfalls zwei Honigwaben als Randwaben bestückt, nun kommen inmitten der Zarge alle BrW, dies sind nun zwei bis sechs, zwischen HoW und BrW kommen nun ausnahmslos MW, somit wäre der zweite Raum fertig.

Nun zu ASG und somit zum HoR, ASG wenn möglich mit Rahmen auflegen, inmitten des HoR kommt eine geschlossene BrW als Magnet, der restliche Raum wird mit Honigwaben, bzw, Leerwaben aufgefüllt.

So würde ich es machen, sagt

Josef
 
Hallo Josef,

danke für deine Antwort, aber leider scheint es als ob ich den Sachverhalt etwas mangelhaft dargestellt habe.

Das ist in Summe zumindest 10 bis 14 BrW, also ein sehr gutes Volk mit guter Königin, aber nun gehen wir es an

In der oberen Zarge (2.) befindet sich auschließlich Honig und keine Brut. Brut ist nur in der 1. Zarge.
 
danke für deine Antwort, aber leider scheint es als ob ich den Sachverhalt etwas mangelhaft dargestellt habe.

So etwas ist immer wieder ärgerlich und passiert dann, wenn Profile mangelhaft ausgefüllt sind.

Josef
 
verstehe nicht was du meinst Josef?

Wenn unsere Modaratoren und auch ich Fragen beantworten, so würde wir bessere und mehr Angaben im Profil benötigen, z.B. welche Beute, welche Rähmchen, der Wohnbezirk, wie hier geschrieben

(7-8W) und oben bereits etwas eingetragener Honig (3-4W).

Hier ging ich von 7-8W und 3-4W, folglich also von 10 bis 14 BrW aus, was sich eben bei der Beantwortung als kapitaler Fehler herausstellte.

Josef
 
Okay kann ich gerne nachtragen, wusste nicht das man das kann bzw. wo man das ausfüllt...aber ich werde nochmals nachsehen...Wohnbezirk sollte aber eigentlich eingetragen sein.

Okay jetzt nochmals zurück zum eigentlichen Thema:
Soll ich nun ein Apsperrgitter zw. 1 Zarge (Brut) und 2. Zarge (keine Brut, nur etwas Honig) reingeben oder darauf verzichten und Gefahr laufen, dass mir der Rapshonig kristallisert da dieser danch mit Brut vermischt ist...?
 
Soll ich nun ein Apsperrgitter zw. 1 Zarge (Brut) und 2. Zarge (keine Brut, nur etwas Honig)

Ja, auf alle Fälle und nun werden wir schauen damit der HoR gefüllt wird.

Als, 1. Raum ist BrR, hier kommen zwei Honigwaben, halbvoll genügt, als Randwaben, die Brut mit Ausnahme einer verdeckelten BrW -die brauchen wir für den HoR- kommt inmitten der Zarge, freier Platz zwischen BrW und Randwaben wird mit MW aufgefüllt.

Nun ASG auflegen, die eine verdeckelte BrW kommt inmitten der 2. Zarge die nun zum HoR wird, die bisher gefüllten HoW kommen links und rechts der BrW, der noch freie Raum wird mit den vorhandenen Leerwaben aufgefüllt.

Wären infolge der gegebenen MW zu viele Leerwaben, so kannst diese vorerst weglassen, MW wären doch wichtiger.

Josef
 
Die Brutwabe komm nach oben, damit der HoR besser angenommen wird?

Wenn der Raps verblüht ist (in ca. 1 Woche) + etwas Zeit zum Eindicken des Honigs, kann ich danach das Absperrgitter wieder rausgeben und somit die 2. Zarge freigben für die Königin?
 
Die Brutwabe komm nach oben, damit der HoR besser angenommen wird?

So ist es, diese Wabe zwingt förmlich die Bienen um nach oben zu gehen. Sollte Dich diese eine BrW stören und diese nicht schleudern wollen, so sie mit einem Reißnagel zum besseren erkennen markieren, könnte folglich als erste FuW für Ableger werden.

kann ich danach das Absperrgitter wieder rausgeben und somit die 2. Zarge freigben für die Königin?

Dies wäre sogar ideal, ASG, der bisherige HoR würde nun zur 2. Brutzarge werden, wiederum käme eine BrW in diesen zweiten Raum, als Randwaben zwei FuW und der Rest würde mit MW aufgefüllt werden. Abermals käme auf diesen 2. Raum das ASG, ein weiterer 3. Raum als HoR aufgesetzt, vorerst noch ohne BrW.

Gute Völker haben in diesem 2. Raum innert einer Woche 7-8 BrW, ist dies der Fall geht das Volk förmlich über vor lauter Bienen, nun kannst eine verd. BrW in den HoR ziehen.

Josef
 
Super, wie immer top, vielen Dank Josef!
 
Servus miteinander,

also ich habe bei meinen Mädels bei der letzten Schwarmkontrolle alle ASG wieder rausgeworfen.
Mein Eindruck ist, mit ASG wird der HR weniger gut angenommen bzw. schlechter eingetragen.
Da meine "Kontrollgruppe" ohne ASG die Honigräume schneller ausgebaut hat.
Außerdem ist das ASG bei der Schwarmkontrolle ein Teil mehr, daß ich wegnehmen muß - Überbau entfernen - wieder anbringen muß.

gruß
bernhard
 
Heuer bin ich froh, dass ich Absperrgitter verwende. Im Honigraum bilden sie nämlich oberhalb des Brutnestes einen Futterkranz und scheinen zu erwarten, dass ihnen die Königin Eier reinlegt. Das gäbe wieder Probleme (voriges Jahr hatte ich kein Absperrgitter), wenn die könnten wie sie wollten...

lg
Florian
 
Imkern ohne ASG käme für mich niemals infrage, was ich benötige ist eindeutige Sortenhonige und käme bei ohne ASG die Kö nach oben so wäre dies ein absolutes Desaster, Raps käme in die Robine, Linde käme in den Waldhonig, usw. usf.

Mein Eindruck ist, mit ASG wird der HR weniger gut angenommen bzw. schlechter eingetragen.

Kommt doch auf die Betriebsweise an, zu schwachen Völkern drei Halbzargen geben ist klar gegen die Interessen der Bienen, wird der HoR gewissermaßen integriert und zudem ein ASG Rähmen verwendet, so sehen die Bienen dies nicht als Fremdkörper. Nicht gut sind Plastik oder Alu ASG ohne Rahmen, hier bleiben lediglich die Wabengassen als Durchgang was die Bienen freilich nicht besonders schätzen.

Josef
 
Auch meine Hochwaben (rund 35 cm) mit konstanten Futtergürteln bieten keinerlei Schutz davor, dass die Königin im Honigraum brütet. Deshalb verwende ich für die Frühtracht, die zu einem hohen Teil aus Löwenzahn und Bergahorn stammt ein ASG. Ohne ASG gäbe es in einzelnen Jahren kaum brutfreie Honigwaben. Die Honigwaben sind halb so hoch und für die Frühtracht reicht ein HR. In der Regel kann ich Ende Mai schleudern. Dieser Honig läuft unter der Bezeichnung Frühsommerhonig aus Löwenzahn und Bergahorn.

Danach werden zwei Honigräume aufgesetzt und das ASG entfernt. Die Sommertracht stammt aus einer Fülle an Blütenpflanzen, Waldtracht und in den meisten Jahren einem hohen Anteil aus der Linde. Während dieser Zeit brüten die Königinnen durchaus auch im HR, manchmal sogar bis in den zweiten HR hinauf. Bis zur Ernte um den 25 Juli ist das Brutnest aber wieder in die Hochwaben hinuntergdrückt und die Honigwaben mit kleinen Ausnahmen brutfrei. Dieser Honig läuft unter der Bezeichnung Sommerhonig aus Blüte und Wald - bei hohem Lindenanteil wird darauf hingewiesen.

Es gelingt vielen meiner Kollegen nicht, dass die Bienen den HR annehmen, wenn ein ASG eingesetzt wird. Im normalen CH Kasten ist es auch nicht ganz einfach, da ein ASG nicht vorgesehen ist. Der Fehler liegt bei den meisten Imkern darin, dass sie vor allem nach hinten erweitern und nicht frühzeitig nach oben. Zudem, eine hohe Brutwabe kann nicht hochgehängt werden - es sei denn, man verwende dazu eine im Brutraum unter der Drohnenhalbwabe eingesetzte Honigwabe, die mit Brut belegt ist.
Die Abstände zwischen den Oberträgern der Brutwaben, dem ASG und der Unterkante der Honigwaben müssen auch stimmen.Im CH Kasten muss ich mir mit feinen Auflageleisten behelfen.
Chrigel
 
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