verdeckelter Honig ist zu feucht, was tun?

Gruni50

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Servus Beinand,

gestern haben wir den eingetragenen Honig mit einem Refraktometer überprüft. Der unverdeckelte Honig hat noch 23% Wassergehalt und die Immen sind emsig am werkeln. Soweit so gut.
Wir haben aber auch den bereits verdeckelten Honig überprüft und der hatte 21,5% Wassergehalt.
Wie jetzt reagieren?

Grüße Alfons
 
Offener Honig ist klar, dieser kann mitunter erst vor wenigen Minuten eingetragen werden, aber hier

Wir haben aber auch den bereits verdeckelten Honig überprüft und der hatte 21,5% Wassergehalt.

zweifle ich das Messergebnis stark an! Wurden hier

* Gegenproben, bzw. mehrere Proben gemacht

* war der Refraktometer vollkommen sauber

* war der/die Prüfer mit dem Messgerät vertraut?

Josef
 
zweifle ich das Messergebnis stark an! Wurden hier

* Gegenproben, bzw. mehrere Proben gemacht

* war der Refraktometer vollkommen sauber

* war der/die Prüfer mit dem Messgerät vertraut?


- eine Gegenprobe ist aus Zeitgründen ( Lichtverhältnisse ) gestern nicht gemacht worden
- Refraktometer sauber und geeicht
- Refraktometer ist vertraut
- heute war ich nochmal am Stock, 22% Wassergehalt !

Einen Entfeuchter hab ich nicht, müsste ev. einen ausleihen.

Wird der Feuchtigkeitsgehalt in den verdeckelten Waben noch geringer?
 
Die Bienen bekonnen das auch durch den Deckel noch troken ,es giebt jetzt zuviel tracht auf einmal .
Gruß X-fred
 
Ich möchte mich hier mal an den alten Thread anhängen...

Meine (halben) Honigräume sind zum Teil völlig verdeckelt - und der Wassergehalt unter dem Deckel liegt bei einigen Völkern bei 18,5 bis 19 %. Hier wurde die Rapstracht wohl zu schnell eingetragen und die Damen machten schnell den Deckel drauf...

Jetzt frage ich mich: wie lange soll ich zuwarten bis zumindest 1 %-Punkt herausgetrocknet wurde? Wie lange brauchen die Bienen dafür?

Mir würde es ja nicht pressieren, aber wenn jetzt der Wald kommt/kommen würde, dann wird es wohl eng im Volk!
Derzeit ist der Eintrag eher gering, also habe ich noch ein bischen Luft. Nächste Woche hätte ich Urlaub, ob es da noch zu früh ist?

Was meint Ihr?

Danke,

Nils
 
Weiss mir keiner einen Rat?
 
Nur nicht drängeln Nils, ist ja doch eine sehr große Verantwortung tragende Frage

Mir würde es ja nicht pressieren, aber wenn jetzt der Wald kommt/kommen würde, dann wird es wohl eng im Volk!

Bei uns ist der Wald schon da, hab heute verlässliche Infos aus dem Waldviertel bekommen.

Tja Nils, nun kannst schon etwas nervös werden, in Bayern wird´s nämlich auch nicht wesentlich anders aussehen.

Josef
 
Hallo zusammen, auch ich habe diese Erfahrung machen müssen. Bitte auf keinen Fall schleudern und mit Trocknungsgeräten versuchen den Wassergehalt zu senken. 1. ist es verboten, 2. funktioniert es nur mit enormen Energiekosten. Einzige Möglichkeit ist die Zelldeckel aufritzen ( wie bei Futterwaben), das animiert die Bienen den Honig um zu tragen und weiter zu trocknen.
Gruß Olaf
 
Ja Olaf. Das mache ich in der Almrose auch. Sonst glaubst teilweise du schleuderst Wasser.
 
Danke Olaf

für deine Antwort. Hast du damit praktische Erfahrung? Im Netz las ich, daß einer Untersuchung zufolge der aufgeritzte Honig nicht schneller trocknet als der verdeckelte Honig.
Um wie viel Prozentpunkte bringst du da den Wassergehalt runter - und wie lange dauert das ungefähr?

Mein Platz-Problem wird da zwar nicht gelöst, klingt aber zumindest für den Wassergehalt interessant.
Gestern schaute ich mir Waben von abgeschleuderten Völkern an: die tragen dunklen Honig ein!

Merci vielmals,

Nils
 
Hallo,

man kann ein Refraktometer mit nativen olivenöl testen. Das olivenöl hat immer 27% wassergehalt.. Zeigt dein Refraktometer was anderes stimmt die messung nicht.

Du könntest versuchen kleine Streichhölzchen unter den Deckel zu klemmen, dadurch baut sich eine Kaminwirkung auf und die feucht warme Luft zieht oben aus den Völkern ab, während von unten kalte nachströmt. Ansonsten Bodenschieber und Fluglochkeile raus und abwarten.

Wenn garnix klappt und die Zeit drängt ein Bautrockner im Baumarkt mieten, die Waschküche auf 30 Grad heizen und den bautrockner mit den Zargen da rein.. Wenn ihr die Zargen versetzt stapelt zieht die trockene Luft besser durch. Allerrdings ist der maschinell nachgetrocknete Honig nicht mehr als Speisehonig zu deklarieren, weil ihm natürliche Bestandteile entzogen wurden.

Interessant ist allerdings das die Speisehonige die es beim Supermarkt gibt je nach Hersteller immer exakt den gleichen Wassergehalt von 16,8% haben. Aber sicher sind deren Bienen darauf abgerichtet ausschließlich bei 16,8 % zu verdeckeln...
 
Danke Malte,

mir kommen in letzter Zeit immer wieder Zweifel an meinem Refraktometer - und das eigentlich schon die letzten Jahre :)
Demnach habe ich immer 18-19%igen Honig, auch der vom letzten Jahr wäre so "naß". Bisher schmeckt der aber noch einwandfrei obwohl die Lagertemperatur auch nicht optimal ist.

Das mit dem Olilvenöl probiere ich mal aus, danke für den Tipp!


Aber ich habe mich heute entschlossen mir ein Kalibrierset zu kaufen! Beim Holtermann gibt es das für 16 Euro. Damit hat dann das jährliche Rätselraten ob denn der Wert stimmt endgültig ein Ende!

kleine Streichhölzchen unter den Deckel zu klemmen, dadurch baut sich eine Kaminwirkung
Ah, witzig daß du das jetzt erwähnst, denn ich habe mir bei einigen Völkern vor kurzem eine "Deckellüftung" gebastelt. Allerdings weiß ich auch nicht, ob die Bienen das jetzt so toll finden wenn es oben "zieht". Es kommt mir aber so vor, als ob mehr Bienen im oberen HR sind - was ja nur gut für den Honig sein kann.
Andererseits: geht oben die Wärme flöten, kristallisiert der Honig dann nicht schneller aus?


beim Supermarkt gibt je nach Hersteller immer exakt den gleichen Wassergehalt von 16,8%
Ich habe schon ewig keinen Supermarkthonig mehr gekauft. Aber wenn das stimmt, dann könnte man ja diesen Honig zum kalibrieren verwenden? *lach*


Ich glaube jetzt auch zu wissen, warum mein Honig zu viel Wasser hat. Heuer habe ich nur Halbzargen als HR verwendet und immer nur halbzargenweise erweitert. Dadurch hatten die Bienen möglicherweise zu wenig Zellen zur Verfügung, um den Honig zu trocknen? (1 BR, 1 Halbzarge). Die nächste Halbzarge kam erst drauf, als die Waben schon gut gefüllt waren - zum Teil schon leicht verdeckelt. Ich hätte evtl. schneller und früher erweitern müssen.
Es kommt mir auch so vor daß aufsetzen besser ist als untersetzen? Wird aufgesetzt ist der untere HR zwar schon verdeckelt, aber die Bienen müssen nach oben laufen um Honig in den frischen HR ein zu lagern. Dadurch wird automatisch auch der untere HR mehr von Bienen besetzt. Dadurch ist mehr Wärme da, der verdeckelte Honig trocknet besser.
Ist aber nur Theorie...

Servus,

Nils
 
Das olivenöl hat immer 27% wassergehalt.
Das halte ich so lange für ein Gerücht, bis es mir wirklich handfest bewiesen wird.
Wenn das so wäre, warum wird das dann nicht IMMER empfohlen als Referenzwert?
Olivenöl ist ein Naturprodukt -- da gibt es immer eine Schwankungsbreite...
 
Hej

Tja, das war wohl auch nur ein "Immenmärchen":

Zehn verschieden extra jungfräuliches Olivenöl mit einen Wassergehalt der von 714 bis 2008 mgWasser/kg Öl...
Ten different extra virgin olive oils with a water content ranging from 714 to 2008 mg of water/kg of oil...

Quelle: http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0260877412000489

 
Olivenöl ist ein Naturprodukt -- da gibt es immer eine Schwankungsbreite...
Möglicherweise ist ein BESTIMMTES Olivenöl einer bestimmten Massen-Marke (welcher?), das quasi industriell gefertigt ist, so beschaffen, dass es relativ stabil (auch von Jahr zu Jahr) 27% Wassergehalt hat, so dass es sich zum (billigen, schnellen) Kalibrieren des Honig-Refraktometers eignen könnte...
 
Bitte nicht übel nehmen, aber: Zum Glück hab' ich kein Refraktometer und in mittlerweile 28 Imkerjahren noch nie unreifen Honig geerntet. Was sagt eigentlich, die relativ gute Spritzprobe? Dazu hab ich in diesem Thema noch nix gelesen ... . Darauf kommt es meiner Meinung nach wesentlich mehr an als die vermeinlich genauen Refraktometer-Proben.

Gruß,
Hermann
 
Hermann,

das zeigst du mir mal wie du bei einer verdeckelten Wabe (voll verdeckelt) eine Spritzprobe machst....


Nils
 
Ich steh da vor einem Rätsel Nils, kann mir einfach nicht vorstellen, dass voll verdeckelte Honigwaben jenseits von 18 % Wasser haben???
Mess den Honig, schick ihm folgend in ein Labor, schon weißt was Sache ist. Selber würde ich meinen der Refraktometer misst nicht mehr genau.

Josef
 
das zeigst du mir mal wie du bei einer verdeckelten Wabe (voll verdeckelt) eine Spritzprobe machst....

Wozu?
Zumindest bei mir war das noch nie nötig.
Verdeckelt ist bei mir immer reif.
Ich habe davon gehört, dass bei extremen Trachten auch unreifer Honig verdeckelt wird, einen verlässlichen Bericht habe ich aber noch nie erhalten.
Warum sollten Bienen unreifen Honig verdeckeln? Das spart doch keinen Platz, sondern verbraucht unnötig viel davon...
Wie immer lasse ich mich gerne auch eines Besseren belehren und gebe zu Bedenken, dass ich selbst noch nie eine extreme Massentracht erlebt habe.

Gruß,
Hermann
 
Hallo Nils,

ich verstehe dein Problem sehr gut! Ich hatte selbst oft das Problem mit Honig mit Wassergehalt 19% trotz voll verdeckelter Waben.
Worauf ich nun besonders achten werden ist das Wetter beim Schleuder bzw. wo man schleudert. Die Luftfeuchtigkeit darf nicht mehr als 50-60% betragen.
 
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