verdeckelter Honig ist zu feucht, was tun?

Ich steh da vor einem Rätsel Nils, kann mir einfach nicht vorstellen, dass voll verdeckelte Honigwaben jenseits von 18 % Wasser haben???
Mess den Honig, schick ihm folgend in ein Labor, schon weißt was Sache ist. Selber würde ich meinen der Refraktometer misst nicht mehr genau.
Josef

Voriges Jahr hatte ich auch das Problem. Nur 100% verdeckelte Waben abgeschleudert und trotzdem um die 19% Wasser laut Labor.
Ich stehe allerdings in neben einem Fluss und die Luftfeuchtigkeit beim Ernten und Schleudern war enorm.
Zusätzlich hatte ich das Flugloch recht eng, und bei manchen Völkern auch fast durchgehend die Windel drinnen. Das hat sicher nicht geholfen.

Schaumamal ob die Gegenmassnahmen heuer etwas bewirken. Teilweise habe ich aber jetzt auch sehr viel Nektar in den Beuten, und nur geringen verdeckelten Anteil.
Gibt es noch Tricks von den Profis wie man den Bienen das Trocken erleichtern kann?

LG Stefan
 
Ich stehe allerdings in neben einem Fluss und die Luftfeuchtigkeit beim Ernten und Schleudern war enorm.

Der Fluss wird hier ganz sicher keine Rolle spielen, hab Plätze in Neuaigen und Altenwarth, also direkt in den dortigen Donauauen, hier gibt es keinen Unterschied.

Allerdings denke ein möglicher Schwachpunkt könnte ab dem Abtransport bis zum Schleudern resultieren. Bei uns ist es so, werden die Waben egal wo auch immer entnommen so landen diese auf direktem Weg in der Schleuder, da wird also nicht irgendwo zwischengelagert und schon gar nicht über Nacht.

Gibt es noch Tricks von den Profis wie man den Bienen das Trocken erleichtern kann?

Versuch doch eine Brutwabe hochzuhängen, musst ja nicht unbedingt schleudern, wennst da allenfalls Bedenken hast. Mit dieser Maßnahme hast auf jeden Fall wesentlich mehr Bienen im Honigraum, darf ich erinnern, bei mir bei jedem Aufsetzen gleichzeitig und auch als kleine Aufmerksamkeit auch eine BrW nach oben gegeben.

Josef
 
efraktometer mit nativen olivenöl testen

Hallo Malte,

das habe ich gestern gemacht und mir extra ein neues Öl gekauft. Es hatte ein klein bischen über 27%. Nach einer halben Stunde dann ein klein bischen unter 27%.
Das Öl aus dem Kühlschrank, das da schon länger steht, hatte dann 26,5% - möglicherweise hat es schon etwas Wasser im Kühlschrank verloren?

Im großen und ganzen scheint mein Refraktometer also zu stimmen...


Ciao,

Nils
 
Danke Olaf

für deine Antwort. Hast du damit praktische Erfahrung? Im Netz las ich, daß einer Untersuchung zufolge der aufgeritzte Honig nicht schneller trocknet als der verdeckelte Honig.
Um wie viel Prozentpunkte bringst du da den Wassergehalt runter - und wie lange dauert das ungefähr?

Mein Platz-Problem wird da zwar nicht gelöst, klingt aber zumindest für den Wassergehalt interessant.
Gestern schaute ich mir Waben von abgeschleuderten Völkern an: die tragen dunklen Honig ein!

Merci vielmals,

Nils

Hallo Nils, sorry für meine späte Antwort, ich bin z.Z. sehr eingespannt.
Wieviel Prozent das aufritzen und umtragen bringt kann ich nicht genau sagen. Bei mir hat es jedoch gereicht um den Honig unter die magischen 18% zu bringen. Was auch helfen kann ist das auflegen von Leinentüchern ( Bettlaken z.B.)an Stelle der Folie. Schneide die Tücher so zu das sie ca 10cm über den Beutenrand überstehen. Dann Deckel drauf und die Kappilarwirkung zieht die Feuchtigkeit aus der Stockluft.
Gruß Olaf
 
Hallo,

die messung mit olivenöl ist Temperaturabhängig und sollte bei 20 Grad durchgeführt werden.

http://www.imkerverband.info/up/files/RefraktometerEichung.pdf

Ich bin mir unsicher ob das Olivenöl während der Messung wirklich 27% Wasser enthält oder ob die Lichtbrechung des Öls einfach den Wert von 27 wiedergibt.
 
Hallo Malte,

ist Temperaturabhängig und sollte bei 20 Grad

Achsoo!!! Ich dachte das würde bei meinem ATC-Gerät nicht relevant sein. Beim nochmaligen durchlesen könnte das aber eine Fehlerquelle sein, da - wie du schon vermutest - vermutlich nicht der Wassergehalt gemessen wird sondern einfach der Brechungsindex beim Öl eben soundso hoch ist. So ähnlich wie auch beim Nelkenöl, das ja zum kalibrieren verwendet wird?!

Auf die Tempertur habe ich da nicht geachtet gestern!
Danke für den nochmaligen Hinweis - wenn's grad mal 20 Grad hat teste ich es nochmal :)

Servus,

Nils
 
Das ist nun eine ganz neue Version, darf ich fragen wer dies bekundet?

Josef, eine genaue Quelle kann ich dir leider nicht nennen. Aber das wird am Lehrbienenstand gelehrt, ich habs in Berichten diverser Instituten gelesen usw.

Wäre dem nicht so, gäbe es ja nie ein Problem mit verdeckeltem Honig, da die Bienen ihn ja erst verdeckeln würde, wenn er weniger als 18% hat.
Es gibt aber viele Berichte im Netz wonach bei Massentracht, v.a. beim Raps, unter dem Deckel gar bis zu 22% Wassergehalt gemessen wird, insbesondere während der noch laufenden Tracht. Und zwar von Waben, die noch im Stock sind - nicht von Waben die tagelang irgendwo lagern.

Servus,

Nils
 
Nach genau einer Woche habe ich gestern noch einmal gemessen (von der gleichen Wabe). Der Wassergehalt ist um 0,5 % - Punkte gesunken.

3 halbe Honigzargen sind fast voll verdeckelt, die Damen fliegen fleissig die Waldtracht an. Eigentlich pressierts mit dem schleudern - wenn, tja, wenn der Wetterbericht ab Sonntag nicht 4 Tage Regen vorhersagen würde. Jetzt bin ich echt am grübeln ob ich diese 4 Tage noch abwarte. Denn es ist ja fast zu befürchten daß die Waldtracht auch damit endet...

Servus,

Nils
 
Woher weisst du das - ohne Refraktometer?

Moin Nils,

jetzt bin kurz erst mal sprachlos ...

Wie merke ich ohne technisches Hilfsmittel, dass mittels Spitzprobe als reif erachteter und abgeernteter Honig reif ist ... ?

Mir reicht es, wenn er gut schmeckt und nicht etwa in Gärung geht. Hat in 28 Jahren immer gepasst.

Mir vielen hier noch einige Analogien ein, die aber zwangsläufig zum Streit führen würden - etwa wie ich es ohne technische Hilfsmittel merke, dass es regnet. Deswegen halte ich nun in diesem Thema meine meine Klappe.

Gruß,
Hermann
 
Ich habe gestern einen absoluten Speziallisten angerufen, er hat seit Jahrzehnten Rapshonigerfahrung, er ist aus der mittleren Deutschlandgegend mit Vorwahl 02......, ich kenne ihn seit 10 Jahren weil seine erwachsenen Kinder in unserer Nähe wohnen oder eine Ferienwohnung haben oder so ähnlich.

Er hat dieses Jahr dasselbe Problem, riesige Rapsfelder, jedoch kein optimales Wetter, viel Regen und zu kühl, trotzdem eine sehr gute Ernte den Umständen entsprechend, er hat nur den Rapshonig mit bis zu 18 % Wassegehalt geschleudert, das waren pro Volk im Schnitt knapp 20 Kg, den Rest (ungefähr diesselbe Menge) läßt er in den Völkern und wartet bis der WG unter 18 % ist, er hat allerdings äußerst wenig Wald in seinem Flugbereich und deshalb kaum Tauhonig und aus diesem Grund pressiert die Schleuderung nicht so.

Nun soll man sich nicht selbst loben, aber ich habe es ohne Rapserfahrung genauso gemacht, wenn sie bei mir Tauhonig drauftragen sollten ist es auch egal, denn der reine Rapshonig mundet eh nicht so sehr oder ich bin ihn nicht gewöhnt, da 2017 mein erstes Rapsjahr ist.
 
Hallo,

bei uns ist der Honig auch sehr feucht obwohl ein Raps im Umkreis von ca. 5 km. Bei uns haben die Bienen sehr viel vom Löwenzahn geerntet.
 
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