Hallo ,
wie ich sehe hat mich meine " Gedankensammlung " schon überholt.
Eigentlich war sie dazu gedacht diese sehr leidige Diskussion auf Facebook in einen etwas größeren und fachlicheren Kontext für eine Auseinandersetzung mit diesem Thema zu bringen, Es war nie als wissenschaftl. Publikation o.Ä. gedacht.
Vielen fehlt einfach der Hintergrund um zu verstehen welche argumentatorischen Fehlschlüsse da vorliegen.
Trotzdem finde ich es gut dass man sich damit auseinandersetzt, wenngleich man mir unterstellt nicht unabhängig zu sein.
Ich finde es schade dass man mir dies Vorwirft auf Grund dessen, dass ich die Pedigrees meiner Buckfastbienen registrieren lasse, da dies ja auch das Kernelement dessen ist was eine Buckfastbiene zu einer solchen macht- neben den Eigenschaften eben auch der Stammbaum der Bienen. Nicht umsonst wird sie als am besten dokumentierte Bienenrasse bezeichnet . Alles andere wären nur gelbe Bienen. Ich habe auch noch andere Rassen... aber bin ich dann jetzt befangen ? Ich glaube dann dürfte kein Sachverständiger als unabhängig bezeichnet werden, wenn er Bienen - gleich welcher Rasse- hält.
Ich hoffe das solche Versuche der Verunglimpfung unterbleiben, denn eigentlich wirft es das schlechte Licht nicht auf mich, sondern auf den der mir das unterstellt. "Wer böses anderen zutraut, tut selbst böses" hat man mir mal beigebracht. Ein gewisses Niveau versuchen zu halten wäre schön. Für mich sind Carnicazüchter auch nur Menschen.
Bin ich unabhängig: Ja! Ich habe keine " Aktien " in Österreich, ich wohne in Deutschland, habe keinerlei Ämter in Vereinen, habe kein geschäftlichen oder verwandschaftlichen Beziehungen, habe bisher Österreich noch nicht mal betreten. Ich tausche mich mit vielen Imkern international aus... die weitest entfernten Kontakte sind Nepal und Thailand. Wer mich kennt weiß dass mir die Rasse relativ gleich ist und eher das wohl der Art primär im Vordergrund steht. Wer es nicht glaubt, darf gerne in die Internationale Imkergruppe in der ich admin bin eintreten und dort recherchieren oder um meinen Leumund fragen.
Ich versuche mal auf die Anmerkungen einzugehen sofern ich etwas hinzufügen kann:
-Was die Golger'sche Regel betrifft, so ist die Kopplung an die Aridität bzw Humidität , nach meinem dafürhalten, eigentlich der Versuch viele verschiedene Faktoren auf den kleinsten gemeinsamen Nenner herunterzubrechen... die Feuchtigkeit, um so eine Faustregel zu haben. Dass sie dadurch ihre Gültigkeit behält steht js ausser Zweifel.
- Was die Tagesflugleistung betrifft war ich selbst erstaunt. Mir wurde über einen Aussetzungsversuch in den Ebenen Afrikas berichtet wo markierte Drohnen freigesetzt wurden . Sie wurden am Ende teilweise wesentlich weiter als diese von mir angenommenen 80 km wiedergefunden. Das Team hat sich dann entschieden dies nicht zu publizieren da es zu unglaublichen erschien und sie wohl Angst um ihren Ruf hatten( verständlicherweise). Ich persönlich halte je nach Wetterlage eine Verdriftung für sehr gut möglich. Evtl auch eine genetische Disposition zum " wandern" von einem gewissen Anteil der Drohnenpopulation... aber da ist noch vieles zu entdecken.
(Windenschwärmer können mit 50km/h dauerhaft fliegen und 100 km/h Spitzengeschwindigkeit erreichen- insofern sind Distanzen kein Problem .)
Zu den Flugleistungen von Drohnen in den Alpen hat sogar Ruttner selbst geforscht und hat dort Drohnen gefangen die mindesten 2x 5.8 km zurückgelegt hatten ( Neue Versuche über die Flugbahn der Drohnen in den Alpen. Erschienen in Apimondia, Paarungskontrolle und Selektion der Honigbiene. Internationales Symposium Lunz am See, Österreich, August 1972)
Ausserdem reicht ja schon ein solcher " Hüpfer" um die Gene seiner Population weiterzutragen .Wenn nur von der besten Kö. vermehrt wird und diese unerkannt Heterosis zeigt... Klar ist über kurze Sicht dier Radius der Königin wichtig aber die Genezirkulation baut sich über mehrer Generationen auf bis zur Homöostasis.
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Alpen:
Klar haben sich die verschiedenen Populationen an die Klimaten angepasst... das bezweifle ich auch nicht.
jedoch findet immer noch ein genetischer Austausch zwischen den Populationen statt über diese Mischpopulationen. Es geht ja nicht darum dass ganze Genome einwandern, sondern nur Allele ( die z.b. die mit 50% in Population A) dann evtl in niedriger Frequenz ( z.B. 2% ) in der anderen Population ( B) zirkulieren.
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Josef: Was die braune Vergangenheit von machen Persönlichkeiten betrifft, so ist dies in Erinnerung zu rufen nicht verkehrt, sofern dies nicht aus dem Ruder läuft( was es bei manchem Schreiber zugegebenermaßen schon tut. Aber der geneigte Leser kann das schon filtern denke ich.)
Man sollte nicht vergessen dass vieles was damals publiziert wurde Parteikonform sein musste, v.a. wenn man forschen und überleben wollte.
Und gerade da ist es sinnvoll frühere UND spätere Publikationen zu sehen und zu filtern was Ruttner damals geschrieben hat und wo er später zurückgerudert hat, um ihn und seine eigentliche Intention zu verstehen. Das schlimme sind da die Rosinenpicker... die sich nur Passagen vom frühen Ruttner raussuchen und den späten vergessen. Seine damaligen Publikationen sind Zeitdokumente die im kompletten Kontext diskutiert werden sollten. Was war seine eigentliche Intention? Da er nicht mehr lebt müssen wir dies diskutieren um es zu deuten. Aber ich denke der Mann würde bei dieser jetzigen Diskussion anders reagieren als es den Ruttnerverfechtern lieb ist. Er stand ja nachweislich in seinen späteren Jahren mit Br. Adam in Korespondenz.