Witterung würde Restentmilbung erlauben

Ich hätte eine Bitte....könnte mir vielleicht eventuell ein Imker einige Varroen überlassen. Ich hab keine mehr!

Scherz beiseite - und die Bitte um fachkundliche Beratung.
Als Sommerbehandlung habe ich heuer, wie schon alle Jahre davor, zwei Ameisensäurebehandlungen durchgeführt.
Die Windeln konnten aus verschiedenen Gründen vor und kurz nach der Behandlung nicht eingelegt werden.
Seit einem Monat sind die Windeln eingelegt und ich muss sagen....es fallen fast - oder teilweise keine Milben ab.
Nur kann ich dem heimlichen Frieden fast keinen Glauben schenken - und fürchte mich fast vor einer Überraschung.
Was würdet ihr tun?
Soll ich trotz des minderen Befalles trotzdem bedampfen und bei Brutfreiheit dann mittels Träufelmethode die Restentmilbung
durchführen, oder soll ich einfach nur mehr die Restentmilbung ohne vorheriger Bedampfung machen?
Ich bin ein *gebranntes Kind*. Ich habe vor Jahren 16 Völker eingewintert, und bei der Auferstehung haben nur 4 Völker *hier* gerufen.
12 Völker waren schon in den ewigen Jagdgründen oder einfach nicht mehr da.

Bitte um euren Rat.
Fritz
 
Hallo Fritz,

Wichtig für Dich ist, dass Du zuverlässig weist wie der natürliche Milbenfall zur Zeit ist. Lege doch eine saubere Windel für drei Tage ein und zähle dann die Milben, die Summe teilst Du durch drei und schon hast Du den genauen Wert. Jetzt Anfang November sollte der Abfall nicht mehr wie 1-2 Milben betragen. Nach so einer Kontrolle kannst Du dann entscheiden was zu machen ist.
 
Fritz, im Zweifel für den Angeklagten, dies kennst Du ohnehin bestens.

Zwei Behandlungen und diese im Sommer sind ganz sicher um zumindest zwei zuwenig, deshalb mein Rat, mach einen ordentlichen OxS Dampf und kontrolliere am 4. Tag die Windel, fielen da weniger als 5 - 10 Milben herunter kannst aufatmen, sind dies mehr, ab dem 4. Tag weitere Behandlungen.

Bitte überlaß nichts dem Zufall, Du würdest Dich ganz ärgern.

Josef
 
Hallo Josef
Darum schreibe ich, weil´s ich nicht dem Zufall oder Leichtsinn überlassen will/möchte.
Ich habe z.B. am 15.10. geschützte Windeln eingelegt.
In dieser Zeit sind als natürlicher Abfall zwischen insgesamt 0 bis max.10 (bei einem Volk)
Varroen gefallen. Ein zu vernachlässigender Wert.
Ob aber der Teufel nicht in einem anderen Detail wartet und passt.
Ich habe oft das Gefühl, als treten die massiven Schäden auch so wellenartig auf.
Heuer hört man in unserem Gebiet, dass der Befall großteils als gering eingeschätzt werden kann.
Natürlich gibt´s auch Ausreißer nach oben.

Jedenfalls gibt es in den nächsten Tagen Dampf in allen Gassen.
Bericht folgt.
Schönes Wochenende

Fritz

P.S. Seehöhe 1000 m - Temperatur heute nicht so warm. Trotzdem Pollenträgerinnen, welche ganz klamm dem Stock zufliegen.
 
Eine Frage an die Profis:

Ich mache die Restentmilbung traditionell im Dezember und es hat sich bisher immer sehr gut bewährt. So auch heuer, aber leider habe ich mit Schrecken festgestellt, dass ich einen schweren Fehler gemacht habe.

In ziemlich einigen Völkern habe ich keine Folie drinnen. Ich wollte sie immer reingeben, habe es aber dann am Außenstand aufgeschoben und wieder vergessen usw.

Jetzt aber muss ich damit rechnen, dass die Waben an der Futterzarge verklebt wurden.

Es ist mir schon öfter passiert, dass ich die darunterliegenden Waben mitsamt der Futterzarge angehoben habe. Was im Sommer egal ist, hat aber jetzt massive Konsequenzen, könnte dadurch doch das ganze Volk aus der Traube gerissen werden.
Schuldbewusst stehe ich jetzt mit gesenktem Kopf da.

Was würdet ihr machen? Würdet ihr es riskieren oder auf die Restentmilbung verzichten?
 
Zuletzt bearbeitet:
@alpenimker

borg dir im Verein einen Oxalsäureverdampfer aus und verzichte halt heuer aufs Träufeln. Auf die Restentmilbung würde ich jedenfalls nicht verzichten.

Gruß
Hans Peter
 
Was würdet ihr machen? Würdet ihr es riskieren oder auf die Restentmilbung verzichten?

Hallo Wolfgang,

Ich weiß, dass Du mit verdampfen von Oxalsäure nichts am Hut hast, aber dies wäre die Lösung. Lass einfach die Futterzarge bis zum Frühjahr drauf, kannst ja den Aufstieg noch abdichten und verdampfe OxS von unten zur Restentmilbung.
 
Ich muss grade lachen. Jetzt ich imkere ich schon so lange und habe so viele Tipps hier gegeben und empfangen, aber die Oxalsäureverdampfung ging mir immer derart am Ar**** vorbei, dass ich auf die gar nicht gekommen wäre.

Die Idee ging spurlos an mir vorbei. Danke, ich werde sie in Betracht ziehen :)
 
Morgen lieber Wolli,

In ziemlich einigen Völkern habe ich keine Folie drinnen. Ich wollte sie immer reingeben, habe es aber dann am Außenstand aufgeschoben und wieder vergessen usw.

ich habe keine Folie bei meinen Beuten und es wird kaum an den Deckel gebaut, das hat mich selber positiv überrascht. Wenn der Bienenstand zwischen Deckel und Oberträger passt, dann werden die Deckel nicht mehr mit den Waben festgebaut. Daher kann ich jedem nur empfehlen, auf den Beespace unterm Deckel zu achten, das erleichtert die Bearbeitung sehr. Die Folie knistert beim raus ziehen und macht den Bienen nervös.
Wegen Feuchtigkeit, die Windel hatten vor einer Woche echt große Wasserlagen und Wasser tropfte beim Flugloch runter, obwohl keine Folie drauf liegt und die Beuten stehen unter einem riesigen Blechdach ganz trocken. Da staunte ich nicht schlecht, als ich so viel Kondenswasser gefunden habe. Mit Folie wahrscheinlich noch mehr!


Was würdet ihr machen? Würdet ihr es riskieren oder auf die Restentmilbung verzichten?
Wenn es nur an das Verkleben liegt, dann kannst du vielleicht mit langem Messer (Entdecklungsmesser!) etwa 4 cm unter dem Deckel fahren, sodass du mit dem Messer die Waben unterdrücken kannst, während du den Deckel hoch hebst. Die Waben sind ja nicht nur an den Deckel festgeklebt und bleiben vielleicht runter.
Wann hast du die Deckel das letzte Mal bewegt? spät im Jahr bauen die Bienen viel weniger, da dürfen die Deckel nicht so schlimm verbaut sein, wie im Sommer während der Tracht!

Ich würde auf einer Restentmilbung nicht verzichten, aber dass würdest du bei deinen Bienen und deinen Umständen besser kennen.

LG Salsa
 
Ich würde bei einem Volk folgenden Versuch starten.
Hebe die Futterzarge mit dem Stockmeissel hinten gerade so hoch an, dass du mit einem starken Draht, an den du links und rechts einen Holzgriff verdrillst, zwischen den Zargen nach vorne ziehend allfällige Verbauungen lösen kannst. Ein allfälliges leichtes Anheben einzelner Waben werden dir die Bienen verzeihen. Klappt es, so kannst du bei den weitern Völker gleich vorgehen.
mfG Christian
 
Klasse Idee, Christian! Es keimt Hoffnung auf den Oxalsäureverdampfer doch nicht zu benötigen.
Danke auch dir Salsa
 
dass du mit einem starken Draht, an den du links und rechts einen Holzgriff verdrillst, zwischen den Zargen nach vorne ziehend allfällige Verbauungen lösen kannst
Habe icfh auch dran gedacht, aber schneidet man dabei nicht einige Bienen, die an den Deckel sitzen?
 
.... aber schneidet man dabei nicht einige Bienen, die an den Deckel sitzen?

Das ist möglicherweise unvermeidlich - die Gefahr ist aber gering, da ja bei Temperaturen um 0 Grad geträufelt wird. Die Waben haben dicke Honigkränze, sodass die Wintertraube unterhalb dieser Honigkränze liegt und auf den Oberträgern sich kaum Bienen aufhalten. Das ist selbst bei unsern HB im Bienenhaus so.
mfG Christian
 
Okay, da spielt hier das Beutensystem eine Rolle. Bei meinen niedrigen aber breiten Dadantbeuten kommt es nicht selten vor, dass die Bienentraube vorne direkt unter dem Deckel sitzt, das Futter ist dann hinter und nicht über der Traube. Bei 2-zargigen Betriebsweise oder bei Hochwaben würde die Traube zur Restentmilbungszeit wahrscheinlich kaum an der Decke kleben, wie bei mir.
 
Hallo Alpenimker!

Ich glaube, dass du gar kein Problem haben wirst, denn im Winter ist das Bienenwachs sehr spröde und der Deckel wird sich nach einem Ruck ohne gröbere Probleme lösen lassen.

MfG
Honigmaul
 
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