Wie richtig Kerzengießen?

drohne schrieb:
Wir weisen immer darauf hin, die Kunde soll doch erfahren welches Produkt sie eben erwarb und das dies kein parfümiertes Parafin ist.

...
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Genau , Bienenwachs erkennt man am Geruch und in Kombination mit dem
richtigen Docht verbreitet es Wohlgeruch und das ist der eigentlich Grund
warum der Kunde jetzt für Bienenwachskerzen mehr bezahlt.

!!!Ein falscher Docht versaut , die ganze Bienenwachskerze !!!

Bei den Veganen sind ja die Stearinkerzen sehr beliebt. Stearin erkennt
man leicht an der Musterung ( für alle dies schon mal gesehen haben) und
daran , dass es mit Körperwärme allein praktisch nicht formbar ist.

Leider ist diese Welt mit billigen Parafin verseucht und Parafin ist billig
weil darauf keine Umweltsteuern sind und man sich nicht wirklich um
die Entsorgung kümmert.

Billiger Honig führt zu recycelten Wachs und zig mal benutztes Wachs
bringt Seuchengefahr, Anreicherung von Giftstoffen usw. (Besser
Kerzen daraus machen) [Das ist ein Verkaufsargument für Bienenwachskerzen]

Bienenwachskerzen für gesunde Menschen
(weil gesundes Wachs, gesunde Bienen, gesunder Honig , gesunde Kinder/Menschen)
 
garkein Docht

Hallo,

da ich auch jedes Jahr mehrere Tonnen Wachs zu Kerzen verarbeite, möchte ich auch meinen Senf hinzugeben.

Für kleinere Mengen lohnt es sich nicht, eigenes Wachs zu verarbeiten. Da ist es in der Tat billiger schmutziges Wachs gegen geklärtes einzutauschen oder fertige Kerzen zuzukaufen. Als Faustregel kann man folgendes Annehmen: Wenn man flüssiges Wachs in einen 10 Liter Eimer füllt und ein Centstück reinwirft, muss man das Centstück durch das Wachs sehen, dann ists es sauber genug.

Was ich gerade für Anfänger Empfehlen kann, ists das Gießen von Wachskulpturen oder noch besser christbaumanhänger auch aus Eigenwachs. Da reicht es, das Wachs einen Tag in einer gut isolierten Kiste Klären zu lassen und dann zu vergießen.

Vorteil ist, das man mit wenig Wachs viele Teile fertig kriegt und es egal ist, wie sauber das Wachs ist (die Farbe sollte schon stimmen)

Beim Gießen von großen kerzen muss man weiterhin auf die Temperatur des Wachses achten und die Werkstatt warm halten, kühlen die Formen zu schnell, kriegen die Kerzen Risse.

Ich hab mir kürzlich ne Industriefriteuse gekauft, in der kann ich das Wachs schön auf 70-80 Grad halten und hab immer gleichmäßig warmes Wachs zur verfügung.

Mfg Malte Niemeyer
 
Danke Walte Niemeyer für die interessanten Tips!

Nun noch eine Frage:

Warum muss das Wachs gänzlich sauber sein? Ist es nur wegen der Farbe, also optischer Kaufanreiz, oder ist es auch wegen dem Abbrennen (Geruch, Rauchentwicklung usw.)?
 
Verschmutzungen

Hallo, kein Problem.

Es kommt drauf an, was für Verschmutzungen es sind. Ist es Wachs aus dunklen Brutwaben oder ist das Wachs durch den Kontakt mit Eisen oder Zink Schwarz geworden, ist es in erster Linie eine Frage der Optik. Diese unschönen Farbtöne lassen sich durch das hinzufügen von Zitronensäure oder Essigsäure herausfärben.

Normalerweise hat man aber Verschmutzungen von feinen Holzpartikeln, Pollenkrümel, Sandkörnchen,Zuckerkristalle u.s.w. und natürlich Nymphenhäutchen die in der Brutzelle zurückbleiben und beim Wabenschmelzen zerkrümeln oder sonstwie im Wachsblock verbleiben.

Diese Schwebstoffe setzten sich im Wachsblock unten ab, wen man ihn langsam abkühlen lässt oder vorsichtig warmhält. Wenn man die Verschmutzungen drin lässt und die Kerze später anzündet, verstopfen die Fremdstoffe den Docht und verhindern das Zufließen von Wachs in die Flamme. Ausserdem lassen sie die Flamme Russen und könnten den Brennteller (den Bereich, der flüssig ist, wen die Kerze brennt) dunkel verfärben. Neben dem Russen, kann es auch sein, das die Flamme knistert und sprüht (Josefs Wunderkerze) Das gleiche passiert auch, wen man unten im Warmhaltekessel Wasser und hat und das Wasser mit in die Kerze eingießt.

Mfg Malte Niemeyer
 
Sybill schrieb:
o) Das Wachs soll unbedingt die richtige Temperatur haben ( Ich erkenne das immer an einem schmalen, nicht mehr flüssigen Rand).
o) Das Wachs darf nicht zu heiß sein, da es sich sonst im Topf in Bewegung befindet und Verschmutzungen aufgrund der Bewegung in die Kerze gelangen kann.
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Das sind zwei sehr gute Tips, die mir jede Menge Arbeit und langwierige eigene Erfahrungen gespart haben, herzlichen Dank Sybill nochmal dafür!

Anfügen möchte ich aus meiner Erfahrung, wenn das Wachs, wie aus obigen Zeilen von Sybill zu lesen, die richtige Temperatur hat, dann dichtet die Kerzenform auch besser, das heißt das Wachs läuft nicht so schnell aus den Fugen und man kann getrost weniger Gummis um die Form spannen als bei sehr heißem und damit viel flüssigerem Wachs.
 
Ich möchte diesen Tread noch einmal hervorholen.
Aus meinen DWS habe ich nun Wachs gewonnen und noch einmal erhitzt und durch einen Strumpf gefiltert.
Optisch sieht das Wachs recht sauber aus.
Aber ist das wirklich zum Kerzengießen geeignet?

Mich würden eure Methoden zum reinigen/klären des Wachses interessieren.
 
Hallo zusammen,

ich würde hier mal kurz aufspringen wollen und fragen wollen, wie viel Zitronensäure in welcher Menge Wachs verwendet wird, um Metallionen zu binden? Ich habe ein paar Wachsblöcke, die ziemlich dunkel sind und würde gerne die Farbe verschönern.

Schadet die Zitronensäure, wenn man aus dem Wachs Anfangsstreifen machen möchte?

Danke und viele Grüße
Markus
 
honeyworld schrieb:
Ich möchte diesen Tread noch einmal hervorholen.
Aus meinen DWS habe ich nun Wachs gewonnen und noch einmal erhitzt und durch einen Strumpf gefiltert.
Optisch sieht das Wachs recht sauber aus.
Aber ist das wirklich zum Kerzengießen geeignet?

Mich würden eure Methoden zum reinigen/klären des Wachses interessieren.
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Hallo; ich kenne das mit 3 mal reinigen; also denke ich, dass einmal nicht ausreichen wird?


Ich mach das so:
Wachs aus dem Sonnenwachsschmelzer-> Topf mit Wasser-> erhitzen->abkühlen lassen (das Wasser macht es leichter, den Wachsblock herauszubekommen) -> Strumpf und dann von Topf mit Wasser wieder von vornegesamt 3 mal.

Liebe Grüße

Kathrin
 
Hallo,

ich würd das Wachs nach der Strumpfaktion nochmal erwärmen bis das Wasser unter der Wachsschicht kocht und dann in einer möglichst gut isolierten Kiste ganz langsam abkühlen lassen.. Danach kannst du die Verunreinigungen unten abkratzen. Ansonsten als Faustregel: wenn man durch das flüssige Wachs durchgucken kann, ist es sauber genug.

Mfg Malte Niemeyer
 
Maas schrieb:
ich würde hier mal kurz aufspringen wollen und fragen wollen, wie viel Zitronensäure in welcher Menge Wachs verwendet wird, um Metallionen zu binden? Ich habe ein paar Wachsblöcke, die ziemlich dunkel sind und würde gerne die Farbe verschönern
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Hallo Markus!

Grundsätzlich würd ich sagen lässt das Buch "Bienenwachs" von Armin Spürgin keine Fragen offen.

Mein Wachs bereit ich folgendermaßen auf.
Sobald ich ca. 5kg Rohblöcke beisammen haben geb ich diese
mit ca. 1-2 Liter Regenwassen in einen Edelstahleimer.
Im Wecktopf wird bei ca. 90° das Wachs geschmolzen und dann
durch eine Damenstrumpfhose gesiegt.
In dieses gesiebte Wachs wird mit einem Edelstahlquirl
ca. 1 Esslöffel Zitronensäure eingerüht.
Dabei ist es wichtig solange zu Rühren bis ein
schöner Schaum entsteht.
Dieses "Wachs-Wasser Gemisch" kommt zum
Auskühlen zurück in den Wecktopf.
Sobald der Block ausgekühlt ist, wird der Bodensatz
abgekratzt und ins Lager gelegt.

Für Mittelwände ist das Wachs nun schön genug,
wird lediglich vorm Gießen auf 140°C erwärmt.

Kerzwachs halt ich im Klärbehälter zwei bis drei Tage
flüssig. Dabei verdunstet noch eventuell enthaltenes
Wasser und Schmutzteile können sich absetzen.
Reinwachs wird beim höchsten Hahn abgelassen, beim
untersten Hahn wird das unreine Wachs abgelassen.

Der Aufwand ist enorm und wirtschaftlich betrachtet
wär es besser für die Kerzenherstellung das käufliche
Pastillenwachs zu verwenden.
Leider Gottes ist dieses vielfach mit Duftstoffen
und vermutlich auch mit manch anderen
Bestandteilen "verbessert".

Schöne Grüße
Sepp
 
Hallo Sepp,

danke für die Info :thumbright:

Viele Grüße
Markus
 
Hallo Kerzengießer!

auch ich habe eine - bis dato noch unbeantwortete Frage...
Die Kerzenformen aus Kautschuck werden ja quasi auf den Kopf gestellt und von unten her gefüllt...
Da Wachs zum eingießen flüssig und warm ist, zieht es sich beim auskühlen ja bekanntlich zusammen. Und oben, also wenn man die fertige Kerze dann umdreht, unten entstehen dann alle möglichen Löcher und "Verwölbungen"...
Was macht ihr, um der Kerze einen festen Stand zu geben? Es wäre ja nichts gefährlicher, wernn eine Kerze nicht gut steht und leicht umfallen würde...
glg, Markus
 
Hallo,

ich hab die unten immer Glattgeschmolzen. Entweder auf nem alten Bügeleisen oder eine alte Bratpfanne auf dem Herd..

ABER: Vorsicht...

Mfg Malte Niemeyer
 
Wachs sollte nie sehr heiß sein, darf sich unter keinen Umständen bewegen und schon gar nicht wallen, am besten brauchbar ist es wenn sich beim Schmelztopf ein Wachsranderl bildet.

Rochus schrieb:
Was macht ihr, um der Kerze einen festen Stand zu geben?
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Mit einem etwas angewärmtes Stanleymesser kann unten glatt schneiden, um die Schnittstellen unkenntlich zu machen diese Stelle abermals ganz kurz in den Wachstopf tauchen.

Josef
 
So ich habe heute 3 Silikonformen bestellt. Auch Teelichterformen habe ich geordert.
Zum Kerzenziehen habe ich ein Rohr an ein Eisenstück geschweisst.
Auch der Einplattenherd ist besorgt.
Bin schon gespannt auf die ersten Giess- und Ziehversuche.
 
Rochus schrieb:
Was macht ihr, um der Kerze einen festen Stand zu geben? Es wäre ja nichts gefährlicher, wernn eine Kerze nicht gut steht und leicht umfallen würde...
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Hallo Marcus, ich besitze bis jetzt nur eine Siliconform ( Tannenbäumchen). eigentlich zieht sich da nix zusammen und die Kerzen stehn 1a. Wichtig ist halt nur das sie langsam abkühlen können. Gruß Olaf
 
Danke für die Infos!
ich versuch das mit dem Stanleymesser und der Bratpfanne mal :)
lg, Makus
 
Hallo,
ich habe heute einen Topf geschenkt bekommen, der innen antihaftbeschichtet ist (schwarz).
Als Milchtopf möchte ich ihn nicht verwenden, daher wäre er ideal für's Kerzen gießen oder zum einschmelzen von kleineren Mengen Wachs.

Weiß jemand ob eine Antihaftbeschichtung einen Einfluß auf das Wachs hat?
Eisen macht Wachs bekanntich grau, aber wie schaut das mit solchen Beschichtungen aus?
Der Topf sieht so ähnlich aus wie dieser hier (und war erheblich billiger):
http://www.amazon.de/Silit-38146033...1427715989&sr=8-1&keywords=milchtopf+antihaft

Danke!

Nils
 
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