Hallo Namensvetter franz!
Als erstes interessiert mich, wann Du Namenstag hast - also was für einer der vielen Franzen Du bist. Ich: 3.12.
Zu Deiner Frage:
Im vergangenen Sommer wurde hier im Forum in verschiedenen Threads ApiLifeVar in höchsten Tönen angepriesen, ich habe mich auch durchgegoogelt und sehr viel Positives über das Produkt gelesen.
Also hab ich gesagt, ich probier es aus und hab mir anlässlich eines Familienbesuchs einige Packungen aus Österreich mitbringen lassen.
Da man vor der Anwendung die Hälfte oder 2/3 einfüttern sollte, hat es noch bis ca. Anfang September gedauert, bis ich die Streifen einlegen konnte. Dummerweise hatte ich damals noch keine Windeln in den Beuten, sodass eine vernünftige Varroakontrolle nicht möglich war.
Mit ALV behandelt habe ich 4 meiner 5 Wirtschaftsvölker, die beiden, die ich aus Österreich importiert hatte und 2, die ich von einem Imker in Brandenburg gekauft hatte. Erstere waren super (41 und 32 kg Honig), letztere Kretins, tw. orange gestreift, schwarmfreudig, stechlustig und faul (16 und 10 kg Honig).
Ziemlich zeitgleich habe ich das 5. Wirtschaftsvolk, das ich erst im Juni angeschafft habe, einen Kunstschwarm und 5 eigene Ableger mit AS behandelt (Nassenheider Verdunster horizontal, bei 2 Ablegern vertikal).
Bereits ab Oktober wurden die beiden miesen Völker immer schwächer, hatten enormen Totenfall und die wenigen verbliebenen Bienen waren voller Milben. Beide Völker sind im wahrsten Sinne des Wortes eingegangen, irgendwann nach der OS-Behandlung waren beide endgültig erledigt.
Bei den beiden guten Völkern war es zunächst nicht ganz so dramatisch, allerdings war das bessere der beiden bei der OS-Behandlung sehr unruhig, sprich es machte einen weisellosen Eindruck, ausserdem war starker Totenfall vorhanden. Ich habe dann den Boden ausgetauscht, die toten Bienen untersucht und tatsächlich darunter auch die Königin gefunden, mausetot. Ich habe darüber im Thread "Königin tot - was tun?" berichtet (
78638741nx22723/arbeiten-im-dezember-f12/koenigin-tot-was-tun-t1294.html)
Das weisellose Volk wurde daraufhin auf das andere aufgesetzt und die Gemülldiagnose liess darauf schließen, dass es eine Vereinigung gab - allerdings gab es nach der OS-Behandlung auch einen enormen Milbenabfall: knapp 4 Wochen nach der Behandlung immer noch 15 Stk. pro Tag (bei dem AS-behandelten starken Wirtschaftsvolk hingegen nur noch 1,5/Tag im Schnitt!).
Inzwischen scheint sich dieses letzte ALV-behandelte Volk auch zu vertschüssen: kein Flugbetrieb, durch die Folie sind nur ein paar vereinzelte Bienen zu sehen, aufgelegter Futterteig wird nicht angenommen, im Boden liegen sehr viele tote Bienen. Aufgrund der miesen Witterung habe ich mich noch nicht getraut, das Volk auseinander zu nehmen, werde das aber bei nächster Gelegenheit tun und auch berichten.
Schlussfolgerungen: ALV konnte (wenigstens in meinem Fall) den Milbendruck nicht in ausreichendem Mass vermindern, so dass es bereits im Herbst zu einer starken Schwächung der Völker kam. Bis Ende Dezember waren 3 der 4 ALV-behandelten Völker erledigt, das vierte bekomme ich vermutlich nicht ausgewintert. Die AS-behandelten Völker und Ableger sind hingegen in guter bis bester Verfassung, fliegen, brüten und sind so gut wie milbenfrei (0 bis 6 Milben in 7 Tagen).
Ich habe die Behandlung natürlich viel zu spät begonnen - aufgrund meiner Erfahrungen vermute ich allerdings, dass eine ALV-Behandlung ab Juli oder August auch nicht in ausreichendem Mass gegen die Varroa gewirkt hätte. In meinen Augen ist das Mittel nicht wirksam genug. Interessieren würden mich in dem Zusammenhang die Erfahrungen anderer ALV-Anwender.
Meine Strategie für 2009: kein Drohnenschneiden mehr, dafür zeitig AS im Nassenheider-Verdunster und OS im Dezember geträufelt. Dazu: konsequente Windelkontrolle einmal pro Woche.
Beste Grüße vom
gärtner franz.