Wer macht eine Winterbehandlung nur in Einzelfällen?

Hallo Heinz-Egon,
schade, dass es problematisch mit dem Schreiben ist. Vielleicht lässt sich noch eine Lösung finden. Wäre bestimmt auch für andere Forumsnutzer interessant, noch etwas mehr Details zu erfahren.

Hallo BienenBewahrer,

als ich 1984 meine ersten zwei Völker von meinem Großonkel erwarb, folgte ich zunächst seinen Ratschlägen bzw. Vorgaben. Mit jahrzehntelanger Erfahrung und mehr als 100 Völkern sollte er schließlich am Besten wissen wie man die Bienen optimal durchs Jahr führt.

Als anschließend die Varroamilbe auch an meinem Stand eingetroffen war, konnte ich erstmals meinen eigenen Kopf anstrengen. Ich fragte mich, wie kann ich den Völkern helfen, mit dem Parasit fertig zu werden. Mein Onkel war zwischenzeitlich verstorben bzw. hätte zur Varroamilbe keine Erfahrungen vorweisen können.

Abweichend vom Mainstream entschied ich mich nach längeren Überlegungen für die Bildung von Kunstschwärmen und Sammelbrutablegern im Juli.

Wie bin ich dazu gekommen?
Ich ließ mich bei meiner Entscheidung von der Vorstellung leiten, welche Möglichkeiten die Bienen in der Wildnis hätten, mit den Varroamilben zurechtzukommen. Der größte Teil der Milben befindet sich bekanntlich in der Brut. In freier Natur könnte sich ein Volk durch Schwärmen einer großen Milbenlast entledigen. Als Imker versuche ich Ertragseinbußen durch Schwärme zu vermeiden. Auch aus diesem Grund sah ich mich den Bienen gegenüber in der Schuld und wollte den Bienen wenigstens etwas Gleichwertiges zurückgeben. Die Wahl des Zeitpunktes im Juli erschien mir für den Aufbau von gesunden Winterbienen (kurzer Reinvasionszeitraum bis zur Einwinterung) günstig. Ohne massive Reinvasion kann die Varroamilbenpopulation von August bis zur Einwinterung keine völkerbedrohenden Ausmaße erreichen. Folglich blieb ich von den üblichen milbenbedingten Völkerverlusten mit dieser Vorgehensweise verschont (mein Bienenstand liegt relativ isoliert).
Trotzdem war ich mit der Kunstschwarm-Sammelbrutableger-Kombination nicht richtig zufrieden. Einerseits störten mich die weiterhin notwendigen chemischen Behandlungen und andererseits fand ich diese Methode für eine von mir angestrebte größere Völkerzahl zu aufwendig.

Mit meinem Halbzargen-Fangwaben-Verfahren komme ich nun im Spätsommer gänzlich ohne Chemie aus. Die letzte Winterbehandlung führte ich bei 2 von 22 Völkern mit Oxalsäure im Dezember 2013 aus. Die Mehrheit meiner Völker lebt jetzt ganzjährig ohne Chemie. Ich bin zuversichtlich, dass ich es nächsten Winter mit allen Völkern chemiefrei durch das Bienenjahr schaffe.

Im ersten Absatz deines Beitrages schreibst Du: "Die Schrecken im Volk durch diverse Säuren und Chemie machen sie widerstandslos.". Gleichzeitig schreibst Du weiter unten, dass Du viel mit Milchsäure und ansonsten mit Nassenheider arbeitest. Überlegst Du noch, wie Du die Säuren aus den Völkern verbannen kannst?

Das dichte Gedränge in den Beuten bei gleichzeitigem Leerzargenmangel lässt meine Gedanken jetzt um die Schwarmverhinderung kreisen.

Freundlich grüßt
Ronny
 
Mit meinem Halbzargen-Fangwaben-Verfahren komme ich nun im Spätsommer gänzlich ohne Chemie aus.
Hallo Ronny!

Dürfen wir Details dazu erfahren, ich kann mir jetzt so gar nicht vorstellen wie das gehandhabt wird?

Etwas weiter in deinem Bericht steht sogar du kommst gänzlich ohne Chemie ganzjährig aus, wie machst du das genau?
 
Hallo Ronny!

Dürfen wir Details dazu erfahren, ich kann mir jetzt so gar nicht vorstellen wie das gehandhabt wird?

Etwas weiter in deinem Bericht steht sogar du kommst gänzlich ohne Chemie ganzjährig aus, wie machst du das genau?

Hallo Max,

gern kannst Du und andere erfahren, wie es funktioniert. Ich habe mein Verfahren im Forum: Arbeiten im Juli unter dem Thema "Chemiefreie Sommerbehandlung" vorgestellt. Wenn noch Fragen zum Verfahren aufkommen, beantworte ich diese Dir am besten dort. Viel Freude beim Lesen! :)
 
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