Hallo Josef,
ich kenne einen Imker, der auf Bio umgestellt hat und bei dem war es so. Er hatte seine Bienenvölker mittels Kunstschwarm alle auf Biowachs umgestellt, die Zertifizierung beantragt und nach dem Übergangsjahr waren alle seine Konvi-Königinnen plötzlich Bioköniginnen. Er hatte auch das Problem, das er die Biozertifizierung im Juli bekommen hat. Aller Honig vor Juli geschleudert war "Konvihonig" und ab 1. Juli hätte er alles als Biohonig verkaufen können. Im übrigen habe ich auch heuer Königinnen an einen Biobetrieb verkauft, dies darf ein Biobetrieb übrigens (10%) und dort ist quasi per Übergabe, meine Konvikönigin zur Biokönigin mutiert.
Meines Erachtens sollte die Herkunft der Königin überhaupt keine Rolle spielen, da sie ja eh ins Biovolk eingeweiselt wird und ihr Werdegang für keinen Prüfer nachvollziehbar ist.
z.B. Ich habe heuer 70 Königinnen auf die Belegstelle aufgeführt, von denen sind 56 erfolgreich begattet worden, bekommen habe ich aber 70 Zuchtkarten. Wäre ich ein Bioimker hätte ich jetzt für weitere 14 Königinnen quasi einen Persilschein, die ich mir irgendwo "schwarz" besorgen könnte.
Die Bezeichnung "BIO" darf ein Imker führen, der einen Verband beigetreten ist und dafür zahlt.
Ein Kunde erhält dafür die Garantie, daß der Betrieb wenigstens einmal im Jahr kontrolliert wurde. Ob das Produkt aber wirklich qualitativ besser und auch für den Kunden so erkennbar ist, ist stark zu bezweifeln, denn was die Biobetriebe als ihren großen Vorteil ausloben (rückstandsfreie Varroabekämpfung) ist längst Stand der Technik in der Imkerei. Und was man so im Forum liest, starten immer mehr Jungimker mit unbelasteten Wachs und so eigentlich auf dem Biolevel mit dem Hintergedanken die Umstellung auf einen Biobetrieb offen zu lassen. Die Grenze zwischen Bio- und Konvi-imker ist kleiner als mancher Bioimker denkt, meist liegt nur mehr die Verbandsmitgliedsbeitragsrechnung dazwischen.
Gruß
Hans Peter