Wachstausch - von konventionell zu bio?

Bringt mir genau was? Ist der Verband dann nur mehr Vermarktungshilfe? Wäre auch interessant was Josef dazu sagt! (der ist heut so ruhig :mrgreen: )

Edit: Das war gedanken lesen! :-D Bin neugierig was die Bio Austria kostet...
 
Verzeihe bitte, heute ging es mit dem neuen Kinderspielplatz weiter und beim Bienenhaus wurden Welleternitplatten verlegt, rote, keine Frage und das schaut bombastisch aus. Superl

Ficht schrieb:
Wäre auch interessant was Josef dazu sagt! (der ist heut so ruhig


Zur Frage: Als erstes ist Bio natürlich eine Lebenseinstellung, aber dann kommt schon die Vermarktungstrategie und hier der Bio Austria Verband eine einsame Klasse für sich. Dieser Verband hat sehr hohe Auflagen und passt auch nur kleines nicht, z.B. keine genauen Stockkarten Aufzeichnungen hast schon die erste Sanktion, im Wiederholungsfall könnte theoretisch sogar eine Sperre drohen. So manche Bienenpflegemittel stehen dort auf der roten Liste.

Josef
 
Mei Josef tu dir nix an! Wenn einer Verständniß dafür hat wie wichtig unser Nachwuchs ist bin das sicher ich! Superl
Zum Thema BIO:
Diese Nachricht finde ich super! Denn, obwohl ich nicht weiß wie viel die BIO Austria verlang, ist es nun durchaus realistisch von anfang an auch mit Siegel zu imkern, da die Tarife der ABG auch mit nur drei Völkern leistbar ist. Scheint fast so als würde es sich auch tatsächlich für Anfänger lohnen mit BIO zu beginnen!
 
Hallo Mel,

du willst von 3 Völkern auf 12 kommen. Ich würde mich bei meinen Imkerverein melden und sagen, daß ich heuer viele Schwärme brauche. Wenn du die auf Biomittelwände einschlägst, werden die alle nach der Umstellungsphase zu Biovölker. Dies ist das Wunder der Bioumstellung, aus einer konventionellen Königin (auch ohne Biozertifikat) wird nach der Umstellungsphase eine Biokönigin und dies geht einfach mit dem Zertifizierungsbescheid einher.

Gruß
Astacus
 
Astacus schrieb:
Dies ist das Wunder der Bioumstellung, aus einer konventionellen Königin (auch ohne Biozertifikat) wird nach der Umstellungsphase eine Biokönigin und dies geht einfach mit dem Zertifizierungsbescheid einher.

Nein, so einfach ist es wiederum ganz sicher nicht, aus einer konvi Kö wird, wenn überhaupt, nur äußerst selten eine Bio Kö und wenn, dann vollkommen zurecht, passt doch der Betrieb als bis zu jenem Zeitpunkt wo die Kö verkauft werden kann schon als geprüfter Biobetrieb.

Angenommen Mel meldet sich im kommenden Jahr also 2012 bei Bio Austria an (da kenne ich mich aus), nun beginnst die Umstellungphase mit Betriebsprüfung, Wachsprobenziehung und verpflichtend nachweisbarem Umstellkurs. Die erste Bio Prüfung inkl. Wachsprobenziehung würde aller Wahrscheinlichkeit nach im Spätherbst 2013 stattfinden, man will ja die vorhandenen Völker sehen, sowie abermals Wachproben aus den Völker, aus allen Wachschmelzern und natürlich auch aus dem Lager ziehen. Dies geht in der Folge nach Hohenheim und kann nun monatelang dauern. Passt nun abermals alles, wird im bestmöglichen Fall 2014 das erhoffte Bio Zertifikat einlangen. Ob bei einem ernstzunehmenden Betrieb die 2011/12 Kö noch lebt möchte ich doch sehr bezweifeln, bei mir mit Sicherheit nicht mehr.

Josef
 
Hallo Josef,

ich kenne einen Imker, der auf Bio umgestellt hat und bei dem war es so. Er hatte seine Bienenvölker mittels Kunstschwarm alle auf Biowachs umgestellt, die Zertifizierung beantragt und nach dem Übergangsjahr waren alle seine Konvi-Königinnen plötzlich Bioköniginnen. Er hatte auch das Problem, das er die Biozertifizierung im Juli bekommen hat. Aller Honig vor Juli geschleudert war "Konvihonig" und ab 1. Juli hätte er alles als Biohonig verkaufen können. Im übrigen habe ich auch heuer Königinnen an einen Biobetrieb verkauft, dies darf ein Biobetrieb übrigens (10%) und dort ist quasi per Übergabe, meine Konvikönigin zur Biokönigin mutiert.
Meines Erachtens sollte die Herkunft der Königin überhaupt keine Rolle spielen, da sie ja eh ins Biovolk eingeweiselt wird und ihr Werdegang für keinen Prüfer nachvollziehbar ist.

z.B. Ich habe heuer 70 Königinnen auf die Belegstelle aufgeführt, von denen sind 56 erfolgreich begattet worden, bekommen habe ich aber 70 Zuchtkarten. Wäre ich ein Bioimker hätte ich jetzt für weitere 14 Königinnen quasi einen Persilschein, die ich mir irgendwo "schwarz" besorgen könnte.

Die Bezeichnung "BIO" darf ein Imker führen, der einen Verband beigetreten ist und dafür zahlt.
Ein Kunde erhält dafür die Garantie, daß der Betrieb wenigstens einmal im Jahr kontrolliert wurde. Ob das Produkt aber wirklich qualitativ besser und auch für den Kunden so erkennbar ist, ist stark zu bezweifeln, denn was die Biobetriebe als ihren großen Vorteil ausloben (rückstandsfreie Varroabekämpfung) ist längst Stand der Technik in der Imkerei. Und was man so im Forum liest, starten immer mehr Jungimker mit unbelasteten Wachs und so eigentlich auf dem Biolevel mit dem Hintergedanken die Umstellung auf einen Biobetrieb offen zu lassen. Die Grenze zwischen Bio- und Konvi-imker ist kleiner als mancher Bioimker denkt, meist liegt nur mehr die Verbandsmitgliedsbeitragsrechnung dazwischen.

Gruß
Hans Peter
 
Astacus schrieb:
Und was man so im Forum liest, starten immer mehr Jungimker mit unbelasteten Wachs und so eigentlich auf dem Biolevel mit dem Hintergedanken die Umstellung auf einen Biobetrieb offen zu lassen. Die Grenze zwischen Bio- und Konvi-imker ist kleiner als mancher Bioimker denkt, meist liegt nur mehr die Verbandsmitgliedsbeitragsrechnung dazwischen.

Ich finde es sehr irreführend bei Biowachs von unbelastetem Wachs zu sprechen. Diesem in Hohenheim überprüfte Wachs wird lediglich per Zertifikat bestätigt, dass gewisse Chemikalien nur unterhalb der Nachweisgrenze vorhanden sind. Im Prinzip handelt es sich bei den überprüften Chemikalien nur um welche, die Konsumenten über andere Nahrungs- oder Genussmittel auch zu sich nehmen - also um nichts besonders giftiges.
Es gibt aber Millionen verschiedene zum Teil sehr giftige Chemikalien die in diesem Wachs enthalten sein können, obwohl es ein "Bio" Zertifikat hat.
Speziell wenn man an diese tausenden Kilos von aus Afrika importierten Wachs denkt. Man berücksichtige das Klima in Afrika - idealste Temperaturen für Wachsmotten fast das ganze Jahr - viele Chemikalien die in Europa schon jahrzehntelang verboten sind, oder nie eine Chance auf Zulassung hätten werden tonnenweise legal verwendet. ZB.: DDT (Hormonwirkung, Krebs erregend auf Säugetiere). Oder die politische Situation - viele Länder mit bürgerkriegsähnlichen Zuständen, die für Bienenwachs relativ viel Geld bekommen - ist es wirklich überraschend, das die Leute "kreativ" werden... Bei der Ernte (Ausrottung der Bestände), bei der Konservierung oder bei der "chemischen Vermehrung" des Bienenwachses.
Ich erinnere hier auch an die Diskussion, die es in deutschen Foren momentan gibt, wonach Mittelwände mit Hohenheim Zertifikat durch die Stocktemperatur aus den Drähten gefallen sind, weil sie mit zu viel künstlichen Wachsen gestreckt wurden - Stichwort "gepanschtes Bio Wachs".

Also ich würde daher keineswegs generell "Bio" Wachs mit unbelastetem Wachs gleichsetzen. Wenn ein Imker sein Wachs aus eigenem Wachskreislauf hat, ist das natürlich eine andere Sache.

Grüsse
Thomas
 
Astacus schrieb:
Die Grenze zwischen Bio- und Konvi-imker ist kleiner als mancher Bioimker denkt, meist liegt nur mehr die Verbandsmitgliedsbeitragsrechnung dazwischen.

Gruß
Hans Peter

Bei den "echten" Bio- Denkern liegt mehr dazwischen, nämlich eine Lebenseinstellung Superl

Liebe Grüße
Werner
 
hobit10 schrieb:
Es gibt aber Millionen verschiedene zum Teil sehr giftige Chemikalien die in diesem Wachs enthalten sein können, obwohl es ein "Bio" Zertifikat hat.

Das grenzt haarscharf an Rufmord für uns Bioimker, kannst Du mir ein einziges Beispiel nennen? Ach ja, selber habe ich dermaßen viel Biowachs, dass ich sogar Waben verkaufe und so agieren eigentlich alle Bioimker die ich kenne.

Josef
 
drohne schrieb:
hobit10 schrieb:
Es gibt aber Millionen verschiedene zum Teil sehr giftige Chemikalien die in diesem Wachs enthalten sein können, obwohl es ein "Bio" Zertifikat hat.

Das grenzt haarscharf an Rufmord für uns Bioimker, kannst Du mir ein einziges Beispiel nennen? Ach ja, selber habe ich dermaßen viel Biowachs, dass ich sogar Waben verkaufe und so agieren eigentlich alle Bioimker die ich kenne.

Josef

Ich habe überhaupt kein Interesse Rufmord an irgendjemanden zu begehen.
Mir geht es vielmehr um den Umstand, dass Bienenwachs aus Afrika, wo es bekanntermaßen keine nennenswerten Probleme mit der Varroamilbe gibt, in Hohenheim auf Rückstände von in Europa verwendeten Chemikalien (Varroabekämpfungsmittel) untersucht wird, und falls man erwartungsgemäß nichts findet (warum auch ?), daraus den Schluss zieht, dass dieses Wachs vollkommen frei von "jeglichen Giftstoffen = unbelastet" ist. Genau diese Tatsache ist in meinen Augen problematisch!

Grüsse
Thomas
 
hobit10 schrieb:
...falls man erwartungsgemäß nichts findet (warum auch ?), daraus den Schluss zieht, dass dieses Wachs vollkommen frei von "jeglichen Giftstoffen = unbelastet" ist.

Denkst Du etwa Bio Austria und auch wir Bioimker hätten nicht allergrößtes Interesse zu wissen was denn da so alles drinnen sein könnte und woher möchtest Du denn wissen welche Stoffe in Afrika eingesetzt werden könnten. Etwas zu behaupten ist einfach, dies zu beweisen ist bekanntlich relativ schwer.

Josef
 
Astacus schrieb:
... du willst von 3 Völkern auf 12 kommen. Ich würde mich bei meinen Imkerverein melden und sagen, daß ich heuer viele Schwärme brauche.

Super Plan! Ich müsst halt noch nem Imkerverein beitreten was mir sowieso nicht erspart bleiben wird. Dort wird man aber sicher am günstigsten zu Bienenmaterial kommen ... Superl

Gut, wäre diese Vorgehensweise mal geklärt!

Ich möcht eure Diskussion nur ungern unterbrechen, aber könnten wir nochmal zum Wachstauschverfahren an sich zurück kehren?!

Soll ich nun mittels KS komplett bei Null auf Bio-MW beginnen oder ist Josefs Verfahren, Zargenweise umzusteigen ebenfalls vertretbar, ohne dass das ganze um sonst war (wegen Verdacht des Umtragens von kontamnierten Konvi-Wachs auf die Bio-MW)? Weil umsonst mein Geld beim Fenster rausschmeißen macht mir auch keinen Spass. Die 20kg Bio-MW haben ein mittleres Vermögen gekostet ...

Und nochmals zum zweiten Punkt: was hats mit den Futtertrögen auf sich, Josef? Warum sollt ich die nicht mehr brauchen?!

LG :)
 
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