Volk ohne Arbeiterinnen was ist passiert??

clemi

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Hallo hab heute eine ungute Entdeckung gemacht, bei einem meiner 5 Völker fehlen bis auf eine Hand voll alle Arbeiterinnen! Die Königin ist da hab sie gesehen, Futter ist auch genug da, die AS Behandlung war auch erfolgreich. Ein paar tote liegen am Gitterboden. Ein bisschen verdeckelte Brut ist da und anscheinend verkühlt, wobei manche Zellen ohne Deckel sind.
Bin echt ratlos war vor 2-3 Wochen ein starkes gesundes Volk...

Was meint denn ihr dazu??

was soll ich jetzt machen?

clemi
 
Also wenn Ausseneinwirkungen (Insektenangriffe, Voegel etc.) nicht in Frage kommen, dann wuerede ich vermuten, dass die Ameisensaeurebehandlung schief gelaufen ist.
Machen kann man um diese vorgerueckte Jahreszeit nichts mehr. Die Reste dieses Volkes sind nicht ueberlebensfaehig. Es bleibt nur die Aufloesung des Restes und einschmelzen der Waben.
Vielleicht kann man ja einige Futterwaben in andere Voelker verbringen, wenn wirklich sicher ist, dass es keine Krankheit war.
Gruss Michael
 
Hallo Clemi,

ich habe seltsamerweise bei drei Völkern
das gleiche Bild.
Eines ist gerade noch auf 4 bis 5 Wabengängen,
ebenso mit Königin, Bienen die beim Schlupf gestorben sind,
Teils verlassene Brutbereiche und auch offensichtlich unterkühlte Brut.
Eines ist schon zusammengebrochen und eines hat eine Hand voll Bienen
mit Königin.
Es scheint in der Tat die Ameisensäure gewesen zu sein.
Seltsamerweise habe ich alle Völker behandelt, die anderen
sind aber wohl auf und Winterfähig.

An Krankheiten lag es nicht.
Zum einen hatte ich den BSV hier, es wurden Futterkranzproben
gezogen die alle ohne Befund waren. Dies zwei mal in diesem Jahr.
Gifte gibt es hier auch nicht, da wir hier keine Landwirtschaft haben.

Ob man das unter "natürliche Selektion" einordnen kann
weiß ich nicht - denn die Völker waren stark.
Da Ameisensäure die Brutnesttemperatur um bis zu 10°C senkt
kann es gut sein dass es auch damit zusammen hängt.

VG
Hagen
 
was soll ich jetzt machen?
..die Waben einschmelzen und die Beuten reinigen......
Sieht nach klassischen Varroaschaden aus.
Die Bienen waren mehr oder weniger alle von Milbenbissen geschädigt und sind jung verstorben, deshalb die leere Beute......
 
Die Königin ist da hab sie gesehen, Futter ist auch genug da,

Das ist ein klassischer Zusammenbruch nach einer nicht funktionierenden Entmilbung! Viele Milben, die Bienen fliegen ab und hinterlassen die Kö mit ihrem engsten Angang.

Nun die Kö abdrücken, die nur mehr wenigen Bienen um die Mittagszeit abschütteln, sie haben nun die Chance sich wo einzubetteln.

die AS Behandlung war auch erfolgreich.

Weswegen bist dir da so sicher, hast nach jeder Behandlung und zusätzlich Monat für Monat den Abfall kontrolliert?

Josef
 
die nur mehr wenigen Bienen um die Mittagszeit abschütteln,

Das würde ich in diesem Fall nicht machen.
Diese Bienen tragen Unmengen an Viren in sich und die aufsitzenden Milben kommen als Zugabe dazu. Diese Bienen sind bereits von ihrer Aufzucht her geschädigt und wertlos und bedeuten für den Gastgeber eine unerwünschte Belastung.

Ergo - das Restvolk abschwefeln. Ich persönlich würde in diesem Fall auch das gesamte Wabenmaterial, das keine Brut enthält einschmelzen. Die Waben mit Brut werden entsorgt.

Chrigel
 
Ergo - das Restvolk abschwefeln.

Diesen Einwand sah ich bereits als düstere Wolke herankommen, möchte aber dennoch näher darauf eingehen. Als Imker und Bienenfreund habe ich noch niemals, selbst als Gesundheitswart noch keine rauchende Schwefelschitten in Völker gehalten -dies beeide ich sogar- einzig KuS oder abschütteln kam und kommt auch weiterhin für mich infrage.

Christian, Deine Sorgen sind völlig unbegründet, jene wenige Bienen die noch fliegen können bringen ganz sicher keinen Tod und Verderben in andere Völker. Auch werden die wohl nicht Viren verseucht sein, sondern angeschlagene Restbienen die sofort zu Boden gehen um dort ihr Leben auszuhauchen. Beides ist eine trübsinnige Angelegenheit, die von mir erwählte Methode ist mir aber doch menschlicher.

Josef
 
Moin,
ja, auch für mich klares Bild eines Varroaschaden. Mir hat diesen Herbst beim Öffnen einer Beute tatsächlich nur noch die Königin entgegengeblickt.
Durch die Varroa geschwächt und durch Räuberei den Todesstoß versetzt :( .
Gruß,
Hermann
 
Ja, aber dann wuerden die Bienen aus anderen Stoecken immer wiederkommen und saemtliches Futter wegtransportieren, wenn es das Wetter zulaesst.
Gruss Michael
 
Christian, Deine Sorgen sind völlig unbegründet, jene wenige Bienen die noch fliegen können bringen ganz sicher keinen Tod und Verderben in andere Völker.

Lieber Josef
Deine ethische Haltung betr. Abtöten von Bienen in Ehren, bei mir hat diese ihre Grenzen.
Mit Sorgen hat das gar nichts tun, sondern damit dass ein grosser Unterschied zwischen deinem gefühltem Wissen und meiner sachlichen Kenntnis der Virenproblematik bei an Varroose zusammengebrochenen Völkern besteht.
Chrigel
 
Hallo,

ist ein Varroaschaden. Hatte den gleichen Fall Anfang August, drei Wochen vorher war das eines der stärksten Völker.
Habe dann mit MS behandelt, war ja keine Brut mehr da. Habe diesem Restvolk (nach ca. 500 Bienen) dann eine Brutwabe mit jungen Bienen gegeben.
Die Königin fing wie ein Weltmeister wieder zu stiften an, war eine reine Freude. Leider wurde das Volk dann ausgeräubert und die Königin getötet. Habe dann das Flugloch zugemacht, mitsamt den enthaltenen Räuberbienen
aus dem Flugkreis gefahren, geräuchert und dann nach 20 Minuten alles abgekehrt. Die Bienen haben sich dann vollgefressen woanders eingebettelt. Entmilbt waren sie ja.
Die unverdeckelte mit jungen unverdeckelten Larven und Stiften bestückte Brutwabe habe ich dann einem anderen Volk zur Adoption gegeben.

Meine o.g. Methode der nachträglichen Brutgabe funktioniert heuer nicht mehr. Ich würde abkehren.

Gruss, Christian
 
Habe dann das Flugloch zugemacht, mitsamt den enthaltenen Räuberbienen
aus dem Flugkreis gefahren, geräuchert und dann nach 20 Minuten alles abgekehrt.

Ein solches Vorgehen ist unverantwortlich - es erinnert an St.Florian. Die Bienen aus einem zerstörten Volk gesättigt irgendwo abzuwischen, wo sie den Weg zu andern, aber sicher nicht deinen, Bienenvölkern gefunden haben. Erzähle dieses Vorgehen deinem Seuchenwart oder BSV.
Ich persönlich würde so etwas nicht einfach hinnehmen, wenn dies in der Umgebung meines Bienenstandes passieren würde und ich Kenntnis davon bekäme.
Chrigel
 
Kurze Frage von meiner Seite:

Ich mache bei einem Volk seit ca. 2 Tagen folgende Beobachtung (und NUR bei diesem Volk):

-> Es liegen ca. 30-50 tote Bienen vor dem Flugloch (bis zu 2m weit in der Anflugschneise). Ab und zu wird eine verendende Biene aus der Kiste geschleppt.
-> Mir ist es aufgefallen, da der Kasten auf einem Vorplatz mit Verbundssteinen steht und die toten Bienen somit sehr gut sichtbar sind
-> Die toten Bienen haben eine "normale" Grösse und keine verkrüppelten Flügel (bei vielen toten Bienen ist der Rüssel voll ausgefahren)
-> Den Varroafall habe ich ja (bekanntlicherweise ...) seit ca. 2 Monaten unter Beobachtung. Diese Volk war weder super stark noch ein Schwächling - hat aber definitiv keinen Fall von >2 Milben/Tag (auch noch jetzt).
-> Brut war bis vor 2 Wochen vorhanden (möchte es aber jetzt nicht unnötig aufreissen).

Ist dies auch ein Fall von Varroaschaden?

Danke.

Grüsse,
Christian.
 
Moin Christian,

der letzte Dienst einer Biene besteht meist darin, kurz vor dem Ableben das Volk zu verlassen. Ich vermute mal, das was Du siehst ist die normale Fluktuation. Guck halt mal rein und zieh ein paar Waben. Du musst dabei ja nicht so rabiat vorgehen. Ich habe gestern bei T-Shirt-Temperaturen meine Völker kontrolliert. bei einigen musste ich keine Waben ziehen, bei anderen habe ich drei, vier Waben gezogen bis ich zufrieden war. Die verbleibenden Völker sehen gar nicht so schlecht aus :) .

Gruß,
Hermann
 
jene wenige Bienen die noch fliegen können bringen ganz sicher keinen Tod und Verderben in andere Völker. Auch werden die wohl nicht Viren verseucht sein,

Damit ein Eindruck von der rasanten Vermehrung der Viren und der Belastung im Volk gewonnen werden kann, stelle ich die Auswertung eines Volkes ein, das wegen Varroose am Zusammenbrechen war und dessen noch vorhandene Bienen untersucht wurden.
Bildschirmfoto 2014-10-20 um 12.15.37.png

Josef, du würdest sagen "so schaut's aus meine Herren" und wenn du noch glaubst, dass in so einem Volk auch nur eine einzelne unbelastete Biene vorhanden ist, na dann....lass ich dich in dem Glauben.

Chrigel
 
Hallo,

ich würd nicht lange rummachen. Entweder weit genug abkehren oder die ganze Kiste mitnehmen und entweder abschwefeln oder einfrieren...

Wenn man bei solchen Schadbildern die alten Brutwaben per Gabel entdeckelt und den Inhalt der Brutzellen auf den Deckel stösst, kann man schön die Milben beobachten.

Das Vorhandensein, von Viren ist spannend.. Wenn man völlig mit Viren belastete Waben hat weisen die Bienen auch ohne Milben Schädigungen auf und andersrum können die Völker quicklebendig wirken obwohl Milben drin sind, wenn sie auf sauberen Waben sitzen..

Mfg Malte Niemeyer
 
Boah, das sind alles schwerwiegende Fakten, die auch dagegen sprechen, Brutwaben über den Winter zu nehmen oder zwischen den Völkern zu tauschen - etwa um ein schwächeres Volk zu verstärken. Ich denke, ich muss da einiges grundlegend verändern :( .

Gruß,
Hermann
 
Ein solches Vorgehen ist unverantwortlich - es erinnert an St.Florian. Die Bienen aus einem zerstörten Volk gesättigt irgendwo abzuwischen, wo sie den Weg zu andern, aber sicher nicht deinen, Bienenvölkern gefunden haben. Erzähle dieses Vorgehen deinem Seuchenwart oder BSV.
Ich persönlich würde so etwas nicht einfach hinnehmen, wenn dies in der Umgebung meines Bienenstandes passieren würde und ich Kenntnis davon bekäme.
Chrigel

Nee, nee, das Abkehren war NEBEN meinem Bienenhaus, die Räuberei war bei mir zu Haus, nicht im Flugkreis! Also kein ALARM für andere Imker!
Wenn ich abkehre, dann nicht vor der Haustür von anderen! Möchte meine Bienen selbst behalten und töte ungern!

Aber: Die Bienen waren entmilbt und es waren KEINE anderen Krankheitsanzeichen zu erkennen.
 
Boah, das sind alles schwerwiegende Fakten, die auch dagegen sprechen, Brutwaben über den Winter zu nehmen oder zwischen den Völkern zu tauschen - etwa um ein schwächeres Volk zu verstärken. Ich denke, ich muss da einiges grundlegend verändern :( .

Gruß,
Hermann

Das gibt mir auch zu denken, da ich im Spätsommer einige Brutwaben zur Verstärkung verwendet habe, werde ich wohl deshalb evtl. ein paar Verluste erleiden. Hoffentlich tut es nicht zu weh!
 
Damit ein Eindruck von der rasanten Vermehrung der Viren und der Belastung im Volk gewonnen werden kann, stelle ich die Auswertung eines Volkes ein, das wegen Varroose am Zusammenbrechen war und dessen noch vorhandene Bienen untersucht wurden.
Anhang anzeigen 66904

Josef, du würdest sagen "so schaut's aus meine Herren" und wenn du noch glaubst, dass in so einem Volk auch nur eine einzelne unbelastete Biene vorhanden ist, na dann....lass ich dich in dem Glauben.

Chrigel

Hallo Christian,

gute Info. Das ABPV könnte durchaus ein Faktor sein. Wir haben hier Imker, die sich nicht erklären können, warum Völker ohne Milbenfall zusammenbrechen. Ein Fachwart sprach von einem Virus, der heuer
besonders stark grassiert. Da ich das nur aus zweiter Hand hörte, konnte ich nicht nachfragen, aber das könnte ein Hinweis sein.
Gruss, Christian
 
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