varroabehandlungskonzept???

Was ich aus allen Beiträgen entnehmen kann- es herrscht immer noch Unwissen darüber, wie denn nun AS wirkt, wie sie in die Zellen reingeht, warum dies so ist und warum die Behandlung von unten die schlechteste Methode ist
Zuerst mal zur AS:
Ameisensäure (nach der Nomenklatur der IUPAC Methansäure genannt, eng: formic acid, lat: acidum formicum) ist eine farblose, ätzende und in Wasser lösliche Flüssigkeit, die in der Natur vielfach von Lebewesen zu Verteidigungszwecken genutzt wird. Sie zählt zu den gesättigten Carbonsäuren und ist mit der strukturierten Summenformel HCOOH die einfachste Carbonsäure.
Dies aus WIKIPEDIA - dazu ist weiters zu sagen, daß AS in flüssiger Form und auch wenn sie verdampft wird immer schwerer als Luft ist. Das heißt - sie sinkt von oben nach unten und nicht umgekehrt!!!!!
Was bedeutet dies für unsere Strategie zur Varroabekämpfung?
Den Partialdruck, welchen die AS bei der Verdampfung erzeugt, dieser steht proportional zu der zugeführten Energie (Wärme die das Bienenvolk erzeugt) das ist so zu verstehen, daß die Verdunstung von unten passiert, weil die Energie von außen zugeführt mehr verdunstet,als über das Flugloch abgeführt werden kann und die Bienen durch Brausen aus dem Stock befördern können.. Die Ameisensäure hat eine Dichte von 1,22 g·cm?3 bei 20 °C. Der Flammpunkt der Ameisensäure liegt bei 69 °C, die Zündtemperatur bei 480 °C. Die Dämpfe sind schwerer als Luft und brennbar.
Die Erklärung dazu ist einfach: die Konzentration durch Verdunsten von unten wird so hoch gewählt, dass es die Bienen NIE schaffen die Säuredämpfe rauszufächeln.
Die Überkonzentration, die hier entsteht, ist dermaßen hoch, daß Bienen Atemprobleme haben und daher ausziehen - dies ist immer auf die zu hohe Konzentration in der Umgebungsluft zurückzuführen!!!!
Wie kann man jetzt den Bedarf der Konzentration ermitteln - dies geschieht mittels der Dräger Röhrchen.
Das Phänomenale daran ist, dass immer maximal 15 ml je Volk je 24 h verdunsten (Durchschnittsvolk) egal wie viel Säure im Volk, im Wettex oder anderem Material verabreicht werden, der Grund wieder die proportional abgegebene Wärme des "Bienenkörpers" - d.h. starkes Volk verdunstet viel, schwaches dementsprechend weniger - Konzentration bleibt aber immer gleich. Gebe ich jetzt einem schwachen Volk die selbe Menge AS, dann wird es wesentlich länger der hohen Dampfkonzentration ausgesetzt sein, als ein starkes Volk - der Schlüssel hiezu ist die Anzahl der Bienen (besetzte Waben). Der Schluß: in schwächeren Völkern ist die Queen immer früher ex als in starken.
Die Menge Gas, wo die Varroa abfällt ist eine bestimmte Größe, die stark varriieren kann - je nach Volkstärke - und daher muß jedes Volk, wenn verschieden stark mit einer angepassten Säuremenge behandelt werden - über den Kamm scheren bedeutet oft Königinnenverlust!!
Warum geht nun die Säure in die Zellen rein: die Erklärung liegt im spezifischen Gewicht (Gaskonzentration - Menge MOL) und nach den Gesetzen der Entropie, wo es keine Ladungsunterschiede geben darf, wird dieser Unterschied versucht zu beseitigen - die schwereren Gasmoleküle verdrängen die leichteren Luftmoleküle - der schwächere - leichtere- muß nachgeben. Daher sind leichtere Säuren nicht in der Lage in die Brut zu wirken!!!!!
Daher bitte ALV nicht solo verwenden, das geht ins "Aug".

Dieser Beitrag wird in 2 Teile zerlegt, damit Ihr demnächst auch noch was zu lesen habt - die Fortsetzung wird sich mit der Berechnung der Säuremenge je Volksstärke auseinandersetzen.
Gruß Einstein
 
Teil II

Menge an As zur Varroabekämpfung Grundlagen zur Berechnung

Thermodynamische Eigenschaften

Die Standardbildungsenthalpie ?fH0liquid beträgt ?424,72 kJ·mol?1, ?fH0gas beträgt ?378,6 kJ·mol?1.
Die Standardentropie S0liquid ist 128,95 J·mol?1·K?1, S0gas 248,7 J·mol?1·K?1.
Die Wärmekapazität der Flüssigkeit wird mit 99,04 J·mol?1·K?1 (25°C), die des Gases mit 45,7 J·mol?1·K?1 (25°C) angegeben.

Die Dampfdruckfunktion ergibt sich nach Antoine entsprechend log10(P) = A-(B/(T-C)) (P in bar, T in K) mit A = 2.00121, B = 515.000 K und C = -139.408 K im Temperaturbereich von 273.6 K bis 307.3 K.

So und jetzt haben wir alle Klarheiten beseitigt. Hoffe nicht!!
Ein Versuch der Erklärung dazu!

Die Differenz in Kelvin - 273.6 K bis 307.3 - wie weiter oben beschrieben sind in der Realität 33,7 ° C geteilt /24 Stunden - dies ergibt ca. Verdungstungsbefdarf/Energie dazu/ 1,40 ° C/h.
Daraus ist schlüssig abzuleiten, daß die Plazierung des Schwammtuches eine entscheidende Bedeutung für den Bekämpfungserfolg - für die Wirkung - hat.
Es ist damit auch abzuleiten, daß die Plazierung bei genügender Außentemperatur (über 20 °C) im <Bereich der äußeren 3 Rähmchen> unter 18 °C immer mittig zu erfolgen hat!!!!!
Wird bei zu hoher Außentemperatur die Gasmenge mittig plaziert, entsteht ein dermaßen großer Partialdruck - durch die Zufuhr thermischer Energie- das die Sauerstoffkonzentration unter einen Wert absinkt, wo Normalatmung für Bienen möglich ist/wird, daher ziehen sie aus. Die <Königin aber muß bleiben> - oder sie bleibt und beginnt zu ersticken.
Die Bienen beginnen sie zu "knäueln!"
Weiter in der Berechnung: es ist aus Literatur bekannt, daß ca 15 ml Tag verdunsten: geteilt :24 h ergibt dies eine notwendige Verdunstunngsmenge von 0,625 ml (625ppm )Stunde, gemessen mit Dräger Röhrchen sind das
1 ppm Esigsäure = 2,49 mg Essigsäure m3 Luft - beforderte Konzentration von 135 ppm am Boden der Beute ergibt das eine reale Konzentration von ca 150 ppm in der Umgebungsluft der Verabreichungsstelle (Wettex) - wenn Boden unten offen ist!!!! Eine Zarge hat ca. 1/20 m3.
Die Gaskonzentration muß also 60 ppm betragen umgerechnet sind dies je Tag ca. 10 ml Säure mittig oder 15 ml seitlich plaziert - wird so wie bekannt mit 15 ml mittig behandelt ist die Gaskonzentration um 40 % für den Behandlungserfolg erhöht
Schluß daraus- die Fläche der Benetzung auf dem Wettex- dem Papier usw. ist zu beachten!!!
Als Standarttemperatur nehmen wir bei Behandlung einen Wert zwischen 15-20 ° C an, dieser entscheidet, wo das Material plaziert wird. Wird es zu weit seitlich verabreicht, kann die Wirkung da nicht mittig im Volk - Stock nicht erreicht werden - es ist die Gaskonzentration zu gering - der Behandlungserfolg bleibt teilbeschränkt!!!

Gruß Einstein
 
Hallo Einstein,

wenn die Brutkugel leicht seitlich sitzt, soll dann das Wettex nicht direkt über der Brutkugel sein (bei Temperaturen unter 20°C)?

lg
Konrad
 
Hallo Konrad, jetzt immer über den "Bienenkörper" legen - es würden aber 10 ml genügen.
Gruß Albert
 
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