Varroa behandeln - Abschlußbehandlung

einstein

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Denke, die Runde sollte informiert werden.
Ich betreue einen Imker (seit 3 Jahren betreut) der frisch begonnen hat. Das meiste mach er schon selbst, nur bei kniffligen Entscheidungen ruft er an. :huh
Er hat heuer laut Vorschrift 3 x AS mit Verdunster von unten mit je 80 ml behandelt. Der Abfall war mittelmäßig und war dann Ende September mehr oder weniger vorbei. Dies hat er mir mitgeteilt und er war ganz stolz endlich keine Varroa mehr zu haben. Bevor ich die vorige Woche wieder nach Ostdeutschlang aufgebrochen bin, habe ich ihm geraten 10 ml AS auf Wettex zu geben und über die Bienentraube zu legen. Er ganz verwundert, warum , er hätte doch schon behandelt und keine Milben mehr.
Da er aber meinen Argumenten aufgeschlossen ist, hat er die geratene Behandlung gemacht. Das Wettex verbliebt für 12 Stunden oberhalb der Rähmchen, dann wieder rausgenomen.
2 Tage später die große Überraschung, die für mich keine war- täglicher Abfall von 50 Milben 4 Tage lang, dann beinahe immer 30 Milben - die seit 9 Tagen, morgen am Sonntag kommen nochmals 10 ml AS auf Wettex zum Einsatz, dann ist Schluß mit lustig.
Warum ich Euch das schreibe, bitte kontrolliert zur Vorsorge ob Abfall oder nicht und gebt bei einem oder 2-3 Völkern 5 ml AS auf Wettex oben auf die Rähmchen und kontrolliert noch einmal auf Milben.
Gruß Einstein
 
Zitat Einstein

Denke, die Runde sollte informiert werden.

Wofür wir uns recht höflich bedanken wollen. :n3: Da noch dazu für die nächsten Tage eine Schönwetterphase angesagt wurde, kann versäumtes durchaus noch nachgeholt werden.

Josef
 
Hallo Bienenfreunde!

Da haben wohl die Behandlungen von unten nicht so richtig gewirkt!
Es ist aber auch allgemein bekannt, dass "Behandlungen von unten" in bezug auf die Wirkung große Schwankungsbreiten aufweisen. Ich nehme an, dass der Universalverdunster angewendet worden ist. Da ist viel Erfahrung notwendig, da die Verdunstungsrate stark von der Temperatur abhängig ist, schwer kontrolliert werden kann, AS schwerer als Luft ist und bei einer Überdosierung den Bienen den Weg ins Freie versperrt.

Warum wird nicht ein gängiges und bewährtes Konzept angewendet? Z. B. Liebigverdunster oder Nassenheider-Horizontalverdunster unmittelbar nach der Ernte in Kurzzeitform und etwa Mitte September in Langzeitform. Der unerfahrenste Anfänger kann ohne Probleme ablesen wieviel AS verdunstet ist und danach handeln.

https://www.uni-hohenheim.de/bienenkund ... onzept.pdf

Die gesamten geschilderte Varroabehandlung kommt mir sehr zaghaft vor, z.B. die angewendeten 10 ml/AS erscheinen mir auch zu wenig. Normalerweise wird immer geschrieben 2 ml pro besetzter Wabe.

Abschließend möchte ich ausführen, da wurden seit Trachtende vier AS-Behandlungen durchgeführt und eine ist noch geplant, vermutlich wird dann noch eine OS Restentmilbung durchgeführt, ansonsten ist der Grundstein für das nächste Varroaproblem eh schon wieder gelegt, ich kann nur sagen, nicht zu glauben, was Bienen alles aushalten.

MfG

Honigmaul
 
Vorerst noch eine Ergänzung, die 10 ml je Volk von oben über Wettex sind mehr als ausreichend.
Es kommt auf die Konzentration in der Atemluft an, ab 40 ppm haben die Milben Probleme, bei 10 ml liegt die Konzentration in den ersten 15 cm bei 120 ppm, unten an Flugloch dann immer noch 80 ppm. Dies ist bereits die Menge wo die Bienen beginnen sich von den Waben zurückzuziehen.
Die letzten Versuche, die wir diese Woche getätigt hatten, wurden mit 10 ml von oben behandelt (am Freitag am Abend 16 uhr rein und am Samstag um 9 h morgens raus). Heute war schon der Abfall (21 Milben) zu sehen. Die genaue Betrachtung der Waben ergab keine ansitzenden Milben an den Bienen mehr.
Das mit den 2 ml je Wabengasse ist blanker Wahnsinn (bitte das in ppm umrechen - dies wären über 650 ppm As in der Luft). Bitte nicht solche Empfehlungen schreiben, ihr verwirrt die Imker - denn probiert und gemessen so wie ich, habt ihr nicht, behaupte ich mal.
Das könnt ihr bei euren eigenen Völkern machen aber nicht hier, denn wenn einer der weniger Erfahrung hat, dies wirklich macht, die Völker gehen zugrunde, was sagt er dann, auch wenn es nicht stimmt, in diesem Forum erfährst nur "Unsinn", denke das sollte nicht sein, denn hier wird schon Wert darauf gelegt, seriös erzielte Ergebnisse zu veröffentlichen. Dies gilt für meine Person zu 100 %.
Woher sind die 2 ml je Wabengasse, bitte Autor und Person nennen, damit ich ihn interviewen kann.
Gruß Einstein
 
Hallo einstein,

Antwort auf Deine Frage: Broschüre "Varroa unter Kontrolle" AG der Bieneninstitute e. V. Seite 11

Kann man als pdf-Datei runterladen. Es sind mehrere Autoren genannt, von daher scheint es noch weitere Publikationen zu geben :shock: .

freundliche Grüße
Wolfgang
 
Also ich habe mir die Seite jetzt angesehen, von Versuchen und Messungen keine Spur, es wir über Pi x Daumen empfohlen.
Eine wissenschaftliche Untersuchung liegt nicht vor, dies durchgeführt von einem Verein und keinem Institut!!!
Über Konzentration an Säure in der Atemluft ist nichts, aber auch gar nichts zu finden, was soll das ganze aussagen - dass man Varroa mit AS und Thymol behandeln muß - nur Freunde und Inkerkollegen, das wissen wir auch ohne Aussagen von Leuten, die konkret das Absterben versus AS beschreiben. Mit dieser Aussage kann man mich aber nicht hinter dem Ofen vorlocken und ein AHA-Erlebnis habe ich auch nicht festgestellt.
Gestatten, da verlasse ich mich auf meine Ergebnisse.
Habe sie mir jetzt nochmals angesehen um zu sehen ob was vergessen - der einzige Satz, der mir in den Sinn kommt:
Im Westen nichts Neues!!!
Zum Gruße, mit der Erkenntnis, dass alle anderen genauso wie der Einstein auch nur mit Wasser kochen.
 
Mir fehlt natürlich die wissenschaftliche Untermauerung, aber ich bin inzwischen ziemlich sicher, daß die nötige AS-Dosis auch von der Art der Applikation abhängig ist.

Am niedrigsten Dosieren muß man wohl mit dem Schwammtuch/"Wettex".

Beim Nassenheider Horzizontalverdunster (NHV)reichen jedenfalls 15 ml nicht aus, auch keine 30 ml (60%)!
Ich komme darauf, weil ich 2 Völker - wohl zu? spät - probehalber mit ALV behandelt habe. Beide waren vergangenes WE ziemlich vermilbt, sodaß ich sofort mit 30 ml im NHV nachbehandelt habe. Das stärkere der beiden Völker schien mir dabei sehr reduziert, aber da die Damen sehr aggressiv waren, habe ich nicht weiter nachgeschaut.

Die Situation dieses WE:
Die Beute mit dem ehemals stärkeren Volk ist so gut wie leer! Eine große Zahl der noch vorhandenen Bienen sind vermilbt! Eine Königin ist nicht zu finden.
Das ehemals schwächere Volk ist jetzt deutlich stärker, man findet aber auch hier noch vereinzelte Bienen mit Milben.
Es sieht so aus, als hätten sich die gesunden Bienen beim Nebenvolk eingebettelt und als wären die Schwächsten als kläglicher Haufen zurückgeblieben.

Schlußfolgerungen:

1. ALV wirkt nicht ausreichend - jedenfalls nicht, wenn es erst Anfang September angewendet wird (Anwendung war ansonsten nach Vorschrift: 2 Plättchen)

2. NHV mit 30 ml 60%iger AS wirkt nicht ausreichend. Die Völker, die ich mit 80 ml und mehr behandelt habe, sind ok und die Königinnen vorhanden, wenn auch nicht in Eilage (Brut hatte ich aber bei den ALV-behandelten Völkern auch nicht mehr)

3. Ich werde morgen noch mal Schwammtuch mit 15-20 ml AS 60% auflegen. Und dann: Schaumamal!

Der schon mehrfach zitierte erfahrendste Kollege in unserem Verein behandelt 2x mit 80 ml AS 60% im Vertikalverdunster und 1 x mit OS. Er hat keine Völkerverluste! Das Volk, das ich von ihm übernommen habe, ist jetzt das mit Abstand stärkste von allen!

Gruß, franz.
 
Hallo Einstein,
ich verfolge sehr interessiert deine Beiträge und stelle mit erstaunen fest, was ich alles von dir noch lernen kann. Das du dich so sehr für seriöse Infos einsetzt ist sehr lobenswert. Trotzdem lebt das Forum nicht nur von deinen Beiträgen und ich kann zumindest hier in diesem Thema keine "leichtfertigen" Infos finden. Dafür ist das Forum doch da um über gewisse Themen zu diskutieren oder auch verschiedene Infos richtig zu stellen. Selbst manches Fachbuch von seriösen Autoren musste später , wenn es neue Erkenntnisse gibt, berichtigt werden. Ich denke es besteht die Gefahr, dass bei Fragen über z.B. Varroa sich keiner mehr zu antworten traut. Ich denke aber, dass sich hierbei ein Konsens finden lässt.
Jetzt aber noch einmal zurück zum Thema.
Vielleicht eine blöde Frage, aber was ist Wettex? Das gleiche wie ein 20x20cm Schwammtuch? Dürfte dieses Wettex auch 24h drin bleiben? (Es ist für viele Hobbyimker nach 12h zeitmäßig schwierig)
Beziehen sich deine AS-Mengen auf 60 oder 85% ige Säure?
Müssten wir nicht auch über das Beutenvolumen reden?
Ich selbst verwende seit Jahren die Schwammtuchmethode, bei der ich pro Zanderzarge 20-25ml AS 60% von oben gebe. Dabei habe ich noch nie Völker- oder Königinnenverluste wegen Überdosierung erlitten. Den einzigen Nachteil den ich sehe, diese Methode ist sehr Wetteranfälig .Bei kühler und feuchter Witterung im Herbst (auch im Aug 2007) ist diese Behandlungsart bei mir nicht wirksam genug.
Du hast recht, ich habe dazu nie Messungen durchgeführt und was Honigmaul hier angeführt hat, ist aber in D sehr verbreitet. Auch ich habe vor ca. einem Jahr bei einem Varroalehrgang unseres Landesverbandes diese 2ml/DN bestätigt bekommen.
Beste Grüße Peter
 
Hallo Peter!
Um Gottes Willen, so soll das nicht verstanden werden.
Ich kann Dir auch ausrechnen, warum 60 % niedrig ist - es ist das Wasser, welches Du zuerst verdunsten mußt.
Dann kommt erst die Säure (60 % Säure - 40 % Wasser!!!!)
85 % Säure 15 % Wasser - der unterschiedliche Wärmebedarf ist ungleich größer und wird nicht mehr erzeugt, da die Bienen nicht mehr die große "Heizfläche bilden", die vonnöten wäre.
Da genügen bereits ca. 12 °C (85 %) um die Säure expandieren zu lassen.
Die Aufwandmenge wird immer mit 10 Zander bzw. BW angenommen (tut leid - vergessen - habe angenommen, dass jeder mit Magazinen imkert) und die 10-15 ml entsprechen einer Bienenfläche von 20 cm im Kreis, die erwärmt werden muß, damit die Säure expandiert.
Zu den Infos darf ich sagen, dass sich die Uni´s sicher auch ein Meßgerät (von Dräger) leisten könnten, um genau zu messen, die 1.200 Euro müßten sie schon aufbringen können - wenn nicht, dann sponsere ich, zwecks Erhalten exakter Messergebnisse. Denn diese Geräte werden in der Medizin eingesetzt und messen genau.
Ich habe ja heuer alles mögliche gemessen - um Eines kommt man nicht herum - die Konzentration in der Luft muß mind. 80 ppm begtragen, es ist völlig egal, wie kalt oder warm es draußen ist, die 80 ppm müssen erreicht werden, denn diese Konzentration ergibt den Partialdruck, der die Säuremoleküle in die Zellen rein - durch den Wachsdeckel durchdrückt!!!! . Bei 60 % ig kann sich es jeder ausrechnen- da müßte die Temperatur bereits über 19 °C sein, dies wird nicht mehr erreicht. :idea:
Sollte nicht schulmeisterlich klingen - möchte mich bei allen entschuldigen, wenn es so verstanden wurde.
Mir geht es um die Bienen!!!
Es sollte aber auch bekannt sein, dass mein Fach die Chemie ist!!!!
Ich habe mit diesem Zeug täglich zu tun.
Wenn jemand der Ansicht ist, ich schriebe zuviel, bitte sagen, es ist nicht schwierig weniger Beiträge zu schreiben
(Josef - der beste Josef von allen soll mich rügen, wenn ich gegen den guten Ton verstoße!!), denn die werden ja unheimlich gut bezahlt (Scherz) - nochmals es geht um die Bienen und da ist jeder - nochmals: jeder gefordert sein Wissen auszupacken und seinen Senf dazu zugeben um der Varroa Paroli zu bieten. :!:
Soweit die Sicht der Dinge nach meiner Wahrnehmung. :?:
Gruß an die Runde
Einstein
 
@the czar:

Wettex = Schwammtuch.

So hab ich es letzten Woche gemacht:




@einstein:

Nein, bitte nicht weniger schreiben!

Kippst Du die Säure aufs trockene Tuch - oder aber machst Du es vorher feucht und drückst es aus???

Bei den aktuellen Temperaturen (15-max. 20°) und 60% AS müßte dann wohl entsprechend mehr (+30-50%?) gegeben - werden?!?

Erfahrungswert meines Vaters: 3 x mit 20 ml vermutl. 85%AS - keine Königinnenverluste, keine Probleme.

Auf gutes Milbenkillen!
franz.
 
Ich dosiere mittels einer Spritze auf das ganze Wettex, bitte nimm 85 %. Oder mache es einfach wie Dein Papa.
So wie Du es gemacht hast, ist OK, meine ich.
GrußEinstein
 
einstein schrieb:
Hallo Peter!
Wenn jemand der Ansicht ist, ich schriebe zuviel, bitte sagen, es ist nicht schwierig weniger Beiträge zu schreiben
(Josef - der beste Josef von allen soll mich rügen, wenn ich gegen den guten Ton verstoße!!), denn die werden ja unheimlich gut bezahlt (Scherz) - nochmals es geht um die Bienen und da ist jeder - nochmals: jeder gefordert sein Wissen auszupacken und seinen Senf dazu zugeben um der Varroa Paroli zu bieten. :!:
Soweit die Sicht der Dinge nach meiner Wahrnehmung. :?:
Hallo Einstein,
nein, bitte nicht weniger schreiben!!!!
Ich denke wir haben verstanden und deine Antwort war die Richtige.
Die Aufwandmenge wird immer mit 10 Zander bzw. BW angenommen (tut leid - vergessen - habe angenommen, dass jeder mit Magazinen imkert) und die 10-15 ml entsprechen einer Bienenfläche von 20 cm im Kreis, die erwärmt werden muß, damit die Säure expandiert.
pro Zarge, oder?
Ich verstehe jetzt noch nicht richtig, weshalb du im 1. Beitrag von 5ml geschrieben hast.
 
Mir ist nicht bewusst ob unser Einstein es schon irgendwo geschrieben hat, aber vielleicht könnte er seine Varroakonzept als Komplettdarstellung hier als Anleitung für alle aufschreiben.
Wie wärs?
Dann hätte man eine Basis und könnte danach immer noch über Einzelheiten diskutieren.
Bisher schreibt jeder so seine Erfahrungen und alles wird für Anfänger etwas undurchsichtig.
Gruß Peter
 
@ the czar

Peter, ich denke eine Komplettdarstellung von unserm Einstein wird eher nicht möglich sein, denn der Mann hat solch ein profundes Fachwissen, dass er darüber locker Bücher schreiben könnte. Ich denke wenn er regelmäßig sein Wissen in den einzelner Threads einbringt und allenfalls korrigierend einschreitet, wird dies am vernünftigsten sein.

@ Einstein

wir alle saugen Deine Beiträge förmlich auf, darf ich bitte etwas fragen: AS wird meines Wissens mit 65 %, 70 % und mit 85 % verabreicht. Welche von den dreien sollte nun wirklich genommen werden und bewirkt eine Verdünnung tatsächlich weniger Gefahr für die Königin, wenn in diesem Fall ja doch die Dosis erhöht werden muss?

Josef
 
drohne schrieb:
@ the czar

Peter, ich denke eine Komplettdarstellung von unserm Einstein wird eher nicht möglich sein, denn der Mann hat solch ein profundes Fachwissen, dass er darüber locker Bücher schreiben könnte. Ich denke wenn er regelmäßig sein Wissen in den einzelner Threads einbringt und allenfalls korrigierend einschreitet, wird dies am vernünftigsten sein.
Sehr schade Josef. Für Anfänger wird es schwierig die einzelnen Hinweise zu Varroabehandlungen in den einzelnen Threads zusammenzutragen.
@ Einstein
Bei der Schwammtuchmethode wird sehr viel über den gekühlten Einsatz der AS geschrieben. Wenn bei 60% erst 40% Wasser verdunsten müssen, spielt dann der Kühlungseffekt überhaupt eine große Rolle?
Gruß Peter
 
Eigentlich habt ihr recht, ich werde das Ganze einfach darzustellen versuchen und bitte korrigiert mich, wenn ich betriebsblind werde. Ich will was weitergeben und das könnt ihr mir glauben - es soll nicht schulmeisterlich wirken.
Dies ist mein Ernst.
Etwas Geduld, am Donnerstag geht es in den Oman - eine Wüstentour, ich werde auch nach Bienen und Hummeln sehen und dann berichten, ich werde viele Bilder machen und sie Euch zeigen.
Bis dahin
+Gruß Einstein
 
Ich möchte meine Ergebnisse niemandem vorenthalten, denn jedes gerettete Bienenvolk ist wunderbar um davon erzählen zu können.
Wir müssen auf jedes Volk schauen und versuchen, das Überleben dessen zu gewährleisten.
Dies ist meine Überzeugung, zu der ich stehe.
Nun zur Varroa:
Behandlungsbeginn normal ab der dritten Juliwoche (Honig sollte geschleudert sein und das Volk wenigstens 5 l Futter bekommen haben.
1. Behandlung: Wettex von oben mit 15 ml AS 85%, 70 % oder 65%, die 85%ige verbleibt max 24 Stunden im Volk, die 70 %ige verbleibt 30-35 Stunden im Volk, die 65%ige verbleibt 48 Stunden - 2 Tage im Volk, dann kommen die Wettex raus.
Achtung: hat die Beute unten ein Gitter - der Boden ist offen, dann wird das Flugloch nicht verändert, hat man das nicht, dann wird das Flugloch ganz geöffnet und der hintere Putzkeil wir entfernt - aber mit feinmaschigem Gitter verschlossen, wegen Räuberei, es muß aber genügend Luft durchströmen können.
Thermisch sieht es so aus, dass die Bienen das Flugloch ja benutzen - die Säuredichte, die hiebei entstehen würde, wäre der hintere Teil nicht geöffnet, würde auch bei 15 ml durch diese Art der Behandlung zu hoch sein, die Bienen würden ausziehen!!!! Die gemessene Gaskonzentration war beim Versuch über 300 ppm!!! Ein Wahnsinn für die Königin.
Beim Fehlen der hinteren Öffnung ist noch zu berücksichtigen ob hoher Boden vorhanden ist, wenn ja, dann dürfen 10 ml AS verabreicht werden! Bei keinem hohen Boden dürfen die 10 ml erst ab 19-20 h gegeben werden, die Expansionsrate ist dann nicht mehr so hoch, die Dichte wird nicht so schnell erreicht.
Nach der Behandlung (Rausnahme des Wettex) kann bzw. sollte wieder gefüttert werden - min 2-3 l Zuckerwasser (ich füttere nur Teig) auf Räuberei achten, die gibt es bei Teig nicht so leicht.
Der Abfall der Milben wird nach der ersten Behandlung an gezählt und notiert.
Bei mir sind nach der ersten Behandlung täglich bis 400 Milben gefallen, die ersten Tage waren es über 1000 Milben.
2. Behandlung erfolgt nach 9-14 Tagen genau nach der gleichen Methode, es wird wieder gezählt und notiert, jetzt sollten schon 10-15 l Futter im Volk sein.
Es sollte auf Brut kontrolliert werden und auf der Stockwindel sollen ganz ganz wenige Stifte zu finden sein - max 10.
Dies zeigt die Legebereitschaft der Königin an.
Bitte nicht mehr als 15 l Futter im Juli geben, es müssen genug Leerzellen für Brut vorhanden bleiben, gibt es Läpper- bzw. Spättracht, dann muß eine Wabe gezogen und durch eine bebrütete ausgeschleuderte Wabe ersetzt werden, die wird mittig im Brutnest plaziert.
Der Abfall sollte ab Beginn Behandlung 24-30 Tage beobachtet werden, es sind die abgefallenen Milben zu erfassen und man sollte sich die Wabengassen merken, wo Abfall und wieviel passiert ist - aufschreiben ist immer gut.
Vom 24-30 Tag muß die Varroamnenge die abfällt deutlich weniger werden, es müssen auch hellfarbene Milben bzw. weisse Milben zu finden sein, dies zeigt die Wirkung der Behandlung, denn es wurden Muttertiere, Männchen und Jungmilben erfasst.
Die Restentmilbung erfolgt 4-8 Wochen später mittels AS hier nur mehr 85 %ig nehmen, wegen Wasser -Säuredichte die schlechter verdunsten würde wenn 65 %ige AS.
Die AS Menge wird bei Restbrut (verdeckelt) mit 10 ml gewählt, bei Brutfreiheit oder offener Brut werden 5 ml genommen.
Hiebei wird das Wettex mittig über dem Bienensitz plaziert.
Es wir kein Flugloch extra geöffnet und kein Putzkeil rausgenommen!!
Diese Art der Behandlung dauert min. 1 h - max. 3 Stunden!!!!!!!!
Dies ist mein System , wenn was fehlt bitte schreien, ich werde mich bemühen alle Klarheiten zu beseitigen.
PS: ich habe meine 22 Völker mit 1 Liter AS 3 x behandelt, das war alles!!!!!
Ihr müsst wissen oder es mir glauben, es ist ausschließlich eine gewisse Konzentration vonnöten, damit die Varroa fällt, es liegt an uns Imker, diese so schonend wie nur irgendwie für die Bienen möglich, zu erreichen.
Meine Bilder mit den Drägerröhrchen kennt Ihr ja!
Gruß Einstein
 
Hallo Einstein,
jetzt muss ich mich erst einmal sortieren, da einiges ich so noch nie gehört habe. Aber noch vorweg vielen Dank für den ausführlichen Beitrag. :bravo:
1. Behandlung: Wettex von oben mit 15 ml AS 85%, 70 % oder 65%, die 85%ige
Es ist also im Juli völlig egal mit welcher %igen AS behandelt wird. Ist eine Kühlung der AS erforderlich?
die 85%ige verbleibt max 24 Stunden im Volk, die 70 %ige verbleibt 30-35 Stunden im Volk, die 65%ige verbleibt 48 Stunden - 2 Tage im Volk, dann kommen die Wettex raus.
Die unterschiedliche Verweildauer hängt sicherlich mit dem Wasseranteil zusammen. Gibt es hier bei extremen Temperaturen irgendwelche Einschränkungen in Bezug auf Verweildauer? Ich frage deshalb, da meine Tücher bei 50ml 60%ige AS (2 Zargen Zander, flacher Boden) nach 24h im Juli absolut trocken sind.
Achtung: hat die Beute unten ein Gitter - der Boden ist offen, dann wird das Flugloch nicht verändert, hat man das nicht, dann wird das Flugloch ganz geöffnet und der hintere Putzkeil wir entfernt - aber mit feinmaschigem Gitter verschlossen, wegen Räuberei, es muß aber genügend Luft durchströmen können.
Darf ich noch einmal nachfragen? Den Beutenboden offenlassen? Bisher wurde mir immer gesagt, Boden zu (Windel rein) und Flugloch auf und so habe ich es bei meinen Dosierungen (s.o.) schon einige Jahre bei jeweils10-15 Völkern ohne einen Verlust (infolge Behandlung) durchgeführt
2. Behandlung erfolgt nach 9-14 Tagen genau nach der gleichen Methode, es wird wieder gezählt und notiert, jetzt sollten schon 10-15 l Futter im Volk sein.
Kann das Vorhandensein von größeren Mengen offenen Flüssigfutter in den Waben das Behandlungsergebnis beeinträchtigen? Kann die AS Wasser ziehen?
Diese Art der Behandlung dauert min. 1 h - max. 3 Stunden!!!!!!!!
Müssen nach dieser Zeit auch gleich die Tücher raus?
Beste Grüße Peter,
der verantwortlich für deinen Mehraufwand ist
 
Das mit dem Wasser stimmt, die <tücher kommen raus, hast <du korrekt verstanden.
Futter ist kein Problem, AS zieht Wasser an, die 60%ige verdünnt sich so weiter.
GrußAlbert
 
Hallo Einstein!

Sehe ich das richtig, dass bei dieser geringen AS-Konzentration von vornherein angenommen wird, dass die AS nicht ausreichend in die Brut wirkt? Diese Annahme ergibt sich aus meiner Sicht, da bereits nach 9 bis 14 Tagen die 2. Behandlung notwendig ist.

Vom 24-30 Tag muß die Varroamnenge die abfällt deutlich weniger werden, es müssen auch hellfarbene Milben bzw. weisse Milben zu finden sein, dies zeigt die Wirkung der Behandlung, denn es wurden Muttertiere, Männchen und Jungmilben erfasst.

Abgefallene, hellfarbene Milbe sind kein Zeichen, dass die Behandlung in die Brut gewirkt hat. Es fallen die ganze Brutsaison über helle und weiße Milben ab, da in der Arbeiterinnenbrut nur das 1.und 2.gebrorene Weibchen lebensfähig ist, die restlichen sind "Totgeburten".

Es verhält sich genau umgekehrt, nach einer Behandlung, die in die Brut gewirkt hat, geht der Abfall der hellen und weißen Milben stark zurück. Am 11. und 12. Tag nach der AS-Behandlung dürften eigentlich überhaupt keine hellen oder weißen Milbe mehr fallen, da das Eistadium bei der Varroamilbe 60 bis 70 Stunden beträgt.


MfG
Honigmaul
 
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