Varroa - Abfallzahlen - reden wir drüber!

Hallo Herbert,

Da Du ja nur Deine Zuchtvölker und Ableger mit den Tymolrähmchen behandelst, wie sieht es bei Deinen Wirtschaftsvölkern aus?

Hallo Klaus,

dieses Jahr haben ich und einige Imker, darunter auch einige Neu- und Klein-Imker uns auf das Vermehren von Völkern und Züchten von Königinnen fokussiert. Wirtschaftsvölker waren nicht das Ziel. Daher dieses Jahr auch keine Wirtschaftsvölker, sondern nur Zuchtvölker. Kleine Mengen Honig haben wir zwar auch entnommen aber nur für den Eigenverbrauch oder Geschmackstest wegen dem Thymol. Wir leben alle noch. Thymol Geruch oder Geschmack war nach 2 Wochen nicht feststellbar. Ferner haben wir mit zwei Thermofühlern die Temperaturen im inneren und am äußeren Rand des Brutnestes gemessen (im Winter an der Wintertraube) und das über offenen und über geschlossenen Beuteböden und da ist sehr interessantes herausgekommen. Thymol wirkt fast immer, auch über den Winter (nicht bei sehr tiefen Temperaturenunter -10 Grad) aber nicht bei offenen Beuteböden. Daher offensichtlich auch die sehr guten Behandlungserfolge bei mir. Ich trage zurzeit die Daten zusammen und würde diese im November/Dezember hier veröffentlichen, dann habe ich ca. ein Jahr vollständig zusammen.

Viele Grüße.
 
Ich möchte auch exakt wissen was in den Völkern vor geht und was los ist.
Genau wie ich, man sieht auf der Windel nicht nur den Milbenabfall, sondern auch viele andere Vorgänge.
 
machst du nicht bei Allen Völkern die Gleiche Behandlung??!

Hallo newbie,
doch, habe ich schon vor. Nur bei 2-3 Völkern überlege ich halt, ob ich die Bedampfung vorziehe, weil die kritische Grenze der Milben erreicht ist.

Ansonsten ist mein Plan: Bedampfen - Thymol - Bedampfen

Ciao,

Nils
 
Genau wie ich, man sieht auf der Windel nicht nur den Milbenabfall, sondern auch viele andere Vorgänge.

Hi Max,
ja, genau so sehe ich das auch.
Ich habe zwar gelernt, dass es besser ist, den Schieber nur dann
drinnen zu lassen wenn es wirklich nötig ist und dazwischen nicht,
aber ich lasse die dann doch schon oft drin, und zähle nicht nur Varroen.

Habe gerade wieder technische Vaseline bestellt, um die Schieber einzufetten.
All zu mutige Ameisen bleiben sogar hoffnungslos darin stecken und kommen die paar
Millimeter nicht mehr zurück.
So ist gesichert, dass ich alle Varroen auch wirklich erfassen kann.
Einzig die Wachsplättchen, die den Bereich anzeigen in dem die Bienen bauen erkennt man nicht mehr.
Aber die Krümel die den Arbeiterinnen-Brutbereich anzeigen, Drohnenbrutbereich und all die anderen
Indikatoren sind recht gut sichtbar.

VG
Hagen
 
technische Vaseline b

Hallo Hagen,
ich habe Windeln aus Kunststoff von Bienenweber. Alle paar Tage nehme ich einen alten Kuchenpinsel und streiche die gesäuberten Windeln mit Pflanzenöl ein. (Muß ja kein Olivenöl sein *grins*). Da sieht man dann auch die weissen Wachsteilchen noch. Aber nach 3-4 Tagen liegt so viel Gemüll drauf daß die Ameisen wieder drauf rumrennen als sei nix gewesen...

Nils
 
Aber nach 3-4 Tagen liegt so viel Gemüll drauf daß die Ameisen wieder drauf rumrennen als sei nix gewesen...

Ja, das kenn´ ich...

Ich habe den Ameisen auch schon Prügel angedroht.
Ohne Erfolg - die bleiben unbeeindruckt.

Ja nee - Spaß bei Seite:
Ich habe das Problem bei der Vaseline auch.
Da ich aber wirklich engmaschig kontrolliere, wird der Schieber alle
zwei bis drei Tage gereinigt und neu eingepinselt.
Ich habe da leider noch keine bessere Idee.

Bei der Reinigung ist mir aber die Vaseline lieber. Die kann ich mit einer
Silikonspachtel einfach abschieben. Die Masse ist dann pastös und die kommt
in das Varroa - Verlies (Blechdose). Das Zeug fliegt im Anschluss in die Heizung.

VG
Hagen
 
Nach 72 Stunden erfolgten heute die ersten Auszählungen, die Schwankungsbreite ist enorm. Bei mir wird nicht jedes Volk kontrolliert, sondern jeweils pro Staffel die Nr. 1 + 5 + 9. Mit lediglich 0,7 Milben pro Tag ist ein Volk noch weit von einer akuten Bedrohung entfernt, eines hatte den weitaus stärksten Befall, nämlich 8 pro Tag. Ab Samstag sollte es kühler werden, die AmS und Schwammtücher sind schon vorbereitet, am Freitag bekomme ich auch noch MiS und OxS für die 5 B Völker.

Josef
 
Danke für die interessanten Zahlen Josef.

Auch bei mir ist es nach wie vor sehr unterschiedlich - derzeit zwischen 1 und 30 Milben pro Tag. Letzteres Volk hatte einen plötzlichen Anstieg von bisher 10 auf nun 30 - vermutlich nur eine Spitze weil grad viel ausläuft. Trotz Hitze habe ich es gestern noch vor dem Gewitter bedampft - auf den Honig der da noch kommen könnte pfeif' ich, jetzt gehts um das Volk!

Eine Biene bezahlte es mit dem Leben da sie unbedingt meinte mir ins Knie stechen zu müssen. Das kommt davon wenn man mit kurzer Hoser an den Bienen arbeitet, aber lieber in's Knie als in die Nase oder Lippe...

Heute morgen lagen hunderte Milben auf der Windel, ausgezählt wird abends.

Die anderen Völker liegen noch unter bzw. sogar weit unter den 10 pro Tag, ab der eine Behandlung empfohlen wird.

Servus,

Nils
 
Bin schon neugierig wie es nächste Woche aussieht, da kommen erstmals gefettete und somit Ameisensichere Windel hinein.

Josef
 
Hallo in die Runde,

wie versprochen dann mal meine Zahlen:
ca. 90 % aller Völker haben Varroazahlen deutlich unter 1 Milbe pro Tag (0,5 bis 0,7).
Ein Volk stand bei 4 Milben pro Tag und eines bei 18 Milben pro Tag.
Da ich letztes Jahr ein Volk all zu sehr stresste mit Behandlungen, wollte ich das in
diesem Jahr nicht wiederholen und habe bei diesen beiden Völkern die verdeckelte
Brut entnommen, großteils ohne aufsitzenden Bienen in eine Beute gehängt und abseits
des Standes eine AS - Behandlung eingeleitet
(15 Brutwaben). Alle anderen Waben incl. Königin sind zurück ins Volk gewandert und mit
Milchsäure behandelt worden.
Die Varroafallzahlen bewegen sich nun aktuell bei diesen Beiden Völkern bei 0,
und es sind nun mehrere Waben wieder voll bestiftet.
In die "Verdeckelte Brut-Beute" kamen die Bienen, die am Deckel in einer Traube hingen und die,
die nachts vor dem Flugloch "Party feierten".
Nach der AS - Behandlung (Weiselzellen brechen usw.) Wird hier eine Königin eingeweiselt die ich
derzeit noch in einer Apidea zwischengeparkt habe.
Hier mache ich mir derzeit aber Gedanken um den Zeitpunkt, wann ich die Königin zusetzen kann (?)
Eigentlich wollte ich damit warten bis alle Brut geschlüpft ist, um dann die Waben vollends auszutauschen.
Dabei habe ich aber die Befürchtung, dass die Damen Drohnenbrütig werden könnten und dass zu wenig Zeit bleibt
für den Volksaufbau. Allerdings erwarte ich eine gigantische Volksgröße, da ja die Verdeckelte Brut von zwei Völkern
in den kommenden Tagen schlüpft.
Wie sehr ihr das?

Viele Grüße,
Hagen
 
Hallo Hagen
Die Brutableger aus meinem 5 B Verfahren stellen in etwa das Gleiche dar wie dein Brutableger. Ich breche alle NSZ nach 9 Tagen aus. Steht eine Königin im Apidea zur Verfügung, setze ich dieses mit gezogenem Boden auf das Futterloch. Das Futterloch ist bis ca zum 14. Tag nach der Ablegerbildung durch ein ASG abgedeckt, damit die Königin nicht durchkommt.
Nach dieser Wartezeit wische ich alle Bienen von den Waben in die Beute auf Mittelwände. Vor dem Abwischen werden die Bienen mit MS besprüht. Bei allfällige kleinen Brutresten wird der Schlupf nicht weiter abgewartet. Die Königin wird im Ausfresskäfig unmittelbar dazugegeben und abends wird der KS gefüttert.
mfg Christian

PS Auch wenn du vermeintlich nur verdeckelte Brutwaben zugegeben hast, ist die Kontrolle auf NSZ unerlässlich. Ich staune immer wieder bei meinem Verfahren, wo die Bienen noch irgend eine Möglichkeit zur Nachschaffung finden...
 
Die Brutableger aus meinem 5 B Verfahren stellen in etwa das Gleiche dar wie dein Brutableger .

Hallo Chrigel,

ja, das ist kein Zufall. Denn ich habe mir das aus Deinen 5 B´s abgeleitet.
Die orginal 5 B´s führe ich schon bei zwei Völker an einem anderen Stand durch.
Ich habe hin und her überlegt und dann eine "light-Version" daraus abgeleitet
um die Milbenanzahl schlagkräftig zu reduzieren bei kleinstmöglicher Bienenbelastung.
Denn die Vorgehensweise Deiner 5 B´s ist ja sehr gut und zielführend, und das nicht nur gegen die Milbe.
Aber im Grunde fehlt hier in der "light - Version" im speziellen nur das absperren der Königin im Hauptvolk.

Nachtrag: ...die Ameisensäurebehandlung habe ich für den Brutableger hinzugenommen...

Ich breche alle NSZ nach 9 Tagen aus. Steht eine Königin im Apidea zur Verfügung, setze ich dieses mit gezogenem Boden auf das Futterloch. Das Futterloch ist bis ca zum 14. Tag nach der Ablegerbildung durch ein ASG abgedeckt, damit die Königin nicht durchkommt.
Nach dieser Wartezeit wische ich alle Bienen von den Waben in die Beute auf Mittelwände. Vor dem Abwischen werden die Bienen mit MS besprüht. Bei allfällige kleinen Brutresten wird der Schlupf nicht weiter abgewartet. Die Königin wird im Ausfresskäfig unmittelbar dazugegeben und abends wird der KS gefüttert.
Danke, das werde ich dann auch exakt so durchführen.

Wenn ich mich richtig erinnere, dann verwirfst Du auch die letzten verdeckelten Brutzellen,
da diese alle vermehrungswilligen Varroen enthalten (ich schätze das sind ca. die letzten 20%) ?
Erinnere ich mich da richtig?

VG
Hagen
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Chrigel,


Wenn ich mich richtig erinnere, dann verwirfst Du auch die letzten verdeckelten Brutzellen,
da diese alle vermehrungswilligen Varroen enthalten (ich schätze das sind ca. die letzten 20%) ?
Erinnere ich mich da richtig?

VG
Hagen

Du erinnerst dich richtig. Es sind aber bei weitem keine 20 %.

mfG Christian
 
Und ich finde nicht , wo ich einen neuen Beitrag plazieren kann.

Milbenfall

Wie sieht es bei euch so aus . Bin ziemlich überrascht . So gut wie gar nichts an Milben runtergekommen , nach der ersten Behandlung .
Milben sind bei mir scheinbar ohnehin nicht das Problem . Doch dieses Jahr wäre es extrem gut . Daran kann ich noch gar nicht so recht glauben.

Gruß hannes

Hallo Hannes,

wie Du bereits oben lesen konntest, sind die Zahlen dieses Jahr auch bei mir sehr moderat.
Durch die lange Kälteperiode gab es wohl deutlich weniger Brutzyklen bei unseren Bienen und
daher konnten die Milben nicht den steilen zahlenmäßigen Anstieg erreichen.
Ich hatte ein Volk das eine maximale Milbenfallzahl ohne Behandlung von 18 Milben pro Tag hatte.
Dieses Volk hat sich aber an Völkern infiziert die nicht lege artis gepflegt wurden und leider in deren
Flugradius liegen.
Dieses und ein weiteres Volk behandelte ich mit einer totalen Brutentnahme.
Anschließend nun Api life var.
Die Milbenfallzahlen sind an diesem Stand nun bei allen Völkern bei Null.
Ich beobachte das nun schon seit Tagen mit Argusaugen, öle und fette den Schieber,
kontrolliere bei Tag und teilweise auch in der Dunkelheit, ich kann aber keinen Milbenfall
mehr feststellen.
Am anderen Stand habe ich die 5 B´s unseres Chrigels angewendet.
Diese Völker sind ebenso bei einem Milbenfall von Null.
Zudem macht es richtig Freude da rein zu schauen; total ruhig und vital... da stimmt
einfach alles.
Bei den übrigen Völkern habe ich die Schwammtuchmethode angewendet.
Auch da fielen zu Beginn einige Milben mehr, aber nun garkeine mehr.
Alle Völker haben demnach einen Milbenfall von 0.
Da ich dem Frieden immernoch nicht trauen mag, denke ich daran Stichproben mit der
Puderzuckermethode durchzuführen.

VG
Hagen
 
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