Qualität des Honigs

Josef Fleischhacker

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Na da bin ich jetzt aber gespannt. Da darf ruhig etwas mehr kommen! So für die Unwissenden. Schließlich sind wir ja lernbegierig. :013::011:

Was willst wissen Peterle, gerne stehe ich zur Verfügung, aber eines schon vorweg, jener Bereich der händisch, maschinell, oder wie auch immer entdeckelt wird kann ganz einfach kein Larvenkot enthalten, ist schlicht und einfach unmöglich.

Ich gehe sogar so und würde sagen, dass Honig aus einjährigen Brutwaben gesünder ist als jener Honig der immer wieder in unzählig langen Jahre im Lager, oder wo auch immer überwintert wird, man schau sich einmal Waben an wie sehr stark die über den Winter mit Schimmel, Staub und Nässe angelaufen sind. Gesunde und vitale Völker überlassen jährlich die alten Vorjahrswaben den Wachsmotten, manche von lagern diese im Kasten.

Ich muß leider Chirgel mit seinem Posting #26 vollkommen Recht geben, wir werden da auf keinen grünen Zweig kommen.

Was mich anbelangt werde ich mein Bestes geben und stets bei der Sache bleiben, auch finde ich er richtig von Selurone, wenn er nun neuerlich diese immer noch ungeklärte Frage "Honig aus bebrüteten Waben" auf´s Tablett bringt.

Für Premiumhonig braucht es ein Qualitätskonzept und dazu gehört einmal die Wabe (erstes Honiglager), Edelstahlschleuder,..... .

Falsch Hans Peter, mit Prämierungen ist der Focus einzig auf die abgegeben Gläser gerichtet, Premiumhonig kann einzig aus dem Lager und aus den Verkaufsregalen kommen. Hier und in Deinem Fall bist einzig du dein eigener Kontrolleur, wenn jedoch jährlich der Biokotrolleur kommt und einzig er entscheidet welche Produkte nach Hohenheim kommen, so schaut´s schon wiederum völlig anders aus.

Meiner Meinung nach beginnt ein Qualitätskonzept erst mit der Entscheidung einem Demeter oder Bioverband beizutreten, einzig diese absolut unabhängigen Stellen prüfen ob hier brauchbare Qualitätsprodukte erzeugt werden, ansonsten hast sehr rasch die rote Karte.

Den Imkern hängen anscheinend die Trauben zu hoch, darum müssen sie den Mehraufwand anderer schlecht reden.

Was ist bei unbebrüteten Waben an Mehraufwand vorhanden, eher sogar weniger, denn ich verwende niemals Rähmchen und Waben aus dem Vorjahr, diese wandern stets in den Kachelofen, während die "Selbstbeweihräucherer-Imker Honig aus unbebrüteten Waben" ihre Waben Jahr für Jahr und immer wieder neu einhängen.

Josef, der nun extra deswegen einen Brennvorgang gestoppt hat.
 
AW: Honig aus bebrüteten Waben. No amoi!

Falsch Hans Peter, mit Prämierungen ist der Focus einzig auf die abgegeben Gläser gerichtet, Premiumhonig kann einzig aus dem Lager und aus den Verkaufsregalen kommen. Hier und in Deinem Fall bist einzig du dein eigener Kontrolleur, wenn jedoch jährlich der Biokotrolleur kommt und einzig er entscheidet welche Produkte nach Hohenheim kommen, so schaut´s schon wiederum völlig anders aus.
Meiner Meinung nach beginnt ein Qualitätskonzept erst mit der Entscheidung einem Demeter oder Bioverband beizutreten, einzig diese absolut unabhängigen Stellen prüfen ob hier brauchbare Qualitätsprodukte erzeugt werden, ansonsten hast sehr rasch die rote Karte.

Das ist ein klarer Denkfehler. Man kann nicht nur Honig für die 2 Gläser für den Wettbewerb ernten, da muß man schon die ganze Charge ordentlich produzieren und dies fängt schon bei der Bearbeitung der Bienen an (z.B. kein Raucher im Honigraum). Der Fokus ist von Anfang an aufs Endergebnis gerichtet. Bei schlechter Qualität kannst dir auch nichts für den Wettbewerb aussuchen. Das man bei einem Wettbewerb natürlich schaut, daß z.B. das Etikett perfekt sitzt oder das Honigglas auch wirklich perfekt ist, ist bei einer Startgebühr wohl logisch. Warum tut sich Mercedes die Formel 1 an, damit sie dort unter Druck einen Wissensvorsprung erreichen. Genauso ist ein Honigwettbewerb zu sehen, man muß sich vorher überlegen, welche Schritte es braucht um die Goldmedaille zu erreichen, was automatisch zu einem Qualitätskonzept führt und dieses Konzept kannst nicht nur für einen kleinen Teilbereich auslegen. Dein Biokontrolleur hingegen entscheidet nur, ob du nach den Biovorgaben produziert hast, eine hervorragende Qualität ist da gar nicht erforderlich. Wie schon in anderen Posting geschrieben, unbebrütete Waben sind nur ein kleines Zahnrädchen zum Weg zum Premiumhonig. Ich habe auch nie behauptet, daß Honig aus bebrüteten Waben gesundheitsgefährdent ist. Auch will ich klar unterscheiden, ob diese bebrüteten Waben schon einmal einer Varroabehandlung ausgesetzt waren, was für mein persönliches Qualitätsverständnis ein absolutes "No Go" wäre.

Bei mir kommen nur Mittelwände in den Honigraum, ich will nicht einmal unbebrütete Leerwaben drinnen haben.

Dies ist auch schon ein von mir selbst gewählter Qualitätspunkt und widerlegt dein Argument mit ewige Leerwaben.

Was sagt z.B. eine Wachsuntersuchung aus:

Anhang anzeigen 68277

Es wird auf kein PSM hin untersucht, aber es belegt mir, daß ich persönlich kein Gift aus der Varroabekämpfung reingebracht habe und so am Stand der Imkertechnik gearbeitet habe.

Was sagt eine Honiggütesiegeluntersuchung aus:

Anhang anzeigen 68278

eigentlich auch nichts konkretes, außer daß ich die vom Imkerbund geforderten Mindestkriterien unterschritten habe. Wobei man sagen muß, daß diese Untersuchung bei frisch geschleuderten Honig sinnfrei ist, da man ja in diesem Fall mit keinem Problem rechnen sollte. Hingegen wäre diese Untersuchung bei länger gelagertem Honig sinnvoller um etwaige Fehler erkennen zu können.

Was sagt nun z.B. der AbHof Wettbewerb aus:

Anhang anzeigen 68279

Nur in den seltesten Fällen erreicht ein Einsender nicht das Honiggütesiegelniveau. Das heißt alle eingereichten Honige haben schon eine hohe Ausgangsqualität. Jetzt wird noch auf das i-Tüpferle geachtet und der Honig gegen Mitbewerber verglichen. Dadurch erhält man eine klarere Standortbestimmung. Da kann man dann schon eher von einem Premiumhonig sprechen, was aber nicht heißt, daß die anderen Honige der unteren Kategorien schlechter schmecken.

Es gehört einfach zur Premiumqualität, wenn man nachweislich schon alleine die Möglichkeit einer Verunreinigung seines Produktes unterbindet. Ihr denkt immer nur an die Ausscheidungen der Larven, vergeßt aber z.B. das eingelagerte Bienenbrot in den Brutwaben. Ich würde einmal die Greenpeace Bienenschutzbroschüre durchlesen, schaut einmal wieviele Gifte im Pollen gefunden werden, dann würde die Diskussion schon in eine andere Richtung gehen.

Ich will auch keinen zu irgendeiner Betriebsweise bekehren, ich habe nur andere Ansprüche an Qualität, die ich als reiner Hobbyimker auch ausleben kann, seht mein Posting mehr als Gedankenanstoß und als Gegenpunkt und von diesem lebt eine Diskussion.

Gruß
Hans Peter
 
AW: Honig aus bebrüteten Waben. No amoi!

Hallo Astacus,

für die Qualität Deines untersuchten Honig gratuliere ich Dir ! Gut, dass Du selbst in bestimmte Richtungen relativierst.
Schade, dass Du Dich aber scheinbar um die Beantwortung der aufgeworfenen Fragen drückst.
Eines ist mir aber in Deiner Argumentation als Widerspruch zu meiner Qualitätsauffassung aufgefallen:
Ich werbe damit, dass mein Honig aus der Umgebung stammt und also Pollen aus der Umgebung enthält. Und das
ist für viele ein Qualitätsmerkmal und kein Qualitätsmangel. Immerhin sprechen wir ja davon, dass ein Honig mit Pollen
aus unserer Umgebung gut zur Sensibilisierung beitragen kann. Ich habe mehrere Kunden, die für ihre Qualen des
Heuschnupfens auf Linderung durch Honig von mir vertrauen. Wenn wir diese Erwartung der Kunden, nur um die
Sache mit den bebrüteten Waben zu untermauern, noch untergraben, haben wir den Teufel mit dem Belzebub ausgetrieben.

Aber damit es nicht untergeht: Schön wäre es, wenn Du die gestellten Fragen beantworten könntest, dann könnte ich
im Gegenzug Dein Qualitätsmanagement anerkennen, mich zurücknehmen und zukünftig eine Lanze für Honig aus
MW brechen !
 
AW: Honig aus bebrüteten Waben. No amoi!

Es gehört einfach zur Premiumqualität, wenn man nachweislich schon alleine die Möglichkeit einer Verunreinigung seines Produktes unterbindet. Ihr denkt immer nur an die Ausscheidungen der Larven, vergeßt aber z.B. das eingelagerte Bienenbrot in den Brutwaben. Ich würde einmal die Greenpeace Bienenschutzbroschüre durchlesen, schaut einmal wieviele Gifte im Pollen gefunden werden, dann würde die Diskussion schon in eine andere Richtung gehen.

Ab nun wird´s aber höchst kurios Hans Peter, willst etwas sagen Dein Honig wäre frei von Blütenpollen, wenn ja, so wäre er gefiltert was automatisch jeden Anspruch auf Qualität verbietet.

Bedenke auch, hochgezogene BrW haben nicht "auch Pollen, auch Honig und auch kein Bienenbrot, sondern sind kantig von einer Ecke zur anderen voller Brut, idealerweise sogar mit offener und verdeckelter, einzig dies würde Sinn für diese Methode machen.

Aber Hut ab von den Hans Peter, er ist nun nur der einzige der aufrecht und stets wacker seinen Standpunkt verteidigt.

Aber noch ein Wort zum Qualitäts-Zertifikat, um im heurigen Jahr die höchstmögliche Förderung ausschöpfen zu können war für mich selbstverständlich auch den Qualitätsanforderungen gerecht zu werden, hierzu musste ein 1/2 kg Glas Honig beim Wiener IBZ abgegeben werden, bei der Abfahrt meinte meine Frau plötzlich "Jessas, den Honig hab ich vergessen", ich vor der Einfahrt mit laufendem Motor wartend, sie saust rein und kommt mit einem Glas Honig retour, ich zu ihr "was hast denn genommen", sie " ist ja eh wurscht, einfach ein Glas "Blüten cremig", ich "passt" und schon ging´s los zum IBZ.

Bumsti, einige Wochen später kam ein bombastisches Qualitäts-Zertifikat, mir wurde -obwohl nicht angestrebt- das österreichische Honig-Gütesiegel verliehen. Nun Hans Peter, dies war kein selektioniertes und gestelltes Honigglas, sondern aus unserem Verkaufsregal.

Josef
 
AW: Honig aus bebrüteten Waben. No amoi!

Bumsti, einige Wochen später kam ein bombastisches Qualitäts-Zertifikat, mir wurde -obwohl nicht angestrebt- das österreichische Honig-Gütesiegel verliehen. Nun Hans Peter, dies war kein selektioniertes und gestelltes Honigglas, sondern aus unserem Verkaufsregal.

@Josef,

leider liest du meine Posting nur oberflächlich, sonst würdest du bemerken, daß meine ganze Honigproduktion auf Qualität abzielt und nicht nur für ein Glas, was produktionstechnisch gar nicht geht. Dies ist nur dein Versuch etwas schlecht zu reden. Auch hast du überlesen, daß ich bei einer frischen Honigernte mit keinem Problem beim Erreichen des Honiggütesiegels rechne. Auch wurde in keinem meiner Postings Honig aus bebrüteten Waben als "Pfui gack" bezeichnet. Wenn man einen Punkt zur Qualitätssteigerung nicht erkennen will, sieht man es nicht. Darum ist jedes weitere Posting als sinnlos zu bezeichnen und Chirgels Prognose ist voll eingetroffen.
Manche Menschen haben eben den Ehrgeiz einen 9 Darter zu erreichen, obwohl man ihn nicht unbedingt zum Gewinnen braucht.
Ich bin jedenfalls so ehrlich, daß ich sagen kann, daß ich mich sehr über eine Goldmedaille mit der Bezeichnung Sieger und der Glastrophäe mit eingravierten Namen gefreut habe. Es ist die höchstmögliche Qualitätsauszeichnung in Österreich, die ein Imker erreichen kann und dies war auch ein gestecktes Ziel meiner Qualitätsbemühungen.

Gruß
Hans Peter

PS: Das Thema mit den PSM in Pollen und Honig sollten wir in einem anderen Thread besprechen, dies wird uns Imker in Zukunft immer mehr beschäftigen.
 
AW: Honig aus bebrüteten Waben. No amoi!

Hallo Hans-Peter
Ich hoffe Du bist Dir schon bewußt, daß Du Dich mit fremden Federn schmückst.
Deine Bienen haben diesen Honig zusammengetragen. Das die Hygiene in Deiner Imkerei nicht zu wünschen übrig bleibt, steht außer Frage. Doch über die Honigqualität entscheiden nur Deine Bienen. Sie hätten diese Auszeichnung verdient.
Nichts desto trotz, meinen herzlichen Glückwunsch zu solchen Bienen.
mfg Walter
 
AW: Honig aus bebrüteten Waben. No amoi!

Doch über die Honigqualität entscheiden nur Deine Bienen
@Walter

Da gebe ich dir sogar Recht, doch am Imker liegt es diese Qualität auch ins Glas zu bekommen. Außerdem weiß ich bei dir, daß du auf dem gleichem Grundwissen aufbaust und dein mich pflanzen immer liebevoll ist und einfach dazugehört.

Gruß
Hans Peter
 
Was aber interessanterweise noch nicht diskutiert wurde, Qualität hat auch was mit dem Wassergehalt des Honigs zu tun. Nektar der zunächst brutnahe eingetragen wird, wo es bekanntlich wärmer ist, führt meiner Meinung zu einem viel niedrigeren Wassergehalt. Wassgehalt ist definitiv auch bei der Ab Hof Messe ein Qualitätskriterium. Leider wurden hier die Qualitätsgrenzwerte die letzten Jahre RAUFGESETZT! Ich vermute es liegt an den "modernen" Betriebsweisen, wie es so schön beschrieben wurde "Nektar geht gleich mit dem Lift nach oben" - darüber muss ich schmunzeln, ich füge da gedanklich "in den kalten Honigraum" ein. Ich glaube beim Thema Wassergehalt wurden mir all die Jahre nicht ein einziger Punkt abgezogen, dort habe ich quasi eine 5 Punkte Bank. Du kannst mir glauben die meisten Kunden loben meinen Honig weil bei einigen anderen schaffen sie es nicht mit dem Löffel vom Glas bis zum Brot. Schlecht machen brauche ich keinen anderen Honig, die Kunden kommen von selbst.

lg
Gerhard

@Gerhard

da bin ich voll bei dir. Ein niedriger Wassergehalt ist auch immer mit höheren Invertasewerte (gilt nur für die gleiche Honigsorte) verbunden. Ein niedriger Wassergehalt ist immer direkt mit der Betriebsweise verbunden.
Meine persönlichen Erfahrungen:
* Ein Volk, welches schwärmen wollte, liefert einen höheren Wassergehalt
* Dickwaben (9 statt 10 Waben im Honigraum) liefert ebenfalls einen erhöhten Wassergehalt
* bei mir sind die Honige von DNM Völker immer "trockener" als von Zanderflach Völker (dafür werden diese schneller verdeckelt)
* Randhonigwaben erhöhen den Wassergehalt

Damit es wieder keiner falsch versteht, da geht es um Honig mit einem Wassergehalt deutlich <16% und um Schwankungen von ~ 0,6 % und daher weit unter den 17,5% vom Qualitätshonig. Es geht rein um den Spleen das bestmögliche Qualitätsergebnis zu erreichen.

zu Ab HOf: die ersten 18 Punkte für Laborwerte und Äußeres sollte man schon schaffen, sonst hätte man einen imkerlichen Fehler begangen.

Gruß
Hans Peter
 
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