Oxalsäure-Bedampfung > Erfahrungsberichte / Tipps & Tricks

Christian,
jetzt hätte ich beinahe deine Frage übersehen. Ich befampfe alle 5 Tage doppelt notgedrungen: zum einen weil alle 3 Tage mit meinen vielen Völkern nicht mehr machbar wäre, zum anderen aus meinen bekannten gesundheitlichen Problemen.
Wenn ich könnt wie ich wollt - wären Anfangs alle 2, später alle 3-4 Tage wohl ideal.

Wieso erst nach 5 Bedampfungen der Milbenfall richtig los geht? Ich weiss es nicht, vermute aber dass sich dann erst genug OX angereichert hat im Stock. Was jedoch heissen würde dass OX länger wirkt - was ich wiederum eher nicht glaube. Aber wie das nunmal so ist mit glauben - es heisst nix wissen...

Servus,

Nils
 
Hallo Gerhard,



wie hast du vorher behandelt?

Servus

Nils



Hallo Nils,

beginnend mit Ende Juni werden bereits Maßnahmen gesetzt für die Behandlung mit meinen folgenden Vorgaben:
Die Völker sind während der 2-3 maligen OX Behandlung Ende Juli (alle 2-3 Tage) nach der Sonnenblumenernte,
1. NICHT brutfrei (offene Brut in allen Stadien über mehrere Waben verteilt - dient als Fangwaben
2. es schlüpft zu dieser Zeit KEINE Biene/Drohne und somit auch KEINE einzige Varroa (das Zeitfenster ist ca. 10-12 Tage lang)
3. jede Varroa die zu diesem Zeitpunkt der Behandlung im Volk lebt ist mindestens 10 Tage alt, das heißt VERMEHRUNGSWILLIG - finde ich auch sehr wichtig, denn ich kann mir schwer vorstellen dass OX eine Varroa schädigt die ganz ruhig zwischen den Bauchschuppen im Reifungsfraß auf der Biene hockt?
4. Die Brut-/Fangwaben werden natürlich VOR dem Schlupf der ersten Biene/Varroa entfernt (OX wirkt ja nicht in die Brut...)

lg
Gerhard
 
Christian,
jetzt hätte ich beinahe deine Frage übersehen. Ich befampfe alle 5 Tage doppelt notgedrungen: zum einen weil alle 3 Tage mit meinen vielen Völkern nicht mehr machbar wäre, zum anderen aus meinen bekannten gesundheitlichen Problemen.
Wenn ich könnt wie ich wollt - wären Anfangs alle 2, später alle 3-4 Tage wohl ideal.

Wieso erst nach 5 Bedampfungen der Milbenfall richtig los geht? Ich weiss es nicht, vermute aber dass sich dann erst genug OX angereichert hat im Stock. Was jedoch heissen würde dass OX länger wirkt - was ich wiederum eher nicht glaube. Aber wie das nunmal so ist mit glauben - es heisst nix wissen...

Servus,

Nils

Hallo Nils,

das passt zu Deiner Aussage in "Milbenjahr 2016", dass die OS-Bedampfung langsam wirkt. Vermutlich eine Erfahrung aus Deiner langjährigen Behandlungsweise.
Da würde mich nun interessieren, wie stark und woher diese Verzögerung kommt?
Hat da irgendwer wissenschaftliche Erkenntnisse zur Verfügung?

Habe da mal aufgeschnappt, (ob das stimmt?), dass ein Abbauprodukt der OS auch ein Anteil Ameisensäure ist. Würde dann für mich heißen, dass erst nach Abbau der OS die Wirkung ansteigt. ... Da wären nun unsere Chemiker gefragt?

Schönen Gruss, Christian
 
...
3. jede Varroa die zu diesem Zeitpunkt der Behandlung im Volk lebt ist mindestens 10 Tage alt, das heißt VERMEHRUNGSWILLIG - finde ich auch sehr wichtig, denn ich kann mir schwer vorstellen dass OX eine Varroa schädigt die ganz ruhig zwischen den Bauchschuppen im Reifungsfraß auf der Biene hockt?

Gerhard, sehr interessant der Aspekt. Würde allerdings die allwinterliche OS-Träufelbehandlung im Winter wesentlich in Frage stellen. Aber da fallen nach meiner Beobachtung definitiv von der EINEN Behandlung immer erhöht Milben ab.
 
Gerhard, sehr interessant der Aspekt. Würde allerdings die allwinterliche OS-Träufelbehandlung im Winter wesentlich in Frage stellen. Aber da fallen nach meiner Beobachtung definitiv von der EINEN Behandlung immer erhöht Milben ab.

Dachte bei der Thread Überschrift steht "Bedampfung", warum wechselst Du zur Träufelung?
Zur Klarstellung, bei meinem Aspekt geht es rein nur um die ganz jungen Varroamilben nach dem SCHLUPF, die brauchen laut Literatur eine Weile bis sie fruchtbar werden (Reifungsfraß) und diese möchte ich auch erwischen, daher warte ich halt so lange bis keine mehr theoretisch im Reifungsfraß sein sollte.
Dieser Aspekt ist bei meinen Überlegungen erst mit den Jahren eingeflossen, weil ich trotz Brutentnahme rückgerechnet (jedes Monat verdoppelt sich die Milbenzahl) einfach zu viele Milben überlebt haben. An Reinvasion habe ich bei mir nicht so geglaubt, da fast alle Völker viele Milben hatten. Demnach kam ich zum Schluss, dass der Wirkungsgrad der Bedampfung im Sommer nicht annähernd dem war wie laut Literatur diese im Winter sein sollte (eng sitzen, brutfrei etc.)

Also sind wir froh, OX in verschiedenen Varianten wirkt und besonders gut wirkt diese natürlich im Winter - ja viele Milben dürfen fallen und stellt überhaupt nix in Frage.

lg
Gerhard
 
Hallo an alle Bedampfer ;-)

Ich bedampfe meine Völker bei vorhandenem Brutnest überhaupt nicht mehr - nur mehr bei Brutfreiheit. Mir ist aufgefallen, dass
bei brütenden Völkern die Bedampfung fast nicht wirkt und meine Vermutung ist stark, dass die Bienen den Dampf um das
Brutnest herumleiten (das können sie ja ziemlich gut) und man nur die paar Milben von den Bienen herunterholt die sich halt grad nicht
im Brutnest aufhalten.
Heute aber habe ich in einem Volk noch ein paar Eier entdeckt..also warte ich noch drei Wochen bis ich den ersten Dampf gebe.

Grüße,
Hannes
 
den Dampf um das Brutnest herumleiten

Servus Hannes,
den Bienen ist alles zuzutrauen! Allerdings finde ich nach dem bedampfen die meisten Milben auf der Windel genau dort, wo sich das Brutnest befindet (laut Gemüll).

Ich bedampfe meine Völker bei vorhandenem Brutnest überhaupt nicht mehr
Was machst du statt dessen? Du wirst ja bis jetzt nicht Nicht-Behandelt haben, nehme ich an?

Danke,

Nils
 
Hallo an alle Bedampfer ;-)
Mir ist aufgefallen, dass bei brütenden Völkern die Bedampfung fast nicht wirkt und meine Vermutung ist stark, dass die Bienen den Dampf um das
Brutnest herumleiten (das können sie ja ziemlich gut) und man nur die paar Milben von den Bienen herunterholt die sich halt grad nicht
im Brutnest aufhalten.

Grüße,
Hannes

Hallo,
Also bei mir liegen auf der Windel immer nach der Behandlung die meisten Milben dort wo die meisten Bienen sind, das ist im Normalfall im Brutbereich.
Bei mir brausen die Bienen auf und verteilen den Dampf überall im Stock.
Da hast spannende Bienen die Dampf umleiten können, wie soll das physikalisch gehen?
Lg
Gerhard
 
Was machst du statt dessen? Du wirst ja bis jetzt nicht Nicht-Behandelt haben, nehme ich an?

Hallo Nils,
Im Sommer mach ich die Völker brutfrei (durch TBE oder durch absperren der Königin) und im Winter warte
ich auf brutfreiheit (nachschauen).


"@marchauimker:Da hast spannende Bienen die Dampf umleiten können, wie soll das physikalisch gehen?"

Du schreibst ja selbst, dass sie den Dampf im Stock verteilen...könnte es da nicht sein dass sie das Brutnest
"schützen" wollen vor dem Dampf?

Grüße,
Hannes
 
Im Sommer mach ich die Völker brutfrei (durch TBE oder durch absperren der Königin) und im Winter warte
ich auf brutfreiheit (nachschauen).
Was für ein Kontrastprogramm zum hier herrschenden Mainstream.
Hannes, ich bin froh, dass du auch dagegen hältst und ich hoffe mit dir in drei Jahren, wenn der Imkerkongress im Südtirol ist, die gemachten Erfahrungen vor Ort austauschen zu können.
Wenn ich mir einige Zitate in Erinnerung rufe wie....
- Oxalsäure ist sehr bienenfreundlich
- 80 % der Imkerei dreht sich um die Varroamilbe
- am besten von Juli bis November die Völker bedampfen

....dann weiss ich wirklich nicht wohin das führt, aber sicher nicht in eine zukuntsweisende Bienenzucht.

Dann erinnere ich mich an den Hype, den das Thema über Brutstopp und Käfigen der Königin im letzten Winter ausgelöst hat.Was ist davon geblieben? Offenbar befriedigt es die Imker doch mehr, alle 4 Tage mit der Dampfmaschine anzurücken als zwei Mal echte imkerliche Eingriffe vorzunehmen und dann mit 2- 3 Behandlungen erfolgreich zu sein. Im zweiten Fall drehen sich dann nur 10 bis 20 % der Tätigkeit um die Varroa.

Chrigel
 
Danke Hannes,

wie viele Milben hast du dann idR beim bedampfen dann auf der Windel?
ich hörte von mehreren, dass trotz TBE der aktuelle natürliche Milbenfall bereits wieder 10 pro Tag überschreitet. Da frägt man sich dann schon, ob das überhaupt Sinn macht. Denn TBE ist viel Arbeit und Material - und gehört für mich auch zu den 80%

Wie stellst du die Brutfreiheit fest? Letztes Jahr brüteten sie bei mir stark durch - da hätte ich mit deiner Strategie schiffbruch erlitten...

servus

Nils
 
Glaub auch ned das sdie Bienen den OS - Nebel ums Brutnest rum leiten - dafür ist die Beute viel zu stark eingenebelt (da sieht ma nix mehr drin beim bedampfen)

TBE habe ich heuer am 30.Juli auch bei einem "Testvolk" gemacht. Habe bei diesem jetz mal eine Woche lang den täglichen Milbenfall gecheckt. Im Schnitt fallen dort 3-4 Milben / Tag. Es gab hier aber allerdings am ersten Tag der Protokollierung einen Ausreisser mit 10 Milben/Tag ! Dieses Volk wurde gleich am Anfang nach TBE 2x "bedampft" um die Milben auf den Bienen zu erwischen, danach sollte es bis zur Restenmilbung im Dezember durchhalten. Ich bin gespannt ....

Wenn das klappt möchte ich das nächstes Jahr komplett bei allen Völkern so machen (evtl. in Kombination mit ApiLifeVar)
 
Hej

Nur so am Rande: egal welche Behandlung man wählt, so ist das keine Lösung des Varroaproblems.
Ja, auch ich benutze OS, aber das ist nichts anderes als eine Notlösung!

Letztendlich liegt die Lösung dieses Problems bei den Bienen selbst und da kommt meiner Meinung nach der Imker mit ins Bild indem er (ich) den Bienen Hilfestellung leistet.
Und wie kann die aussehen?

Meiner Meinung nach nicht darin die Varroa völlig "auszurotten" (ein Ding der Unmöglichkeit so wie ich das sehe) sondern zusammen mit den Bienen eine Balance zu finden.
Und da liegt es an uns als Imker diese zu finden!

Mein Weg bisher, der nicht unbedingt erfolgreich sein muss, ist den Bienen so weit wie möglich ihr Dasein so wenig zu stören wie es möglich ist, Schwärme heisse ich willkommen, Naturbau genau so.

Damit sie ihre Art ausleben können.

Überwinterung auf Honig ist auch so eine Idée, aber nicht fundamentalistisch, denn auch ich bin froh dass es für wenig Geld Zucker zu kaufen gibt.
So habe ich meine Bienen mit Zucker unterstützt diesen Sommer der so trocken war dass selbst der Klee keinen Nektar gab.

Also meine Gedanken zu dem Thema verdampfen (eine Methode die ich selbst anwende)...es ist, wie mit dem Zucker, eine gute Hilfe.

Aber nicht die Lösung!
 
wie viele Milben hast du dann idR beim bedampfen dann auf der Windel?
ich hörte von mehreren, dass trotz TBE der aktuelle natürliche Milbenfall bereits wieder 10 pro Tag überschreitet. Da frägt man sich dann schon, ob das überhaupt Sinn macht. Denn TBE ist viel Arbeit und Material - und gehört für mich auch zu den 80%

Wie stellst du die Brutfreiheit fest? Letztes Jahr brüteten sie bei mir stark durch - da hätte ich mit deiner Strategie schiffbruch erlitten...

Hallo Nils
Das ist natürlich sehr unterschiedlich. Von einigen Hunderten bis zu Tausend, im Winter dann ca. nur mehr ein Drittel.
Ja die Brutentnahme ist Arbeit, da hast du recht! Und wichtig ist auch die brutlosen Völker zu behandeln - ganz ohne Behandlungsmittel ist das bei mir jedenfalls, schon mal schiefgegangen!

Besser hat mir das Kö-absperren gefallen. Ausser dass man überall die Königin suchen muss, ist das überhaupt kein Aufwand (die Käfige hab ich mir aus Zander-halb Rähmchen gebastelt)
und man muss seine Völkerzahl nicht vermehren - was ich auch als positiv ansehe.

Brutfreiheit stelle ich fest indem ich Mitte, Ende Oktober in die Völker reinschaue, also Wabenziehen. Wobei ich kleinere Flecken Brut irgnoriere - so viele Milben bleiben da nicht übrig
wenn man im Sommer ordentlich entmilbt. Aber ich muss sagen ich war immer erstaunt, dass sogar die meisten Jungvölker brutfrei waren, spätestens Anfang November - da hatte ich
wohl Glück mit der Genetik oder dem Wetter?

Grüße
Hannes
 
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