Mein Imker hat in seinem Kurs vor 3 Jahren nichts von Milchsäurebehandlung gelernt. Ich lese hier aber immer wieder davon. Auch bei der 5B Methode.
Ist dies regional unterschiedlich oder warum kennt er nur die Behandlung mit Ameisensäure und Oxalsäure? Hier wird viel nach Dr Liebig und Hohenheim gearbeitet ( liegt ja vor unserer Haustür).
Hallo Goldregen!
Ich würde die Milchsäurebehandlung auch nicht zu den klassischen Varroabekämpfungsmethoden zählen. Aber in manchen Sonderfällen ist sie nicht zu übertreffen.
Die Milchsäurebehandlung wirkt nur:
ohne verdeckelte Brut,
nur bei den Bienen die direkt mit der Milchsäure besprüht worden sind
nur ganz kurz, nach dem gegenseitigen Putzen der Bienen ist die Wirkung vorbei
Anstelle der OS-Winterbehandlung wird sie von manchen Vortragenden empfohlen, aber meiner Meinung nach eine viel zu große Volksstörung. Es müssen alle Waben gezogen und besprüht werden.
Unübertroffen ist die Milchsäurebehandlung bei Ablegern die noch keine verdeckelte Brut haben.
Auf diese Weise wird die Milbenpopulation so weit gesenkt, dass die erste AS-Behandlung im Juli/August ausgelassen werden kann. Es wird die Aufwärtsentwicklung der Ableger nicht gestört (insbesonder bei Ablegern die aus Mini-Ablegern entstanden sind). Bei der 2. AS-Behandlung im September, da ist das Brutnest auch bei den Ablegern schon auf natürliche Weise geschrumpft, werden die Ableger ganz normal mitbehandelt.
Eingeschlagene Schwärme oder andere Völker ohne verdeckelte Brut sind (z.B. beim Prinzip Teilen und Behandlen), lassen sich auch vorzüglich behandeln.
Kurz zur Anwendung:
15%ige Milchsäure in eine Sprühflasche füllen, die Bienen auf den gezogenen Waben aus schrägem Winkel besprühen und fertig ist die Behandlung.
Warum aus schrägem Winkel, damit die jungen Larven nichts davon abbekommen.
Wie viel muß gesprüht werden? Die Bienen müssen gut benetzt werden, dürfen aber nicht total nass sein..
Ein weiterer Vorteil der Milchsäure, die ist völlig ungefährlich. Auch ohne Handschuhe verätzt man sich nicht. Einmal hat sogar ein Imker geschrieben, dass man sie auch kosten könnte, darauf lasse ich es aber nicht ankommen.
MfG
Honigmaul