Mikroskop - Honiganalyse

Hallo Dieter,

danke schön für diese sehr interessanten Links. Ich habe sehr wenig Erfahrung mit dem Mikroskop.
Um so faszinierender ist dieses Thema für mich.
Prima, daß wir so einen Spezi wie Dich in unserem Forum haben.

Liebe Grüße nach Zschopau und eine friedliche Vorweihnachtszeit wünscht Jens. Superl
 
Der Bienen-Much schrieb:
Bild 1-3 jede Menge Bienenhaare

Meine Empfehlung: mehr Sauberkeit bei der Honigernte

Tut mir Leid Dieter, aber das kann man bitte so nicht stehen lassen!

Folgendes: Jeder Honig weist auch eine ganze Reihe natürlicher Festkörper auf, auf die wir Imker/innen keinen Einfluss haben. Dies können unter anderem grüne Algen -Tannenhonig-, Pilzsporen, Wachsausscheidungen der Honigtauerzeuger, Pflanzenfasern, aber auch Bienenhaare sein. Auf diese leider Tatsachen hat der Imker in der Regel keinerlei Einfluss, außer wir würden den Honig filtrieren, aber wir sieben doch unseren Honig, nicht wahr?

Sehr Wohl Einfluss hat ein Imker darauf, nicht Stoffe in den Honig zu bringen die dort nichts verloren haben, ich verweise auf Sauberkeit beim ernten, schleudern und Manipulieren des Honigs -abfüllen.

Nun unserem Markus obige Empfehlung zu erteilen, finde ich schon sehr sonderbar.

Josef
 
drohne schrieb:
Nun unserem Markus obige Empfehlung zu erteilen, finde ich schon sehr sonderbar.

Hallo Josef,
jede Wabe jedes Teil in einer Beute ist randvoll mit Bienenhaare. Das ist halt so. Was hier hilft ist ein einfaches Seituch. Für die Hefepilze im Honig hilft nur Sauberkeit bei der Lagerung und Abfüllung des Honigs.

Ich gebe gutgemeinte Hinweise. Nicht mehr und auch nicht weniger.

Bei einer Honiganalyse wäre der Honig vom Kollegen Markus sang und klanglos durchgefallen.

So, lieber Josef,
das du in Zukunft keine meiner Beiträge mehr sonderbar finden kannst, verabschiede ich mich.

Grüße

Dieter
 
Der Bienen-Much schrieb:
So, lieber Josef,
das du in Zukunft keine meiner Beiträge mehr sonderbar finden kannst, verabschiede ich mich.

Grüße

Dieter

In Deiner Signatur Dieter steht

Zitat Der Bienen-Much

Der letzte Beweis von Größe liegt darin, Kritik ohne Groll zu ertragen

Ist offenbar nur eine leere Worthülse. :roll:

Du weißt genau Dieter, gerade Anfänger und Jungimker erhalten stets mein besonderes Augenmerk. Gerade wir eher erfahrene Bienenbetreuer sollten diese nicht belehren, sondern lehren und den richtigen Weg zeigen.

Was mich wundert, nahezu täglich kommt eine Androhung von Dir in unser Bienenforum um bei uns nicht mehr mitmachen zu wollen. Wer austeilt, sollte auch einstecken können, würde ich nun ganz bescheiden meinen.

Ein nun verwunderter

Josef
 
Hallo Streithähne,

wir wollen hier über die mikroskopische Honiganalyse und die von Schoell13 gezeigten Nebenbestandteile diskutieren, nicht über Signaturen oder sonstiges :evil:

Mir ist klar dass die Adventszeit für Imker eine sehr aufreibende ist, trotzdem bleibt bitte sachlich.

Bienen-Muchs Warnungen ob der Honigreinheit kann ich nur sekundieren Superl ! Ein Honigpräparat mit Hefepilzen außerhalb des Sporenstadiums wurde bei uns sofort die Lebensmittelkontrolle alarmieren.

Bezüglich der Links freuen mich der erste und der dritte. Wer sich beim ersten gut aufgehoben vorkommt sollte mit der Honigmikroskopie noch eine ganze Weile warten und einfachere Präparate zu Beginn bevorzugen. Die mikrobiol. Vereinigung München zeigt immer wieder beeindruckend wie engagierte Privatpersonen wissenschaftliches Niveau erreichen können Superl . Den Pollenbestimmungsschlüssel halte ich dagegen für eher gefährlich, er suggeriert meines Erachtens einfache Bestimmung, Vollständigkeit und wiss. Verwertbarkeit. Hiervon ist alles nur sehr eingeschränkt gegeben. Palynologie ist schwierig und wird durch Mikrofotos nicht unbedingt leichter. Ich bleibe dabei das deutlich schwieriger zu erfassende Werk von Beug zu empfehlen.

Woher die suggestiv sehr hohe Anzahl Bienenhaare stammt hat der Bild-Poster leider nicht verraten. Schoell13: Wie ist das Präparat entstanden und aufbereitet worden? Üblich sind neben Detailfotos auch Übersichtsfotos. Diese fehlen. Ist es eine lokale Ansammlung oder ist die Haardichte im gesamten Präparat vergleichbar? Ich hoffe nur dass die Details nicht repräsentativ für Deinen Honig sind, sonst hätte Stiftung Warentest mal wieder einen Aufhänger :cry:

Drohne: Deine Aussagen zu den Beistoffen kann ich nicht unterstützen. Die Betriebsweise und Völkerführung hat ganz erheblichen Einfluß auf diese Bestandteile des Honigs! Hygiene bei der Waben-/Honigernte ebenso. Siebung und Klärung dienen der Qualitätssteigerung können aber ein schlechtes Produkt nicht zu einem Premiumhonig machen!

Viele Grüße vom kühlen Mindelsee

Michael
 
Mindelsee schrieb:
Die Betriebsweise und Völkerführung hat ganz erheblichen Einfluß auf diese Bestandteile des Honigs!
Danke für die Versachlichung des Themas, Michael!

Kannst du bitte deine Aussage etwas genauer erläutern? Wie kann ein Imker mit Betriebsweise und Völkerführung auf die Bestandteile des Honigs Einfluss nehmen? Du meinst sicher die "Beibestandteile", also nicht die Zuckerarten, denn die hängen ja vom Trachtangebot ab. Die Beistoffe machen aber nur etwa 3% der Bestandteile aus.

Wassergehalt leuchtet mir schon ein, dass der beeinflussbar ist, wenn auch nur zu einem geringen Teil. Wie aber habe ich Einfluss auf die anderen Bestandteile, wie Duftstoffe, Hormone, Aminosäuren, Mineralien,...

Oder was meinst du?
 
Hallo Reinhard,

Zucker, Wasser und Pollen sind freilich die Hauptbestandteile des Honigs. Die Aminosäuren finden sich hauptsächlich in Form des Pollen, ebenso die Mineralstoffe.

Einfluß auf die weiteren Bestandteile haben, neben vielen vielen anderen Faktoren:
- (Honig)wabenqualität und Volksstärke
- Putzverhalten und Schwarmneigung der gehaltenen Biene
- Wabentransport (werden Honigzargen zum Beispiel direkt auf den Boden oder andere ungereinigte Flächen gestellt? Werden Repellents oder schmutzige Bee Blower verwendet?)
- Honiggewinnung (Honigzargentransport und -lagerung, Entdeckelung, Hygiene im Schleuderraum, ...)

Hefepilze in der Honiganalyse lassen immer die Alarmglocken läuten. Wenn der Honig nicht zu feucht und in gut schließenden Gefäßen räumlich getrennt von alkoholischen Gärprodukten gelagert wird, ist der Grund meist im Wabentransport lokalisiert.

Wachsbestandteile im Honig sind Zeichen einer ungenügenden Klärung!

Gerade zu Zeiten der Weihnachtsmärkte finde ich es sehr wichtig den imkerlichen Hygieneaufwand von der Wabe/Wachs über die Fahrzeuge bis zu Schleuderraum und persönlicher Ausrüstung (Haarnetz/Mütze, frische Schürze/Kittel, saubere Schuhe, Handhygiene) zu betonen. Immer wieder werden auf solchen Märkten auch Lebensmittel (weniger Honig) angeboten die den strengen Richtlinien nicht entsprechen!

Gelegentlich mag es auch Bienenvölker geben die aus Fehlleitung oder Mangel merkwürdige Sammeleigenschaften entwickeln. Deren Wabeninhalt sollte dann aber bitte nicht als Qualitätshonig vermarktet werden! Überwachung der eigenen Honigqualitäten und entsprechende Optimierung muß bei uns Lebensmittelproduzenten vor Menge gehen.

Viele Grüße vom regnerischen Mindelsee

Michael
 
Hallo,

das Thema Mikroskopie interessiert mich auch schon lange, habe irgendwo im Keller noch ein (war es billig?) Mikroskop rumstehen. Werde es demnächst rausholen. Die Links vom Bienen-Much werden auch durchgearbeitet. Die zwei Bücher hab ich auf die Liste vom Christkind gesetzt! ;-)

@ Bienen-Much

Wäre schade wenn du dich hier nicht mehr sehen lassen würdest. Allerdings ist manchaml ein etwas "milderer" Ton eher angebracht und manchmal erreicht man dadurch auch eher jemanden...

@ All

Stars haben nun mal Ihre Allüren! :lol:


Grüsse
 
:oops:
Guten Abend,
ich habe heute hier auf dieser Seite viel gelernt, in jeder hinsicht!!! Viel positives und auch negatives.
Gute Nacht
W:tannenbaum: :n114:
 
Hallo .......................

Ich bin neu hier in diesem Forum, und habe mich heute registriert.
Auch ich imkere schon ca. 25 Jahre, habe mich aber noch nie für die
mikroskopie intressiert.
Jetzt hat mein Sohn sich ein Mikroskop angeschafft um oberflächliche Sachen
zu untersuchen. Und bei dieser Gelegenheit habe ich auch mal versucht imkerische
Produkte zu untersuchen.

Ich habe mir das Buch von Dr. F. Ruzicka "Mikroskopie für den Imker" persönlich
bei ihm bestellt und auch bekommen. Aber dieses ist schon sehr
intensiv beschrieben.
Wie gesagt bin ich jetzt auf den Geschmack gekommen, aber mit dem
Mikroskop von meinem Sohn komme ich hier nicht weiter.
Jetzt meine Frage: Hast Du schon solche Untersuchungen im Bereich
Honig und Pollen
gemacht ? Was benötige ich für ein Mikroskop mit welcher Vergrößerung usw. ?

Alle anderen Sachen die man für die Pollenbestimmung braucht (Chemikalien usw.)
habe ich mir bereits zugelegt.

Ich würde mich freuen wenn ich eine Nachricht bekommen würde.

ich bedanke mich

mit imkerlichen Grüßen

Heinz


ps. übrigens schönen Dank an Michael und Markus............
Eure Tipps waren schon sehr hilfreich
 
Hallo Michael..........
erst einmal schönen Dank für Deine Antwort.
Jetzt weiß ich jedenfalls was für ein Mikroskop in Frage kommt.
Aber ich habe trotzdem noch einige Fragen:

Was ist das für ein buch was Du mir genannt hast: Leitfaden von H.-J. Beugs ??

Wie komme eventl an die Münchner Mikroskopikern dran ?? wer sind diese ?? wie bekomme ich Kontakt zu Ihnen ??

mfg
Heinz
 
Hallo Heinz, Hallo Kollegen,

nachdem Heinz seine PN-Frage erfreulicher Weise veröffentlicht hat (herzlichen Dank Superl ), hier nun auch meine Antwort an ihn für alle:

1. Mikroskop: Ein sehr gutes 40x Objektiv oder besser zusätzlich noch
ein 100x er Öl-Immersionsobjektiv. 12x Okulare können evtl.
vorteilhaft sein. Köhlersche Beleuchtung ist Pflicht, Möglichkeiten
zur schiefen Beleuchtung (evtl. selbstgebastelt) sehr hilfreich, PK
hilft mir persönlich nur gelegentlich wirklich weiter.
2. Ausstattung: Sehr wichtig ist eine brauchbare elektrische
Zentrifuge, besondere Reagentien sind nicht wirklich erforderlich.
3. Melissopalynologie ist nicht gerade Einsteigermikroskopie. Wer mehr
erkennen will als nur die einfachsten Pollen braucht einen sehr langen
Atem. Meines Erachtens ist H.-J. Beugs Leitfaden unbedingt notwendig.
Allerdings ist er auch für Biologen alles andere als "leichte
Unterhaltung".
4. Sehr hilfreich ist eine Vergleichssammlung. Evtl. kann man von
Bienenkunde-Instituten Pollenproben erhalten. Ansonsten machen auch
Frischpollenpräparate Sinn. Hierzu sind allerdings doch ein paar
Reagentien notwendig. Anleitungen dazu finden sich auch bei den
Münchner Mikroskopikern.


Gruß vom kalten Mindelsee

Michael
 
Hallo Michael.............

ich habe mir ein Mikroskop von der Firma EUROMEX kommend aus den Niederlanden bestellt.
Es ist das Modell: XE 5647 du kannst es bei EUROMEX.NL dir anschauen.
Möchte mal Deine Meinung du hören.
Es wurde mir als Mono - Gerät auch von einem bekannten Laborhandel als sehr gut empfohlen, aber dieses gibt es auch als Binokular, und dieses habe ich mir bestellt. Hoffe das es morgen ankommt.

Es ist zwar nicht mit der Köhlerschen Beleuchtung, sondern als Durchlicht.......

Aber irgendwo muss ja auch der Spass an der Pollenkunde preislich im Rahmen bleiben.
Schau es Dir bitte mal an und sage etwas dazu.

Heinz
 
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