Hi Doris
zuerst dachte ich, dein Beitrag sei wirklich komplett OT, bis ich mehr darüber nachgedacht habe und mir klar geworden ist, dass es ein sehr passender Beitrag ist. Denn genauso wie sehr viele Ärzte Antibiotika verschreiben, wo es garnicht passt (nämlich bei Virenerkrankungen), behandeln Imker ihre Völker auch mit Standard-Programm. Nun sind wir bei den Antiobiotika soweit, dass wir sehr bald ein Problem haben werden, weil ein gros der Baketerien resistent werden gegen die bestehenden Antibiotika. Und dann könnten wir in 10 Jahren wieder dort sein, wo wir vor 1928 waren. Es hat nämlich in den letzten Jahren fast keine Forschung zu neuen Antibiotikas gegeben weil das Problem ignoriert wurden weil es eh eine Medizin gibt. Und genauso kommt mir ein Großteil der Imkerschaft beim Thema Varroa vor.
Was ich damit sagen will ist: wir haben ein Problem, welches wir jetzt mit viel Aufwand im Griff haben. Jetzt. Aber mein Gefühl ist, dass das Kollektiv an Imkern nicht daran denkt, was in Zukunft passieren soll. Es ist doch wesentlich smarter, jetzt wo wir keine Not haben etwas zu tun als in 10 Jahren wenn der nächste Schädling da ist.
Der Ansatz einfach nicht zu behandeln und dann schauen, was passiert, ist wie gesagt ein bewusst provokanter. Was ich nur nicht verstehe ist, dass der Weisheit letzter Schluss sein soll, dass so ein großes Problem damit gelöst werden soll, dass ein paar Imker sich mit VHS Züchtungen auseinandertun und gut ists. Was ist das bitte für ein Lösungsansatz? Sowas ärgert mich, weil diese Diskussion ja hier schon zeigt, dass viele einfach weiterwurschteln wollen. Und das Problem ist, dass dann kein Druck von der Basis kommt, dass größere Ansätze gefahren werden. Wieso gibt es keine größeren Projekte in Österreich dazu? Wieso setzt sich der NÖ oder der Burgenländische oder sogar der Österreichische Imkerverband nicht damit auseinander? Wenn der entsprechende Druck und die Nachfrage von der Basis käme, dann hat unsere Lobby keine Ausreden mehr und das Geldargument lasse ich nicht gelten. Es gibt garantiert Förderungen für ein EU-Projekt wo ein paar Millionen mal kein Thema sind. Und wieso kann man das Thema nicht kommerzialisieren? Heute kostet eine normale Königin Hausnummer 60 EUR. So. Wieviel wäre eine VHS Königin nun Wert? 90 EUR? Mehr? Da steckt doch ein Markt dahinter!
Aber niemand wird etwas tun, wenn wir hier alle herumsitzen und sagen es passt schon.
Liebe Grüße,
Andreas