Kann ich andere Krankheiten als Varroa ausschließen?

mauerseglerin

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Hoi!


Ich habe zwei tote Völker.
Das Buch mit den Bienenkrankheiten habe ich momentan nicht mehr aus der Bibliothek ausgeliehen. Also brauche ich mal wieder eure Hilfe.

Sehr wahrscheinlich ist es, dass meine vollkommen mangelhafte Varroabehandlung daran schuld ist. Aber ich möchte sichergehen, dass es nicht etwas anderes war.
Verhungert sind sie nicht, sie hatten noch sehr viel Futter, auch Pollen. Beide Völker müssen zuletzt auch genau in der Mitte zwischen den beiden Zargen gesessen haben (beide zweizargig).
Mir ist aufgefallen, dass das meiste verdeckelte Futter ganz grau war. Ist das normal?
An vielen Stellen war so weißes Zeug in den Zellen. Vergammelte Larven?
Häufig steckten auch Bienen Kopf voraus in den Zellen und sind so gestorben.
Ich kann nicht sagen, wie lange beide Völker bereits tot sind.


Das dritte Volk, das noch lebt, scheint leicht zu sein. Ich denke, dass müsste ich füttern (einzargig). Hier blüht noch gar nichts. Kann ich die Futterwaben aus den toten Völkern verwenden?
Da ich nur noch ein Volk habe und auch mindestens in einem Kilometer keine anderen Bienen stehen, könnte ich da nicht bei schönem Wetter noch eigenen Honig vors Flugloch stellen? Räuberei ist ja nicht möglich und ich müsste nicht aufmachen.

Schönen Sonntag noch!
chris
 
weißes Zeug in den Zellen. Vergammelte Larven?

Hallo Chris,

habe die Tage auch zwei Völker entsorgt. Das weiße Zeug (1-2mm Brösel) ist Varroakake. Wenn in allen offen Zellen so was drin ist, dann waren es einfach zuviel kranke Bienen. Der Virus greift um sich und dann sterben zu viele, der Rest erfriert, Jungbienen schauen beim Schlupf noch raus, es wird zu kalt...

Hast Du Bilder, dann könnten wir hier was sehen, ob es was anderes wäre?

Aufmachen und Futterkontrolle geht im Moment nicht, einfach zu kalt. Füttern vor dem Flugloch ist echt blöd, denn wenn es warm wäre sind die Suchbienen überall.
Meine Idee, bitte auch die Ideen von weiteren Schreibern (Drohne) beachten, Futterteig im Imkerladen besorgen, wenn es warm genug ist, den richtig vorwärmen, 2 Wabengassen breit aufschneiden und auf die Bienentraube legen. Da gibt es bereits ein Thema hier. Falls ich es finde gebe ich einen Link ein.


Gruss, Christian
 
Da ich nur noch ein Volk habe und auch mindestens in einem Kilometer keine anderen Bienen stehen, könnte ich da nicht bei schönem Wetter noch eigenen Honig vors Flugloch stellen? Räuberei ist ja nicht möglich und ich müsste nicht aufmachen.

Hallo Mauerseglerin, das solltest du sofort wieder vergessen und nie wieder daran denken! Das ist ein totales NoGo!

Grundsätzlich sollte man vorsichtig sein, wenn Waben von toten Völkern verwendet werden. Aber in diesem Fall könnte es gerechtfertigt sein, da anscheinend das 3. Volk auch total gefährdet ist.

Bei einem Varroaschaden ist als typisches Zeichen zu werten, dass annähernd kein Totenfall in der Kiste ist. Sollte der Totenfall mehr als bodenbedeckt sein, dann scheidet ein Varroaschaden aus. Weiters müssten in den verbliebenen Brutzellen Milben zu finden sein. Bei den kürzlich geschlüpften Zellen müsste noch Milbenkot sichtbar sein.

und ich müsste nicht aufmachen.

Du brauchst vor dem Öffnen der Beute keine Angst haben. Es ist noch kein Volk am Öffnen gestorben, aber viele Völker sind schon daran gestorben, da sie nicht geöffnet wurden.

Ich würde vorschlagen, möglichst schöne Futterwaben in eine Zarge bereit stellen, den Deckel des verbliebenen Volkes öffnen, die Futterzarge aufsetzten und nach spätestens 15 Sekunden ist der Eingriff vorbei.


MfG
Honigmaul
 
@Beehouser: Futterwaben habe ich nur die aus den toten Völkern, bei denen ich nicht weiß, ob ich sie verwenden kann. Vor allem die graue Farbe finde ich sehr irritierend. Ich habe Zander.


Bei einem Varroaschaden ist als typisches Zeichen zu werten, dass annähernd kein Totenfall in der Kiste ist. Sollte der Totenfall mehr als bodenbedeckt sein, dann scheidet ein Varroaschaden aus.

Das hatte ich vergessen zu erwähnen. Ich denke es waren insgesamt nur sehr wenige tote Bienen. Geschätzt zwei Hände voll, je Volk. Mehr als bodendeckend auf keinen Fall.

Hallo Mauerseglerin, das solltest du sofort wieder vergessen und nie wieder daran denken! Das ist ein totales NoGo!
Genau diese Antwort hatte ich erwartet.

Danke schonmal!
 
Honigmaul schrieb:
Bei einem Varroaschaden ist als typisches Zeichen zu werten, dass annähernd kein Totenfall in der Kiste ist.

Hallo Honigmaul,

wie kommst du darauf, dass kaum Totenfall zu sehen ist? Ich würde sogar das Gegenteil behaupten wollen. Zumindestens würde sich das mit meinen Beobachhtungen bei Varroaverlusten decken. Ich würde bei den toten Bienen mal schauen, ob viele verkrüppelte Bienen dabei sind. Die liegen mit Sicherheit auf dem Boden. Da kann man schon einmal etwas daraus ableiten.

Viele Grüße
Markus
 
hallo,

wenn Zellen mit weißem Pelz gefüllt sind, ist das verschimmelter Pollen.. Wenn dein Volk leicht ist, würde ich die schönen Waben in einer Kiste sammeln und oben auf den hungernden draufstellen. Natürlich keine schwarzen Waben oder Waben mit Gammelbrut.. Wenn das Volk auch schwach ist und viele Milben hat unbedingt großzügig Drohnenbrut entnehmen.

Mfg Malte Niemeyer
 
Sollte der Totenfall mehr als bodenbedeckt sein, dann scheidet ein Varroaschaden aus.

Muss ich ergänzen, wenn lange kein Flugbetrieb möglich war, kann es sein, dass die Binis mit Varroaschaden noch in der Beute sind. Sie konnten halt nicht abfliegen!
Ansonsten hat honigmaul recht!
 
hallo,

wenn Zellen mit weißem Pelz gefüllt sind, ist das verschimmelter Pollen.. Wenn dein Volk leicht ist, würde ich die schönen Waben in einer Kiste sammeln und oben auf den hungernden draufstellen. Natürlich keine schwarzen Waben oder Waben mit Gammelbrut.. Wenn das Volk auch schwach ist und viele Milben hat unbedingt großzügig Drohnenbrut entnehmen.

Mfg Malte Niemeyer

Bitte die Waben mit der Zarge vorher im Haus einige Stunden, besser über Nacht, warm werden lassen und dann solange sie warm sind aufsetzen. Dann ist genug Wärme da, dass die Bienentraube nach oben wandern kann.
 
Mir ist aufgefallen, dass das meiste verdeckelte Futter ganz grau war. Ist das normal?
Vor allem die graue Farbe finde ich sehr irritierend.

Hallo Mauerseglerin!

Die graue Farbe bei den verdeckelten Waben (auch bei Mittelwänden) ist eine normale Erscheinung und wirkt sich für die Bienen nicht neg. aus. Das kommt von der Oxidation des Wachses mit dem Luftsauerstoff. Probeweise kannst du eine Probefläche mit einem Fön leicht anwärmen, dann verschwindet die graue Farbe sogleich.



wie kommst du darauf, dass kaum Totenfall zu sehen ist? Ich würde sogar das Gegenteil behaupten wollen. Zumindestens würde sich das mit meinen Beobachhtungen bei Varroaverlusten decken.

@Maas

Geringer Totenfall bei Varroaschaden, oder wie andere das nennen, die Kiste ist leer, ist ein typisches Zeichen für Varroaschaden. Sollte eine dicke Schicht Totenfall festgestellt werden, so muss nach anderen Ursachen gesucht werden. Im tiefsten Winter, bei richtigen Minusgraden, kann es natürlich schon vorkommen, dass varroageschädigte Bienen im Stock absterben. Das ist aber dann genau auf diese paar Tage beschränkt. Heuer war es bei uns nie so kalt, da konnten die dem Tod geweihten Bienen auf jeden Fall abfliegen, was sie auch gemacht haben.

MfG
Honigmaul
 
Das ist aber dann genau auf diese paar Tage beschränkt. Heuer war es bei uns nie so kalt, da konnten die dem Tod geweihten Bienen auf jeden Fall abfliegen, was sie auch gemacht haben.

Es war schon soooo kalt, habe leider genau diesen Fall einmal dabei.
 
So, ich würde euch gerne bessere Bilder zeigen, besitze aber keine Kamera und mehr gibt mein Handy nicht her.


Ich hatte heute sogar kurz Hilfe von einem Imker, der meinte aber, noch nie solch dunkle Futterwaben gesehen zu haben. Und auch den vergammelten Pollen (?) kannte er so nicht. Es roch aber nach nichts. Auf den Nahaufnahmen von dem seltsamen weißen Zeug kann man leider nichts erkennen.
Oben: eine der vielen sehr dunklen Waben. Unten: eine der wenigen hellen Waben. Ganz unten: das andere tote Volk hatte nur ein klein wenig mehr tote Bienen auf dem Boden.
Ihm fiel auf, dass die Bienen alle sehr klein waren, aber da ja sogar Kleinbienen gezüchtet werden, kann ich mir nicht vorstellen, dass das ausschlaggebend war. Verkrüppelte Bienen sind uns keine aufgefallen.
Bild0160.jpgBild0163.jpgBild0162.jpg

Bestätigt hat er mir, dass das noch lebende Volk viel zu leicht ist. Bei der hellen Wabe hätte ich kein Problem sie dem Volk zu geben. Bei dem fast schwarzen Futter, noch dazu mit gammeligem Pollen, habe ich kein gutes Gefühl. Für eine ganze Zarge hellgraue Futterwaben reicht es aber nicht.

Ich würde es gerne so machen und ihnen eine Zarge oben drauf stellen. Um einzelne Waben auszutauschen, noch dazu das erste Mal in diesem Jahr, ist es nicht warm genug.

Viele Grüße,
Christina
 

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Die angehängte Grafik dachte ich gelöscht zu haben. Funktioniert aber gerade nicht...
 
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