Honigernte und -preis 2010

Woodchurch Bees schrieb:
bei uns kostete das 500 gr. Glas letztes Jahr 3,50 € und bei manchen 3,80 €!

Hallo Markus et all!

Für Bayern wundert mich dieser Preis sehr, sag ich ganz ehrlich. Hier im Osten ja, aber im einkommenstarken, reichen Bayern?!?

Ich hab im letzten Jahr 3,50 + 50 ct für's Glas genommen. Das ist natürlich viel zu billig, und ich denke, dass ich auch in diesem Jahr höher gehen werde: 4 Euro + 1 Euro Pfand (das Glas - ich nehme ein schönes mit TO-Deckel, die DIB- und Standardglas-Plastikdeckel kann ich nicht leiden) kostet mich allein schon fast 60 ct.

Der viele Material- und Arbeitsaufwand, den ich betreibe ist damit allerdings noch längst nicht adäquat abgegolten, bestenfalls eine Aufwandsentschädigung...

Gruß,
franz.
 
Hallo Franz,

Bayern ist größer als München und Augsburg :)

Richtig, in München wird man erfreulicher Weise sowas selbst be Hobbyimkern kaum finden. In Oberfranken sieht es bestimmt anders aus.

Richtig ist auch dass 6 EUR/kg hochqualitativer Waldhonig erheblich unter Weltmarktpreis ist - vom Einzelhandelspreis ganz zu schweigen. Hier war in den vergangenen 6 Monaten praktisch kein Waldhonig aus Mitteleuropa erhältlich. Mit der aktuell starken Tracht ändert sich das aber nun sehr schnell.

Leider rechnen viele Hobbyimker nicht mal ihre laufenden Betriebsmittelausgaben - von Abschreibungen, Verzinsung oder gar Lohn mal ganz abgesehen.

Ich sehe bei den sehr niedrigen Endkundenpreisen mancher lokaler Imker aber eine andere Gefahr: Viele Kunden haben die unterbewusste Einstellung "billig kann nicht günstig sein". Sprich ein billiges Produkt ist selten qualitativ überzeugend. Deshalb kann darunter der Ruf eines Produktes leiden.

Gruß vom heißen Mindelsee

Michael
 
Für Bayern wundert mich dieser Preis sehr, sag ich ganz ehrlich. Hier im Osten ja, aber im einkommenstarken, reichen Bayern?!?

Hallo, da ich im östlichsten Teil Bayerns wohne, muss ich dazu wahrscheinlich was erklären, bei uns gibt es im Bayerischen Wald noch relativ viele Imker. Also mindestens 1 Imker pro qkm. Damit ist bei uns der Markt mit Honig so überfüllt das der Preis einfach nicht höher ist. Angebot -> Nachfrage. Auch muss ich dazu sagen das der Bayerische Wald von der Ökonomie Struktur eher mit dem oberen Osten Deutschlands zu vergleichen ist.
Da ich auch öfters andere Imker besuche und nachfrage wie die Ernte und ihr Preis ist, kann ich mit Sicherheit sagen, dass der Preis bei uns wirklich nicht höher ist.

Liebe Grüße

Markus
 
Hallo,
Mindelsee schrieb:
Richtig ist auch dass 6 EUR/kg hochqualitativer Waldhonig erheblich unter Weltmarktpreis ist - vom Einzelhandelspreis ganz zu schweigen.
ich habe am Sonntag mit Dehner gesprochen und er sagte, wenn er wolle, könne er im Voraus schon seine gesamte Tannenhonigernte für 8 € das kg an den Großhandel verkaufen. Der Honig steht dann bei Rewe für 8,50 € / 500 g im Regal.

Also ist 6 € / kg an den Endverbraucher absolut billig.

Gruß Ralf
 
Hallo Ralf,

das passt, in dem Bereich liegt der internationale Preis für gute dunkle Honige.

Markus, denke mal drüber nach Dich mit ein oder zwei Imkern zusammenzu tun und den rohen Waldhonig an Abfüller zu verkaufen. Bei gemeinsamem Absatz werden auch die Transportkosten erschwinglich. Neben höherem Gewinn spart das jede Menge Arbeit beim Abfüllen und Vermarkten!

Gruß vom heißen Mindelsee

Michael
 
Hallo,

ich müßte heuer meinen Honig um den doppelten Preis verkaufen :lol: . Ich hab nämlich bei vielen Waben 2 mal entdeckeln müssen (Ziemlich blöd geschaut :roll: )

honig001.jpg


Erntemenge mit einem Wirtschaftsvolk mehr gleichbleibend = 12,5% weniger pro Volk geerntet


Im übrigen steht der Goldkurs hoch:

honig002.jpg


honig003.jpg


Honig wird geschleudert, nicht verschleudert.

Ich persönlich halte 6€ für 500g für die absolute Untergrenze.

Gruß
Astacus
 
@Astacus:

Bin begeistert von dieser offen-sichtlichen Qualität!

franz
 
Bei uns wird jetzt angeblcih Honig verschenkt um die Kunden zu halten,........
Auch liegt momentan der Preis bie mir in der Gegend bei 7 Euro das 1 Kg.

Ich selbst verlange für 1 kg Waldhonig 8,50 Freundschaftspreise 7,50.

leider gibt es viele Ältere die ja den Honig nicht lagern...


lg
 
Hallo!

Der Waldhonig in diesem Jahr geht bei mir klar auf Kosten des Frühjahrshonigs. Das ist auch in Ordnung, nur sind dann trotz voraussichtlich guter Ernte keine Schnäppchenpreise drin.
Die Völker, die die Entwicklungstracht von Obst und Löwenzahn nicht nutzen konnten, müssen auch jetzt noch mitgezogen werden ( :!: Fehler- hätte im Mai füttern müssen!).
Von der Qualität bin ich voll überzeugt, darum hab ich kein Problem für das Kilo Waldhonig statt den üblichen 7,50 € 9,00 zu verlangen.

Wie ich oft zu meinen Vereinskollegen sag, geht mal zum B.... oder S... und schaut was der Honig dort kostet- bei solchen Besichtigungen lernt man auch dass der bereits ausgelieferte Honig besser persönlich auf Lagerbedingungen und Zustand kontrolliert werden soll!

Guten Abend
Norbert
 
Hallo,

wenn ich so lese 7,50 € für ein Kilo Waldhonig, dann kommen bei mir folgende Fragen hoch.

Ist euer Honig von so schlechter Qualität ?
Das Salzkammergut ist doch ein Touristengebiet, da könnt ihr doch den Leuten mehr abknüpfen.
Wenn Ihr so viel Honig auf Lager habt, damit er verschleudert wird, wäre es besser die Völkerzahl zu reduzieren.

Es ist z.B. besser 1000 kg Honig um 12€/kg zu verkaufen als 1600 kg um 7,50€ = gleicher Umsatz bei weniger Arbeit

Bei mir verlangen oft Kundschaften einen günstigeren Preis, wenn sie mehr Honiggläser nehmen. Ich sage ihnen dann immer, auf Honig gibt es bei mir keinen Rabatt aber sie dürfen sich eine Wachskerze (ganz enttäuschen will ich die Kundschaft auch nicht) aussuchen und ab 100€ Jahresumsatz gibt es einen Kalender am Jahresende.

Gruß
Astacus
 
Meine Kundschaft ist dankbar und zahlt oft einen Höheren Preis als gefordert.
 
Liebe Bienenfreunde!

Interessanterweise drücken wir Imker im Direktverkauf den Honigpreis auf ca 8,-/kg; manchmal auch darunter. In den Supermärkten kostet der inländische Honig von 10,- bis 12,-/kg.

Ein befreundeter Honiggroßhändler hat mir sein Leid geklagt, daß wir Imker uns eigentlich den Honigpreis zusammenhauen. Die Kunden wären bereit mehr zu bezahlen.

Und wie wir wissen, ist der Honig auch wesentlich mehr wert, wenn wir mit anderen Kosten des Alltags vergleichen.

Beste Grüße

stefan mandl
 
Mein Mischhonig aus Blüten- und Blatttracht geht für 10 Euro/500g an den Privatkunden.
Der Mischhonig aus Bergblüte und Wald ist eine Rarität und bringt 12 Euro/500g .

Unter dem Strich bleibt aber dem Schweizer Imker wohl kaum mehr als euch, denn die Preise für die Betriebsmaterialien sind entsprechend höher - eben eine Preisinsel, die Schweiz, im positiven oder negativen Sinn, je nach dem ob man auf der Käufer- oder Verkäuferseite steht.

Christian
 
Astacus schrieb:
Bei mir verlangen oft Kundschaften einen günstigeren Preis, wenn sie mehr Honiggläser nehmen. Ich sage ihnen dann immer, auf Honig gibt es bei mir keinen Rabatt aber sie dürfen sich eine Wachskerze (ganz enttäuschen will ich die Kundschaft auch nicht) aussuchen und ab 100€ Jahresumsatz gibt es einen Kalender am Jahresende.
Führst du Buch darüber, welcher Kunde wie viel Honig kauft?

lg
Gerald
 
Hallo zusammen,
ich komme aus Polen. Ich habe Buchweizen-Honig von höchster Qualität in größeren Mengen (1-2 Tonnen) anzubieten. Falls Sie daran interessiert sind oder mir helfen können einen Käufer zu finden, bitte schreiben Sie an mir.
Grüße
 
Leider gibt es zu viele Imker/innen die immer noch der Ansicht sind, dass der mit viel Mühe, Fleiß, und Anstrengung erzeugte Honig keinen Wert hat. Man braucht sich nur vor Augen halten wie hoch der Aufwand das ganze Jahr über ist und wie hoch sich die Betrieb- und Nebenkonsten belaufen. Außerdem möchte ich noch für meine Arbeit irgendwie be/entlohnt werden. Wenn der Honig von guter Qualität ist, gebührt meiner Ansicht nach auch ein guter Preis. Man arbeitet ja dafür. Als Beispiel für Qualitätskriterien und Qualitätsdenken soll sich ruhig jeder einmal die Siete der Winzer und Qalitätsweinerzeuger anschauchen. Diesen Vergleich lohnt sich und ist meiner Ansicht nach sehr lehrreich. Dort werden für Spitzenweine auch ordentliche Preise verlangt und erzielt. Und genau so könnte es bei den Imkerin/innen sein. Wir brauchen unser Licht nicht unter den Scheffel stellen, sonder die Kunden über die Entstehund des Honigs und der Arbeit des Imkers aufklären, und sich eine ordentliche Preisgestaltung überlegen.


LG v libro
 
Hallo,
@libro du schreibst mir aus der Seele.

In unserer Region verkaufen auch manche Imker den Honig zu Preisen von anno Schnee.
Nach Ausagen von Ihnen ist alles Andere Wucher.

Auffallend ist nur auf der anderen Seite schenken sie auch nichts her,aber beim Honig ist egal :pfeif: .
Von einigen Kunden hört man dann wieder, beim Imker xy ist der Honig viel billiger und schon darf ich meinen Preis rechtfertigen. Erklärt man dann den Zeitaufwand und Investition die man hat, erkennen auch die meisten den höheren (angemessenen) Preis an.
Für alle uneinsichtigen kann ich nur sagen, verschenken du ich nur an Bedürftige.

Ich für mich, bin stolz ein qualitativ hochwertiges Produkt zu haben und sehe den Preis als Anerkennung an meine Arbeit. In unseren rgionalen Vereinen ist das immer wieder ein Diskussionsthema, leider mit wenig Einsicht.
Ich orientiere mich preislich immer an meinen Nachbar-Imkern.

Gruß Hannes
 
Hallo,

@ hannes:

Du hast vollkommen Recht !! Danke für diesen Beitrag, Ihr sprecht auch mir aus der Seele !
 
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