Honig aus bebrüteten Waben

Josef, du solltest beim Lesen meiner Beiträge erkannt haben, dass ich wahrlich kein Verfechter alter Schwarten in den Völkern bin. Ich bin aber Lernfähig. Sei bitte du es auch und akzeptiere nebenbei, dass man auf zweierlei Weise das gleiche erreichen kann. DU machst deine BW-Weise, ich meine DA, die halt voneinander abweichen.
Kein Ableger wird mit alten WAben erweitert! Schau dir doch bitte meine Liste nochmal an! Und hinter dem letzten Satz steht ein 8) d.h. coolbleiben und nicht ganz wörtlich gemeint. Da brauchst nicht gleich die Aussage verdrehen. Manchmal hab ich scho des Gfühl man kann sich mit dir nur austauschen, wenn man deiner Meinung ist und du hinter des Posting ein hupfendes-Klatsch-Smilie setzen kannst. Das find' ich schad'
 
Nun ärgere ich mich Supernova, denn hätte ich OT Beiträge gleich entfernt, wäre uns dies erspart geblieben. Stimmt schon, "allen Menschen Recht getan, ..."
 
honigmaul schrieb:
3. es dürfte sicherlich so wie so niemandem gelingen Honig aus rein unbebrüteten Waben zu schleudern, da der Nektar von den Sammlerinnen in Fluglochnähe den Stockbienen übergeben, dann irgendwo, auch im Brutnestbereich und somit auf bebrüteten Waben, zwischengelagert und erst später im Honigraum endgelagert wird.

4. wird der Honigraum ohne Absperrgitter augenscheinlich besser bevölkert und der Honig dadurch vermutlich auch besser ausgereift werden (zum Vergleich, der trockenste Honig wird aus Hinterbehandlungsbeuten geerntet, dort wird erfahrungsgemäß öfters Brut umgehängt).

MfG
Honigmaul
Das klingt schon einleuchtend :n67:
 
Hallo Streitgesprächler,

Honig aus unbebrüteten Waben: Das ist ein Qualitätsmerkmal, ein Verkaufsargument. Ähnlich werben viele von uns mit Honig aus rückstandsfreien Waben oder aus reinem Naturbau.

Natürlich ist es einfacher bebrütete Waben zu schleudern (Schleudergeschw. auf Anschlag und fertig). Und MW-Waben sind auch leichter zu schleudern als reiner Naturbau (Bruchgefahr durch dünne Basis). Ein HR aus augebauten Honigwaben wird sicher nicht schlechter angenommen, wer mal ne Kiste Leerrähmchen draufwerfen will und drei Wochen später eine Kiste Honig ernten möchte, muß seine Völker schon so führen dass sie gut vorlagern.

Das Totschlagargument "Nektar wird ja im Stock übergeben" zielt vorbei und soll eine aufwendige Qualitätssteigerung als überflüssig darstellen. Natürlich wird er übergeben und mehrfach umgearbeitet. Bei angepasster Völkerführung und Biene wird er aber NICHT erst brutnestnah und dann brutnestfern gelagert. Starke Völker können im Brutraum nur den Bedarf weniger Stunden bis Tage bevorraten. Farbversuche und die gefärbten Futtermittel der früheren Jahrzehnte haben klar gezeigt wann wo und wie wenig Umtragen tatsächlich erfolgt.

Bitte respektiert Imker die nach diesem Qualitätskriterium erzeugen wie auch diese Naturschwarmvermehrung und BIO-Zucker-Fütterung respektieren.

Ältere Futterwaben in Ablegern: Supernova hat hier genauso recht wie Drohne. Wer starke Ableger bildet, gute Pollenversorgung am Stand hat und sofort füttert kommt mit MWs oder Leerrähmchen aus. Allerdings werden bei Schlechtwetterperioden oder Problemen mit einem der drei obigen Faktoren die schwächeren Ableger umgehend vor Probleme stoßen und intensive Hilfe benötigen (dazu fehlt uns während der Arbeitsspitze aber die Zeit). Wer eine Pollen-Futterwabe zuhängt hat damit kein Problem. Natürlich ist die Keimbelastung etwas höher. Allerdings sollten Ableger sowieso auf getrennten Ständen bereits im Sommer intensiv behandelt werden und können durch mind. 6 Waben Naturbau selbst sehr hygienisch werden. Wir scheiden die dann leere Pollen-Futterwaberwaben etwa 4 Wochen später, spätestens aber in der dritten Augustdekade, aus.

Drohne, es gibt keine "deutsche Betriebsweise", genauso wenig wie alle Österreicher Bretschko-Imker sind. Das ist gut so und wird hoffentlich immer so bleiben. Vielfalt belebt.

Futterwaben aus mißglückter Überwinterung einzuschmelzen ist zwar löblich aber eine riesige Sauerei mit relativ schlechter Wachsausbeute. Ist das Volk an geringer Volksstärke oder hohem Milbenbefall zu schwach oder garnicht ausgewintert oder konnte deswegen entfernte und kalte Randwaben nicht erreichen, spricht nichts dagegen diese zur Aufbaustärkung der neuen Trachtvölker zu nutzen (Stichwort Zargenwechsel). Waben von Nosema-trächtigen oder mit anderen Sporen belasteten Völkern haben allerdings dort nichts zu suchen, genauso wenig im Honigraum oder in zukünftigen Ablegern.

Futterwaben-Lagerung stammt aus der Zeit in der schwache Völkchen gehalten wurden. Wer starke Völker und Ableger hat sollte keinen Wabenschrank und kein monatelanges Futterwabenlagern benötigen (was nicht heißt dass er/sie es trotzdem machen darf).

Gruß vom bewölkten Mindelsee

Michael
 
Mindelsee schrieb:
Hallo Streitgesprächler,

Honig aus unbebrüteten Waben: Das ist ein Qualitätsmerkmal, ein Verkaufsargument.

Hallo Bienenfreunde!
Bei diesem Thema kann man natürlich bis in die Unendlichkeit streiten.

"Honig aus unbebrüteten Waben" hört sich tatsächlich gut an, wie auch "Honig kalt geschleudert". Beides hält aber einer genaueren Betrachtung nicht so richtig stand.

Honig aus unbebrüteten Waben zieht aber auch automatisch die folgenden Nachteile mit sich, welche sicher für ein Verkaufsargument nicht so gut geeignet sind:

1. Die Drohnen, welche nachweislich an der Honigtrocknung beteiligt sind, werden ausgesperrt.

2. Die Königin ist ausgesperrt, ihre Pheromone sind im Honigraum nur mehr schwach vorhanden und der Honigraum wird daher weniger stark belagert, was sich auch wieder neg. auf die Honigqualität auswirkt.

Mit dem Slogan "zurück zur Natur" lässt sich die Absperrgitterweise nur schlecht verbinden.

MfG
Honigmaul
 
Hallo Rähmchenwechsler,

wozu der Austausch? Mir ist Rähmchendrahten eine ungeliebte Arbeit. Leimen und Tackern geht ja dagegen noch recht schnell und angenehm.
Rähmchen werden bei uns je nach Bebrütung nach 8-16 Monaten im Dampf eingeschmolzen und sind danach sauber und keimarm. Die meisten machen das 4-5 mal mit wobei der Draht ab dem drittem Mal mit dem Wellenspanner nachgespannt wird. Folglich werden Brutraumrähmchen bei uns im Schnitt gut 5 Jahre alt. Rähmchen aus dem Honigraum laufen häufig 7, 8 oder mehr Jahre ohne einschmelzen denn hier ist eigentlich nur Bruch ein Einschmelzgrund.

Hallo Honigmaul,

vorweg: Ich möchte niemanden davon überzeugen nur Honig aus unbebrüteten Waben zu ernten.

Beides hält aber einer genaueren Betrachtung nicht so richtig stand.
Wie rechtfertigst Du diese Behauptung? Wozu treiben wir den Aufwand der Enzymanalyse und der besonders vorsichtigen und langsamen Erwärmung des Honigs? Um die Schleuder dann bei 40° und mehr laufen zu lassen?

Die beiden Argumente gegen unbebrütete Waben klingen doch reichlich konstruiert. Kennst Du die Honiglagerung in Naturbauvölkern? Wo sind in der Warre-Beute den die Honigtopf-Waben?
Die Meinung Drohnen würden zur Honigreifung beitragen interessiert mich. Wo kann ich dazu weitere Infos finden?

Du verwechselst übrigens eine besonders hygienische Honiggewinnung mit "zurück zur Natur", deshalb ist ein Absperrgitter nur die logische Konsequenz und kein Widerspruch. Allerdings ist es nur wenige Wochen im Jahr im Einsatz, danach ist es sowieso überflüssig.

Beenden wir bitte das allgemeine Thema "unbebrütete Waben" und wenden uns dem Detail zu.

Gruß vom heißen Mindelsee

Michael
 
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