Da die Diskussion erschöpft scheint, erlaube ich mir ein paar abschliessende Gedanken:
Durch mein Posting 6 im Thema
http://www.bienenforum.com/forum/showthread.php/10804-Volk-ohne-Arbeiterinnen-was-ist-passiert wurde dieses Virenthema möglicherweise ausgelöst:
Ich habe dort vom Abwischen der Restbienen eines an Varroose zusammenbrechenden Volkes abgeraten und die Abschwefelung empfohlen.
Zur Umfrage : Ich glaube nicht, dass der Threaderöffner sich ein wissenschaftlich fundiertes Resultat erhofft hat. Hier ging es doch eher darum, zu erfahren wie denn die Mehrzahl der Imker aus ihren persönlichen Kenntnissen, Erfahrungen oder einfach aus dem Bauchgefühl heraus die gestellte Frage beantworten.
Deshalb kommt der Umfrage in Bezug auf die Beantwortung der Frage keine echte Bedeutung zu. Aber mir als Berater gibt das Resultat immerhin einen Hinweis, dass ich mit meinem Rat, die Restbienen abzuschwefeln, eher offene Türen einrenne.
Zur Beantwortung der Frage: Varroageschädigt = virenbelastet?
Die Frage kann grundsätzlich mit Ja beantwortet werden. Viren sind im Bienenvolk allgegenwärtig. Warum sind dann einzelne Proben in den Grafiken unbelastet? In gesunden, von der Varroa nicht bis an den Zusammenbruch geschädigten Völkern spielt die Immunabwehr der Bienen. Anders in den Zusammenbruch-Völkern. Die Grafiken zeigen : Varroabelastung und Vireninfektion bewegen sich parallel, um im Fall des Zusammenbruchs diametral auseinander zu laufen, wo die Virenbelastung noch ansteigt, nachdem die Varroenzahl bereits stark rückläufig ist.
Für mich die Konsequenz aus all den angeführten Versuchen und Untersuchungen ist, einem ratsuchenden Imker im geschilderten Fall zu empfehlen, die Restbienen eines solchen Volkes abzutöten. Selber habe ich dies glücklicherweise nie praktizieren müssen, aber seit ich sehe, was Imker wegen falsch verstandenem "Bienenschutz" im Krankheitsfall, ob Varroose oder Sauerbrut, sich für Bärendienste erweisen, ist mein Denken in der andiskutierten Frage konsequent, ja vielleicht sogar radikal.
Chrigel