Gesetzl. Bestimmungen Faulbrut

Kurt, es ist nicht notwenig ein Bienenvolk zu vernichten, nur muß man alles mit ein beziehen wo die Faulbrutspuren sein können!
Das was ich jetzt geschrieben habe, habe ich von Albert gelernt, Albert ist unser Bezirksgesundheitwart und hat letztes Jahr mehrere Stände saniert.
Ich spreche von der Schweiz, und da ist man etwas rigoroser, AFB da wird abgeschwefelt, und bei mehr als die Hälfte von einen Stand infiziert, müssen alle Völker diese Standes abgeschwefelt werden

übrigens ist es auch so im neuen Schweizer BienenBuch beschrieben (Nachfolger vom BienenVater)

Bei Sauerbrut ist man etwas toleranter
 
Hallo,

die Sauerbrut ist eigentlich ein Problem des Erbguts, wenn man ne vernüftige Zucht einsetzt, hat man auch keine Sauerbrut. Deswegen ist Sauerbrut in Norddeutschland auch weitgehend unbekannt.

Bei AFB kann man entweder geschlossen Sanieren (KSK-3 oder 4 Tage Kellerhaft) oder eine offene Sanierung durchführen. Bei der offenen fegt man alle Bienen in die unterste Zarge und nimmt die übrigen Zargen und das gesamte Wabenmaterial mit. Das komplette Material wird entweder mit heißer Lauge desinfiziert oder gleich verbrannt. Während der 4-5 Tage in denen man für neues Material sorgt, muss man jeden Tag den Wildbau und das eingetragene Futter rausnehmen, da dort Sporen enthalten sind. Nach der Kunstschwarmphase schlägt man alle Bienen vom Deckel wieder in die unterste Zarge, legt eine Folie mit nem großen Loch auf die Zarge und stellt eine saubere Zarge mit frischen Mittelwänden drauf. Nach einem Tag sind die Bienen in den Mittelwänden und man kann den belasteten Boden und die alte Zarge mitnehmen.

Weitere Punkte sind:

-nichts eigenmächtig durchführen, immer veterinär oder Bienenseuchensachverständigen uns Co. informieren und hinzuziehen
-immer alle Völker komplett durchsanieren und den Auslöser für die Faubrut ausfindig machen (Glascontainer, Nachbarimker, Abfüllbetriebe, kaputte Honiggläser in Supermarktabfall)

-bei der Gelegenheit auf ein moderneres Zargensystem umstellen und das Schrott-material rauswerfen
-in der Kunstschwarmphase die Bienen gegen Varroa behandeln. Nichts ist ärgerlicher als durchsanierte kräftige Völker auf jungen Waben an die Varroa zu verlieren.

Mfg Malte Niemeyer
 
Ich bin auf der Meinung, wenn wenige Völker an einem Stand betroffen sind, diese abzuschwefeln und den Rest ganz normal geschlossen zu sanieren.
lg
 
Danke erstmal für die Infos.

Ich habe was vergessen... als ich diese Sanierung gemacht habe, war grad miserables Wetter, absolut 0 Flugbetrieb! Hab ich vergessen anzuführen, das käme dann ja der Kellerhaft gleich - so wie von Josef beschrieben.
Ich habe auch unverzüglich sämtliche Brut- und Futterwaben verbrannt... und nach den 4 Tagen die usprüngliche Zarge inkl. Deckel usw. verbrannt D.h. nach 4 Tagen bekamen die Bienen eine komplett neue Wohnung :)
Das Futter in der Honigblasse war also nach 4 Tagen sicher verbraucht, und neues Futter eintragen konnten sie die Tage zuvor nicht. Schleuder habe ich eine Nagelneue - noch nie gschleudert - muss ich also nicht desinfizieren.
Ich weiss, dass ich noch nicht bei allen Krankheiten sattelfest bin, aber ich bin am lernen und mich ständig (so wie hier und DANKE dafür) am informieren.
Ich habe vorsichtshalber GAR ALLES was irgendwie mit dem Volk in Berührung war, verbrannt - ich habe keine Beuten desinfiziert, sondern vernichet... trotzdem kams wieder.

Das war mal das erste Volk, das ich so saniert habe, weil bei diesem Volk die klinischen Symptome sichtbar waren. Bei den restl. Völkern wurde eine Futterkranzprobe gezogen - die waren Negativ. Natürlich geschah dies im Beisein des Bienensachverständigen... Gesundheitswart bin ich seit letztem Jahr selber, ich habe deshalb viele krankheitsbilder noch nicht gesehen, die AFB aber schon des öfteren. Deshalb habe ich sie auch gleich erkannt.
Ich habe auch mit dem Landesgesundheitsreferenten diese Sanierung abgesprochen, und ich finde sie wirklich völlig stimmig.

Stellt euch vor... die restl. Futterkranzproben waren negativ... was, wenn ich jetzt den ganzen Stand mit 20 Völker saniert hätte? Einen haufen Arbeit umsonst... von dem, dass man die 20 Völker auch abschwefeln könnte will ich gar nicht erst reden.

Meiner Meinung nach, hat dieses Volk die AFB bei der Wanderschaft aufgelesen, ich kanns mir sonst nicht erklären... Mein Bienenstand ist nagelneu (ich habe auch eine Mords Gaudi damit - wenn ihr wollt, stell ich mal ein paar Fotos online :) ), die Zargen etc sind alle neu, Wabenereneuerung wird peinlichst genau verfolgt, Futtergeschirre IMMER desinfiziert.....

Schöne Grüße, Markus
 
Meiner Meinung nach, hat dieses Volk die AFB bei der Wanderschaft aufgelesen, ich kanns mir sonst nicht erklären... Mein Bienenstand ist nagelneu, die Zargen etc sind alle neu, Wabenereneuerung wird peinlichst genau verfolgt, Futtergeschirre IMMER desinfiziert.....

Jeder aber wirklich jeder kann die AFB bekommen, da gibt es keine Schuldfrage, wir in der Schweiz sind da besonders gefährdet, weil die Bienendichte doch sehr gross, und die Stände sehr eng gehalten werden

Bei uns in der Schweiz gilt deshalb bei Verdacht sofort seinen Bieneninspektor melden, lieber einmal zu früh als zu spät, und das wird hier sehr gut eingehalten
 
eder aber wirklich jeder kann die AFB bekommen, da gibt es keine Schuldfrage, wir in der Schweiz sind da besonders gefährdet, weil die Bienendichte doch sehr gross, und die Stände sehr eng gehalten werden

Das habe ich mit dir! Ma kon jo a niemand zommscheissn, nur weil er a Grippe kriagt hot - aba wenn er des hoibate Büro ohsteckt - donn scho!! :toothy8:

Deshalb habe ich es auch sofort gemeldet, weils ja anzeigepflichtig ist... und musste mir dann anhören "das hättest du nicht einmelden müssen - hättest halt saniert und fertig!!! jetzt homma an sperrkreis wegen dir"

na super. ABER es sind halt gesetzliche Bestimmungen die nicht ohne grund da sind - da stellt sich die Frage bei mir überhaupt nicht - einmelden oder nicht! sondern es MUSS eingemeldet werden.

Aber solche "Anmotzereien" waren mir im nachhinein eh wurscht... weil im Sperrkreis wurden nachher alle Völker von mir und vom Bienensachverständigen kontrolliert... Einige waren weisellos, ein paar hatten Kalkbrut, und bei einem Stand (der am meisten sich aufgeregt hat) hätten von 15 Völkern max!!! 3 überlebt, weil die restlichen Völker höchstens ein paar Kilo Futter hatten - und das im Herbst...
Und siehe da... auf einmal war der Sperrkreis und die vorgeschriebenen Kontrollen nicht mehr allzu schlimm :) sondern man war dankbar, dass noch ein paar Sachen aufgedeckt wurden, die gewisse Leute sonst nicht mehr bemerkt hätten...
 
Stellt euch vor... die restl. Futterkranzproben waren negativ... was, wenn ich jetzt den ganzen Stand mit 20 Völker saniert hätte? Einen haufen Arbeit umsonst... von dem, dass man die 20 Völker auch abschwefeln könnte will ich gar nicht erst reden.

Es gibt eigentlich nur eine komplette Sanierung des Standes, dass man jetzt von jedem Volk eine Futterkranzprobe macht ist nicht üblich, wären in deinem Fall Minimum 4 Futterkranzproben gewesen. Eine Sammelprobe von frisch aufgefütterten Bienen ist absolut nicht aussagekräftig, darum darf auch nur von Schleuderhonig oder direkt vom Futterkranz und maximal von 6 Völkern untersucht werden, sonst kommt es zu einem Verdünnungseffekt und die Probe ist wertlos.
http://www.ages.at/uploads/media/Me...suchung_auf_Bienenkrankheiten_nov_2009_01.PDF
Mir wäre deine Vorgehensweise zu risikoreich gewesen, ich würde jetzt im Frühjahr wieder eine Futterkranzprobe ziehen. Persönlich hätte ich dieses eine Volk abgeschwefelt, bei 20 anderen Völkern am Stand spricht nichts für die Rettung eines einzelnen und Ende Juli wäre ja der optimale Zeitpunkt gewesen alle auf neue Mittelwände zu setzen, da würden gar nicht so große finanzielle Verluste (Optimale Varroabehandlung, Auffütterung erst im Gang) entstehen.

Wir haben hier in Österreich anscheinend keine einheitliche Vorgangsweise bei der Bekämpfung der AFB. Der burgenländische Landesgesundheitswart jetzt auch Bundesgesundheitswart hätte sicher auf Sanierung des kompletten Standes bestanden und bei klinischen Symptomen wird nicht erst auf die Bestätigung durch die AGES zum Start der Sanierung gewartet.

Gruß
Hans Peter
 
hmmm... ja das stimmt schon, es waren 4 Futterkranzproben bzw. Sammelproben. Die Auffütterung war da schon abgeschlossen, da es in dem Jahr keinen Honig gab, wurde früh mit der Varroabehandlung und Fütterung begonnen.
Aber ja du hast sicher recht. Eine Stand-Sanierung wäre eventuell besser gewesen.
Ich sitzt jetzt heuer natürlich auf Nadeln... und werde die Brut genauestens kontrollieren.
Auch wenn der Sperrkreis jetzt im Frühling aufgehoben wird... wandern ist heuer passee.. aus Rücksicht den anderen gegenüber. Ich möchte ja auch nicht, dass jemand zu mir wandert, der letztes Jahr die Faulbrut hatte.
Ich lass euch wissen, was die Brutkontrolle ergab!
Lg, Markus
 
Hallo,

wenn du meinst in den Völkern klinische Symptome gesehen zu haben, sprich eingesunkene Zelldeckel, Schorfe in den Zellen, fauliger Geruch. Dann müssten zumindest bei den ganzen Nachbarvölkern eine geringe Sporenbelastung zu finden sein..

Hast du während der ganzen Aktion eine positive Probe eingeschickt??

Mfg Malte Niemeyer
 
klinische Symptome gabs nur bei einem Volk. da wurde keine Probe gezogen, sondern die Wabe eingeschickt. Nachbarvölker waren alle Negativ. 1 Sammelprobe war ebenfalls positiv... das kam aber daher, weil das die Sammelprobe von allen Brutablegern war. Und ein Brutableger wurde ursprünglich mit einer Brutwabe aus besagtem infizierten Volk erstellt.... Der Rest war negativ, also auch die Nachbarvölker von dem befallenen Volk. Komisch oder?
Der Brutableger wurde abgeschwefelt, weils ohnehin zu spät war, das Volk, das ich saniert habe und die AFB erneut auftrat, wurde dann auch abgeschwefelt... war dann nach dem erneuten Ausbrück ebenfalls zu spät, um erneut aufzufüttern...
 
Zu meinem Glück kenne ich diese Erkrankung bei der Biene nur vom Höhrensagen. Allerdings stand ich im letzten Jahr mit meinem Hausstand am Rande eines Sperrbezirkes. Werde also nächste Saison erhöhte Wachsamkeit walten lassen.

Danke ,daß du hier so offen über deine Erfahrungen berichtest. Das ist nicht selbstverständlich. Oftmals schreiben Imker das Einschleppen das Faulbrut sich selbst zu, auch wenn sie selbst keinen erkennbaren Einfluß darauf haben.
Würde mich interessieren, wie's bei dir weitergeht.
 
Hallo Jens... tja... so einfach ist / war es nicht... es gibt schon einige, die mit dem Finger auf dich zeigen wenn du die AFB hast... und viele, die der Meldepflicht nicht nachkommen, weil sie eben Angst haben, dass man mit dem Finger auf sie zeigt. Aber genau das ist meiner Meinung nach der Fehler, wenn man es versucht zu vertuschen.
AFB kann einfach jeder bekommen, da kannst du deinen Stand 10 mal im Jahr desinfizieren, wenn sie die AFB irgendwo von einem kranken Volk holen, das gerade am zusammenbrechen ist, haben sie die AFB und aus.
Wer in diesem Fall auf andere zeigt und ihnen was vorwirft, ist einfach am falschen Ort. Wer allerdings der Meldepflicht nicht nachkommt, etwas zu vertuschen versucht, und mitverantwortlich ist, dass AFB Völker ausgeraubt, und die Krankheit dadurch verschleppt wird, dem darf man doch die Leviten lesen. Gefährdet er doch sämtliche Bienenvölker im Umkreis.
Wie gesagt, ich halt euch nach der Frühjahrsrevision auf dem Laufenden... momentan hats doch noch -8°C in der Nacht...
 
Wer allerdings der Meldepflicht nicht nachkommt, etwas zu vertuschen versucht, und mitverantwortlich ist, dass AFB Völker ausgeraubt, und die Krankheit dadurch verschleppt wird, dem darf man doch die Leviten lesen.

Hallo Markus,
darum möchte ich ausdrücklich bitten!! ich halte dir die Daumen, daß deine Mühen auch das gewünschte Ergebnis zeigen und ihr alle betroffenen Stände in der Umgebung erkannt habt.
 
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