Bauerneuerung...!

Bauerneuerung

für meine Person gilt, daß mindestens 25 % der Brutfläche jährlich erneuert wird - meistens sogar aber 1/3. Das heist 3 Jahre werden die Waben verwendet, dann sind sie zum Ausschmelzen bereit.
Ich verwende normalerweise im Brutraum immer Breitwaben, im Honigraum aus Gewichtsgründen immer Zander!
Die einzige Ausnahme ist, wenn ich in das BW-Magazin Zander Mittelwände hineingebe, denn dann wird die Mittelwand ausgebaut und der feie Platz unterhalb der Rähmchenunterseite wird als Drohnenbau zusätzlich angebaut, diese schneide ich dann aus.
Bitte aber zu bedenken, daß zu viel Ausschneiden des Drohnenbaus für das Volk sehr schlecht ist.
Daher ist es sehr wichtig, zwischendurch eine Varroabehandlung durchzuführen!!
Dies macht man mit einer Milchsäurebehandlung, denn wenn Ihr zuviel Drohnen "rausschneidet" macht Ihr den Völkern große große Probleme.
Drohnen sind in der Trachtzeit unentbehrlich - dies bitte nicht zu vergessen.
Außerdem brauchen wir ja gesunde und zeugungsfähige Drohnen für unsere Zuchköniginnen.
Möchte es nochmals betonen das "Drohneneliminieren" ist nicht sinvoll, wenn man gute und leistungstarke Völker aufbauen will.
Drohnen als Individuen sind die "proportionale Legeleistung" der Königin!!!
 
Hallo,
Hans-Joachim Heyer schrieb:
Hallo Sybill,

auf jeden Fall werde ich berichten! Trotzdem: Ich als Neuling bin schon etwas verwirrt über die Uneinigkeit selbst der gestandenen Imker über Fragen, die längst eindeutig beantwortet sein sollten.

Da gibt es erfahrene Imker, die sehr gute Erfahrungen mit kleinen Zellen machen und darauf schwören. Und andere, ebenfalls Erfahrene, behaupten, das sei alles ein großer Mist.

Da frage ich mich, wo die Realität bleibt.

joachim

Ganz einfach, es gibt keine richtige Antworten auf Deine Fragen und schon gar keine Einigkeit unter den Imkern - brauchen wir doch auch gar nicht !

Wir Imker unterscheiden sich sehr, nicht nur in Bezug auf unser Ziel (Natur/ BIO, Erwerb, Hobby, Bestäubung,..) sondern auch mit unseren Rassen und Züchtungen. Aber der größte Unterschied ist in unserer örtlichen Begebenheit. Wenn ich mir unser kleines Land Österreich ansehen, dann gibt es bei uns so viele verschiedene Varianten an Höhen, Landschaft, Baum& Trachtpflanzenbestand, Wetter, Brutentwicklung .... Man kann zb. einen Imker aus dem Burgenland (Flachland, mildes Wetter, viel Frühtrachtangebot) nicht mit einem Imker, 30 min. entfernt, in der Steiermark ( Vorgebirge, wechselndes Wetter, nur Waldtracht) oder 30 min. weiter, tiefst im Gebirge vergleichen. Es macht auch daher keinen Sinn hier große wissenschaftliche Studien oder vordefinierte Regeln zu erstellen, da es ja sowieso in jeder Region je nach persönlichen Ziel der Imker selber bestimmen muß !
Daher gibt es nur sehr wenige und sehr "holprige" Versuche. Ausserdem gibt es dabei immer auch das Problem der Finanzierung. Es gibt bei uns leider immer weniger Imker, daher immer weniger Vereinsbeiträge. Wer sollte solche hochoffiziellen, allgemeingültige Studien bezahlen. Im Moment geschieht sehr viel auf persönlicher Initative ( so wie bei Dir), bzw. im Zuge von Uni-Arbeiten ( Dissertationen). Und es wird noch schlimmer werden: Wir haben nur sehr wenig große Firmen, die zB. neben dem Verband, Studien in Auftrag geben können, nur die sind meist schon international verbunden und erhalten von dort die nötigen Infos.
Aber selbst wenn es eine Studie gäbe, die klipp und klar (ein sehr unwahrscheinliches Bild einer Studie - aber egal) sagen würde, die kleine Biene ist besser oder schlechter - was würde das ändern?? Entspricht es Deinem momentanem Bild, bist Du sicher glücklich und beruhigt. Spricht es dagegen, findet man ja sowieso genug Gründe, warum es bei sich selber ganz sicher natürlich ganz anders wäre ( Brutentwicklung, Wetterbedingungen,...) . Damit wird es hier keine Einigung geben und wozu denn auch auch ?

Die Realität sieht so aus, das man sich am besten als Neueinsteiger einen Mentor sucht - passend zu seinem Imkerziel. Hier kann man lernen, wie es funktioniert und gleichzeit neue Ideen einbringen. Die Realität sieht man nur am Bienenstand, die Bienen zeigen wo es langgeht - wir müsen nur folgen. Deshalb ist die Variante, lasst in Eurem Fall die Biene entscheiden, wie groß sie Ihre Zelle haben möchte, für mich in Eurem Fall richtig.
Für meinem Fall bleibe ich bei der alten Variante mit normalen Zellen, da ich hier einfach tolle Erfahrungen gemacht habe. Ich möchte meine Biene nicht ändern, ich mag meine sowie sie ist. Damit sind das zwei absolut verschiedene Realitäten, die jede für sich richtig ist.

Ich glaube, wir sollten aber wieder zum Thema Bauerneuerung zurückkommen, ich bin hier wiedermal ein wenig abgeschweift !
 
Hallo,

auch ich habe eine 3-Jahres Wabenumtrieb. Dh. alle Waben die 3 Jahre alt sind, werden entfernt und das Wachs für Wachskerzen bzw. neue Mittelwände verwendet. Neben den "alten" Waben entferne ich auch nicht "schöne" oder was ganz selten vorkommt, schlecht verbaute Waben.
 
Bauerneuerung - meine Art zu imkern

An drohne, werter Josef,
gerne nehme ich zu deinen Fragen Stellung:
Warum ich mit unterschiedlicher Wabengröße (4/3 Z / 2/3 Zander) ar-
beite, resultiert aus meiner Überzeugung, dem Bienenvolk EINEN
großen ungeteilten Brutraum zu lassen.
Ich habe 20 Jahre mit DN-Maß gearbeitet, die Waben rauf und runter,
hin und her geschoben. Irgendwann (vor 3 Jahren) wollte ich so nicht
weitermachen und suchte neue Wege, die dem Bien in seinem Wesen
und seiner Haltung am nächsten kommen.
(Wobei es ungezählte Varianten und Möglichkeiten gibt, meine Betriebs-
weise hat nicht den Anspruch, das Optimum zu sein!) :-|
BAUERNEUERUNG
Das Wintervolk ist naturgemäß zahlenmäßig nicht so stark wie
z.B.im Juni. Ich gebe im Herbst (bei einer Futterkontrolle) ältere dunkle
Waben nach außen. Im zeitigen Frühjahr, wenn das Volk sich regt und
Pollen holt, ist das Brutnest noch klein. Nun kann ich die äußeren Waben
entnehmen und gebe entsprechend Leerrahmen mit Anfangsstreifen
möglichst nahe zum Brutnest. Gleichzeitig nutze ich den nun erwachenden
Bautrieb der Bienen aus.
Das ist (neben eventueller Schwarmvorwegnahme) der größte Eingriff
an den Bienen, den ich vornehme.(Extensiv arbeiten liebt der Bien)
WABEN einschmelzen
Da ich keinen Draht benutze, kann ich die Wabe einfach mit einem Messer
ausschneiden. (-Wachsgewinnung-)
Den von der Wabe befreiten Rahmen bearbeite ich mit einem Heißluft-
föhn und kann in dann, mit neuem Anfangsstreifen wieder verwenden.
FLUGLOCHBEOBACHTUNG
Natürlich sehe ich auch an der Natur, was los ist. Will ich den Honigraum
aufsetzen, sehe ich mir erst den Brutraum an, ob es soweit ist.
Ich benutze auch ein Stethoskop, um die Stimmung im Volk zu er-
lauschen, oder rieche am Flugloch. :oops:
Schwarmstimmung kriege ich meistens mit, (teils aus Erfahrung, teils
aus Horchen aufs tuten, oder Bienen hängen unlustig vor, dann guck
ich schon mal in den Kasten, ob Weiselzellen angeblasen sind.
Dann reagiere ich mit (- Schwarmvorwegnahme-).
Selbst die "Legeleistung" erfordert kein Öffnen der Beute, den Bienenbesatz kann ich hören, am Flugloch sehe ich Harmonie, -und
nicht zuletzt kann ich in der Windel lesen, was so los ist.

Um meine "etwas andere Betriebsweise" umfassender zu erklären,
müßte ich wohl in eine andere Rubrik!? :lol:
 
Somit ist mir alles klar lieber Udo und herzlichsten Dank für diese ergänzende Information. Also eine Betriebsweise die optimal an Deine Gegebenheiten angepasst wurde.

Zitat bienudo

Um meine "etwas andere Betriebsweise" umfassender zu erklären,
müßte ich wohl in eine andere Rubrik!n

Wäre ganz toll Udo, also wenn Du in dieser ohnehin Sauregurkenzeit etwas davon aufbringen könntest, würde ich ersuchen diesen Beitrag hier: http://www.iphpbb.com/board/f-98043460nx75479-38.html einzufügen. Dies wäre dann ein Bogen rund um Deine Betriebsweise das ganze Jahr über.

LG Josef
 
Re: Bauerneuerung

einstein schrieb:
Bitte aber zu bedenken, daß zu viel Ausschneiden des Drohnenbaus für das Volk sehr schlecht ist.
Daher ist es sehr wichtig, zwischendurch eine Varroabehandlung durchzuführen!!
Dies macht man mit einer Milchsäurebehandlung, denn wenn Ihr zuviel Drohnen "rausschneidet" macht Ihr den Völkern große große Probleme.
Drohnen sind in der Trachtzeit unentbehrlich - dies bitte nicht zu vergessen.
Außerdem brauchen wir ja gesunde und zeugungsfähige Drohnen für unsere Zuchköniginnen.
Möchte es nochmals betonen das "Drohneneliminieren" ist nicht sinvoll, wenn man gute und leistungstarke Völker aufbauen will.
Drohnen als Individuen sind die "proportionale Legeleistung" der Königin!!!
Hallo Albert,
würdest du mir das mit dem "nicht Drohnenschneiden" nochmal näher erklären. Ich habe noch nicht verstanden, ausgenommen der Zeugungsfähigkeit,welche Aufgaben der Drohn erfüllt um wie du schreibst leistungsstarke Völker aufzubauen.
Mit der Varroabehandlung zwischendurch habe ich auch noch Bedenken, ohne die 6 wöchige Behandlungssperrfrist vor Trachbeginn bzw. das Datum 31.12. zu unterwandern. Oder gelten bei dir andere Vorschriften? Bin jetzt nicht im Bilde aus welcher Gegend du stammst.
Gruß Peter
 
Bauerneuerung

Schreiben wir halt hier!
Die Drohnenmenge ist proportional zur Legeleistung!
Mach Dir mal die Mühe und erhebe die Drohnenanzahl über die Zellen (ungefähr) mache das bei starken und schwächeren Völkern, Du wirst Dich wundern und ein AHA-Erlebnis haben.
Varroa zwischendurch mußt Dich einlesen mit dem Versuch, den ich vorhabe - mittels Netzschwefel und Rapsöl und Acetaten.
Keine Angst ich werde berichten, wenn es soweit ist - übrigens haben die einzelnen Zutaten Biozulassung.
Momentan habe ich viel mit meinen Hummeln zu tun, außerdem muß ich arbeiten und Mitte April ins Spital (beide Menisken und Kreuzband linkes Knie gerissen) zum "Großen Service", der Josef hat mir so einen Gusto gemacht, ich dachte, da geh ich auch hin, ins Spital.
Gruß albert
 
Re: Bauerneuerung

einstein schrieb:
Schreiben wir halt hier!
Scheint, als hätte ich da etwas verpasst.
Die Drohnenmenge ist proportional zur Legeleistung!
Na gut, das bedeutet doch nur, ein starkes Volk kann sich viele Drohnen leisten und ein schwaches halt wenig. Oder anders ausgedrückt, erst wenn ein Volk stark ist, leistet es sich viele Drohnen. Zu diesem Zeitpunkt ist für einen Imker, der nicht vordergründig züchtet, die Drohnenzahl doch egal, oder?
denn wenn Ihr zuviel Drohnen "rausschneidet" macht Ihr den Völkern große große Probleme.
Drohnen sind in der Trachtzeit unentbehrlich - dies bitte nicht zu vergessen.
Warum :?: Genau diese Aussagen wollte ich erklärt haben
 
Bauerneuerung

Wennst viel Drohnen hast, dann hast auch, wennst den Schwarmtrieb verhindern kannst, sehr aktive und fleißige Völker, welche die Drohnen oft über den Winter behalten.
Zum "Bien" gehört der Drohn, die Arbeiterin, die Königin, nur wir denken, die Drohnen müssen weg, dem ist nicht so.
Wir maßen uns an, über den Geschlechtstrieb des Biens zu urteilen!!!
Ich finde das ist falsch.
Weil wir durch das Drohnenentfernen nur unvollständige Bienenvölker einwintern.
Frage mal die Runde, ob welche wissen, daß Drohnen manchmal über Winter behalten werden, und was mit diesen Völkern im Frühjahr passiert.
Denk mal nach, wo sich die Varroen am liebsten aufhalten???Wenns jetzt nicht AHA macht, dann weis ich nix mehr.
Von wegen gesunde Winterbienen und so? Wennst die Varroen auf den Winterbienen sitzen hast, dann saugen sie von den Bienen, wennst sie auf den Drohen sitzen hast, dann......... lassen sie die Winterbienen eher in Ruhe .. oder liege ich da sooooo falsch????
Nur mal zum Nachdenken und Drohnenschneiden!!!!!
Mein Motto: zuerst denken, dann vielleicht Drohnenschneiden!!!
Wo wohnst den im Muldetal? Kenne die Gegend sehr gut.
Gruß Albert
 
Re: Bauerneuerung

einstein schrieb:
Wennst viel Drohnen hast, dann hast auch, wennst den Schwarmtrieb verhindern kannst, sehr aktive und fleißige Völker, welche die Drohnen oft über den Winter behalten.
Das würde auch zu meiner These passen: nur starke Völker leisten sich viele Drohnen (z. B. um den Begattungsakt besser abzusichern) Deine Aussage erklärt aber noch nicht, ob ein Volk unter dem schneiden der Drohnen wirklich leidet. Immerhin, auch wenn sie einige mit in den Winter nehmen (was meine Völker auch tun), wird nach 1-3 Monaten ein großer Teil von ihnen selbst eliminiert.
Ich finde das ist falsch.
Findest du das nur so, oder baut deine Meinung auch auf andere Veröffentlichungen.
Von wegen gesunde Winterbienen und so? Wennst die Varroen auf den Winterbienen sitzen hast, dann saugen sie von den Bienen, wennst sie auf den Drohen sitzen hast, dann......... lassen sie die Winterbienen eher in Ruhe
Irgendwie find ich hinkt diese Aussage, denn da könnt ich ja auch sagen, wer Drohnen schneidet hat weniger Varroen im Volk und somit gesündere Winterbinen :lol:

Würde ich deine Erläuterungen nicht hinterfragen, dann würde das bedeuten, ich würde nicht Denken vor dem Handeln.
Nimm bitte meine hartnäckige Fragerei nicht persönlich, auch ich mach es unter anderem dem Bien zuliebe.
Wo wohnst den im Muldetal? Kenne die Gegend sehr gut.
Bei Grimma (SO von Leipzig), vielleicht noch vom Muldehochwasser 2002 bekannt. An der vereinigten Mulde.
Aber jetzt musst du mir auch deinen Ort verraten. :p
Gruß Peter
 
Re: Bauerneuerung

einstein schrieb:
Wennst viel Drohnen hast, dann hast auch, wennst den Schwarmtrieb verhindern kannst, sehr aktive und fleißige Völker, welche die Drohnen oft über den Winter behalten.
Zum "Bien" gehört der Drohn, die Arbeiterin, die Königin, nur wir denken, die Drohnen müssen weg, dem ist nicht so.
Wir maßen uns an, über den Geschlechtstrieb des Biens zu urteilen!!!
Ich finde das ist falsch.

Genauso sehr auch ich dies, Drohnen gehören ganz einfach in ein intaktes Volk.

Persönlich habe ich noch niemals Drohnenbrut aus Baurahmen ausgeschnitten und dies ist meiner Meinung nach auch vollkommen entbehrlich. Fallweise Kontrollen beim Wildbau bestätigt mir immer wieder, dass sich in der Drohnenbrut bis zur Schwarmzeit eher wenige Milben befinden. Auch der Massenmord der Buben würde mir sehr ans Herz gehen.


@ Einstein

tut mir wirklich sehr Leid was Dir da widerfahren ist, offenbar habe ich Dir Gusto auf gerissene Sehnen und Fortbewegung mit Krücken gemacht. ;-)

Mach´s gut Albert und lass bitte hören ob die Reha greift. Ach ja, fesche Therapeutinnen wünsche ich Dir

LG Josef
 
Bauerneuerung

Pyhra Bez. St.Pölten. NÖ
Die Drohnen dienen ja den Bienen als Wärmespender, weil sie ja auch Wabenflächen besetzen, die Bienen müssen noch keine Traube bilden, sie können massiv Futter eintragen und die Drohnen sind immer dort, wo sich die Wintertraube zu bilden beginnt.
Sterben die Drohnen dann ab, wird an dem freien Platz die Wintertraube gebildet.
Der "Normalimker" füttert ein, bis kein Fleckchen Wabe mehr frei ist und dann sitzen die Bienen "kalt". Dies ist schlecht für den Beginn der Wintertraube. Die Bienen haben meiner Meinung ja keinen Anfangsorientierungspunkt an dem sie sitzen. Diesen Anfangspunkt nehmen normalerweise die Drohnen ein, nachdem die Drohnenschlacht passiert ist.
Warum denkst Du, werden nicht alle Drohnen ausgetrieben, warum wird immer eine gewisse Anzahl behalten - genau so viele wie sie proportional zur Volksstärke für die Bildung der "Größe" der Wintertraube benötigen.
Und wir schneiden und schneiden und...... bis die Bienen als "Ganzes" einen wichtigen Teil ihres "Bienenkörpers" verloren haben.
Könnt es ja alle machen, wie es Euch gefällt, für meine Person bin ich so frei und mach es ganz einfach nicht, weil es der ökologischen Bienenhaltung widerspricht.
Dies würde auch zur artgerechten Bienenhaltung zu rechen sein (müßte normalerweise so sein) um einen gesunden "Bien" zu haben
Gruß Albert
www.hummelzucht.at
 
Hallo!

Mich verwirrt ein wenig eure Drohnendiskussion. Es geht doch nicht um die frage, ob der Bien Drohnen braucht oder nicht, sondern um die Frage der biotechniaschen Varroenbekämpfung. Ist sie besser als Chemie oder nicht? Alle drei komponenten stören den bien gewaltig.
1. die Varroen
2. die Chemie (Säuren)
3. Das Drohnenschneiden (biotechnisches Verfahren).

Jetzt kommt es auf unser Urteilsvermögen an, das abhängig ist von unseren Erfahrungen und davon abhängigen Werturteilen. Da ich nur über geringe Erfahrung verfüge, schätze ich die Chemie als bienenschädlicher ein, als Drohnenschneiden.

Dann gibt es noch eine kleine Fraktion von Imkern, die Chemie UND Drohnenschneiden als schädlicher als Varroamilben sehen und deshalb ganz auf Behandlung verzichten. Statt Chemie und Drohnenschneiden haben sie die Milben.

Da ich keine Erfahrung habe, bin ich auf das angewiesen, was ich in Büchern und Internet lese. Es gibt glaubwürdige Nichtbehandler und Forschungsergebnisse, die vom Überleben unbehandelter Völker berichten, aber es gibt auch glaubwürdige erfahrene Imker, die sagen, es gehe nicht ohne Behandlung.

Was soll ich tun? Vorerst habe ich mich entschieden, auf einem Stand (1) Drohnen zu schneiden und eine Winterbehandlung durchzuführen und auf einem anderen Stand (2) in 2 km Entfernung nur Drohnenschnitt durchzuführen und zusammenbrechende Völker auf Stand 1 zu bringen, wo sie behandelt werden. Langfristig will ich an Stand 2 keinerlei Behandlung mehr durchführen.

Da ich nicht weiß, ob 4,9 mm Zellen und 32 mm Wabenabstand besser sind als 5,3 und 35, probiere ich beides aus.

Bauerneuererung ist sicher auch zur Gesunderhaltung wichtig. Im Grund simulieren wir die freilebenden Bienen: sie ziehen oft um, haben dann eine brutfreie Phase und bauen sich dann neue Waben. Die brutfreie Phase wird mit dem Fangwabenverfahren oder der Drohnenwabenmethode simuliert und wir sortieren alte Schwarten aus...

WAS ist das Ei des Kolumbus? Was wäre die optimale Betriebsweise?

joachim
 
Hans-Joachim Heyer schrieb:
Mich verwirrt ein wenig eure Drohnendiskussion. Es geht doch nicht um die frage, ob der Bien Drohnen braucht oder nicht,

Oh doch Joachim, genau darum geht es! Ein gesundes und vitales Volk benötigt ganz einfach diese Burschen. Wenn ich diese nun mit einer sehr fragewürdigen Methode eliminiere, fehlt diesem Volk ein wichtiger Bestandteil.

Abgesehen davon, dass dieses ausschneiden ohnehin nichts bringt, nehme ich tausendmal lieber einige Milben in Kauf und saniere das Volk zu gegebener Zeit.


Eine persönlich Frage an Dich Joachim: warum weigerst Du Dich so beharrlich AS zum Einsatz zu bringen? Astacus, jomasch69 und ich haben uns vorhin über ES & AS unterhalten. Diese Mittel bringen uns und unseren Bienen doch auch etwas gutes, denn damit werden Parasiten und Krankheiten nachweisbar beseitigt.

Zitat Hans-Joachim Heyer

WAS ist das Ei des Kolumbus? Was wäre die optimale Betriebsweise?

Wer traut sich aufzeigen ;-)
 
Hallo Drohn,

mit

"Mich verwirrt ein wenig eure Drohnendiskussion. Es geht doch nicht um die Frage, ob der Bien Drohnen braucht oder nicht"

meine ich nicht, dass ich Drohnen für überflüssig halten könnte, sondern um die Frage, ob der Nachteil bei die Herausnahme von Drohnenbrut den Vorteil, danach weniger Varroen im Volk zu haben, überwiegt oder nicht.

Ohne das Ziel, die Varroen zu bekämpfen, würde sicher niemand Drohnenbrut herausschneiden, weil jedem Imker klar sein dürfte, dass Drohnen wichtig sind.

Wieso bringt Drohnenschneiden nichts? - Ich meine in Bezug auf das Fangwabenverfahren, das ich anzuwenden plane.

Der Grund, weshalb ich auf Säuren verzichten möchte, ist meine Beobachtung, dass die Bienen darunter leiden. Also suche ich nach Alternativen. Falls es keine gibt, muss ich (und die Bienen) in den sauren Apfel beißen.

Man liest immer wieder von Imkern, die angeblich seit Jahren nicht mehr behandeln. Da ich keine Erfahrung habe, weiß ich nicht, ob sie eine echte Alternative bieten, denn es gibt auch jede Menge glaubwürdige Imker, die sagen, es funktioniere nicht ohne Behandlung.

Zudem gibt es Imker, die eine Alternative schon deshalb als unpraktikabel ablehnen, wenn der Honigertrag damit 30 % geringer wäre. Für mich wäre sie allerdings trotzdem höchst akzeptabel.

Das Wort "Weigerung" ist sowieso zu stark. Letztes Jahr behandelte ich mit ApiLifeVar, Milchsäure und Oxalsäure. Weigern tu ich mich erst, wenn ich eine Alternative gefunden habe.

viele Grüße
joachim
 
Dankeschön für diese ehrliche und rasche Antwort Joachim!

Seit vielen vielen Jahren bin ich auf der Suche nach einem intakten Bienenschwarm, der sich irgendwo in Gottes freier Natur angesiedelt und mehrere Jahre überlebt hat. Bei uns ist die Natur noch relativ natürlich und es gibt nicht nur sehr viele Wälder mit riesigen hohlen Bäumen, aufgelassene Hirtahitn -sind Holzhäuser für ehemalige Weingartenhüter-, verlassene Gehöfte ect. es gibt ganz einfach keinen solchen Bienenschwarm. Zwei Jahre höchstens, dann ist jede Biene seinen ewigen Weg gegangen.

Erst vorige Woche wurde ich abermals um eine große Hoffnung ärmer. Da hat sich ein Volk in einer Uralten und seit vielen Jahrzehnten (!) nicht mehr verwendeten Beute wohnlich gemacht. Im Spätherbst wurde ich als Sachverständiger vom Gartenbesitzer zu Rate gezogen. Für eine AS Behandlung war es bereits zu spät, also legte ich ganz einfach eine Windel rein und wir warteten wir bis etwa Mitte November um OS zu behandeln. Mein Hintergedanke dabei war zu beobachten, was aus diesem Volk nun wirklich wird.

Zu Beginn der OS Behandlung wurde natürlich die Windel kontrolliert, zu diesem Zeitpunkt war bereits keinerlei Gemülle mehr zu sehen. Ein öffnen der Beute hätte den sicheren Exodus des Volkes bedeutet, also wurde ganz einfach und zur Sicherheit eine Tablette verdampft. Dies war, wie sich nunmehr herausstellte, leider bereits zu spät. :cry:

Dies ist ein Beispiel von sehr vielen, wenn nun gewisse Imker behaupten, sie behandeln seit .... Jahren nicht, denke ich mir meinen Teil und lasse die anderen reden. Ist meiner bescheidenen Meinung nach völliger Nonsens und kann auch mit keinerlei glaubwürdigen Beweisen dokumentiert werden. Möglicherweise liegen ökonomische Interessen dahinter.

Zitat Hans-Joachim Heyer

Wieso bringt Drohnenschneiden nichts? - Ich meine in Bezug auf das Fangwabenverfahren, das ich anzuwenden plane.

Du wirst vom Erfolg in Relation zur Milbenreduzierung mit Sicherheit enttäuscht sein! Aber eine Bitte lieber Joachim, in zwei Monaten geht´s los mit Deiner Schneiderei, stell uns bitte Deine genauen Daten zur Verfügung, OK.

LG Josef
 
Zufällig gefunden

Habe zufällig gerade im Forum von www.wildbiene.com folgenden Eintrag gefunden:

von Karin am 07 Mar. 2008 18:42

Guten Tag,
ich weiß dass ich mit dem Thema Honigbienen hier falsch bin und bitte um Entschuldigung. Da Sie den Bienen uneigennützig begegnen und vielleicht keine Imker sind, möchte ich sie gerne fragen:
Ich konnte etliche freilebende Carnica - Völker ausfindig machen, die alle länger als 5 Jahre stabil sind und offensichtlich mit der Varroa - Milbe kein Problem haben. Seltsamerweise interessiert das niemand, im Gegenteil. Und stimmt es, das die Honigbienen durch die üblichen Mittelwände künstlich auf "Normgröße" gehalten werden?
Bitte herzlich um Ihre Meinung!

Nur ein bescheidener Beitrag zu dieser für einen Anfänger höchst interessanten Diskussion.

Grüsse, franz.
 
Hallo Drohne,

gilt deine Prophezeiung der Erfolglosigkeit des Drohnenschneidens auch dann, wenn ich eine Drohnenfangwabe in ein ansonsten brutreies Volk hänge?

@ Gärtner: Ja, das sind solche Meldungen, die mich verwirren, die mir aber auch Hoffnung machen. Im forum "bien und Milb" fand ich 2 Forschungsberichte - leider auf Englisch - die von langjähig überlebenden Völkern (7 Jahre und 11 Jahre) berichten. Auch die Experimente im Rahmen des Gotlandprojektes und des Unijeprojektes (s. Suchmaschine) geben durchaus Anlass zum Optimismus.

Meine neueste These ist, dass ein Volk allein auf weiter Flur stehen muss, um überleben zu können. Stimmt die These, wäre die Sache für Imker kaum zu realisieren.

viele Grüße
joachim
 
Hans-Joachim Heyer schrieb:
Drohne, gilt deine Prophezeiung der Erfolglosigkeit des Drohnenschneidens auch dann, wenn ich eine Drohnenfangwabe in ein ansonsten brutreies Volk hänge?

Was bitte soll denn dies bringen Joachim? :roll:

In ein brutfreies Volk muss ich so schnell als nur irgendwie möglich Butwaben oder eben Mittelwände geben. Bei MW natürlich ordentlich füttern. Wenn ich da als erstes Drohnenbau errichten lasse und diesen in der Folge eliminiere, kostet dies dem Volk unnötigerweise viel Substanz.

Aber bezüglich des brutfreien Volken hätte ich gerne mehr gewusst, ist hier allenfalls ein Kunstschwarm gemeint? Also wenn ich hier konkrete Angaben habe, gehen wir ins Detail, OK

Josef
 
Hallo,

Hans-Joachim Heyer schrieb:
Man liest immer wieder von Imkern, die angeblich seit Jahren nicht mehr behandeln. Da ich keine Erfahrung habe, weiß ich nicht, ob sie eine echte Alternative bieten, denn es gibt auch jede Menge glaubwürdige Imker, die sagen, es funktioniere nicht ohne Behandlung.

wie ich schon einige Male geschrieben habe, bin ich eine AS-Behandlerin,schneide aber keine Drohnenwaben aus. Nichtbehandler kenne ich einige, die meisten davon aber aus finanziellen- und arbeitsaufwands- Gründen. Diese Gruppe interessiert die Varrao nicht und meint, entweder die Bienen&Varroa "gewöhnen" sich aneinander oder halt eben nicht - natürliche Auslese. Diese Gruppe von Bekannten kennzeichnet sich aber in erster dadurch aus, das sie sich jeden Frühjahr wieder Kunstschwärme in großer Menge kaufen, damit sie wieder Bienen auf Ihrem Stand haben. Und das ist für mich kein andenkbarer Weg.

Bienenhaltung in Beutensystemen (welche auch immer) ist nun einmal eine Massentierhaltung und kann man nicht mit "Freilebenden Bienen" oder Wildbienen vergleichen- Trachtausnutzung,Zucht, konstante Legeleistung der Konigin, möglichst große Volksstärken kenne die Bienen in der freien Natur nicht. Da wir nun diese in der Natur kleinen Schwärme und standortwechselnden Bienen in Kisten sperren und sie durch Zucht domestiziert haben, sind wir Imker als Verantwortlichen dieser massentiergehaltenen Biene nun auch verantwortlich, das sie die Möglichkeit haben ohne Krankheiten und Schädlinge zu überleben. Und "offizielle Scheinvarianten" von Nichtbehandlung interessiert mich nicht, wenn der Imker sich jedes Frühjahr neue Völker kaufen muß, da er seine alten totgewirtschaftet hat.
Die Diskussion mit Nichtbehandeln würde es zB. bei Milchkühen nie geben - denn dort ist es einfach nicht möglich sich jedes Jahr wieder den kompletten Stall mit angekauften Kühen auszustatten.

Nichtbehandeln ist uU sogar auch für mich denkbar, nur nicht in unserer Region und mit unserer Imker & Bienendichte. Solche Versuche kann man zB. auf einer Karibikinsel anstellen und mit Nichtbehandeln und richtiger Zucht wahrscheinlich nach vielen Bienengenerationen eine neue, varroarestistene Linie zu erhalten.

Um wieder zum Thema zu kommen - Drohnenrähmchen scheide ich nicht aus, da es mich stört, die Leistungen & Effizienz der Biene durch die zusätzliche Arbeit der Drohnenrähmchenerstellung nicht minimieren möchte.
Was mich interessieren würde ist, ob Imker die Drohnenrähmchen verwenden, sich diese ansehen, und wenn ja, ob dort wirklich ein so großer Varroabefall ersichtlich ist ! Generell bin ich nämlich gar nicht abgeneigt, nur bin ich mir über desen Wirksamkein noch nicht ganz im Klaren. Es wird zwar behauptet, das der Varroadruck dadurch minimiert wird, ist dem aber wirklich so ?
 
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