Sommerbehandlung mit Oxalsäure?

Hagen

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Hallo,

ich habe mal eine Frage bezüglich einer Oxalsäurebehandlung
im Sommer.
Klar ist, dass die Oxalsäure ja nicht als Gas vorliegt, sondern
sublimiert und als feinste Partikel quasi als "Nebel"
im Stock verteilt wird und deshalb nicht in die verdeckelte Brut wirkt.

Geht man aber mal theoretisch davon aus, dass man diese in regelmäßigen Abständen
wiederholt, z.B. alle 3 Tage und das dann 5 mal, sollte ja jede Brutphase
mindestens einmal im offenen Zustand eine Behandlung erfahren.
Hat das schon mal jemand gemacht und damit entsprechende
Erfahrungen gemacht?

Viele Grüße,
Hagen
 
sollte (ja) jede Brutphase mindestens einmal im offenen Zustand eine Behandlung erfahren.

Jawohl Hagen so wird die Behandlung mit Bienenwohl, Oxal-,Zitronen- und Milchsäure nicht nur von mir praktiziert. Wir behaupten keine Winterverluste durch die Varroamilbe zu kennen. Seine auf die Person und die jeweilige Umwelt ( Witterung, Volksstärke, Trachtangebot usw. ) bezogene Behandlungsmethode muß jedoch jeder Imker für sich selbst herausfinden.
 
Hallo,

Hat das schon mal jemand gemacht und damit entsprechende
Erfahrungen gemacht?

Viele Grüße,
Hagen

Hallo Hagen,

ja hab ich schon gemacht und nicht nur 5 mal sondern, weil es nötig war auch 10 mal und öfters. Mit dem Erfolg, dass die Völker zwar varroafrei und ohne Verluste über den Winter kamen, aber was die Volksstärke angeht sehr zu wünschen übrig ließen, also eher schwach.
 
Zuletzt bearbeitet:
So ähnliche Beobachtung wie Klaus habe ich auch gemacht. 2-3 mal bedampfen im Herbst ist unproblematisch, Völker die ca. 7 mal bedampft wurden, hatten lange Zeit Schwierigkeiten im Frühjahr auf die Höhe zu kommen, von diesen hatte ich keinen Frühtrachthonig geerntet. Man müsste mal testen ob die Königin bei den Aktionen was abbekommt. Bedampfen ist was für eine Notbehandlung bei ausgewählten Völkern ab Anfang Oktober bis in den November.
 
Bedampfen ist was für eine Notbehandlung bei ausgewählten Völkern ab Anfang Oktober bis in den November.

Hallo Simon,

schön das wir den gleichen Gedanken haben, denn genau dies habe ich mir für dieses Jahr vorgenommen.
 
Man müsste mal testen ob die Königin bei den Aktionen was abbekommt. Bedampfen ist was für eine Notbehandlung bei ausgewählten Völkern ab Anfang Oktober bis in den November.
Ich hab ja letzten Herbst auch noch 2 bis 3 mal bedampft, mach ich sicher nicht mehr, im Frühjahr waren meine wenigen Kö`s MMN nicht mehr fähig genug Eier zu legen, hab alle ersetzt mit eigenen

Verdampfen ist für mich mal gestrichen, hab da andere Wege gefunden, aber darüber zu schreiben ist noch zu früh, weil einfach zu wenig Daten vorhanden sind
 
Ich hab ja letzten Herbst auch noch 2 bis 3 mal bedampft, mach ich sicher nicht mehr, im Frühjahr waren meine wenigen Kö`s MMN nicht mehr fähig genug Eier zu legen, hab alle ersetzt mit eigenen

Verdampfen ist für mich mal gestrichen, hab da andere Wege gefunden, aber darüber zu schreiben ist noch zu früh, weil einfach zu wenig Daten vorhanden sind


dann sind wir ja schon zu dritt, die diese Erfahrung gemacht haben und bestätigen uns gegenseitig.
 
AW: Königinnenverlust über den Winter - Gründe?

Das könnte man dann wohl deutschlandweit riechen und wir
Imker gehörten dann auch zu den Umweltverschmutzern.
Jetzt übertreibst du aber etwas, was sind dann die 40 Millionen Fahrzeuglenker allein in Deutschland und die unzähligen Flugzeuge erst, dann darf keiner mehr einen Furz lassen weil das auch schon zur Umweltverschmutzung gehört!!!!!

Komischerweise regen sich die meisten über die 1 g OS auf pro Behandlung, aber die Millionen Tonnen Treibstoff + mind. ebensovielen fossilen Eenrgieträger, deren Abgase permanent, Tag und Nacht durch den Kamin der Heizung in die Luft geblasen werden, von den Industrieabgasen ganz zu schweigen, das ist komischerweise selbstverständlich. Diese Abgase wachsen in die Blüten und 'beschenken' die Bienen pausenlos mit ihren giftigen Suibstanzen neben den Pestiziden, in diese Richtung sollte man bei den Königinnenverlusten einmal schauen!!!

Wenn wir eine intakte Natur hätten, ohne oben genannte Gifte, dann bräuchten wir überhaupt nicht behandeln, dessen bin ich mir sicher.
 
AW: Königinnenverlust über den Winter - Gründe?

es stand und steht die Aussage im Raum, daß häufige Bedampfung zu geschwächten Völkern führt die sich im Frühjahr nur zögerlich entwickeln.

Ja, ich weiß, das steht immer noch im Raum.
Hat sich aber bislang nicht bestätigt.
Das Beträufeln jedoch schon - und mit vorgemischten Lösungen
ist das für mich schon sicher.


So viele Bedampfungen würde ich meinen Völkern, der Umgebung (Material) und auch
der Umwelt nicht zumuten, dann würde ich mir eine andere Strategie an Deiner Stelle
überlegen.
Es kann ja sein, dass dies bei Dir eine Ausnahmesituation gewesen ist, Du vielleicht
im Vorfeld Fehler gemacht hast, aber Dauerzustand sollte es wohl eher nicht werden

Hallo Hartmut,

ich sehe in der OX - Bedampfung eine Möglichkeit, die unter bestimmten
Umständen und Randbedingungen zum Einsatz kommt.
Bei einem verstärktem Milbenaufkommen im Herbst z.B. ist AS nur schwer oder
unzureichend anwendbar.
Dann ist das bedampfen eine sehr gute Möglichkeit, auch wenn der Arbeitsaufwand
recht hoch ist.

VG
Hagen
 
AW: Königinnenverlust über den Winter - Gründe?

pausenlos mit ihren giftigen Suibstanzen neben den Pestiziden, in diese Richtung sollte man bei den Königinnenverlusten einmal schauen!!!

Das ist ebenso ein Aspekt der in der Tat nicht außer Acht gelassen werden sollte.
Da hast Du Recht.

Wenn wir eine intakte Natur hätten, ohne oben genannte Gifte, dann bräuchten wir überhaupt nicht behandeln, dessen bin ich mir sicher.

Daran zweifle ich allerdings, denn die Milbe existiert mit und ohne
Straßenverkehr und unsere Bienen hier wehren sich nicht gegen die Milbe.
Das würden sie auch dann (noch) nicht tun wenn wir alle Emissionen und Immissionen
einstellen würden.
Zugegebener Weise wäre vielleicht die Schadschwelle der Milbenzahl
höher, aber behandeln müssten wir dennoch.

VG
Hagen
 
AW: Königinnenverlust über den Winter - Gründe?

Jetzt übertreibst du aber etwas,...
Das habe ich doch selbst herausgestellt !

kuttel schrieb:
Aber Nils, ich sag's noch mal, das war jetzt leicht gesponnen !
Komischerweise regen sich die meisten über die 1 g OS auf pro Behandlung, aber die Millionen Tonnen Treibstoff ......
Nun musst Du mir nur noch sagen, wer sich hier aufregt !? Ich jedenfalls nicht, denn ich wende dieses Verfahren ja selber an.
Und noch etwas. Wenn man zurecht darauf verweist, wieviel Gifte andere in die Luft blasen oder ausbringen, dann ist das noch lange kein
Freibrief für Imker und andere Personen, die für sich zurecht Umweltsensibilität in Anspruch nehmen, ihrerseits masslos, wenn auch im
bescheideneren Maße, mit Umwelt belastende Chemikalien umzugehen.
 
AW: Königinnenverlust über den Winter - Gründe?

Der Thread entwickelt sich gerade in zwei Richtungen: Königinnenverlust und Bedampfung. Sollen wir die OX auslagern?

Hartmut, du sagst selbst das wäre nun ein wenig übertrieben dargestellt. Dennoch mag ich solche Rechenspielchen, weil dadurch Größenverhältnisse erst richtig deutlcih werden. Darum habe ich mal ein wenig recherchiert....
Gehen wir mal von deiner Angabe von 120.000 Völkern in DE aus.

Ich nehme jetzt mal nicht 22 Bedampfungen als Basis (das sind meine Spitzenreiter) sondern meinen persönlichen Durchschnitt von 15 pro Volk.
Das wären bei 120.000 Völkern * 15 Behandlungen * 1 g = 1,8 Tonnen Oxalsäure. Klingt erst mal nach viel....

Übrigens: Weltweit werden jährlich 140.000 Tonnen Oxaslsäuredihydrat produziert. Die gelangen über verschiedene Wege in die Umwelt - oft als Bleichmittel.

Bleiben wir bei den Bienen: 120.000 Völker müssen behandelt werden. Wenn nicht mit OX, dann halt mit der so weit verbreiteten Ameisensäure!
Ich kenne mich bei AS nicht so aus, aber hier wird mindestens 2x pro Jahr bedampft und zwar jeweils mit 200 ml pro Volk (Langzeitbehandlung).
Laut Nassheider Verdunster braucht man bei einer Langzeitbehandlung zwsichen 180 - 290 ml, je nach dem ob Ein- oder Zweizargig Zander. Ich nehme also mal 200 ml.

Das macht immerhin einen kleinen Weiher von
120.000 * 2 Behandlungen * 200 ml = 48.000 Liter Ameisensäure 85%ig.
Also ca. 48 Tonnen (ich kenne das spez. Gewicht von AS nicht, ich glaube es ist sogar schwerer wie Wasser).

Was ist nun für die Umwelt besser? 1,8 to OX oder 48 to AS ????
Das ist immerhin 26mal so viel AS wie OX!!!

Beides ist ätzend, beides ist giftig, beides schädigt Leber und Niere. Nur bei der AS wird das meist verschwiegen.
Aber nur bei AS gibt es Königinnenverluste...

Darüber könnte mal jetzt ein bissl nachdenken, wenn man will

;)

Nils


PS.: nicht falsch verstehen Hartmut, ich weiß daß du das nicht als Kritik gemeint hast, aber ich fand das jetzt so eine interessante Anregung mal ein bissl zu rechnen.
 
AW: Königinnenverlust über den Winter - Gründe?

Vorweg :
Ich verstehe nichts falsch, nehme niemandem etwas übel sondern will höchsten, wie von Dir im letzten Satz
formuliert, zum Nachdenken anregen.

....
Was ist nun für die Umwelt besser?
Du verstehst sicher, wenn ich die Frage verändere in : Was ist für die Umwelt weniger schlecht?

Ich glaube weiterhin, dass Du und fast jeder hier im Forum einsieht, dass 15 mal OX behandeln
(und das im Schnitt) nicht normal sein kann, wenn andere mit einem mal auskommen.
Es ist gut, wenn hier keine in der Kritik stehende Landwirte mitlesen, das Geschrei, ob berechtigt oder nicht,
wäre auf jeden Fall gross...ich habe es hinter mir !

Darüber könnte mal jetzt ein bissl nachdenken, wenn man will ;)
Sehr richtig.
 
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