Fragen und Antworten zur Methode der Brutpause

Die Bereitstellung der (nach eigenem Gusto) geeigneten Internierungskäfige ist wohl überall erfolgt, wo man sich mit diesem Verfahren ernsthaft auseinandersetzten will. Ich rate hier noch einmal von der Verwendung der Scalvini-Käfige ab, da sie erfahrungsgemäss das Nachschaffen von Königinnen fördern.

Wichtig für jene, die sich mit dem Finden der Königin schwer tun, ist nun das Zeichnen der Königin. An einem guten Trachttag mit vielen abwesenden Bienen geht das besser vonstatten als später, wenn die Tracht am Versiegen ist.
Das Plättchen auf dem Thorax verhindert definitiv das Durchschlüpfen einer etwas schlankeren Königin durch das ASG.

Etwas Weitsicht braucht es auch für die Reservierung der MW für die vollständige Bauerneuerung. Für den CH-Kasten brauche ich pro Volk in der Regel 12 MW, was dann auch der Wabenzahl für die Einwinterung entspricht.
 
Trotz öffnen so mancher Drohnenzellen hab ich im bisherigen Frühjahr noch keine Milben entdeckt, aber die kommen schon noch, dessen bin ich mir absolut sicher. Um hier gerüstet zu sein und wie Chrigel dankenswerterweise schon hinwies, hab ich alle meine Internierungsrähmchen schon griffbereit, da möchte ich absolut nichts dem Zufall überlassen.

Nach reiflicher Überlegung werde mit ÖBW Halbrähmchen arbeiten, diese erweisen sich als sehr handlich.

Josef
 
Servus beinand,

i möcht anmerken das ich für 10 Völker ebenso exakt solche Rähmchen gebaut habe - auch mit Anfangsstreifen. Diese wurde letztes Jahr in den 3 Wochen wo die Königin drin war - NICHT von den Bienen ausgebaut - es hat sie null interessiert (Egal ob das Rähmchen im Brutnest oder am Rand hing...) ! Die Königinnen konnten somit 3 Wochen keine Eier legen ! Bei 4 Völkern kam danach plötzlich Kalkbrut (was ich noch nie am Stand hatte) und 2 Kö wurden dann noch "still" umgeweiselt.:-k Meiner Meinung haben die Königinnen dadurch massiv Schaden genommen.



Es klappt eben nicht alles nach Plan... auch wenn die Grundidee klasse ist
 
Welche wunden nicht angenommen Wasti, die 42er wie ich sie hier vorzeigte, oder ein anderes System?

Josef
 
Wenn man das Trachtende abwartet und erst dann die Königinnen interniert, dann wird nicht mehr gebaut. Im letztjährigen trockenen Sommer ist die Trach früher erloschen und es wurde kaum mehr gebaut. Es ist entscheidend, dass man bei noch laufender Tracht die Internierung vornimmt und diese so terminiert, dass mit dem Trachtende auch die Internierungszeit endet. Auf den Honigertrag hat dies eher förderlichen als negativen Einfluss.
Eine wichtige Voraussetzung ist, dass das Pollenangebot für den Start auf dem neuen Bau gut ist. Wer hier verunsichert ist, der bewahrt eine gute Pollenwabe auf und setzt sie nach dem Ausbau der Mittelwände dazu, auf welcher Seite ist nicht relevant, da sie sowieso ausgeräumt wird. (Achtung Wachsmotten - Pollenwaben eine Woche in den Tiefkühler wirkt Wunder)
Keine Erfahrung habe ich mit Naturbau!

Chrigel
 
Hier hab ich entscheidende Vorteile, kann nämlich zu Beginn der Sonnenblume, dies ist in etwa um den 25. Juni herum die Kö internieren, 24 Tage Tage später, also so um den 49. Juni ist nun nicht nur die Sonnenblume vorbei, sondern auch die Kö kann in Freiheit entlassen werden.

Josef
 
...Danke für den Hinweis, dass Du nicht um den 7. Juli käfigst, sondern schon zwei Wochen früher. Meine Völker waren voriges Jahr bei der Einwinterung relativ schwach. Somit werde ich es heuer ach gegen Ende Juni versuchen. Um den 49. Juni :)thumbright:) gibt es vielleicht noch etwas Sonnenblume...

Liebe Grüße
Börni
 
Es gibt meinen Terminkalender von 2017 auf der ersten Seite dieses Themas. Der Startzeitpunkt wird wohl individuell festgelegt.Ich selber starte sicher in der KW 27.

Christian
 
Ich selber starte sicher in der KW 27.

Bei mir nicht anders , ab Mitte bis zum 20. Juli steht die Schleuderung der Sonnenblume an, zwei Wochen vorher kommen die Internierungsrähchen hinein.

Hab nun den ganzen August für den Aufbau der Völker zur Verfügung, ab September werden die Windel gelesen und dementsprechend agiert.

Josef
 
Wer von seinem vorgesehenen letzten Schleudertermin rückwärts rechnet, der erhält seinen eigenen Terminkalender. Deshalb ist eine fixe Empfehlung hier nicht sinnvoll.
Beim Zurückrechnen hängt es davon ab, welches Verfahren man wählt.

5 B: Wer die Königin nur bis zur vollständigen Verdeckelung aller Brut internieren will, weil er dann die Brut vollständig entnehmen will, der rechnet 13 Tage zurück. Die Brut kommt in Sammelbrutableger.

4 B: Wer die Königin bis zum Schlupf der gesamten Brut internieren will, damit er keine Brut verwerten muss, der rechnet mind. 22 Tage zurück. Alle Waben können brutfrei entnommen werden.

Wie ich die Imker kenne wird vielleicht auch einer auf den Gedanken kommen, etwas zwischen drin zu machen. Das kann man durchaus. Es ist dann einfach schwieriger hier die Erfahrungen zu vergleichen und zu beurteilen.

Chrigel
 
Herzlichen Dank, wurde bereits ausgedruckt und wird bei unserer nächsten OG Versammlung zur Sprache kommen.

Josef
 
Sehr lesenswert in diesem Zusammenhang - der Imkerbrief von Kirchhain

https://www.bienenkunde.rlp.de/Inte...EC1257FD5002FCF0D/$FILE/Infobrief_2019_15.pdf

Seit gut 10 Jahren bin ich nun mit ständigen Anpassungen auf diesem Weg und ich bin überzeugt, dass er zielführend ist: Völkerführung mit minimalem oder ohne Einsatz von Varroaciden um die Völker zu evaluieren, die der Varroa ihre eigene Abwehr entgegensetzen.

Chrigel

Als ich gestern diesen Imkerbrief lies, war ich doch sehr verwundert. Offensichtlich hat auch in Kirchhain ein längst fälliges Umdenken stattgefunden. Wurden doch in den letzten Jahren dort fast ausnahmslos Behandlungskonzepte aus dem vorigen Jahrtausend propagiert. Ich lernte diese Metode sehr bald bei einem befreundeten Erwerbsimker kennen. Unterschiedliche Varianten, bis ins Detail dokumentiert, wurden und werden auch hier im Forum erklärt (vielen lieben Dank!!!).
Etwas das mich nachdenklich stimmt, ist die Tatsache, dass solch höchst effiziente Behandlungen leider noch immer nicht bei uns in der Varroaschulung enthalten sind. Hier wurde eindeutig geschlafen!
Sehr, sehr viele "0/8/15 Behandler" würden sich wundern wie viele Völker problemlos mit einer einzigen totalen Brutentnahme und einer einzigen Entmilbung zurecht kommen können. Mit solchen Völkern lässt sich ganz gut "weiterarbeiten". Wir müssen uns längerfristig und konsequent von ungeignetem und dauerbehandelten Völkern/Königinnen/Zuchtmaterial trennen! Meine Überlegungen haben nichts mit Behandlungsfreiheit zu tun! Aber solange zu viele Drohnen von behandelten Völkern sowohl auf Belegstellen als auch bei der Standbegattung den Drohnenschirm beherrschen werden wir nicht wirklich weiterkommen. Wir züchten schon viel zu lange "behandlungswürdige" Bienen... und eigentlich damit auch immer "resistentere" Milben.
Michael

P.S. sorry für OT aber diese Zwischenmeldung lag mir am Herzen
 
Heute Abend baue ich mir noch ein paar Rähmchenaufsätze mit ASG und spätestens nächste Woche Samstag interniere ich die Königin. Eigentlich wollte ich gerne die 5B Methode machen doch durch die vielen Schwärme ist meine maximale Beutezahl schon fast erreicht, so das ich nur 3 Stück nach 5B behandeln werde und der Rest die 4B Methode erfährt.

Gerne würde ich zum Ende der Zeit eine Fangwabe geben um auch gleich noch etwas Milbendruck raus zu nehmen.
 
Dieses Jahr wollte ich das ganze etwas schöner lösen als letztes Jahr hier mein Prototyp zur Internierung. Der Rahmen besteht aus Holzabschnitten 1cm stark, heute muss ich mir nur noch einen kleinen Bohrer zulegen damit beim schrauben nichts kaputt geht.



DSC_0248.jpgDSC_0249.jpg

Klappe auf Rähmchen rein oder raus letztes Jahr hab ich getackert und gemacht und beim freilassen der Kö hat es mir einfach nicht gefallen.
DSC_0250.jpg


Achja ich habe auch noch eine andere Variante gefunden (link muss ich nochmals suchen) da wurde unter den Br eine Halbzarge gestellt diese mit Mw bestückt drüber ein ASG und der alte Br. Die Königin kam in die neue Halbzarge zur Internierung und oben lief die Brut aus, der einzige Nachteil hier ist wohl mehr Brut ein zu schmelzen.
 
Wenn wir hier wirklich einen aussagekräftigen Erfahrungsaustausch machen wollen, dann muss man (entgegen aller Variantengelüste) nach einheitlichen Vorgaben verfahren. Der Einsatz einer Halbzarge oder gar eines Mullerbretts schafft völlig andere Verhältnisse.
Es geht in erster Linie darum, über die Varroabefallsentwicklung nach 5 B mit totaler Brutentnahme oder 4B mit dreiwöchiger Brutpause Erkenntnisse zu sammeln, die schliesslich über das künftige Behandlungskonzept entscheiden sollen. Das Ziel schliesslich, wenig bis gar nicht mehr behandeln zu müssen, kann man nur über verlässliche Daten bei den eigenen Völkern errreichen.

Chrigel
 
Da jetzt überall die Vorbereitungen mit den Käfigwaben erfolgt sind, geht es in den nächsten Tagen los mit dem Käfigen. je nach 5B oder 4B bleibt mehr oder weniger Zeit für die Vorbereitung der nächsten Schritte.

1. Herrichten der entsprechenden Anzahl Rahmen mit Mw
2. Für 5B Bereitstellen der Beuten für die Sammelbrutableger
3. Das Futter für die brutfreien Standvölker

Ueber die Bereitstellung des Materials hinaus gilt es sich im Klaren zu sein über die Wahl der Varroabehandlung im brutfreien Zustand oder allenfalls bei bekannterweise VSH-Völkern auf die Behandlung zu verzichten.

Auch auf die laufende Beprobung in den Folgemonaten sollte man sich entsprechend vorbereiten. Ich selber arbeite mit der Puderzucker-Methode (meine CH Kästen haben keinen getrennten Unterboden und nur wenig Raum zwischen unterer Rahmenleiste und Kastenboden). Ich stelle ein Merkblatt und einen kleinen Demofilm ein.

https://bienenkunde.uni-hohenheim.de/fileadmin/einrichtungen/bienenkunde/Varroa/Brunnemann-Stubbe_2011_db-ADIZ-IF_Bienenprobe_mit_Puderzucker_-_Neue_schonende_Varroa-Befallsmessung.pdf

https://www.youtube.com/watch?v=-ZQmm78nMnE

Chrigel
 
Bei mir erfolgte heute der Startschuss, die Linde ist durch, die Sonnenblume wartet in den Startlöchern, somit optimal passend.

Hier ein Foto, die Königin ist bereits gekäfigt, erstaunlich rasch wurde sie von Bienen besucht, diese flitzten nur so durch das Gitter rein und raus.

Internierte Kö Bild 1.jpg

Das folgende Bild zeigt wie und wo dieser Rahmen platziert wurde.

Internierte Kö Bild 2.jpg

Die Kö bleibt nun gut drei Wochen gekäfigt, nach dieser Zeit wird der mir von Walter Rojky überlassene Varroa Controller zum Einsatz.

Josef
 
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