Was ist Honig

OliverRoedel

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Ein amerikanischer "Imker" behauptet Bienen würden niemals Zucker-Wasser in Honig umwandeln, nicht einlagern, nicht die die Zellen verschliessen. Sie würden das Zuckerwasser nur als "Sprit" verwenden. Das halt ich für falsch. Er blieb mir jedoch eine Studie schuldig die zeigt, dass Bienen Zucker-Wasser anders behandeln als Nektar. Für mich machen die Honig aus Zucker-Wasser, wenn auch (extrem) armen Honig.

Hat jemand eine LABORANALYSE/STUDIE über das Thema, denn der besagte "Imker" zitierte nur das in Florida gültige Gestzt (was ja eine Definitionsfrage ist) aber keine Studie, nur "Motherearth" und "Bush und "Flurie" Texte die total emotional sind, aber keinerlei praktische oder chemische Daten aufweisen.

Klar echter/natürlicher Honig ist aus Nektar gemacht, das ist NICHT die Frage, die Frage ist, WIE gehen die Bienen mit Zuckerwasser um und was machen die daraus.
 
WIE gehen die Bienen mit Zuckerwasser um und was machen die daraus.
mMn ganz klar, sie machen Honig draus

Ich kenne einen alten Imker, der füttert genau aus diesen Grund nur mit Zuckerwasser, weil das im Gegenteil von Sirup nicht im Honig nachweisbar ist, er sagt der Honig ist nach Untersuchung als Blütenhonig taxiert worden

Er nimmt deshalb auch nie FW raus, weil da ja immer Blütenhonig drinnen ist;)

Nur kurz zwischen den Holzarbeiten, Pause muss auch mal sein
 
Das ist auch meine Info und meine bescheidene Erfahrung, hier in Brasilien ist der "Honige aus der Halle" (mel de barracão) nicht berühmt aber üblich. Inmitten von quadratkilometer weiten Rohrzuckerpflanzungen findet man die Zuckerraffinierien und zweifelhafte Hallen in denen hunderte von Bienenvölkern mit den Abfällen direkt in 200l Fässern oder indirekt ernährt werdeb. Das gibt einen dunklen extrem süssen Honig.
 
Ein amerikanischer "Imker" behauptet Bienen würden niemals Zucker-Wasser in Honig umwandeln, nicht einlagern, nicht die die Zellen verschliessen. Sie würden das Zuckerwasser nur als "Sprit" verwenden.

Mit Studien kann ich leider nicht aufwarten, weiß aber, dass Bienen Zuckerwasser ebenso einlagern als wäre dies Honig aus Nektar.

Selber füttere ich niemals Sirup, sondern stets und nachweisbar Biozucker, dieser wird ebenso voll verdeckelt wie Nektar, was allerdings auffällt, manche Waben werden dunkel, andere wiederum hell verdeckelt und dies bei den gleichen Völkern. Ich vermute hier haben helle bzw. dunkle Waben einen erheblichen Einfluss darauf, aber genaueres weiß am ehesten der kleine Pinguin aus der berühmten Kinderserie.

Josef
 
Die Frage ist ja, können die Bienen Zuckerwasser nur "trocknen" und einlagern oder wird der behandelt (chemisch im "Honigmagen") wie Nektar. Der besagte "Kollege" behauptet die Bienen fügen keine Enzyme zu. Das scheint mir abenteuerlich. Wie Kurt in seinem Beispiel hinwies, denke ich auch die Bienen machen Honig draus, da fehlt zwar viel was echten/guten Honig ausmacht, aber das Zuckerwasser wird sicher genauso bearbeitet wie Nektar. Oder?
 
die Lagern das Zuckerwasser ein .... sonst kämens ja nicht über den Winter ... hab jetzt 15 tote Völker verbrannt und ja man merkt sogar manchmal ganz leicht das es Zuckerwasser ist , obwohls ein bißchen eine Farbe kriegt (also so gelblich) ... zeitweise findet man in den Zellen auch Zuckerkristalle .... da ich da aber jetzt kein Experte bin , sag ich da jetzt nicht mehr
 
Hallo,

der Typ hat keine Ahnung.. Zucker wird genauso wie Nektar in die Zellen eingelagert und verdeckelt. Haushaltszucker besteht zu 100 % aus Saccharose und wird von den Bienen durch Invertase zu Fructose und Glucose umgewandelt. Dieser " Honig" ist dann in der Zusammensetzung so ähnlich wie echter Honig, weil Enzyme drin sind, allerdings fällt bei einer Kontrolle das fehlen von Pollen auf..

Wenn man Fertigsirup füttert, besteht der aus Glucose und Fructose und wird von den Bienen nicht invertiert, da fällt bei Kontrollen auf, das keine Enzyme vorhanden sind.

In der deutschen Honigverordnung steht drin, das Honig nur aus Blüten oder von Blättern stammen darf und ihm nichts entzogen oder hinzugefügt werden darf..

Mfg Malte Niemeyer
 
Hallo zusammen, ich denke auch das Bienen alles was Zucker enthällt und flüssig ist zu einer Art "Honig" umwandeln. der Biene ist es Wurscht was und wo sie es findet. Es bleibt ihr nichts anders übrig als es auf zu schlecken und im Honigmagen nach hause zu transportieren. Die fermente/enzyme kommen in der Biene automatisch dazu.ich denke nicht das Bienen bewust steuern können was in ihnen abläuft. In unserer Bienenzeitung war vor einiger Zeit ein Bericht über grünen,blauen,und roten Honig. Bienen hatten in einer Firma,die bunte Süsswaren herstellen, unverschlossene Container mit resten von farbiger Zuckerlösung entdeckt und eingetragen! Verkaufsfähig war der Honig nicht, sah aber interessant aus. Ein anderer Imker fand nach einem starken Gewitter,welches alle Süsskirschen platzen lies, roten Kirschhonig in den Waben, da seine Immen den süßen Saft aus den Kirschen als Tracht entdeckt hatten. Ergo was Bienen eintragen ist umgearbeitet und somit HONIG. Klingt komisch, ist aber so!
Gruß Olaf
 
der Typ hat keine Ahnung.. Zucker wird genauso wie Nektar in die Zellen eingelagert und verdeckelt. Haushaltszucker besteht zu 100 % aus Saccharose und wird von den Bienen durch Invertase zu Fructose und Glucose umgewandelt. Dieser " Honig" ist dann in der Zusammensetzung so ähnlich wie echter Honig, weil Enzyme drin sind, allerdings fällt bei einer Kontrolle das fehlen von Pollen auf..

Wenn man Fertigsirup füttert, besteht der aus Glucose und Fructose und wird von den Bienen nicht invertiert, da fällt bei Kontrollen auf, das keine Enzyme vorhanden sind.

In der deutschen Honigverordnung steht drin, das Honig nur aus Blüten oder von Blättern stammen darf und ihm nichts entzogen oder hinzugefügt werden darf..

genau so ist es, und da bietet sich keine Grundlage zur Diskussion.


In unserer Bienenzeitung war vor einiger Zeit ein Bericht über grünen,blauen,und roten Honig. Bienen hatten in einer Firma,die bunte Süsswaren herstellen, unverschlossene Container mit resten von farbiger Zuckerlösung entdeckt und eingetragen! Verkaufsfähig war der Honig nicht, sah aber interessant aus.

diesen Bericht habe ich auch gelesen.
Die Firma, die diese Drops herstellt, die außen bunt sind (rot, gelb, grün, blau) und innen
Schokolade haben und die mit dem Werbespruch "viele viele bunte ......."
hat den Produktionsabfall im freien offen deponiert.
Das Ergebnis war dann "vieler vieler bunter "Honig" " :p

VG
Hagen
 
In der deutschen Honigverordnung steht drin, das Honig nur aus Blüten oder von Blättern stammen darf und ihm nichts entzogen oder hinzugefügt werden darf..

.... steht auch so in der österreichischen Honigverordnung.

Ein IM hat mir einmal erzählt, das auch das Fehlen von Pollen durch mehrmaliges Umtragen nicht mehr nachweisbar ist. In Untersuchungen konnte nicht mehr unterschieden werden zwischen einstigen Zuckerwasser und Nektar.

Gruß
Hannes
 
In Untersuchungen konnte nicht mehr unterschieden werden zwischen einstigen Zuckerwasser und Nektar.
Absolut richtig, so hat es mir der alte Erwerbsimker auch erklärt, darum füttert er immer mit Zucker, denn er warm zubereite, und das über 50 Jahre so, er ist jetzt über 80 und hat immer noch mehr als 50 Völker die er alleine bearbeitet
 
Yepp, selbst wenn die Sammelbiene noch weiß woher der Nektar/das Zuckerwasser kam, die Bienen, die den Honig später zigmal umtragen und dabei mit Enzymen versehen wissen das nicht mehr.

Ich denke aber mal, dass ein "Honig" aus Zuckerwasser nicht das Aroma von echtem Honig hat - selbst wenn wissenschaftlich kein Unterschied nachweisbar sein sollte.

Und denkt dran: Wenn einmal ein Imker solche Panscherei betreibt und auffligt, dann geraten wir alle in Generalverdacht. Dann heißt es auch bei jedem natürlichen Honig, der kristallisiert, dass er aus Zuckerwasser gepanscht wurde. Als Vergleich hat man ja den "echten" Honig aus dem Supermarkt, der praktisch nicht kristallisiert. Warum dieser Industriehonig immer gleich aussieht, die gleiche Konsistenz hat und nicht kristallisiert fragt sich natürlich keiner :( .

Gruß,
Hermann
 
welches alle Süsskirschen platzen lies, roten Kirschhonig in den Waben, da seine Immen den süßen Saft aus den Kirschen als Tracht entdeckt hatten. Ergo was Bienen eintragen ist umgearbeitet und somit HONIG. Klingt komisch, ist aber so!
Auf unserer Terrasse steht unter der Holzbank ein Eimerchen mit Apfelschalen und anderen Küchengrünabfällen für den Kompost. Heute erwischte ich eine Bande von Sammlerbienen, wie sie an den Apfelschalen lutschten. Gut, momentan fressen die Bien alles was sie sammeln. Aber zur Gewohnheit darf das nicht werden. Sonst schmeckt die Frühtracht stark nach Äpfel. :D
Der Eimerinhalt liegt schon im geschloßenen Thermokomposter.
 
Heute erwischte ich eine Bande von Sammlerbienen, wie sie an den Apfelschalen lutschten. (...) Aber zur Gewohnheit darf das nicht werden.

Peter,

ich hoffe Du hast das Sammelteam formal ermahnt - am besten schriftlich,
dass die das auch ja nicht vergessen.:toothy8:

VG
Hagen
 
Und ich bin am Holz aufarbeiten Winterschäden, zurzeit hauptsächlich Esche, unglaublich da tropft es an jeder Schnittstelle, und wer ist da in grossen Massen am lutschen natürlich Bienen, hoffe das es meinigen sind;)

Unglaublich was da an Saft rauskommt....:n158:
 
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Biene "Ökotyp Lavanttal" am Zuzzeln einer Apfelbaumschnittfläche!
 
Wie kommt der Wiener zu "Ökotyp Lavanttal";) ist die vom Gottfried Schrott
 
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