Drohnenbrut schneiden zur Varroadezimierung

Chrigel

Mitglied
Registriert
13 Sep. 2009
Beiträge
5.140
Punkte Reaktionen
212
Ort
Hombrechtikon
Imker seit
1958
Eigene Kö Zucht ja/nein
Ja
Daher habe ich schon Drohnenmittelwände bestellt und möchte damit vermehrt mit Fangwaben
im zeitigen Frühjahr beginnen.
Diesbezüglich aber die Frage an unsere Erfahrenen Meister:
Nutzen Drohnenmittelwände etwas?
Werden dadurch auch vermehrt Drohnenzellen bestiftet?

VG
Hagen

Guten Morgen Hagen
Ich habe in meinen 5 B Völkern die Drohnenwaben mit Wachsleitstreifen oder mit Drohnenmittelwänden (DrMW) eingesetzt. Daneben habe ich DrMW bereits bei der totalen Bauerneuerung in einige Völker gegeben, die sie auch noch ordentlich ausgebaut haben. Auf dem Neubau der Brutwaben aus dem letzten Spätsommer gibt es keinen Drohnenbau, weshalb die Drohnenwaben schnell ausgebaut werden. Die Drohnenwaben mit Leitstreifen und damit wildem Drohnenbau hatten gleichzeitig verdeckelte Drohnenbrut wie diejenigen mit Drohnenbau-Mittelwänden. Selbst die im Vorsommer bereits ausgebauten neuen Drohnenwaben hatten nur einen unwesentlichen "Vorsprung". Es lohnt sich nicht DrMW zu verwenden. Entscheidend für den raschen Ausbau und das Bestiften ist die Position am Brutnest. Wenn du die DW unmittelbar ans Brutnest setzst, geht das flugs. Es kann zwar zuweilen vorkommen, dass im Wildbau auch Arbeiterbau erstellt wird, was nach dem ersten Drohnenschnitt aber schnell behoben ist.
Drohnenwabe auf DrMW
IMG_1444 DW m. MW.jpg

Drohnenwabe im Wildbau mit Wachsleitstreifen
IMG_1442 DW o.MW.jpg
mfG Christian
 
AW: Beutengewicht

Die Drohnenwaben mit Leitstreifen und damit wildem Drohnenbau hatten gleichzeitig verdeckelte Drohnenbrut wie diejenigen mit Drohnenbau-Mittelwänden. Selbst die im Vorsommer bereits ausgebauten neuen Drohnenwaben hatten nur einen unwesentlichen "Vorsprung". Es lohnt sich nicht DrMW zu verwenden.

Danke Dir, Christian,
die Leitstreifen die Du verwendet hast waren, wenn ich das richtig verstehe, dann aber im Drohnenmaß?
Dementsprechend werde ich Rähmchen einsetzen mit einem Leitstreifen.
Danke, das hilft mir schon wieder weiter.

Entscheidend für den raschen Ausbau und das Bestiften ist die Position am Brutnest . Wenn du die DW unmittelbar ans Brutnest setzst, geht das flugs. Es kann zwar zuweilen vorkommen, dass im Wildbau auch Arbeiterbau erstellt wird, was nach dem ersten Drohnenschnitt aber schnell behoben ist.

Demzufolge macht es Sinn zu prüfen ob es Sinn macht von der "3. Stelle" vom Beutenrand ausgehend
abzuweichen und ggf. eine dem Brutnest angepasste Position zu wählen.

Danke,

VG
Hagen
 
AW: Beutengewicht

Noch ein Nachtrag zu vorangehendem Beitrag
Die beiden Drohnenwaben stammen aus zwei verschiedenen Völkern und wurden am selben Tag eingehängt.
Warum kommt man auf die Idee mit DrMW zu arbeiten. Wenn man verdeckelte Drohnenbrut nicht vollständig ausschneiden sondern nur köpfen will, dann geht es mit jungem Naturbau nicht. Wer mit DrMW arbeitet, der kann auch die ganze verdeckelte Drohnenbrut bis auf die MW abkratzen und den Rahmen mit der MW wieder einhängen. Da Drohnenbrutschneiden an sich keine vergnügliche Arbeit ist, mache ich lieber kurzen Prozess, schneide die ganze Wabe bis auf wenige mm am Träger aus, friere sie ein und schmelze die Waben in ein Vlies eingepackt im SoWachsschmelzer aus. Wie an anderer Stelle beschrieben erhält man so ein traumhaft schönes Wachs. Die Ueberreste lassen sich mit dem Vlies kompostieren. Die ausgeschnittene Drohnenwabe ist oft binnen Tagesfrist wieder ausgebaut.
mfG Christian
(tut mir leid - hat eigentlich nichts mit dem Beutengewicht zu tun. Ergäbe vielleicht ein Thema DrMW oder DrNaturbau)
 
Ich sah letztens einen Filmbeitrag (ich weiß nicht mehr wo),
in dem gezeigt wurde wie Drohnenbrut entdeckelt und
im Anschluss ausgeklopft wurde.
Die Milben wurden dabei gezählt (nicht gerade eine schöne Arbeit)
und die Mittelwände wieder ins Volk zurück gehängt.

Ehrlich gesagt sagt mir da Deine Vorgehensweise auch
eher zu und ich bin sehr froh, dass es nur wenig Unterschied macht
wenn man die Wabe komplett entfernt, eingefriert und anschließend
einschmelzt.

Lässt Du einen Teil Drohnenbau bewusst im Volk zu?

VG
Hagen
 
Ich schneide die Drohnenbrut nur bis zur Frühsommerernte um den 10. Juni. Dies ist auch die Zeit, in der bei uns die Schwarmzeit am Abklingen ist. Danach schneide ich keine Drohnenbrut mehr, denn einen Monat später entferne ich ja mit 5B alle Brut aus den Völkern. Ich hänge dann die ausgeschnittenen Drohnenwaben in den Honigraum um (verwende in der Sommertracht kein Absperrgitter), wo sie an der hintersten Stelle am Fenster stehen. Die meisten Völkern bauen sie auch noch einmal aus, aber nicht mehr alle werden bestiftet. Bereits in der Lindentracht werden sie oft schnell mit Honig gefüllt. Die Völker bauen aber sowohl an den Rändern der Brut- wie auch den Honigwaben ganze Reihen von Drohnenzellen, aus denen die Drohnen unbehelligt schlüpfen. Es ist aber nicht zu bestreiten, dass die Völker im Juni deutlich weniger Drohnen haben als zu Zeiten ohne Drohnenschnitt.
Christian
 
Zurück
Oben