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Maddin

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.
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Nein
Mir gingen letztes Jahr die Stellplätze für Beuten im Garten aus. Ich musste daher einen eingefangenen Schwarm auf dem Balkon platzieren. Da ich im Herbst ein Volk abgegeben habe konnte ich nun das Balkonvolk wieder an einen besseren Platz bringen. Allerdings hatten wir dieses Jahr noch keine lange Kälteperiode, so dass das geografische Gedächtnis der Flugbienen ausreichend gelöscht werden konnte. Somit ist ein größerer Teil wieder auf den Balkon zurückgeflogen wo ich ihn in einem Ablegerkasten ein neues Zuhause bieten konnte. Frage an Euch: Wie lange muss eine Kälteperiode sein, damit die Bienen ihren Standort vergessen und ich sie wieder vereinigen kann?

Viele Grüße
Maddin
 
Hallo Maddin,


Das mit dem Ablegerkasten auf dem Balkon ist nun ein Schlag ins Wasser.
Du hast praktisch einen Flugling (eine art Ableger) mitten im Winter gebildet.
Leider haben die Bienen darin keine Chance. Ihnen fehlt entsprechendes Futter,
sie haben keine Königin und sind aller Wahrscheinlichkeit nach zu wenige
um eine Kälteperiode zu überstehen. Wenn es ganz schlecht kommt,
ist das Verstellte Volk nun auch sehr geschwächt, weil es etliche Flugbienen
verloren hat.

Ich selbst habe da nun wenig Erfahrung in einem solchen Fall.

Ob das nun folgende richtig ist, weiß ich nicht;
man möge mich verbessern:

Ich würde abends das Flugloch des Ablegerkastens verschließen.
Das Flugloch der Ursprünglichen Beute ebenso, diese aber nun dort stehen
lassen wo sie steht.
Die Bienen im Ablegerkasten in die Beute schütten, und zügig
verschließen.
Und danach drei Tage das Flugloch zu lassen.
Mit etwas Glück hat es zu dem noch trübes kühles Wetter.

Danach das Flugloch wieder öffnen.

Völker bitte nur vom warmen Frühjahr bis zum Spätsommer und dann
außerhalb des Flugradius verstellen, ausreichend lange
stehen lassen (8 Wochen) und dann wieder zurück holen und an den
nun vorgesehenen Platz stellen.
Im Winter ist ein vorsichtiges "verrücken" von wenigen Zentimetern
kein Problem. Aber ein Transport von einem Standort zum anderen
ist absolut schädlich.

Vielleicht hat jemand eine bessere Idee wie da zu helfen ist?

VG
Hagen
 
Allein nur den Ableger vom Balkon für 3 Tage in Kellerhaft (kühl, dunkel, Flugloch zu, Luftöffnungen offen, und FÜTTERN!) würde ich tun.
Nach 3 Tagen die beiden am neuen Standort wieder vereinigen. Sprich die Ablegerbienen (Balkon) in die Beute vom neuen Standort kehren und eventuell entnommene Altwaben wieder zuhängen. (Brutnest aber unberührt und ganz lassen!)

Vereinigt müssen beide unbedingt wieder werden, denn neue Königinnen können um diese Jahreszeit noch nicht nachgezogen werden. Sind doch Drohnen nicht ausreichend vorhanden.

Bei niedrigen Temperaturen (wenn sie nicht fliegen) ruck-zuck arbeiten bzw je nach Wetterbericht auch 1-2 Tage länger im Keller zuwarten. Ersparen kannst ihnen diese Wiedervereinigungs-Prozedur jedoch nicht!

Ableger bitte sofort (jetzt hier heute..) füttern, wennst nicht eine einzige Futterwaben zugehängt hast!
 
Frage an Euch: Wie lange muss eine Kälteperiode sein, damit die Bienen ihren Standort vergessen ...

Jene Bienen die als Jungbienen bei ihrem Standort eingeflogen sind vergessen diesen nie und kommen somit immer wieder zu diesem Platz zurück. Beispiel: Werden starke Jungvölker noch schnell dazu verwendet um auf Wanderplätzen späte Trachten wie Sonnenblume zu nützen so bleiben sie höchstens für drei Wochen beim Wanderplatz, kommen diese Bienen nun wieder zurück, so müssen sie an genau jener Stelle aufgestellt werden wo sie sich als Jungbienen eingeflogen haben. In Trachten wäre ein irrtümlich anderer Platz kein Problem, würde beim alten Platz ein anderes Volk stehen, so würden sie sich dort kurzerhand einbetteln, zumeist bemerkt man dies überhaupt nicht.

Bemerken würde man dies jedoch, bliebe der Platz leer und dort würden noch Staffeln stehen, so fliegen und sitzen dort oft große Mengen von Bienen, dies kann mitunter sogar zu einer kleinen Traube führen.

Grundsätzlich sollte jedes verstellen von Völkern außerhalb des Flugradius, also zumindest für drei Kilometer, erfolgen.

Josef
 
Hi,
wenn der Hinweis auch nicht hilfreich weil möglicherweise nicht umsetzbar ist: Volk und "Ableger" an einem mehr als 3km entfernten Standort "vereinigen" und in ein paar Monaten zurückholen.
Alternative: Die Bienen aus dem "Ableger" abschreiben.
Das Kind ist nunmal im Brunnen :( .
Kellerhaft macht in diesem Fall wohl gar keinen Sinn (keine Königin zur Beruhigung/Sammlung, keine Notwendigkeit die Beinen aneinander zu "gewöhnen" ...)
Gruß,
Hermann
 
Kellerhaft macht in diesem Fall wohl gar keinen Sinn

Leider nicht Hermann, bedenke dazu bitte, selbst Jungbienen die man zum befüllen von -sagen wir Apideas- benötigt müssen außerhalb des Flugradius verbracht werden, man würde ansonsten staunen wie sehr rasch diese Apideas wiederum leer sind.

Josef
 
Tut mit sehr Leid
aber ich muss Josef widersprechen

Jungbienen fliegen nach Kellerhaft nicht zurück
was zurückfliegt sind richtig eingeflogenen Flugbienen.

Im konkreten Fall
alle Bienen aus dem Ablegerkasten (alter Standort)
in die alte Beute kehren (neuer Standort)

Und unbedingt das Flugloch der Beute mit Zweigen oder Brettchen verstellen,
in der Art, das sie nicht direkt ausfliegen können sondern am Hindernis vorbei müssen.

Notfalls wiederholen, es werden immer weniger in den Ablegerkasten zurückfliegen,
wobei ich diesen wegstellen und erst bei zurückgehender Temperatur als Notlager wieder hinstellen würde.

Ein Verstellen um 500 m Luftlinie war bei mir noch nie ein Problem.

Gruß Milb

PS um wie viel Bienen (Zurückflieger) geht es genau
 
Jungbienen fliegen nach Kellerhaft nicht zurück
was zurückfliegt sind richtig eingeflogenen Flugbienen .

Nur zu Milb, dies damit hier nur ja keine Irritationen entstehen, bitte definieren wir,

* alle Bienen die sich bereits eingeflogen haben und somit ihren Standort kennen werden immer wieder dorthin zurückkehren

* Jungbienen die sich noch nicht eingeflogen haben können bedenkenlos und selbst für besagte Apideas verwendet werden.


Soderle, ich denke nun passt´s wieder. :les:

Josef
 
Fast Josef

Junge Bienen auch die bereits eingeflogenen
kann man durch Kellerhaft NULLEN

Aber bewährte Sammelbienen mit einigen Flugkilometern,
fliegen wieder an den alten Platz zurück.

Wir sind also nicht so weit auseinander,
genaue Studien habe ich dazu nicht zu bieten,
jedoch schon einige Kästchen in den Keller geschickt :D

Gruß Milb
 
Ich danke Euch für eure Tipps!! Es geht um 100 bis 200 Bienen. Ich habe sie mit Flüssigfutter gefüttert, und unterm Dach, also im Haus, aufbewahrt. Dort wird nicht geheizt, die Temperatur fällt aber nicht unter 10°C. Sie sind dort mittlerweile schon 10 Tage in "Haft". Sie leben jedenfalls, man hört sie brummen. Ich dachte eigentlich, dass die Bienen grundsätzlich über den Winter ihren Standort vergessen und sich beim ersten warmen Tag wieder einfliegen. Ich wollte sie nun so lange inhaftieren bis sie ihren Standort vergessen haben und sie dann wieder mit ihrem Volk vereinigen.

Ich würde gerne die Methode von Milb ausprobieren und hoffe, dass alle die trotzdem wieder auf den Balkon fliegen sich spätestens am Abend dann bei anderen Völkern einbetteln. Einen zweiten weit entfernten Standort habe ich leider nicht. Außerdem wäre das ein großer Aufwand.
 
Ich wollte sie nun so lange inhaftieren bis sie ihren Standort vergessen haben und sie dann wieder mit ihrem Volk vereinigen.

Hallo Maddin,

tu das bitte nicht! Zumindest nicht mehr nach längerer Zeit.
Bitte bedenke, dass die Bienen die da zurück geflogen sind, sich aus ihrer Sicht in
einer hoffnungslosen Situation befinden.
Sie haben keine Königin, keine Brut und sind nur wenige.
Es wird schnell zur Drohnenbrütigkeit kommen.
Wenn Du zu lange wartest, und sich Drohnenmütterchen gebildet haben,
und Du diese dann in das alte Volk gibst, gefährdest Du die Königin und
die Chancen, dass das Volk dies übersteht sind dann noch geringer.
Die Bienen müssen so schnell wie möglich zurück - oder garnicht mehr.
Ob hier in diesem speziellen Fall nach 10 Tagen schon Drohnenbrütigkeit
auftreten kann, weiß ich nicht. Vielleicht kann uns hier einer unserer
Großmeister weiter helfen. (?)

VG
Hagen
 
Es geht um 100 bis 200 Bienen.

Hi Maddin,

schade um die Bienen. Auch wenn es hart klingt: Schreib sie ab. Es sind zu wenige um dafür das Risiko einzugehen, das Volk zu schädigen. Im Zweifel werden dabei zehn mal mehr Bienen draufgehen.
Kleine Analogie: Bei der Restentmilbung entschlüpfte eine einzelne Biene ins Freie. Da es mich nicht kalt lässt, wenn eine Kreatur eingeht versuchte ich sie ins Volk zurück zu befördern. Dabei entwichen 10-20 andere Bienen ins Freie und gingen letztendlich ein :( .

Gruß,
Hermann
 
Frage an Euch: Ich muss eine Beute auf dem gleichen Grundstück umstellen. Zu diesem Zweck habe ich sie nun an einen 8 km entfernten Ort aufgestellt. Wie lange muss ich sie dort stehenlassen bis sie den alten Standort vergessen haben und ich sie dann zurückholen kann?

Viele Grüße
Maddin
 

Sicher?
Reichen da nicht 2 Wochen?
Ich muss das auch bald machen.
Mein Freistand bekommt ein "Flugdach". Welch passender Begriff :).
Das geht nur in Abwesenheit der Völker.
Auch der Aufstellort wird dann etwas ander sein.
 
Es geht aber auch ein Woche.

Bitte bei solchen Dingen aufpassen, eingeflogene Flugbienen vergessen ihren alten Standort niemals, wir Wanderimker bemerken dies immer wieder. Hierzu ein Beispiel, fahren wir für drei Wochen in den Raps und kommen anschließend zur Robine zurück, so sollten die jeweiligen Völker ihren alten Platz bekommen, wäre dem nicht so, so sammeln sie sich unterhalb der fremden Beute und versuchen Einlass zu finden.

Maddins Frage kann man also nur so beantworten, Spätsommer/Herbst/Winterbienen sollten möglichst lange weg bleiben, Trachtbienen die nach fünf/sechs Wochen abgearbeitet sind könnten nach sechs Wochen zurückreisen.



Freut mich von Dir zu lesen Maddin, wie geht´s immer, ist alles im grünen Bereich. :n99:

Josef
 
Halllo,

... eingeflogene Flugbienen vergessen ihren alten Standort niemals....

ja das kann schon sein. Ich habe ja auch geschrieben, ein Brutzyklus ist sicher.
Dietmar wollte wissen ob es kürzer geht.

Aber warum funktioniert dann ein Kunstschwarm in Kellerhaft, wenn die Flugbienen ihren Standort niemals vergessen ? :-k



VG
Hendrik
 
Ich habe ja auch geschrieben, ein Brutzyklus ist sicher.

Reden wir darüber ohne Besserwisserei zu betreiben, ist dies doch nicht nur eine wichtige Frage, sondern auch noch dazu eine sehr interessante.

Nicht der Brutzyklus ist hier ausschlaggebend, dieser würde einzig für Flugnachwuchs zu diesem neuen Standort und somit zu dessen Gemeinwohl sorgen, sondern die schon eingeflogenen Flugbienen an sich. Fazit, je älter die Bienen, desto länger die jeweilige Verweildauer.

Aber warum funktioniert dann ein Kunstschwarm in Kellerhaft, ...

Auch diese Bienen sollte man besser außerhalb des Flugradius bringen, Dur würdest staunen Hedrik, wennst beobachten kannst welch enorm viele Bienen aus einem KuS oder Begattungskästchen zum Muttervolk des gleichen Standortes zurückfliegen. Füll ich z.B. beim Heimstand Apideas und bringe ich diese zum etwa 1 km entfernten Bienengarten, so muss ich stets 1 1/2 Joghurtbecher Bienen füllen, zumindest ein Drittel fliegt selbst mach diesen drei Tagen zurück.

Josef
 
Ja das zurückfliegen ist immer ein Problem, aber an einen Stand muss man das halt einkalkulieren und z.B Ableger stärker bilden und vorallen dafür sorgen das zurückfliegende Bienen nicht verloren gehen, ich stelle halt immer einen Sammler mit Reserve Kö dort auf
 
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