Bienen füttern

sergek

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Hallo.
Eine Frage zum Füttern.
Wann sollte man spätestens mit dem Füttern fertig sein?
Ich habe jetzt alle Völker mit 14 kg aufgefüttert. Alle Völker hatten noch minimum 2-3 volle Futterwaben (eher 4). Ich gehe davon aus dass eine volle Dadant futterwabe minimum 3-3,5 Kg wiegt. Also hätten die Volker minimum 20 kg. Warscheinlich etwas mehr.
Wenn die Nächte jetzt kälter werden, hat es dann noch einen Sinn zum auffüttern. Nehmen die Bienen das Futter dann noch auf?
MFG Serge
 
Hallo Serge!

In der Hoffnung, dass der im August noch eingetragene Waldhonig verbrütet wird, hab ich heuer spät gefüttert
Auf einen Stand mit 8 Völkern hab ich nun dasselbe Problem wie du, die Bienen nehmen das Futter aus den Schüsseln nicht mehr an.
Werde in nächsten Tagen die Schüsseln gegen Futtertassen tauschen und hoffen, das es wärmer wird.
Zum Glück ist es auf der Milbenfront noch ruhig, denn tiefe Temperaturen kombiniert mit frischen Futter führt auch der AS Behandlung zu keinem Erfolg.

Schöne Grüße Sepp
 
Nun, die Zuckerteigflade kann man auch noch später draufgeben. Vermute mal das geht noch im November nach der Winterbehandlung.
Da ich das noch nie verwendet habe ... weiß ich da aber auch nichts Konkretes ( nur so in Postings und Büchern gelesen).
 
Hallo!

Zum Füttern meiner Wirtschaftsvölker verwende ich einfache Kunststoffschüsseln mit einen Inhalt von ca. 12 Litern.
Diese Schüsseln stehen in einer Leerzarge auf einer etwas zurückgezogenen Folie bzw. Propolisgitter .
Als Schwimmer dient Gras, Zweige, Reisig etc. - geht bei den starken Völkern meist problemlos.
Nur sobald es kalt wird das Futter nur mehr spärlich abgenommen.

Mit Futtertassen meinte ich solche Fütterungseinrichtungen 31.jpghaben leider den Nachteil, dass nur 5 Liter reinpassen, eine eigene Futterzarge benötigen, aber das Futter wird auch tieferen Temperaturen abgenommen.

Schöne Grüße Sepp
 
@sergek
Das kommt natürlich auf die Klimaverhältnisse an. Aber so als Fausformel kann man sagen, Ende September / Anfang Oktober.


@mahagugu

Das man mit Futterteig bis November füttern kann glaub ich nicht so recht.
Um das Futter aufspalten zu können wird viel Wasser und Wärme benötigt.
Wasser gibt es aber nur wenn die Damen fliegen können. Wärme ist um die Zeit auch nicht so üppig vorhanden.


VG
Hendrik
 
Nun, die Zuckerteigflade kann man auch noch später draufgeben. Vermute mal das geht noch im November nach der Winterbehandlung.

Hallo Mathias,

Klar, drauf legen kannst sie noch um diese Zeit, aber die Bienen nehmen den Fladen so gut wie gar nicht ab, dazu brauchen sie Wasser und Flugtage.
 
Klar, drauf legen kannst sie noch um diese Zeit, aber die Bienen nehmen den Fladen so gut wie gar nicht ab, dazu brauchen sie Wasser und Flugtage.

Und grad die kanns geben falls im Jänner oder Dezember warmes Wetter kommt mit über 10 Grad.
Grüne Weihnachten sind ja mittlerweile keine Seltenheit.
Wie gesagt , Futterteig gehört bis jetzt nicht zu meiner Betriebsweise ... an der noch immer ziemlich
rumgepfuscht wird.
 
Wer Angst vor Futterknappheit im ausbleibenden Frühjahr hat, kann den Rat von Michael Bush beherzigen. Eine Leerzarge aufsetzen, Folie für einen kleinen Spalt nach hinten ziehen und Kristallzucker auf die Folie schütten. Wer ohne Folie imkert (wie ich), kann auch Zeitungspapier verwenden. Die Bienen gehen nach oben und bedienen sich an dem Kristallzucker und nehmen auf, was sie benötigen.

Wichtig hierbei ist, dass sie damit nicht den Stock versorgen, sondern nur sich selbst!

Der Kristallzucker schimmelt nicht, lockt keine Räuber an und muss nicht umständlich angerührt, geknetet, oder sonstwie bearbeitet werden.

Natürlich kann man ihn auch in Futtertaschen reichen, die an das Nest gehängt werden können.

Ich selbst habe dies auch im letzten Frühjahr ausprobiert, als das Frühjahr in der BRD ausbleiben wollte. Der Zucker wurde angenommen und es gab keine Probleme damit.
 
Ich weiß nicht, ob sie bei der Kondensation wirklich gezwungen sind, in den Maßen Wasser zu holen, wie bei regulärem Betrieb. Man muss hier auch den Unterschied bei der Betriebsweise mit offenem, oder geschlossenem Unterboden beachten. Michael Bush und auch ich imkern mit geschlossenen Böden und einem offenen Flugdeckel. Wie sich die Kondenswasserbildung in den einzelnen Kästen verhält, ist individuell zu sehen.

Jedenfalls kann ich positiv vermerken, dass es angenommen wurde und besser ist, als umständlich das Volk zu öffnen und flüssig füttern zu wollen, wo Kälte regiert.
 
Jedenfalls kann ich positiv vermerken, dass es angenommen wurde und besser ist, ...

Bist Du Dir sicher, dass die Bienen die Zuckerkristalle nicht einfach aus dem Flugloch getragen haben ?
 
Kristallzucker ist eine Notfütterung und funktioniert nur in (extrem) feuchten und schlecht belüfteten Beuten. Hier kommt das Kondenswasser zugute (muss in der Beute "regnen"), die Beute trocknet und gleichzeitig gibt es Futter. Allerdings solte der Imker VOR so einer Notsituation bereits für Futter gesorgt haben. Ich hab 5kg Kristallzuckersäcke ausprobiert, wurde nicht so toll angenomen. Dann Habe ich einen Kondenskristallzuckerfütterer gebastelt, funktioniert, aber flüssig ist besser. Nektar kommt já auch nicht in Kristallform vor. Da es lange dauert bis der Zucker aufgenomen wird, freuen sich dann die Ameisen die die Kristalle wegschleppen...
 
Da sie darauf gesessen haben und daran leckten, glaube ich nicht, dass es zur Ausräumung kam. Aber man kann ja auch einmal selbst darauf zurückgreifen, wenn es soweit sein sollte und beobachten. Nicht zu lange, denn es wird kalt sein.
 
Da sie darauf gesessen haben und daran leckten, glaube ich nicht, dass es zur Ausräumung kam. Aber man kann ja auch einmal selbst darauf zurückgreifen, wenn es soweit sein sollte und beobachten. Nicht zu lange, denn es wird kalt sein.

Es ist nicht so, dass wir keine Erfahrung mit einer solchen Zucker-Fütterung haben. Früher, dh. zu DDR Zeiten, haben wir im Rotklee, das war hier eine grosse Vermehrungskultur, mit Zucker gereizt und gefüttert. Wir haben aber nicht reinen Zucker gegeben, sondern mit vorjährigen, verdünnten Rotkleehonig den Zucker gemischt (= Maische) Das war eine milde Reizung und gleichzeitig eine Duftlenkung auf den Klee. Reiner Zucker wurde nur wenig aufgenommen, vielfach nur herausgetragen.
Deshalb musste man aufpassen, dass die Maische in den Futtertaschen nicht "trocken" wurde, weil der Zucker dann entweder ignoriert oder eben herausgetragen wurde.
 
Wichtig hierbei ist, dass sie damit nicht den Stock versorgen, sondern nur sich selbst!

@ Kuttel

Tim redet hier von einem Notprogramm im Frühjahr, ist nämlich das Futter verbraucht, was bei knappen Fütterungen immer wieder droht, so nehmen die Bienen dieses Angebot garantiert an. Sollte Wasser benötigt werden, so werden Bienen Mittel und auch Wege finden um dies herbeizuschaffen.

Mann sollte nun nicht sagen, selber Schuld, füttere doch mehr, wir wollen bitte einzig erörtern ob der aus diese Weise gegebene Zucker angenommen wird, oder nicht.

Josef
 
@ Kuttel

Tim redet hier von einem Notprogramm im Frühjahr, ist nämlich das Futter verbraucht, was bei knappen Fütterungen immer wieder droht, so nehmen die Bienen dieses Angebot garantiert an. Sollte Wasser benötigt werden, so werden Bienen Mittel und auch Wege finden um dies herbeizuschaffen.

Mann sollte nun nicht sagen, selber Schuld, füttere doch mehr, wir wollen bitte einzig erörtern ob der aus diese Weise gegebene Zucker angenommen wird, oder nicht.

Josef

Wenn ich hier etwas dazu schreibe, dann nur zum diskutieren und keinesfalls um "Recht zu haben" ! Das gilt besonders für die folgenden Überlegungen :
Wenn es wirklich so ist wie Tim es beschrieben hat, dass die Bienen nur sich selbst mit diesem gereichten Zucker bedienen, dann ist sie doch wohl als
Notfütterung im Frühjahr total ungeeignet. Futternot tritt ja in den überwiegenden Fällen im Frühjahr und nicht im Winter auf. Im Frühjahr aber haben
unsere Bienen schon ein gewaltiges Brutnest mit mächtigem Futterbedarf. Wenn also der gereichte Kristallzucker nur für die eigene Versorgung der Biene
reicht, wäre eine solche Gabe unzweckmässig weil die Brut verhungert.
Also wie gesagt als Reiz-, oder milde Zusatzfütterung * kann ich mir das vorstellen, als Notfütterung gar nicht !

* und zur Duftlenkung wie beschrieben.
 
Aber warum erleichtert man es den Bienen dann nicht und gibt eher Futterteig ?

Gestern waren zwei liebenswerte Herrschaften bei mir im Hause, er ist g´stander Imker seit Jahrzehnten und echter fachmann auf allen imkerlichen Gebieten, sie hilft zwar beim Honigschleudern mit und weiß relativ viel von und über Bienen, wäre aber eher nicht in der Lage im Notfall Futterwaben, Futterteig, oder was auch immer zu geben, mit Sicherheit könnte sie jedoch den Deckel öffnen, einen Raum aufsetzen, eine Folie auflegen und ein geöffnetes Sackerl Zucker auflegen, ganz genau geht es, wenn ich Tim richtig gelesen habe.

Josef
 
Kann man doch machen. Es ist eine einfache Möglichkeit, die die Zubereitung von Sirup, Futterteig, oder Maische eben einspart. Andere Methoden sind doch ebenfalls legitim.

Wir sollten für die Mitleser etwas anbieten, was man selbst ausprobiert hat und was funktioniert.

Nicht mehr und nicht weniger.
 
Googled doch mal (nach Pub. No.). Denke dies ist DAS Werk über Bienenfütterung. Hier berichten Berufsimker mit mehr als ein dutzend Völkern was sie tun und warum und warum nicht...

FAT BEES
SKINNY BEES
-a manual on honey bee nutrition for beekeepers-
A report for the Rural Industries
Research and Development Corporation
RIRDC Publication No 05/054
RIRDC Project No DAN-186A
 

Oliver, wir (ich) sind nachvollziehbare und vor allem offene Imker die aus unseren langjährigen Erfahrungen direkt und oft live berichten, was so alles beim roten Hahn zu lesen ist, ist zwar möglicherweise interessant, für Rede und Antworten stehen diese Autoren jedenfalls nicht zur Verfügung. Was ich sagen möchte, in meine HP kann ich schreiben was immer ich möchte, hier, also in diesem Bienenforum muss ich mich für meine Beträge rechtfertigen, bring uns also diese Autoren, gerne würde ich sie über so manches befragen.

Josef
 
Die Trockenzuckerfütterung in Futtertaschen war bei uns einst eine Methode zur Ueberbrückung der Trachtlücke nach der Frühtracht. Man war der Ueberzeugung, dass die Bienen nur soviel Zucker aufnehmen wie sie für den täglichen Vernbrauch benötigten und damit wäre eine Honigverfälschung ausgeschlossen. Die aufgenommene Menge war auch bei starken Völkern eher bescheiden. Fehlte eine Tracht, dann waren die Bienen auf dem Zucker - sobald die Tracht wieder anzog, wurde der Zucker verlassen und es bildete sich schnell eine harte Zuckerkruste, die von den Bienen nicht mehr angegangen wurde.
Später haben wir mit Honig eine feuchte Maische (5 T Feinkristallzucker und 1 T Honig) angemacht. Diese wurde viel besser angenommen, schnell verarbeitet und auch eingelagert. Heute mache ich mir diese Mühe nicht mehr, da sich die Trachtbedingungen im Vorsommer verbessert haben.
Trockenzucker wird von den Bienen unter den genannten Umständen zwar abgetragen (und unter Umständen auch hinausgetragen), aber ich würde der Empfehlung trotzdem nicht folgen. Die Herstellung einer Zuckermaische ist unkompliziert und verspricht mehr Erfolg. Für den geschilderten Fall im Frühjahr taugen sie aber beide weniger gut als Josef's Teigfladen oder dann eben eine Flüsigfütterung mit dem Gurkenglas.
mfG Christian
 
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