Wie auf einfache Weise Bienenwachs klären?

Josef Fleischhacker

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Die heurige Wachsernte war wieder einmal sehr erfreulich, sowohl der Sonnenwachsschmelzer, als auch der Dampfwachsschmelzer sind bereits seit vielen Tagen im Dauereinsatz.

Aber hier soll es nicht um Wachsernte an sich gehen, sondern ob es einen simplen Trick gibt das gewonnene Wachs auf möglichst einfache Weise klar und sauber zu bekommen.

Es ist schon klar, Regenwasser und Wachs in einen Thermokessel geben und das ganze für einige Tage auf etwa + 70c halten. Dies funktioniert an sich recht gut, kostet aber doch sehr viel Energie. Deshalb meine Frage: gibt es Tricks um Bienenwachs innerhalb kürzester von Unreinheiten zu befreien?

LG Josef
 
Hallo,

ich habe mal gehört oder gelesen, das Zirtonensäure die Wachsfarbe verbessern kann, wenn es mal zu grau sein sollte. Allerdings habe ich es nie ausprobiert !
 
drohne schrieb:
Die heurige Wachsernte war wieder einmal sehr erfreulich, sowohl der Sonnenwachsschmelzer, als auch der Dampfwachsschmelzer sind bereits seit vielen Tagen im Dauereinsatz.

Aber hier soll es nicht um Wachsernte an sich gehen, sondern ob es einen simplen Trick gibt das gewonnene Wachs auf möglichst einfache Weise klar und sauber zu bekommen.

Es ist schon klar, Regenwasser und Wachs in einen Thermokessel geben und das ganze für einige Tage auf etwa + 70c halten. Dies funktioniert an sich recht gut, kostet aber doch sehr viel Energie. Deshalb meine Frage: gibt es Tricks um Bienenwachs innerhalb kürzester von Unreinheiten zu befreien?

LG Josef

So lange brauchst du das Wachs gar nicht auf Temeperatur halten. Wichtig ist in erster Linie das Abkühlen, damit sich die Schmutzteilchen langsam absetzen können. Davor die ganze Suppe durch ein altes Leintuch schütten und du hast recht schnell sauberes Wachs. Zum Abkühlen schmeiss ich alte Decken soviel ich hab' über den Kessel. Das ist dann nach 48 Stunden noch handwarm.

Da hätt' ich jetz auch noch einen schönen Link in petto .... ;-)

Servus
Plex
 
Hallo,

es stimmt schon, so lange muß man das Wachs nicht auf Temp. lassen, sondern wie Solarplexus schon geschrieben hat, ist es wichtiger es langsam abkühlen zu lassen. Ich kläre Wachs, in dem ich es 1-2 Stunden auf ca. 70 Grad halte und danach Heizung aus, Deckel drauf und damit langsam auskühlen lassen. Es dauert meistens bis zum nächsten Tag, das die ca. 10 kg Wachsplatte richtig ausgekühlt ist.
Unten dran ist dann unschönes Material, das wird entfernt und die Prozedur mit frischen dest. Wasser wiederholt, bis das das Wachs nur mehr schon ist und keine Schmutzpartikel mehr auf der Unterseite aufweist.
 
Dankeschön für die bisherigen Hinweise, aber wirklich rein und sauber bekommt man eigenes Wachs weder wenn man es mit Tüchern oder Strumpfhosen siebt, zumindest nach meinen eigenen Erfahrungen nach.

Da habe ich mich im übrigen einmal sehr damit blamiert. :oops: Zu Weihnachten bekommen meine Stammkunden immer irgendeine Kleinigkeit überreicht, damals waren es wirklich sehr schöne Kerzen. Anfangs wunderte ich mich, denn die Retourmeldungen waren alles andere als erfreulich. Da war die Rede von Spritzkerzen und ein merkwürdig explodierender Docht. :shock:

Der Grund für dieses Desaster war zwar optisch sehr schönes Wachs, wenn aber die doch noch winzigen Unreinheiten mit der Flamme in Kontakt kamen, verbrannten diese eben mit einem kleinen, aber doch wahrnehmbaren Explosion. Im Umkreis von etwa 25 cm der Kerze waren ganz kleine Wachsspritzer zu ertasten.

Seither lasse ich Wachs welches zur Kerzenproduktion bestimmt ist, immer für einige Tage bei entsprechender Wärme ruhen.

Zitat Sybill

ich habe mal gehört oder gelesen, das Zirtonensäure die Wachsfarbe verbessern kann, wenn es mal zu grau sein sollte. Allerdings habe ich es nie ausprobiert

Der Ordnung halber, mein Wachs ist alles andere als grau, eher wunderschön goldig, kannst echt neidig darum werden. Im übrigen ist rostiges Blech und Eisen bei mir absolut tabu. :n3:



solarplexus schrieb:
Da hätt' ich jetz auch noch einen schönen Link in petto .... ;-)

Bitte in den nächsten Tagen keine Links einfügen, diese müsste ich unverzüglich entfernen. Der Grund dafür ist die für mich nach wie vor nicht restlos geklärte akute Gesetzeslage.

Wenn dies geklärt ist, erfolgt selbstverständlich und unverzüglich eine Information in unseren Forenregeln.

Josef
 
Hallo Drohne!

Die Erfahrung mit den Spritzkerzen hab ich auch gemacht. Und zwar war der Wasseranteil im Wachs noch zu hoch, ich verwende zum Kerzengießen einen kleinen beschichteten Kochtopf in dem ich nur das Wachs erhitze, bis ca 80° - 90°. Da beginnt das Ganze zu sprudeln, nach ein paar Minuten ist alles vorbei und die Kerzen brennen dann schön und vor allem still.

lg Chtristof
 
drohne schrieb:
Dankeschön für die bisherigen Hinweise, aber wirklich rein und sauber bekommt man eigenes Wachs weder wenn man es mit Tüchern oder Strumpfhosen siebt, zumindest nach meinen eigenen Erfahrungen nach.

Da habe ich mich im übrigen einmal sehr damit blamiert. :oops: Zu Weihnachten bekommen meine Stammkunden immer irgendeine Kleinigkeit überreicht, damals waren es wirklich sehr schöne Kerzen. Anfangs wunderte ich mich, denn die Retourmeldungen waren alles andere als erfreulich. Da war die Rede von Spritzkerzen und ein merkwürdig explodierender Docht. :shock:

Der Grund für dieses Desaster war zwar optisch sehr schönes Wachs, wenn aber die doch noch winzigen Unreinheiten mit der Flamme in Kontakt kamen, verbrannten diese eben mit einem kleinen, aber doch wahrnehmbaren Explosion. Im Umkreis von etwa 25 cm der Kerze waren ganz kleine Wachsspritzer zu ertasten.

Seither lasse ich Wachs welches zur Kerzenproduktion bestimmt ist, immer für einige Tage bei entsprechender Wärme ruhen.
Das Geheimnis liegt tatsächlich im Ruhen lassen. Das Durchgiessen filtert ja nur die groben Verschmutzngen heraus. Also:
Aufschmelzen - Durchgiessen - Ruhen - Abkratzen - Heißes Aufschmelzen (>90°) - Ruhen - Abkratzen - Kerzen giessen

Nur zweimalige Reinigung bringt einwandfreies Brennen ohne "Leuchspurgeschosse"! Für Mittelwände reicht normalerweise die eimalige Reinigung.

Bei zu dunkler Farbe kann man mit Schwefelsäure oder Oxalsäure nachhelfen. Aber VOORSICHT! Und eigentlich hat das Zeug im Wachs ja auch nix verloren (weiss jetzt nicht ob die Säure mit dem Wachs reagiert).

Servus
Plex
 
Hallo!
solarplexus schrieb:
weiss jetzt nicht ob die Säure mit dem Wachs reagiert
nein, tut sie nicht; aber ich verwende sie trotzdem nicht. Angeblich soll auch Zitronensäure gehen, hab aber keine Erfahrungen.
 
update:

Habe Zitronensäure getestet; wie vermutet, wurde das Wachs dadurch nicht wirklich heller. Aber der schmutzige Teil, welcher abgekratzt wird, löst sich bedeutend leichter und auch der Übergangsbereich zwischen verunreinigtem und sauberen Wachs ist deutlich kleiner.
Weiters werde mal eine kleine Wachsmenge versuchen mit Wasserstoffperoxid zu bleichen, wobei ich allerdings noch nicht genau weiß, wie ich dieses ins Wachs bringen soll.

Gruß,
Hary
 
Hi
Hephaistos, Wasserstoffperoxid in höherer Konz.ab ca "20% sollte man nicht unkontrolliert mit Fett oder org. Stoffen in Verbindung bringen, sonst kanns't eine ungewollte Reaktion herbeiführen!!
Peroxid ist zwar ein Bleichmittel, aber in diesem Fall ungeeignet - Vorsicht!!
lG. BienenSepp
 
Danke für den Hinweis, aber ich hatte ohnehin vor mit einer 1-3 %igen Lösung zu arbeiten. Ausserdem soll das Wachs dann ja nicht wie Paraffin aussehen :)

Gruß,
Hary
 
Hallo zusammen,

möchte zu diesem Thema auch mal was sagen (mein erster aktiver Beitrag).
Ich schmelze mein Wachs wie folgt:
1. Elektro-Dampf-Entsafter mit genügend Wasser zur Damperzeugung füllen
2. aufgesetzten Früchtekorb mit Zewa-Küchenpapier doppelschichtig auslegen
3. Wachs (etwas zerkleinert) dort reinlegen
4. Auslaufrohr abklemmen (dicht am Gerät, sonst wird das Wachs im Schlauch fest)
5. Gerät auf Kochstufe stellen
6. Handsieb, nochmal mit Zewa ausgelegt, auf Auffangbehälter (Plastikeimer etc) auflegen
7. Geschmolzenes Wachs in Auffangbehälter, aufs Zewa rauslassen
8. Ergebnis = sehr sauberes, hellgelbes Bienenwachs

Hoffe, etwas nützliches beigetragen zu haben.

Imkerliche Grüsse

Karl
 
Charly schrieb:
Hoffe, etwas nützliches beigetragen zu haben.

Doch, sehr sogar! :bravo:

Die Zewa -Küchenrolle- Methode werde ich ganz sicher ausprobieren, bisher habe ich lediglich ein ganz feines Sieb verwendet.

Josef
 
Hallo Charly,

das mit dem Zewa finde ich echt eine super Idee.

Zugesetzte Wachssiebe reinigen macht mir nämlich garkeinen Spaß :)

Gruß vom kalten Mindelsee

Michael
 
Hallo,

eine Frage habe ich hierzu noch. Für die Wachsreinigung kann man den Entsafter einsetzen, soweit habe ich das begriffen. Wie schaut es mit dem Gießen von Mittelwänden aus? Kann man hierfür das Gerät auch nutzen, um den Wachs flüssig zu halten, oder gibt das Probleme mit dem Ausgußrohr? Bisher sehe ich immer den Entsafter alleine und dann eben noch ein gleiches Gerät, welches aber keinen Ausguß hat, sondern einfach nur die Warmhaltefunktion beeinhaltet. Ich frage nur, damit ich nicht beide Geräte benötige, sondern eines für beides nutzen kann.

Vielen Dank im Voraus.

Grüße

Tim
 
Das mit der Küchenrolle werde ich auch testen, denn bis jetzt wurde das feine Sieb immer verlegt und war mühselig zu reinigen.... hört sich wie eine suuuper Idee an
 
Hallo

Es gibt Einkochtöpfe / Entsafter bei denen man die Temperatur regeln kann, Die sind brauchbar denke ich

LG
 
Hallo,

mwarlich schrieb:
Hallo

Es gibt Einkochtöpfe / Entsafter bei denen man die Temperatur regeln kann, Die sind brauchbar denke ich

LG

genaus solche verwende ich auch - die sind super !!
 
Es gibt ja viele Hersteller, aber genial hat sich die Fa. Bielmeier herausgestellt. Bei meinem Topf war die Heizspirale in der Garantiezeit kaputt, die haben mir innerhalb 2 Tage ersatz geschickt...

Kannst zw. Email oder Niro Kessel wählen, ist eigentlich für Wachs egal, da du damit eh nichts mehr anderes machst. Zeitschaltuhr brauchst du nicht.

Zum Entsaften habe ich einen Niro-Topf
 
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