Beutenreinigung

Josef Fleischhacker

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ZWA -Zwischenableger
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Um prophylaktisch die Bienen vor Brut- und anderen Krankheiten zu schützen, ist es sehr wichtig die Beuten von aufgelösten Völkern äußerst sorgfältig zu reinigen.

Hierzu gibt es mehrere Möglichkeiten, nachfolgend nun meine Methode: sämtliche Teile wie Bodenbrett, Zargen, Absperrgitter, Futterschale und Deckel, werden auseinander genommen und zuerst einmal mit dem Stockmeißel ordentlich von Wachs- und Propolsbrücken gereinigt.

Dann kommt im wahrsten Sinn des Wortes Feuer zum Einsatz, nämlich ein herkömmlicher Propangasbrenner. Mit diesem Brenner werden nun sämtliche Innenteile sorgfältig abgeflammt. Dieses abflammen bewirkt eine absolut saubere und keimfreie Bienenwohnung für die kommenden Ableger. Natürlich ist mit offenem Feuer Vorsicht geboten, auch sollte man nicht bis zum absolut schwarz werden des Holzes abflammen, lediglich bis das Holz etwas leicht braun wird.

Gesunde und vitale Bienenvölker belohnen diesen relativ kleinen Aufwand.

LG Josef
 

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Frage an Imker mit Kunststoffbeuten:
Wie reinigt ihr eure Bienenwohnungen? Mit Feuer hantieren is ja da eher unwirtschaftlich :p
 
jürgen0510 schrieb:
wie oft hast Du das denn schon gemacht?


Diese relativ schnelle Arbeit wird bei uns grundsätzlich nach jeder Neubesiedlung gemacht.


Zitat Reinhard

Frage an Imker mit Kunststoffbeuten:

Kunststoffbeuten gibt es bei uns nicht, dafür aber die Apideas. Diese werden mit einer Gurkenzange :roll: festgehalten und schnell in einem Kessel mit heißem Wasser getaucht. Aber Achtung, dies geht nicht mit dem Klarsichtdeckel und den Plastikrähmchen. Diese Plastikrähmchen wurden bei uns sukzessive gegen kleine Holzrähmchen ausgetauscht.

Josef
 
Hallo
Das reinigen kann auch mit einem Hochdruckreiniger welcher über eine einrichtung für die Warmwassererzeugung verfügt gemacht werden.
Meine Holzbeuten tauche ich in flüssiges Parafin. Damit sind sie garantiert keimfrei und das Holz ist auch noch geschützt.
Mit freundlichem Gruss
Hugo
 
Einen Tip vom "Chemiker" Ablaugen mit Natron, Beuten werden wieder hell, alles klinisch rein, kein Wasser und die blauen Rähmchen von Apidea kann man auskochen oder in Natronlauge schmeißen! Das geht am schnellsten.
Dies ist auch der Grund, warum ich nie fremde Bienen zukaufe bzw. gebrauchte Beuten kaufe, da habe ich das Problem der Krankheiten nicht.
Gruß Einstein
 
einstein schrieb:
Einen Tip vom "Chemiker" Ablaugen mit Natron, Beuten werden wieder hell, alles klinisch rein, /quote]

War die Antwort auch für Kunststoffbeuten gedacht? Welches Natron (gibt´s da verschiedene - Chemieunterricht ist zu lange her...) verwendest du - z.B. Konzentration? Meinst du Ätznatron?
Dann brauche ich aber Wasser zum Auflösen...
Bitte mach ein paar genaue Angaben.
 
Ätznatron 1:4 verdünnen, stärker machen kannst immer.
Reinige z.B. so meine Beuten.
Der Bienenstand zeigt es.
Gruß Albert

 
Da war offenbar nicht nur Ätznatron im Einsatz, sondern auch der "Weisse Riese" hat seinen Frühjahrsputz hinter sich. :bravo:
 
Josef, mit dem "Weissen Riesen" habe ich die Bienen gewaschen!
Bei Styroporbeuten wird die äußere "Fassade" mittels einer starken (Reisbürste) Bürste gereinigt, mehr ist nicht zu tun, innen kommt das Natron (Natriumhydroxyd) zum Einsatz.
Zielführender wäre es aber Kaliumhydroxyd zu nehmen - eine gleich starke Base (Erdalkalimetalle Kalium Natrium) die nach erfolgter Verwendung verdünnt auf die Rasenoberfläche als Dünger ausgebracht wird - der Nebeneffekt, das Rasenmoos verschwindet danach, es wird die Wachstumsgrundlage - Säure neutralisiert.
So kann man Beuten reinigen und desinfizieren und düngen und muß kein Material entsorgen, sondern sinnvoll in der Natur verwenden.
Gruß Einstein
 
einstein schrieb:
Zielführender wäre es aber Kaliumhydroxyd zu nehmen -
Wo bekommt man das? In Drogerien - welche?
Wie verdünnst du es? Und was kommt zuerst - Das Mittel ins Wasser oder umgekehrt?
LG
 
In Kleinmengen gehst am Besten in die Drogerie, bei den Mengen, die Du verwendest, kannst jede Reihenfolge nehmen.
Sind die Zargen stark verschmutzt, nimmst 1:1 und streichst mal ein, 3 Minuten später schon abwaschen in einer Wanne, dann siehst schon wie stark Du verdünnen mußt.
Bitte aber vorher unbedingt kleine Flächen probehalber bestreichen, damit die Wirkung getestet wird.
Gruß Albert
 
Hallo, Bienenhaus- Imker aber auch Freiaufsteller :n99:

Wenn der Reinigungflug vorbei ist (hoffentlich bald beginnt) und der erste Pollen eingetragen wird, ist bei mir der "Bodenwechsel" angesagt.

Mit meinem Heber (bienenfranzsolar.de) geht das Ruck-Zuck. 1 oder 2 Zargen anheben, Boden mit Varoagitter entnehmen, neuen Boden mit eingelegter Bausperre unterschieben, Zarge/n wieder aufsetzen und das Volk wird dabei kaum gestört. Eine der wichtigsten Frühjahrsarbeiten zur Vorsorge.

Verschimmelte Waben sind zur Seltenheit geworden, da ich ,außer Ablegern, 2 räumig Überwintere und bei jeder Zarge (9 Waben Zander) eine, wegen der Luftzirkulation, herausnehme sowie den Rest " Mittig" setze. MW im Frühjahr sind leicht einzufügen bzw. das untere Magazin wird wegen dem Wärmehaushalt und der Altwaben entfernt. Auch hier eine spielerei mit dem Heber.
Starke Ableger setze ich unten und oben auf je 7 Rähmchen bei der Einwinterung, je ein Schied außen, sowie den Rest auch mittig. So reißt ein Volk nicht leicht vom "Futterstrom" ab und kann so im Frühjahr gut erweitert werden. Ansonsten gehe ich vor wie bei den vergangenen Beiträgen und habe in all den Jahren erfolgreich "Ausgewintert".
--Hygiene am Bienenstand und kein fremdes Material ist die beste Vorsorge--

franzl
 
Hallo Alle,
ich persönlich bevorzuge auch das abbrennen. Ist zwar auch aufwändig, aber mit 8 Völkern geht das noch. Es besteht allerdings die Gefahr doch mal eine Ecke zu übersehen und bei zu intensiver Flamme werden die Beutenteile doch recht schwarz. Einige in meinem Verein kochen alle Teile im offenen Kessel in Natronlauge aus. Soll sehr effizient sein (Keimtötend) ist aber eine s..arbeit. Habe gehört dass auch ein alter Geschirrspüler dafür genutzt werden kann, wobei die „alte“ Lauge widerverwendet wird. Hat da jemand Erfahrung?
Gruß Zirkon
 
Hallo Imkerfreunde!

Ich möchte meine Zweifel anbringen, ob das Abflammen tatsächlich eine abtötende Wirkung auf die Faulbrutsporen hat. Meine Bedenken bestehen darin, dass das erwärmte Wachs durch das Holz angesaugt wird, dadurch von der Oberfläche verschwindet und nicht die nötige Hitze erfährt.

MfG
Honigmaul
 
Auf die Gefahr, jetzt wieder als Obergscheiter hingestellt zu werden, bitte denke mal nach, was passiert, wenn Du die Flamme auf das Holz richtest, wieviel Grad C mögen das wohl sein, 500, 600, 800 oder gar 1000.
Was passiert mit der Oberrfläche des Holzes, es schließt sofort die Poren!!!
Man hat z.B. in Tirol Holzrinnen angekohlt und diese Doppelrinnen als Kamin verwendet!! Warum weil das angekohlte Holz nicht mehr gebrannt hat, sondern verpechte. Das passiert beim Oberflächenerhitzen.
Es gibt 2 sehr gute Arten die Beuten zu reinigen.
1. Mit Essigsäure, da genügt aber schon Essigessenz (25 %), die 2te wäre Abflammen.
Also man kann Säuren nehmen, man kann Laugen nehmen, man kann Hitze nehmen.
Gruß Einstein
 
honigmaul schrieb:
Ich möchte meine Zweifel anbringen, ob das Abflammen tatsächlich eine abtötende Wirkung auf die Faulbrutsporen hat. Meine Bedenken bestehen darin, dass das erwärmte Wachs durch das Holz angesaugt wird, dadurch von der Oberfläche verschwindet und nicht die nötige Hitze erfährt.
Wenn der Ruf nach Obergscheiten erschallt, bin ich gerne mit von der Partie:

Wenn man beim Desinfizieren auf Nummer Sicher gehen will und auch allenfalls vorhandene Faulbrutsporen abtöten will, ist das Abflammen viel zu unsicher. Die Sporen sind Dauerformen des Bakteriums die gebildet werden, um gerade widrigste Umweltbedingungen zu überstehen. Im Vergleich zu anderen Lebensformen sind sie sehr hitze- und säurebeständig.

Es empfiehlt sich daher eine Desinfektion mit alkalischen Desinfektionsmitteln wie Natronlauge (30-50g/l) oder Soda (60g/l) in heissem Wasser. Säuren sind nicht ausreichend wirksam.

Wer tatsächlich den Verdacht auf Faulbrut hat, muss bitte jedenfalls Anzeige bei der BH/Amtstierarzt erstatten da auch Nachbarstände betroffen sein können!

lg,
Sebastian
 
Servus Beieinander!

Ich praktiziere die Reinigung seit ein paar Jahr folgendermaßen:
Ein alter Geschirrspüler wird mit Rähmchen, Zargen oder Böden angefüllt,
Ätznatron eingefüllt, dass eine ca. 2 - 3 % ige Lauge beim Betreib des Spülers
entsteht und auf Start gedrückt. Alles Weitere geht von selbst.
Die Rähmchen, Zargen und Böden sehen hinterher wie " abgeschl.... " aus!
Zur Sicherheit spüle ich die Teile noch einmal gründlich mit Wasser ab.
Es hat bis jetzt immer tadellos funktioniert.
Diese Reinigung mache ich vorbeugend gegen Krankheiten und natürlich wegen der Sauberkeit. :p

lg. Selbermacher
 
Manfred
Wen einer Faulbrut auf seinen Stand hat wird er von Amtswegen saniert ,hier werden die verschiedenen Mrthoden angewandt.
Ich halte das Alte und beste Mittel die stark betroffenen Beuten dem Feuer zu übergeben, eine neue Beute kommt
letztendlich billiger und man hat mehr Sicherheit und weniger Arbeit.
Gruß Manfred
 
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