Entdeckelungswachs mit Honig

Tamino

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Waldmünchen
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Ableger
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Nein
Liebe Kollegen/innen,

beim Schleudern fällt Wachs mit reichlich Honig durchsetzt an. Ich habe mal gelesen, dass man diese Mischung in der Futterzarge den Bienen anbieten kann. Die Bienen tragen den Honig wieder in den Honigraum um, zurück bleibt oben das saubere Wachs. Stimmt das? Wie verfahrt Ihr.

Vielen Dank für die Antworten.

Peter
 
Ich mache aus dem Zeug Met.
Vor 3 Jahren hab ich auch verfüttert: mit ein wenig Wasser aufrühren (Bohrmaschine/Rührer), dann kann man es besser auf mehrere kleine Tröge verteilen. In einer Leerzarge aufgesetzt wird das sofort blitzblank ausgeputzt. Mit den Wachsresten beuen die Bienen wahre Kunstwerke - sehenswert!

lg,
Sebastian
 
Ich habe mal gelesen, dass man diese Mischung in der Futterzarge den Bienen anbieten kann. Die Bienen tragen den Honig wieder in den Honigraum um, zurück bleibt oben das saubere Wachs.

Natürlich geht dies, allerdings besteht durch den frischen Honig/Wachsgeruch größte Gefahr einer Räuberei, wie Sebastian schon meinte wäre besser dieses wertvolle Produkt zu Met-Honigwein zu verarbeiten. In der Regel nimmt man je 100 L Fass 40 kg Honig, allerdings bei Honig/Wachsgemisch wären 50kg : 100L angebracht. Interessiert Dich dies, können wir gerne weiter darüber reden.

Josef
 
In der Regel nimmt man je 100 L Fass 40 kg Honig, allerdings bei Honig/Wachsgemisch wären 50kg : 100L angebracht.

Lieber Josef,
mit den nötigen Mengen kann ich bei 3 Völkern nicht dienen. Werde das Wachs wohl auslecken lassen.

Vielen Dank nochmal für die Antworten.

Peter
 
Moin zusammen
Bei meiner Entdeckelvorichtung, ist eine Schale drunter fürs Wachs/Honiggemisch wo auf einer Seite
6-7 kleine Löcher sind.Da diese Schale (V2A) etwas schräge steht tropft dort der gesammelte Honig
direkt in ein Honigglas, welches darunter steht.Ich verwende da immer die fremden Gläser die auch oft
unentfernbare Aufkleber/Reste haben. Das ist dann der Honig den Hermann in nächster Zeit selbst verzehrt.
Ich stell mich da nicht sonderlich an, denn es ist für mich guter Honig.Er schmeckt auch nicht nach Wachs.
Warum auch?Leider hat er dann aber nicht die guten Eigenschaften die durch das Rühren entstehen.
Die Wachsreste werden im Wasser ausgewaschen. Das Verwenden für die Bienen ist echt riskannt wegen der
Räubernasen.
 
Herbes Beispiel!!
Ich kenne einen Imker der stellt einen Hobock mit dem Deckelwachs hinter seinem Stand.
Denke das macht er um zu sehen ob alle die Völker auf dem Stand, (er hat einige Stände)
damit klarkommen. Ich kenne den Imker aber habe noch nie mit ihm gesprochen. Sonnst
hätte ich ihn schon längst danach befragt.
 
Liebe Imker/innen,

vielen Dank für die warnenden Antworten bezüglich Räuberei.

Ich werde das Wachs dann wohl auswaschen und anschleißend einschmelzen. Habe keine Lust ausgeräubert zu werden.

Sommerliche Grüße

Peter
 
Ich werde das Wachs dann wohl auswaschen

Ist doch ewig Schade darum, kauf Dir der Menge entsprechend guten Edelbrand von einem Destillateur, z.B. Obstler und setz damit Bärenfang an, Du wirst stolz wie eine junge Katze sein die ihre erste Maus fängt.

Josef
 
Interessiert Dich dies, können wir gerne weiter darüber reden.

Josef

Hallo

Auch ich kam auf die Idee meine Melozitosewaben einzumaischen um sie später brennen zu lassen. Mit einem Schnapsbrenner unterhalten, der sagte sofort: "Honig brenn ich nie wieder, hab ich dreimal gemacht. Die Ergebnisse waren (von der Ausbeute) sehr unterschiedlich."
Nach längerem Gespräch, und Verkostung seines ersten Honigschnapses kam dann wahrscheinlich Licht in die Sache. Beim Gespräch über Melezitose errinerte er sich das beim zweiten und dritten Brennen auch dieser "Zementhonig" Ausgang für die Maische war. Und als ich nebenbei erwähnt hab das Melezitose ein Dreifachzucker ist, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Dreifachzucker knackt die von ihm verwendeten Hefe nicht. Dann hat er mir eine Hefe für Steinobst, mitgegeben. Also versuchsweise ein paar Wabenstücke zerkleinert und in ein Fass mit Gärspund bei 20 - 24 Grad in den Keller gestellt. Jetzt blubbert es so langsam vor sich hin... Riechen tuts auch angenehm.
Wenn ich fragen dürfte: Was verwendet ihr für Hefe, speziell für Melezitose? Kann mann ev. ein Enzym zusetzten, das den Dreifachzucker spaltet?

@drohne: wie geht das mit dem Bärenfang? Kann mann auch ein Gemisch aus Honig und Wachs in Alkohol einlegen? Löst sich der Wachs und schwimmt obenauf?
Über die Herstellungsanleitung, muss ja nicht Dein "Spezialrezept" sein, würde ich mich sehr freuen.

Gruss aus dem sonnigen Kufstein
Martin
 
"Honig brenn ich nie wieder, hab ich dreimal gemacht. Die Ergebnisse waren (von der Ausbeute) sehr unterschiedlich."

Sicherlich geht vergärt nicht alles, 15-17% Vol alc genügen aber um auch hier von einer sehr guten Ausbeute reden zu können. Möglicherweise war seine Enttäuschung Geruchs- und Geschmacksbedingt, frisch gebrannter Met riecht und schmeckt eher leer, erst nach langer Lagerung baut sich typischer Honiggeschmack aus. Selber verwende ich dieses Destillat für Honigliköre und Bärenfang, was eine geradezu ideale Grundlage darstellt.

Kann mann ev. ein Enzym zusetzten,

Natürlich, wenige Tropfen pro 220 L Fass genügen

@drohne: wie geht das mit dem Bärenfang?

Am besten einen Weithalsballon, diese gibt es in den Größen von 5,10,15,20,25,34 und 50 (54) Liter, hier kommt jeweils bis zur Hälfte gefüllt E-Wachs hinein, aufgefüllt wird ziemlich bis zum Rand mit Edelbrand (bitte keinen Weingeist verwenden). Nach einigen Tagen schwimmen die ersten Wachsstücke auf, diese können nun mit einem Sieb laufend abgehoben werden, das Wachs wird letztendlich völlig frei von Honig, was ja auch erwünscht ist.

Mehrmals rühren schadet nicht, ist alles Wachs abgehoben kannst Dich schon ans verkosten machen, bei zu süß käme Destillat hinein, bei zu herb etwas würzigen Honig je nach Geschmack. Ist dies zu Deiner Zufriedenheit erledigt, stellst den Ballon am besten in einen dunklen Raum und vergisst ihm für zumindest sechs Monate, das folgende Erlebnis wird Dich überraschen. Noch ein Hinweis, je länger Bärenfang ruhen darf, desto besser und wohlschmeckender wird er letztendlich. Ein Versuch wird Dich nicht reuen, garantiert.

Josef
 
Hallo zusammen, mein erster Ballon mit "Deckelwachsmet" ist schon tüchtig am gären! Das ist doch viel zu schade zum entsorgen.
Gruß olaf
 
von wie lange sprichst du etwa?

Die ersten 12 Monate kannst auf alle Fälle vergessen, ist eigentlich wie bei allen wertvollen Edelbränden, unter sechs Jahre tut da nicht allzu viel. Vor mir steht eine Flasche Met Edelbrand mit dem Los Nr: 201004, dies bedeutet dieser Brand ist bereits neun Jahre alt, das ist natürlich schon sehr was feines.

Sybill hat einen relativ tief gegrabenen Erd-Weinkeller, allerdings ist er infolge der heurigen Regenfälle im Frühjahr etwas sanierungsbedürftig, gäbe es trotzdem die Möglichkeit Holzfässer einzulagern so käme die heurige Serie versiegelt und verplombt dort hinein, da könnte er ruhen bis zu seiner Bestimmung. Die dortigen Temperaturen bewegen sich Sommers und Winters lediglich zwischen sieben und acht Grad bei relativ viel Feuchtigkeit, es gäbe somit nahezu keinen Schwund.

Josef
 
Guten Morgen,

wenn das Entdeckelungswachs in einer Leerzarge schon Räuberei verursacht - wie verhält es sich dann, wenn man ausgeschleuderte Waben aufsetzt? Das habe ich gestern Abend nämlich getan...

Ciao,

Nils
 
Hallo Nils,

Ja da besteht die Gefahr des Räuberns auch. Wenn man es aber in der Dämmerung macht, ist die Gefahr nicht so hoch. Die Räuberei bei dieser Fütterung entsteht ja dadurch, dass durch den Schwänzeltanz, die Bienen auf eine Volltracht in unmittelbarer Nähe des Stocks hingewiesen werden und die Bienen daraus nicht sicher erkennen können, dass das Futter ja innerhalb des Stocks ist und wie gewohnt zu dieser Tracht aus dem Flugloch starten und suchen. Also am Besten in der späten Dämmerung füttern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Klaus!
Das heisst also, das Volk, welches das Entdeckelungswachs/ausgeschleuderte Waben erhält, wird zum Räuber?
Weil sie die vermeintliche Trachtquelle suchen, nicht finden und daher beim Nachbarn vorbeischauen?

Bisher dachte ich, daß die Nachbarvölker den Honigdruft riechen und dann das Volk beräubern, welches das Wachs drinnen hat..

Wie was gelernt,

Nils
 
PS. Wichtig bei solchen Aktionen ist auch, das das Flugloch bei allen Völkern eng gehalten wird.
 
Das habe ich gestern Abend nämlich getan...

Solche Dinge gehören in die Kategorie "entbehrliche Arbeiten"!

Das Risiko in Relation zum Gewinn ist erheblich höher als das bisserl an Honig was die Bienen da überhaupt bekommen. Bei uns werden nahezu keine Waben eingewintert, wenn, dann überhaupt nur Jungfernwaben, da darf der Honigfilm ruhig drinnen bleiben.

Josef
 
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