Haltbarkeit Bienenwohl

punk-of-vk

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Hallo Zusammen!

Da ich nur ein kleiner Imker mit derzeit 2 Völkern bin, habe ich mir vor einiger Zeit 1/2 Liter Bienenwohl zur Restentmilbung und Schwarmbehandlung zugelegt.
Die Haltbarkeit ist angegeben mit Mindestens haltbar bis 06/2013. Gelagert wurde die Flasche in einer Hütter unter normalen Außentemperaturen (sprich im Winter kalt, im Sommer warm).
Ich habe deshalb beim Hersteller nachgefragt, ob ich das Bienenwohl heuer im Dezember noch einsetzen kann oder ob es schädlich für die Bienen ist oder keine Wirkung mehr hat.
Geantwortet wurde mir folgendes:
Sie sollten BienenWohl jetzt aber die nächsten Wochen verbrauchen und nicht bis in den Spät -Herbst rein aufbewahren.
Schädlich ist es nicht!
Ein gutes Bienenjahr und freundliche Grüße
DANYS BienenWohl® Kundenservice
Jetz möchte ich Euch noch gerne fragen, wie Eure Erfahrungen sind? Habt ihr schon abgelaufenes Bienenwohl benutzt und wie war die Wirkung?

Liebe Grüße von mir
 
Hallo,

was Bienenwohl betrifft;
Ich habe mich ausgiebig damit beschäftigt, und sehe dabei folgendes Problem:
Bienenwohl enthält eine Zuckerart, und eine Säure (Oxalsäure).
Aus diesem Grund gibt es gerade für Bienen dabei ein erhebliches Problem.

Beim Zusammenmischen von Zucker und Säuren entsteht unter Raumtemperaturen
relativ schnell HMF (Hydroxymethylfurfural), was für die Bienen giftig ist.

Die Oxalsäure die z.B. in der BRD ad. use. vet. zugelassen ist, wird in einem
Kombipack geliefert, wobei der Zucker erst kurz vor der Anwendung der Oxalsäure
zugesetzt wird, um genau diese HMF - Bildung zu verhindern.

Ich würde es entsorgen. Denn wenn der HMF - Wert der BW-Lösung eine bestimmte
Konzentration erreicht hat, was bei einer langen Lagerung sogar wahrscheinlich ist,
schädigst Du den Bienen mehr als Du ihnen hilfst.

VG
Hagen
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachtrag:

ich hatte nebenbei bemerkt erhebliche Nebenwirkungen festgestellt, die
möglicherweise auch damit zusammenhängen könnten.

Anm.:
Das verdampfen von OS hat diese Problematik nicht, da dabei keine Zuckerarten dabei sind.
 
Danke für deine Antwort, Hagen.

Genau, HMF-Wert ist das, was mir sorgen macht. Hab doch irgendwo etwas darüber gelesen und und wieder vergessen:-k

Kann mir vielleicht Jemand denn eine Alternative zu Bienenwohl nennen, die genau so einfach zum Anwenden ist?

Grüße von mir
 
Ich kenne leider nichts dergleichen.
Es sei denn, Du mischst Dir die Oxalsäure zum träufeln selbst.
Wichtig ist, dass Restmengen nach der Anwendung, die nach dem Mischen
sofort erfolgen muss, verworfen und nicht gelagert werden.

Ich bin in diesem Jahr nun dabei für mich ein Thymolprodukt zu testen.
(...nicht wirklich für mich - sondern für meine Bienen natürlich :) ).
Die Ameisensäure habe ich schon getestet - die ist für mich dann relevant, wenn
Gefahr im Verzuge ist. Jedoch werde ich keine Verdampfer mehr nutzen, sondern
die Schwammtuchmethode anwenden.
Verdampfen von festem Oxalsäuredihydrat sehe ich als Alternative, die ich ggf.
bei beliebigen Temperaturen auch mal häufiger anwenden kann.
Milchsäure kommt dann zur Anwendung wenn keine Brut vorhanden ist und
Aufsitzende Milben entfernt werden müssen, etwa bei Kunstschwärmen, Naturschwärmen
oder eben auch bei Chrigels 5 - B - Methode, die ich in diesem Jahr an
einem Stand anwenden werde.
Last but not least dann noch die Oxalsäure ad use vet. zum Träufeln im Winter.
Wobei ich das von Milbenfallzahlen von Oktober bis Dezember abhängig mache.

Aber Du hast schon recht - all diese Verfahren sind etwas aufwändiger als das träufeln von
Bienenwohl.
Aber ehrlich gesagt; ich treibe lieber mehr Aufwand und freue mich an gesunden Völkern.
Dann macht der Aufwand auch Spaß und Freude.
Thymolplättchen auflegen und die AS - Schwammtuchmethode machen auch wenig Aufwand.
Richtig angewendet wäre das vielleicht eine Alternative für Dich.

VG
Hagen
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber Du hast schon recht - all diese Verfahren sind etwas aufwändiger als das träufeln von
Bienenwohl

Hallo Hagen,
Das Mischen von einer 3,5 % Lösung Oxalsäure ist ja eigentlich kein großer Aufwand und ist in 5 Minuten hergestellt und ein vielfaches billiger wie Bienenwohl. Ich selbst verwende es zur Restentmilbung im Dezember. Die Lösung wird unmittelbar vor der Anwendung hergestellt und nur soviel wie ich brauche, der Rest wird entsorgt.
 
Das Mischen von einer 3,5 % Lösung Oxalsäure ist ja eigentlich kein großer Aufwand und ist in 5 Minuten hergestellt und ein vielfaches billiger wie Bienenwohl . Ich selbst verwende es zur Restentmilbung im Dezember. Die Lösung wird unmittelbar vor der Anwendung hergestellt und nur soviel wie ich brauche, der Rest wird entsorgt.

Ja, Du hast da vollkommen Recht.
Leider musste ich mir selbst eine blutige Nase holen, um diese Erkenntnis
nun auch zu haben.
Ich habe da regelrechte "Hymnen für Bienenwohl" gehört und habe mich dann
entschlossen die Sache zu testen.
Ergebnis: Wenn Oxalsäure träufeln, dann eben nur mit dem Präparat das Du auch verwendest.
Keine vorgemischten Mixturen, und Reste werden verworfen.
Ärgerlich ist, dass ich nicht vorher mal nachgeschaut habe, wie HMF noch entstehen kann, außer
bei dem Überhitzen von Honig. Sonst wäre ich nämlich vorher drauf gekommen, dass
Säure - Zuckergemische schnell HMF-Werte bekommen kann die für unsere Bienen
alles andere als "Bienenwohl"-bringend sind.

VG
Hagen
 
Hallo,

Zitronensäure ist auch im Bienenwohl enthalten; HMF bildet sich aus Fructose; ich weiß aber nicht welcher Zucker im Bienenwohl enthalten ist.

@Hagen bzgl. Verdampfen: die resublimierte OS könnte auch mit unverdeckeltem Futter/Honig reagieren und dort HMF bilden...

Gruß,
Hary
 
@Hagen bzgl. Verdampfen: die resublimierte OS könnte auch mit unverdeckeltem Futter/Honig reagieren und dort HMF bilden...
Ja, in der Tat.
Mit diesem Gedanken gehe ich auch schon einige Zeit
"schwanger".
Ähnliches habe ich mir auch bei der Ameisensäure überlegt, da die Konzentration
dieser während der Behandlung die natürliche Konzentration um ein vielfaches
übersteigt. Ich habe aber noch keine Literatur dazu gefunden und für
entsprechende Analyseverfahren fehlt mir das Equipment.
Ich könnte mir aber vorstellen, dass die Konzentrationen unter einer gewissen
Schadschwelle bleiben.
Leider weiß ich es nicht und kann momentan nur Annahmen treffen.
Wenn Du da was findest, bin ich dankbar über Informationsmaterial und / oder Quellen.

VG
Hagen
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin punk of ,

es gibt überhaupt keine Veranlassung über die Haltbarkeit von Bienenwohl nachzudenken , wenn es um das Wohl der Bienen geht. Diese Meinung stelle ich mal in den Raum.
Die Biene kommt , mit AS ( 60 % ) und Oxuvar zur Restentmilbung so gut klar , das sie nichts weiter möchte.

Gruß hannes
 
Hallo,

daß bei Bienenwohl HMF entstehen könnte ist für mich eine völlig neue Erkenntnis - vielen Dank dafür! Ich habe seit letztem Jahr eine noch nicht angebrochene Flasche die ich mir sicherheitshalber gekauft habe. Da ich dann aber die OX-Sublimierung entdeckte brauchte ich es nicht mehr.

Zu Bedenken möchte ich geben daß Bienenwohl und selbst angemischt Oxalsäure nicht gleich sind. In Bienenwohl sind noch etliche Öle etc. enthalten, denen die "bessere" Wirkung von Bienenwohl zugeschrieben werden. Ich habe aber keine Erfahrung damit, nur angelesen. So is ja z.B. Cornelius ein wahrer Verfechter von BW und hat das Mittel wöchentlich angewendet.

Für mich persönlich ist derzeit die Verdampfung das Mittel meiner Wahl (das kann sich aber ändern, je nachdem welche weiteren Erfahrungen ich mache). Ausschlaggebend war/ist die Reaktion der Bienen: fast gar keine - im Gegensatz zu AS und auch zu Thymol, ebenfalls bei MS. Wenn man dann noch vergleicht welche Mengen an Säure man beim Träufeln einbringt ( 50 ml 3,5%ig = 1,8 g) und welche beim Verdampfen mit dem Oxamat (0,5 - 1 g) gefällt mir die Dampferei auch gut. Nur schade, daß sie in D nicht zugelassen ist. Aber das ist Bienenwohl auch nicht...

Ich denke daß ich heuer wieder bedampfe und dann Thymol (Api Life) auflege. Später (November) dann nochmal bedampfen und nach Bedarf wiederholen. Keine Dezemberbehandlung - es sei denn die Windel sagt was anderes. Die Brutentnahme ist erst mal gestrichen für dieses Jahr, da meine Völker nicht dafür geeignet sein dürften (überwiegend Jungvölker).

Nur frage ich mich wann ich das alles machen soll....

Servus,

Nils
 
Hallo Hagen,
Das Mischen von einer 3,5 % Lösung Oxalsäure ist ja eigentlich kein großer Aufwand und ist in 5 Minuten hergestellt und ein vielfaches billiger wie Bienenwohl. Ich selbst verwende es zur Restentmilbung im Dezember. Die Lösung wird unmittelbar vor der Anwendung hergestellt und nur soviel wie ich brauche, der Rest wird entsorgt.
Das heißt, dass eigentlich die für mich günstigere und auch einfachere Methode die Selbstherstellung von Oxalsäurelösung ist.

Also kann ich mir dann eigentlich Oxalsäuretabletten 1 g kaufen und eine Lösung nach den Vorschlägen in diesem Thread herstellen.

Grüße von mir
 
Also kann ich mir dann eigentlich Oxalsäuretabletten 1 g kaufen und eine Lösung nach den Vorschlägen in diesem Thread herstellen.

Die Tabletten sind zu teuer, nimm Oxalsäure Pulver, die lässt sich auch besser auflösen.
 
Bienenwohl entsorgen

Hallo,

ich habe noch eine uralte Flasche Bienenwohl zuhause. Noch die fertige Mischung mit Propolis.
Da ich das Mittel sowieso nicht anwende und außerdem die HMF-Problematik besteht, möchte ich das Zeug loswerden.
Nur: wie entsorgt man Bienenwohl fachgerecht?
Einfach ins Klo kippen wird ja nicht unbedingt der richtige Weg sein? Andererseits wird das bisserl Oxalsäure dann eh verdünnt bis ins unendliche....???

Wie würdet ihr das machen?

Danke!

Nils
 
AW: Bienenwohl entsorgen

Wie würdet ihr das machen?

Ich würde dies in der Apotheke abgeben, alternativ stünde bei uns auch jeden Dienstag eine Problemstoffübernahme zur Verfügung, hier mit dem Hinweis abgeben was da drinnen ist. Die nehmen dies gerne an und haben dafür sogar gesicherte Behälter.

Josef
 
Mir sagte man in der Apotheke, dass sie Medikamente auch ins Kloo schütten, als ich mal abgelaufenes dort abgab. Sie nahmen es aber an. Da Bienenwohl bei uns kein Arzneimittel sondern ein Tierpflegemittel ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass die das nehmen. Ergo, kippe es ins Kloo.
Am Wertstoffhof lachen die da bloß...
 
Ich achte darauf, dass keine Oxalsäure ins Wasser gelangt.
Entweder neutralisieren oder zum Wertstoffhof bringen.

Gelegentlich eine Runde Bier spendieren und du hast
helfende Hände.

Gruß Sepp
 
Ich achte darauf, dass keine Oxalsäure ins Wasser gelangt.
Entweder neutralisieren oder zum Wertstoffhof bringen.

Gelegentlich eine Runde Bier spendieren und du hast
helfende Hände.

Gruß Sepp

Oxalsäure in dieser Verdünnung ist schädlicher als Wc-Reiniger. ;-)
 
AW: Bienenwohl entsorgen

Hallo,
Einfach ins Klo kippen wird ja nicht unbedingt der richtige Weg sein?
Nils

Mir ist ein verantwortungsvoller umweltfreundlicher Umgang unheimlich wichtig. Und gerade deswegen sage ich, dass ins Klo kippen wahrscheinlich das ökologisch unbedenklichste Verfahren ist. (Vielleicht problematisch, da Ratten durch den Zucker angelockt werden könnten).

Zur Gefährlichkeit von Oxalsäure: 3,5%-ige Oxalsäure löst in der Regel bei einfachem Hautkontakt keine Reizungen aus, erst 9%-ige Oxalsäure wirkt reizend. (Bei Augen und Schleimhäuten ist das anders). Also wenn Du mit deinem Bienenwohl die Kalkränder vom Klo entfernen möchtest, kannst Du das ohne Bedenken tun. Die Oxalsäure wird dort vollständig neutralisiert und du sparst den Benzin fürs Wegbringen.

Ganz anders sieht es bei Oxalsäure in Pulverform aus. vor allem die kleinen Kristalle, die beim Sublimieren entstehen sind (wahrscheinlich) bereits in kleiner Konzentration sehr schädlich, da sie (wahrscheinlich) bis tief in die Lunge vordringen können. Also da bitte aufpassen.

Liebe Grüße
Börni (der ein Ingenieur für Silikattechnik ist)
 
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