Das erste Mal Honigschleudern - Fragen

Markus

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Hallo zusammen,

morgen bekomme ich meine Schleuder geliefert und habe vor, möglichst noch am selben Tag zu schleudern. Bezüglich des Schleuderns liest man überall, dass zuerst eine Seite vorsichtig angeschleudert wird, um Wabenbruch zu vermeiden. Folgende Fragen habe ich noch:

Was heißt anschleudern genau? Schleudere ich bis die Wabenseite halbleer ist, oder 1/4, oder 3/4?

Mit welcher "Stärke" wird allgemein geschleudert bzw. woran kann man das fest machen, wenn man noch keine Erfahrung hat? Eine allgemeine Angabe zur Drehzahl wird es wohl nicht geben, da die Kraft auf die Waben ja auch vom Radius der Schleuder abhängt?

Da ich bisher keine Schleuder besaß und der Honigeintrag sehr mager war, habe ich ein paar Waben, welche schon seit einigen Wochen verdeckelt im Honigraum hängen - was ich nicht bedacht habe, ist, dass der Honig in der Zwischenzeit ja kandiert sein kann. Falls ich beim Entdeckeln bzw. beim Schleudern merke, dass der Honig schon teilweise kandiert ist, kann ich diesen nur noch als Winterfutter nutzen, oder?

Viele Grüße
Markus
 
Hallo Markus,

Wichtig beim Schleudern ist, dass beide Seiten gleichmäßig ausgeschleudert werden um Wabenbruch zu verhindern. Wie dies mit Deiner Schleuder zu bewerkstelligen ist musst Du selbst herausfinden.
Also vorsichtig anschleudern bis der erste Honig an der Schleuderwand abläuft, dann wenden bis das Selbe geschied, so wiederholst Du den Vorgang und erhöhst dabei die Drehzahl bis die Waben leer sind. Lieber zu Anfang öfter wenden, irgendwann hast Du es raus.
Nicht erschrecken Markus der Waldhonig dieses Jahr ist Melizitosehonig, auch in Deiner Gegend und der lässt sich fast nicht schleudern.
 
Hallo,Markus
1.Regel = Der Honig braucht Zeit um aus der Wabe zu fließen.
Also ganz langsam anfangen und beobachten ob Honig herausfliegt.
Tut er das, so weiterschleudern.Nach 5 Minuten die Waben wenden.
Weiter mit geringer Drehzahl schleudern 5 Minuten und dann die Drehzahl
langsam erhöhen.
2.Regel = Die Schleuder darf nie zu sehr in Unwucht kommen.
Du merkst wie die Drehzahl immer schneller wird weil die Waben leer werden.
Dann noch einmal wenden und die andere Seite auch mit höhere Drehzahl ausschleudern.
Je leerer die Waben, desto höher kann die Drehzahl sein.
Bei meiner Radial-Schleuder brauche ich nicht wenden und so bald der Honig anfängt zu
fliegen lasse ich die Schleuder ohne Erhöhung der Drehzahl laufen. Dann nach 10 Minuten ca.
sind die Waben fast leer und ich kann mit schnellerer Drehzahl den Rest herausschleudern.
Wabenbruch habe ich dabei nie.Wenn Du eine Tangentialschleuder hast, mußt Du bedenken,
dass eine volle Wabe beim Schleudern hohe Kräfte ausgesetzt ist.Also mußt Du vorsichtig anfangen.
Fakt ist, es kommt nicht auf die Geschwindigkeit an, sondern wichtiger ist die Zeit, die der Honig
benötigt um aus den Zellen zu laufen. Viel Erfolg.
Wenn Deine Schleuder ganz neu ist nicht vergessen das untere Lager richtig einstellen:zustimm:

Klaus hat natürlich Recht dass man wohl eher öfter die Seiten wechseln sollte.:kaffe:
 
Hallo ihr beiden,

also das Schleudern an sich hat gut geklappt. Nur ist schätzungsweise gerade einmal 1/3 bis maximal 1/2 des Honigs herausgekommen. Der verbliebene Honig war teilweise sehr zäh, bzw. auch der besagte Zementhonig.

Habe es schon öfters gehört, möchte aber sicherheitshalber nochmal nachfragen: Waldhonig und Melizitosehonig (ist ja auch Waldhonig?) darf ich nicht als Winterfutter verwenden?

Was kann ich dann mit meinen halbvollen Waben anfangen? Sollte ich nach der Methode von Klaus mit der Plexiglasscheibe versuchen, dass die Bienen den Honig umtragen? Oder sollte ich die Waben bis ins Frühjahr lagern (es handelt sich zum Großteil um unbebrütete Waben)? Müssen die Waben hierzu verdeckelt sein?

Noch eine letzte Frage: Weiß jemand wie es in punkto Waldtracht im Schwarzwald nähe Calw aussieht? Kommt da noch was? Ich frage, weil es ja Auswirkungen auf die Varoabehandlung hat.

Viele Grüße
Markus
 
Hallo ihr beiden,

also das Schleudern an sich hat gut geklappt. Nur ist schätzungsweise gerade einmal 1/3 bis maximal 1/2 des Honigs herausgekommen. Der verbliebene Honig war teilweise sehr zäh, bzw. auch der besagte Zementhonig.

Habe es schon öfters gehört, möchte aber sicherheitshalber nochmal nachfragen: Waldhonig und Melizitosehonig (ist ja auch Waldhonig?) darf ich nicht als Winterfutter verwenden?

Was kann ich dann mit meinen halbvollen Waben anfangen? Sollte ich nach der Methode von Klaus mit der Plexiglasscheibe versuchen, dass die Bienen den Honig umtragen? Oder sollte ich die Waben bis ins Frühjahr lagern (es handelt sich zum Großteil um unbebrütete Waben)? Müssen die Waben hierzu verdeckelt sein?

Noch eine letzte Frage: Weiß jemand wie es in punkto Waldtracht im Schwarzwald nähe Calw aussieht? Kommt da noch was? Ich frage, weil es ja Auswirkungen auf die Varoabehandlung hat.

Viele Grüße
Markus


Hallo Markus,

War doch gut, dass ich Dich vorgewarnt habe so war die Enttäuschung mit dem Melizitosehonig nicht gar so herb. Waldhonig auch Melizitosehonig ist nicht geeignet als Winterfutter, aber wenn Du in jedem Brutraum rechts und links an die Beutenwand eine Wabe mit Melizitosehonig hängst besteht keine Gefahr, da die Bienen erst im Frühjahr wenn sie den Meli-Honig verarbeiten können dort hin gelangen. Wenn es im Winter noch ein paar Flugtage gibt ist die Gefahr gebannt.
Umtragen lassen kannst Du auch, dann darf aber keine Tracht mehr sein.

Ob es bei uns noch was an Waldhonig gibt? Ich denke schon, so wie es im Moment aussieht. Die Hoffnung stirbt zuletzt. ;) Was die Varroabehandlung angeht, musst Du Dich generell bei uns, auf einen späteren Termin einstellen, so um Mitte August.
 
PS. Markus nur verdeckelte Waben lagern. Kühl, trocken und dicht.
 
Umtragen lassen kannst Du auch, dann darf aber keine Tracht mehr sein.

Hi Klaus,
die Frage ist. wann wird das sein? Derzeit fängt bei uns das Springkraut an zu blühen und die ersten Bienen fliegen schon drauf...
 
Hi Klaus,
die Frage ist. wann wird das sein? Derzeit fängt bei uns das Springkraut an zu blühen und die ersten Bienen fliegen schon drauf...

Tja Nils, dann wird Dir nichts anderes übrig bleiben als den Meli-Honig raus zu holen und einlagern und im Frühjahr nach der ersten Tracht umtragen lassen. Auch für die SBA, kann man den Meli-Honig zum Unterstellen verwenden.
 
Ich habe das Umtragen an einem Volk probiert nach der Beschreibung von dir Klaus!

Oben mit einer Glasplatte, man kann zuschauen wie sie an den Zellen werken, es geht sehr langsam, aber es geht, sogar während der Tracht, wo sie den Honig hintragen und ob er schleuderbar ist, weiß ich noch nicht. Einige Zellen sind bereits leer getragen, ein paar weiße Kristalle beliben zurück, ich denke diese werde ich mit Pressluft reinigen können?

DSCF9119.JPG
 
Hallo Max,

Ich sehe Du imkerst im HR mit Halbwaben, da mag es ja gehen, bei den paar Bienen die sich da beschäftigen würden sie bei Ganzwaben, eine Ewigkeit brauchen. Ich habe letztes Jahr mit dieser Methode nach der Tracht umtragen lassen und habe zweimal täglich die Waben mit Wasser eingesprüht, die 5 Waben waren zwischen 5-8 Tagen umgetragen. Bei Tracht würden sie sicher das doppelte an Zeit brauchen und dann wird es eng mit Varroabehandlung und auffüttern.
 
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