7% dürfen sterben

J

Josef Gruber

Guest
Nicht mehr als 7% unserer Bienen sollten zukünftig durch den Einsatz von Insektenvernichtungsmiitel getötet werden.
Ein frommer Wunsch, denn zur Zeit ist der Prozentsatz wahrscheinlich wesentlich höher.

http://www.efsa.europa.eu/de/press/news/130704.htm?wtrl=01

Ich wär schon neugierig wenn wir im Gegenzug bei der Milbenbehandlung 7% der Rinder, Schweine und Geflügel unserer
landwirtschaftlichen Kollegen töten würden.
Eigendlich ist dies ein offizielles Eingeständnis, wir werden nun sicher für unsere Ausfälle entschädigt werden.
Oder es gibt jemanden der Verspricht die Imker zu beruhigen?

Schöne Grüße Sepp
 
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Tja Sepp, vermutlich werden abermals wesentlich mehr als die von Dir erwähnten 7% unserer Bienen auf den Feldern anstatt der Fluglöcher landen, diese Woche wurden im Bauernbündler die Ausnahmen für das auch in Zukunft Giftmittel ausbringen zu dürfen, bekanntgegeben.

Man staune, das Verbot gilt lediglich für Winterweizen, Winterdinkel, Wintertriticale, sofern das das Erntegut für Lebens- oder Futtermittelzwecke bestimmt ist.

Das Verbot gilt nicht für Wintergerste, weiters Zuckerrüben, Karotten, Zwiebeln, sowie Spritzappilkationen wie zahlreichen anderen Kulturen und der gesamten Obst- und Weinbau

Dies damit für die Landwirtschaft ein tragbarer Kompromiss geschaffen wurde.

Josef
 
Servus beinand,

diesen Bürokraten fällt wirklich nur lauter unnutzer Schmarrn ein.

Da die meisten Politiker keine Ahnung haben, von Hinten und Vorne, geschweige denn, von Zusammenhängen in der Natur - hilft nur eins:

Wir müssen Politiker zu Imker machen!

Vielleicht sollte man es gar zur Bedingung machen, dass nur politisiert werden darf, wenn man imkert - und - oder auch, umgedreht.

Na ja, einige politische Imker, oder auch, imkernde Politiker, waren heute eh schon dabei, z´Minga om.

Griass
Simmerl
 
Also ich finde 7% gar nicht so schlecht.

Muss mir mal durchlesen, wie man das methodisch überhaupt so genau hinbekommt. Wenn das mit anständigen statistischen Methoden gemacht wird, muss der durchschnittliche Bienenverlust bei einem Versuch mehrere Prozentpunkte unter 7% liegen um mit angemessener Sicherheit (z.B. 95%) behaupten zu können, dass es weniger als 7% sind.

Nicht vergessen: keine Abnahme der Volksstärke um mehr als 7% bedeutet auch: 0% totalverluste und 0% Königinnenverluste.

Ich bin mir im Übrigen ziemlich sicher, dass die gängigen Varroabehandlungsmethoden tendenziell mehr als 7% Bienenverlust verursachen.

lg,
Sebastian
 
Ich finde, Sebastian hat das sehr gut ausgedrückt. Weiters meine ich, dass wir durchaus zufrieden sein können mit der Lage. Der Druck der Öffentlichkeit war sehr groß und es wurde sofort etwas unternommen. Leider ist ja eine Meinung meistens nur eine Frage des eigenen, oft beschränkten Standpunktes bzw Blickwinkels. Wenn ich also nur meine persönliche Situation betrachte, ist es einfach Forderungen zu stellen, aber ein Minister hat eben nicht nur die Meinung der Imker zu vertreten, sondern er muss einen Konsens mit allen und allem finden.

Simmerl, raunzen alleine nützt auch nichts und in der Landwirschaft geht es um noch größere Beträge als in der Imkerei und viele Bauern fürchten um ihre Existenz.
Für mich ist es also klar, dass man Lösungen nur gemeinschaftlich erarbeiten kann. Da nützt dann ein Imkerlein als Landwirtschaftsminister recht wenig, wenn er von der Landwirtschaft nichts versteht.
 
Zweng meiner, darf überhaupt keine Biene an Gift sterben und auch kein anderes Insekt, keine 7% und auch keine 0,000001%.

Nada! Nothing!

Ja, das mag egoistisch sein, nicht nur, weil mir jede einzelne Biene erbarmt, auch weil wir uns letztendlich vergiften sowie unsere Kindern und Kindeskindern.

Diese erbärmlichen Ernährungslügen, dass wir die moderne Ldw. brauchen, gehören auf den Sondermüll.

Würden wir uns vollwertig ernähren, nicht 1/3 wegschmeissen und die Nahrungsmittel richtig erzeugen und verteilen, kann die Menschheit auch auf 12 Mill. anwachsen und kein Wurm müsste hungern.

Doch wir leben und denken nur ans morgen und versuchen unsere Geldtaschen zu füllen.

Dabei hinterlassen wir unfruchtbare Erde, vergiftetes Wasser, erzeugen e-coli Fleisch und 15.000 verrecken jedes Jahr in der BRD an den Krankenhauskeimen, die durch den kranken Antibiotikaeinsatz verantwortlich sich zeigen.

Man braucht sich nur mal die Filme ansehen, wie z.B. Food inc., oder we feed the wourld, die Phosphorkrise, die Geschichte einer Reise: home - und wie sie alle heissen.

Verständnis hab ich keines mehr. Drum gehen auch immer mehr Bauern auf die Strasse, weil sie nicht zum Sklaven der modernen Ldw. degradieren mögen.

Diejenigen, die jetzt noch neue Ställe bauen, machen sich noch mehr abhängig. Müssen noch mehr produzieren, noch mehr minderwertige Nahrungsmittel, für noch weniger Erzeugerpreise. Bedenkt man, dass 1 Liter Heumilch genausoviel Vitamine hat, wie 20 Liter Silomilch.

Nein! Selbst wenn Bio das 3 fache kosten würde, es würde jeder satt und jeder könnte es sich leisten.
Allein, was man sich an bescheuerten ldw. Subv. sparen könnte und an Krankenkassenbeiträgen, würde das schon längst wett machen.

Aber Ja! Jeder Politiker sollte Ldw. studieren und die Imkerei gleich dazu, so wie auf jeden Bauernhof ein Impstock gehört!

Denn ohne Grund und Boden, ohne Wasser und Humus, wird man eingehen, selbst wenn der Sack voll Gold ist.

Humus ist mehr wert, wie Gold und Wasser unbezahlbar.

So, Sonntagsrede beendet, wünsche guten Appetit!

Gruss Simmerl
 
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