Wie viele Waben für´s nächste Trachtjahr aufbewahren?

Josef Fleischhacker

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Rückblickend kann man es kaum fassen wie schnell eine Trachtsaison zu Ende geht. Kaum ausgewintert, kamen im heurigen Frühjahr auch schon sehr bald die Honigräume drauf und nun heißt es auch schon sich wieder sich Gedanken über das abräumen der in Bälde nicht mehr benötigen Honigraumwaben zu machen.

Wenn man vom Wald absieht, ist die Sonnenblumentracht für mich eine der letzten wichtigen Trachten des laufenden Jahres. Aber auch diese, in vielen Gegenden noch wunderschön orange leuchtenden Pflanzen werden demnächst eine Metamorphose durchmachen und sich in eine schwer zu tragende Frucht mit riesigen Köpfen umändern. Sicherlich findet man in gewissen Gegenden noch Phacelia- oder Buchweizenfelder vor, aber dies ist eben die Ausnahme denn die Regel.

Als bekennender und begeisterter Einraum-Überwinterer werden bei mir nahezu alle Waben eingeschmolzen, lediglich drei plus eine Reservewabe, also vier pro Volk, werden für´s kommende Jahr aufbewahrt. Mehr wird absolut nicht benötigt, denn beim ersten Erweiterungsschritt im kommenden Frühjahr benötige ich lediglich drei Waben. Dies bringt mir persönlich wenig Arbeit mit den Wabenmanipulationen und benötigt relativ wenig Lagerplatz. Aber der wichtigste Aspekt sind meine Bienenvölker, denn diese haben stets höchstens zweijährige Waben zur Verfügung. Hier verweise ich auf DI Dr. Stefan Mandl´s großartigen Beitrag in der Zeitschrift Bienen aktuell Ausgabe Juli/August „Warum schwärmen Bienenvölker“?

Selbstverständlich wird das anfallende Wachs im eigenen Betrieb wieder verwertet. Dies spart einerseits enorme Kosten und andererseits bin ich mir sicher, ein von Medikamenten völlig freies Wachs im Einsatz zu haben.

Also meine lieben Freunde, wie bitte schaut bei Euch das einwintern der nicht mehr benötigten Honigraumwaben aus?

LG Josef
 
Hallo,

nach einigem Schweigen -privat bedingt-

mein bescheidener Kommentar.

Dieses Jahr war ich ehrlich gesagt froh, noch ein paar Leerwaben zu haben. Weil die "guten", d. h. hellen vom Vorjahr voller Futter und in den verblichenen Völkern waren.
In meinen Vierraumbeuten und den relativ bescheidenen Trachtverhältnissen braucht's auch mal einige ausgebaute W., wenn die Honigraumfreigabe ansteht. MW im HR ausbauen lassen, hab ich mir dieses Jahr -noch- nicht getraut. Nichtsdestotrotz fliegen die Schwarten raus, jetzt nach Abschleudern ist die beste Gelegenheit dazu. Mit Bauen waren meine doch ziemlich fleißig, aber eben im Brutraum ...
Vielleicht sollte ich das 2009 mit der Ausbauerei im HR doch mal probieren, schaun mer mal.

freundliche Grüße aus Chemnitz

Wolfgang
 
@ Drohn 55

Deine konkrete Betriebsweise wäre doch sehr interessant, wennst Zeit hast, schreib uns doch einen kleinen Aufsatz und füge ihm hier http://www.iphpbb.com/board/f-98043460nx75479-38.html ein. Wir könnten uns dann ausführlich über die verschiedensten Methoden und deren Vor- und Nachteile unterhalten.

Es ist eigentlich unglaublich wie Regional unterschiedlich geimkert wird, wenn ich zB nur 100 km östlich und nach Ungarn schaue, gibt es wiederum eine total unterschiedliche Betriebsweise.

Josef
 
Hallo allerseits,

den Aufsatz "Warum schwärmen die Bienen" würde ich auch gern lesen. Schade, dass ich die Zeitschrift nicht habe. Ich möchte trotzdem eine Antwort wagen: Wenn es zu eng wird im Kasten - und auch dann, wenn es nicht zu eng wird." Ich denke, Dr. Stefan Mandel wird Ähnliches herausgefunden haben.

Ja ja, die Betriebsweise. Die interessieren mich fast am meisten. Von jedem Imker will ich wissen, was er mit seinen armen Bienen anstellt. Meine Neugier ist erweckt: Wie machens denn nun die Ungarn??? Und wie Drohn55?

joachim
 
Hans-Joachim Heyer schrieb:
den Aufsatz "Warum schwärmen die Bienen" würde ich auch gern lesen. Schade, dass ich die Zeitschrift nicht habe.

Bissi Geduld Joachim, unser lieber Herr Moderator Stefan Mandl ist rund um die Uhr im Dauereinsatz, aber er entkommt uns aber mit diesem Großartigen Beitrag ganz sicher nicht.

Aber Deine Raum-Vermutung stimmt nicht so ganz, eher die alten Schwarten sind das Grundübel, was mich im übrigen nicht wundert. Jetzt habe ich Dich aber ganz gewiss sehr neugierig gemacht!

Frage Joachim: wann bitte präsentierst uns ein interessantes Avatar :?:

Josef
 
Hallo Josef,

Aber Deine Raum-Vermutung stimmt nicht so ganz, eher die alten Schwarten sind das Grundübel, was mich im übrigen nicht wundert. Jetzt habe ich Dich aber ganz gewiss sehr neugierig gemacht!
Unser Moderator Stefan schreibt immer so schöne uneindeutige Aritkel, die ich immer wiedersprechen muß. Ich hatte heuer bei 4 von 6 Völkern Schwärme. 2 von den 4 Völkern waren Kunstschwärme, also auf neuen Wabenmaterial und neuer Königin, also muß da auch andere Gründe geben als Wabenmaterial. Mich würden ja die Orginalunterlagen von Liebig, der dies untersucht hat, interessieren.
Darf man den Artikel eigentlich einscannen und reinstellen (Copyright hat ja eh Stefan) ist eine Arbeit von 10 Minuten ?

Gruß
Astacus
 
drohne schrieb:
Frage Joachim: wann bitte präsentierst uns ein interessantes Avatar :?:

Josef

hier mein (vorläufiger?) Avatar, eine Kreuzung aus Mensch und Biene....

joachim
 
Zitat Astacus

Darf man den Artikel eigentlich einscannen und reinstellen (Copyright hat ja eh Stefan) ist eine Arbeit von 10 Minuten ?

Leider eben nicht ohne Einverständnis des geistigen Eigentümers -Stefan- oder des rechtlichen Eigentümers -Bienen aktuell. Wir könnten nämlich in des Teufels Küche kommen. Aber ich lechze danach und hoffe Stefan liest mit und gibt uns sein OK.

@ Hans-Joachim Heyer

toller Avatar, dieser mystisch-nachdenkliche Kopf schaut echt gut aus. :n107:

Josef
 
@Josef!Stimmt es, dass Bienen LIEBER alte Waben bebrüten als neue?
 
Hallo Wilma,

probier's doch einfach mal selbst aus. Du hast ja inzwischen sicher schon dunklere Waben aus dem Frühjahr. Hänge nebenan eine Mittelwand oder zur Honigwabe ausgezogene Mittelwand und schaue selbst.

In vielen Betriebsweisen ist es üblich im Frühjahr eine Mittelwand ins Brutnest zu hängen. Wenn sie spätestens 2 Wochen später bestiftet ist, dann ist der Weisel OK.

Vielleicht ist Dir auch schon aufgefallen dass Anfangsstreifen auch jetzt noch gut ausgebaut werden wenn sie brutnestnah hängen (und der Futterfluß stimmt). Ein Anfangsstreifen als Randwabe wird nun nur noch von weniger sehr starken Völkern angetastet.

Zum Originalthema: Wir lagern keine Wabenvorräte. Wir betreiben keine Mottenzucht. Gelagert werden nur Honigräume mit unbebrüteten Waben. Die interessieren keine Motte. Davon kann man allerdings nie genug haben. Brutnesterweiterung erfolgt wenn möglich im Naturbau (teilw. mit Anfangsstreifen), ansonsten mit Mittelwänden. Im Honigraum lassen wir pro Jahr und Wirtschaftsvolk mindestens 5 Leerrahmen oder 10 Mittelwände ausbauen, hauptsächlich in Massentrachten.

Gruß vom schwülen Mindelsee

Michael
 
Wilma schrieb:
@Josef!Stimmt es, dass Bienen LIEBER alte Waben bebrüten als neue?

Möglicherweise Wilma, aber alte Waben als Krankheitsquelle ersten Ranges und haben deswegen in einem Volk absolut nichts verloren. Das Ziel muss es sein, nicht nur wie bei den Königinnen, mit ausschließlich heurigen Waben in den Winter zu gehen.

Wir heben auch höchstens drei heurige Waben pro Volk auf, alles anderen kommen ohne Herzensblut zu verströmen in den Dampfschmelzer um damit frische MW anzufertigen.

Josef
 
Da muss ich dir aber vollkommen recht geben Josef, alte Waben schaden den Bienen mehr als sie nützen..
Wir glauben, dass wir alles behalten müssen doch die Bienen benötigen es nicht... Die Carnica wurde Jahrhunderte lang so gehalten: Bauernstöcke, im Herbst alles rausgeschnitten wo Honig drin war und die Völker belassen: Sie mussten schnell alles neu bauen, brüten und noch Honig für den Winter sammeln. Dadurch wurde die Carnica das was sie heute sein sollte, leider kam dadurch auch die Schwamfreudigkeit, doch diese ist wieder recht gut weggezüchtet und mit der richtigen Betriebsweise kein Problem...
Genauso bei Faulbrut, die Bienen müssen abgekehrt werdn und schnell alles neu bauen und das Futter verarbeiten und noch brüten... Doch die meisten Völker schaffen es!!!
genauso beim erweitern: Im 2 Raum erweitere ich nur mit 8 MW + 2 Anbaustrreifen, nur die schwächsten Völker bauen es nicht in kürzester zeit aus und benötigen zwei drei Leerwaben...
glg
 
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