Dampf-Wachsschmelzer

gärtner

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Wie schon an anderer Stelle geschrieben, wurde ich großzügigerweise von meinem Vater mit den nötigsten Utensilien für die Ausübung der Imkerei ausgestattet. Ein Teil davon stammt aus dem Nachlaß eines Imkerkollegen, neben Honigschleuder und Abfülltopf auch ein Dampfwachsschmelzer der Marke CMF.

Diesen habe ich gestern probehalber einmal angeworfen, da ich aber keine Bedienungsanleitung mitgelierfert bekommen habe, tun sich nun diverse Fragen auf.

Der Wachsschmelzer ist doppelwandig, in etwa mittig befindet sich ein Stutzen zum Einfüllen von Wasser (habe einen Gardenaschlauch mit Absperrhahn drangebastelt - jaja, der Gärtner...).
Ein Stück weiter darunter ein kleines Bullauge, wohl zur Überprüfung des Wasserstands.
Leider befindet sich auf dem Wachsschmelzer kein Typenschild. Ich habe deshalb überhaupt keine Ahnung, wieviel Energie das Gerät frißt. Die Damperzeugung erfolgt mittels eines nicht allzu großen zylinderförmigen Aggregats, das im unteren Bereich des Wachsschmelzers angebracht ist.

Ich habe 2 alte Waben eingelegt, den Deckel aufgesetzt und den Stecker in die Steckdose gesteckt. Als ich nach etwa einer Stunde zurückkam, sah es in der Waschküche wie in einem orientalischen Dampfbad aus, dazu ein herrlicher Duft nach Wachs.

Nun meine Fragen:

- Von welchem Stromverbrauch muß ich ausgehen (die Kabel waren ziemlich warm!)

- Wie hoch muß der Wasserstand sein? Habe bis Oberkante Bullauge aufgefüllt, und das schien ausreichend zu sein.

- Wie lange muß ich den Wachsschmelzer eingeschaltet/eingesteckt lassen für ein optimales Ergebnis (auch nach Stunden war das Gerät noch ziemlich warm/heiß)

- Was mache ich mit den Resten, die im Auffangkorb zurückbleiben? Kompostieren? Mülltonne?

Besten Dank für gute Tipps!
franz.
 
Da wird sicherlich unsere Sybill noch ein Wörtchen mitreden Franz, die arme arbeitet nämlich höchst erfolgreich und bereits seit seit vielen Tagen mit Ihrem Dampf-Wachsschmelzer. Einen sehr hohen Stapel von herrlich duftendem Wachs hat sie bisher schon ausgelassen.

Mangels Waschküche muss die Garage herhalten, aber dennoch macht sich der Dampf und Geruch im ganzen Haus bemerkbar. Macht aber nichts, die Nachbarschaft soll doch auch etwas davon haben. 8)

Josef
 
Alle Waben die in Frage kommen sammeln
denn das Aufheizen dauert zu lange für kleine Mengen.
Ich fülle da schon heißes Wasser rein.
Zwischendurch immer mal Wasser nachschütten.

Abfall kannst man kompostieren

Euer Milb
 
Hallo,

also ich habe mir vor kurzen einen Dampfwachsschmelzer vom Carl Fritz gekauft - eine echt Super Sache !



Die Handhabung ist an sich sehr einfach:

Zuerst einmal stelle ich so viele Waben wie nur möglich ( bei mir 12 Stk) in den Schmelzer, auch Entdeckelungswachs oder Wildbau kommt dazu. Dann Deckel drauf und Wasser in den "Dampfmeister"(benötigt 2000W/230V) . Es gibt eine Min. & Max Anzeige- meistens benötige ich zum Wiederauffüllen nur 2 l Wasser. Danach einstecken und los gehts ! Nach ca. 15 min ist genug Dampf vorhanden dass das Schmelzgefäß immer heißer wird. Dann rinnt in den nächsten 45 min das ganze Wachs heraus - einfachheitshalber gleich in einen Wachstopf in dem ich das Wachs gleich ein erstes Mal klären kann.

Also nach 1 Stunde ist der Vorgang fertig, ich stecke den Dampfmeister aus - warte noch 5 min hebe den Deckel vorichtig an nehme die Waben heraus und fülle Ihn neu. Die leeren Waben werden zusammengeschnitten - diese wachsgetränkten Hölzer sind super um im Ofen schnell ein Feuer zu entfachen. Die Wabenreste schmeißen wir einfach auf den Komposter.

Am Anfang wußte ich auch nicht, wie lange ich Ihn eingeschalten lassen soll, daher habe ich regelmäßig bei Ausguss geschaut, ob noch Wachs kommt, oder nur mehr Wasser vom Dampf. Am besten einfach mit einen Stäbchen immer wieder probieren- kommt kein Wachs mehr mit, ist der Vorgang beendet - und die kennst die Schmelzdauer für Dein Gerät.

Der Dampfwachsschmelzer ist echt eine Bereicherung - er rennt einfach nebenbei mit- erzeugt kaum arbeit und ich habe alleine in den letzen Tagen ca. 10 kg BIO-Wachs auf diese Weise geschmolzen.

Ansonsten noch viel Spaß damit, es macht echt Freude mit seinem Wachs zu Arbeiten.
 
Hallo!

Eine echte und billige Alternative zu einem Dampfwachsschmelzer sind Dampfentsafter, ich hab meinen auf einen Flohmarkt für €5,- erstanden.
Für Kleinimker rechnet sich so ein Gerät oft nicht. Das Prinzip ist das Gleiche, der einzige Nachteil, die Rähmchen passen nicht hinein, so muss man die Waben ausschneiden.
Das Wachs kommt beinahe 100% rein heraus, nur ein kleiner Satz bleibt an der Unterseite, den einfach abschneidet.

lg Christof
 
Sybill schrieb:
Nach ca. 15 min ist genug Dampf vorhanden dass das Schmelzgefäß immer heißer wird. Dann rinnt in den nächsten 45 min das ganze Wachs heraus - einfachheitshalber gleich in einen Wachstopf in dem ich das Wachs gleich ein erstes Mal klären kann.

Also nach 1 Stunde ist der Vorgang fertig

Hallo,

ich liebäugle auch mit diesem Teil, vor allem, weil ich schon so einen Dampferzeuger habe. Was mich nun erstaunt, ist die lange Dauer. Wirklich eine Stunde?? Möglicherweise könnte man es durch Isolation des Behälters beschleunigen !?

mfg
s.p.
 
Hallo,

man könnte diesen Vorgang sicherlich beschleunigen, nur es geht in der Startphase die meiste Zeit verloren. Ich gebe einfachheitshalber kaltes Wasser in den Dampfmeister. Wenn man bereits heißes oder sogar kochendes Wasser hinein gibt , dann geht es sicher um 10-15 min schneller. Auch schneller müsste es gehen wenn man die Waben ausschneidet.
Allerdings ist das so eine Arbeit die wunderbar nebenher geht. Dh. ich fülle zB. Honig ab und schmelze nebenbei die Waben im Nebenraum aus. Alle 15 min gehe ich rüber und sehe nach den Rechten.
Das war auch einer der Gründe warum ich mir nur einen der kleinsten Geräte ausgesucht habe- denn ob ich jetzt 3 Rähmchen mehr hineinbringe ist im Endeffekt egal. Aber wenn ich mit dem ausschmelzen fertig bin, bin ich froh das ich nicht ein 3/4 Jahr den größten Topf herumstehen habe.

Aber ich bin davon echt begeistert. ich habe auf diesen Weg in 10 Tagen 38,5 kg goldgelbes Wachs „ernten“ können – Das Gerät macht sich praktisch selber bezahlt !
 
Dampf-Wachsschmelzer selbstgebaut

Eines Nachtdienstes saß ich in Gedanken versunken da und hatte plötzlich eine Idee und die verkünde ich Euch nun, weil ich endlich mal gescheit daherreden kann ohne von Bienen wirklich eine Ahnung zu haben.

Ich mache mir nämlich schon weit im voraus Gedanken und obwohl ich unter ständigem Wabenmangel leide, was wohl so manchem Jungimker so gehen mag, plante ich schon das Ausschmelzen.

Solche Geräte sind ja ziemlich teuer.

Mit meiner Idee im Kopf fuhr ich nach Hause und obwohl Sonntag war und alle noch schliefen wühlte ich bei uns zu Hause im Stadel herum und fand was ich suchte.

Ein altes Plastikfass mit Deckel nämlich. Das Fass war seit langem kaputt, denn es hatte ein kleines Löchlein im Boden :)
also genau das was ich brauchte.

Schnell war das alte Dampfgerät meiner Mutter gefunden. Die Dinger waren ja vor Jahren mal modern, in jedem Haushalt war eines zu finden- und nachdem sie die ganzen Teppichböden unbrauchbar gemacht hatten, insbesondere die Spanplatten darunter, fristeten sie ein über die Jahre hinweg sehr einsames Dasein.

Also gut:

Altes Fass- okay
Deckel- okay
Loch in Deckel gebohrt- okay
Loch im Boden noch ein wenig ausgebohrt- okay
Gerät angeschlossen, Testwaben hinein, Gerät starten und Spannung pur:

Nach 15 Minuten kam das Wachs-UND DIE BIENEN, deshalb nur im Herbst machen- dachte ich mir. Ich hatte eine Gaudi und die Kosten waren NULL. Mein Schlaf danach war einfach nur suuuuuper ...

Solche Fässer bekommt man vielerorts geschenkt, im Notfall braucht man lediglich 65 Euros für ein nagelneues Dampfgerät.

Also in mein Fass gehen locker 20 Waben rein. Ich vergönne jedem die wunderschönen Edelstahlkessel, würden mir auch viel, viel besser gefallen, aber wirklich brauchen tut man sie für Ausschmelzen eigentlich nicht und hygienische Einwände dürfte es eigentlich auch nicht geben, glaube ich **grübel**

Gruß,
Wolfgang
 
Re: Dampf-Wachsschmelzer selbstgebaut

Hallo!
Wolli schrieb:
im Notfall braucht man lediglich 65 Euros für ein nagelneues Dampfgerät
Muss auch nicht sein, bekommt man oft beim Diskonter um ca. 35 Euronen, schimpft sich dann daber Dampf-Tapetenablöser. Ich werde mir im Winter einen Dampfschmelzer basteln. Als Schmelzraum wird ein (alter) Geschirrspüler dienen, welchen ich ein wenig umbauen werde 8) . Vorteil: Innen ist alles Edelstahl, ziemlich großer Platz für Rähmchen und außerdem ist das Teil noch relativ gut isoliert. Wenns dann ans bauen geht, kommen natürlich massenhaft Fotosmilie Fotosmilie Fotosmilie
 
@Wolli kannst bitte ein Foto davon reinhängen. Wie groß sind denn die Löcher?
Ich hab auch so ein Fass zu Hause und auch so einen Dampfreiniger.

lg
Konrad
 
Den Abfall in den Komposter ! Das habe ich heuer nach dem ich zum erstenmal Waben ausgeschmolzen habe auch gemacht. den Deckel des Komposters habe ich offen gelassen.
als meine Frau mittags nach hause kam, rief sie mich aufgeregt an, " im Komposter ist ein Bienenschwarm"
 
Hallo!

rangger schrieb:
...im Komposter ist ein Bienenschwarm"

Deshalb grabe ich den entstehenden Trester immer im Komposthaufen ein; ca. 10 cm Deckschicht darauf (frischer Rasenschnitt wirkt Wunder) und es finden sich nur mehr vereinzelt Bienen am "Endlager".
 
Hephaistos schrieb:
Hallo!

rangger schrieb:
...im Komposter ist ein Bienenschwarm"

Deshalb grabe ich den entstehenden Trester immer im Komposthaufen ein; ca. 10 cm Deckschicht darauf (frischer Rasenschnitt wirkt Wunder) und es finden sich nur mehr vereinzelt Bienen am "Endlager".

Hallo,liebe Imkerfreunde,

hab mal im Forum gesucht wie Ihr den anfallenden -Tester- aus dem Dampf-Wachsschmelzer
oder Sonnenwachs-Schmelzer "Entsorgt" ?
Bei meinen 24 Völkern und der frühzeitigen Wabenerneuerung, wird das mit dem Komposthaufen langsam zum Problem.

Gruß aus der Lausitz Maria 54
 
Hallo

Ich habe meinen Dampfwachsschmelzer Marke Eigenbau das zweite Jahr im Einsatz (Aufbau in Bastelecke - Wachsschmelzer beschrieben).
Und arbeite folgendermaßen damit:
- Rähmchen werden gesammelt, denn das Aufheizen braucht natürlich Zeit
- Drohnenrahmen ausschmelzen möchte ich nächtes Jahr vermeiden - wegen einiger Milben zig tausende Lebewesen töten liegt nicht in meinem Sinn
- Waben werden vor dem Schmelzen in Wasser getaucht - ergibt nach meinem Gefühl eine bessere Wachsausbeute
- Rähmchen mit Querdrahtung sind einfacher zu reinigen -
geschieht durch Abklopfen an die Seitenwand und nachfolgend ziehe ich mit der Spachtel den Unterträger ab und fertig.
- das Wachs sammle ich in einen Eimer (in alten Honigeimern ist's möglich gut geht's mit Edelstahleimern)
- das Wachs - Wassergemisch kommt gleich nach dem Schelzen für eine halbe Stunde in den elektrischen Kochtopf (ca. 80° für eine halbe Stunde)
- die Trestern schaufle ich nach jeden zweiten Schmelzvorgang in heraus in einen Bereitgestellten Karton (dieser hat die Größe meines Holzkessels)
- das geschmolzene Wachs lasse ich langsam auskühlen (Styroporplatte als Deckel) und reinige es nachfolgend grob mit dem Messer
- zum Abschluss gehört natürlich das Reinigen des Wachsschmelzers
- in den frisch gereinigten Wachsschmelzer lege ich ein altes Leintuch und schmelze die gesammelten Blöcke nochmals durch,
will ich daraus Kerzen herstellen ist langsames abkühlen und ev. ein zweiter Schmelzdurgang notwendig.
- Wachs fürs Kerzengießen lasse ich über mehrer Tage im Kochtopf langsam abkühlen - nehme die Temperatur schrittweise zurück.
Wichtig ist dabei, dass keine Kondenswasser vom Deckel ins heiße Wachs tropfen kann (nehme dafür eine Styroporplatte)
Dies sind meine Erfahrungen, habe für gute Ideen immer offene Augen und Ohren.

Gruß Sepp
 
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