Waben zuhängen - für und wider

Nils

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.
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Ja
Hallo miteinander,

das Zuhängen von Futterwaben aus anderen Völkern gilt bei den meisten Imkern als "normal".
Allerdings gibt es auch welche, die der Meinung sind, das geht gar nicht. Ich glaube Josef denkt so.

Für mich stellt sich auch gerade die Frage, ob ich die leicht angeschimmelten Waben zu den Völkern zuhängen soll, die etwas knapp an Futter sind.

Einesteils wird das gute Futter so genutzt und ich bekomme die Wabe leer.

Andererseits hemmt mich der Gedanke, daß ich in ein schimmelfreies Volk etwas reinhänge, dass dann Schimmelsporen freisetzt. Ich infiziere also einen gesunden Stock !??!!??

Wie denkt ihr darüber, wie handhabt ihr es? Und gibt es gute oder schlechte Erfahrungen zu dem Thema?

Danke Euch,

Nils
 
Also ich würd die in den Sonnenwachsschmelzer legen und dann kannst du das Futter vom Wachs trennen und ggf. neu einfüttern. Schimmelsporen usw. sollten ja bei den Temperaturen von über 50Grad absterben und Wach schmilz glaub bei über 65Grad.
 
Naja Basti,
aber über 50 Grad entsteht bei Zuckerwasser bzw. Honig ein Stoff der für Bienen giftig ist. HMF oder so ähnlich.
Das würde ich dann lieber doch nicht machen...

Nils
 
Hi Nils,

auch hier, wie schon in dem anderen Thread genannt:
ich habe vor solchen Keimen (was nicht unbedingt Schimmel sein muss, es können auch
Bakterien sein), einen hohen Respekt.
Wenn sich vermuten lässt, dass sich Schimmel oder ein Bakterienrasen gebildet hat,
gibt es für diese Wabe bei mir nur noch den Weg in den Dampfwachsschmelzer.
Das Wachs wird dann beim Händler aufbereitet, was eine Sterilisation einschließt.

LG
Hagen
 
Schimmelsporen usw. sollten ja bei den Temperaturen von über 50Grad absterben und Wach schmilz glaub bei über 65Grad.

Hallo Basti,

nein, dem ist leider nicht so.
Zum einen stimmt es was Nils sagt, es entsteht HMF (Hydroxymethylfurfural), was für die Bienen giftig ist, und das schon bei geringeren Temperaturen (ab 40°C) und zum anderen
überleben Schimmelsporen sogar 90°C.
Des weiteren gibt es thermophile Keime (Wärmeliebende Keime) die auch das Kochen bei
100°C überleben.
Aus diesem Grunde wird z.B. medizinisches Gerät (z.B. Skalpelle) in einem Autoklaven bei 120°C sterilisiert.
Das Wachs das wir abgeben erfährt einen ähnlichen Prozess, bevor es wieder als Mittelwände in den Handel kommt.

VG
Hagen
 
Allerdings gibt es auch welche, die der Meinung sind, das geht gar nicht. Ich glaube Josef denkt so.

Ist richtig, dies versuche ich unter anderem auch mit der Einraum-Betriebsweise zu verhindern, da gibt es keine "zu viele Futterwaben". Waben von Ex Völkern die einwandfrei sind werden zu Alc verarbeitet, jene die unbrauchbar sind bekommt der rote Hahn, dies hatten wir ja schon kürzlich.

Für mich stellt sich auch gerade die Frage, ob ich die leicht angeschimmelten Waben zu den Völkern zuhängen soll, die etwas knapp an Futter sind.

Dazu gibt´s ein klares "Nein"! Völker die aus welchen Gründen auch immer im Frühjahr Futtermangel haben bekommen entweder FuT, aber auch flüssig in hoch konzentrierter Lösung, also 3 : 2.


Jene Betriebe die immer wieder überzählige Futterwaben haben sollten unbedingt ihre Betriebsweise überdenken. Hier zu sagen "diese Waben werden für Ableger verwendet", wäre für mich völlig unverständlich, worüber ich mich auch gerne weiter unterhalten würde.

Josef
 
Okey das wusste ich nicht - ich weiß nicht mehr wo her ich das hatte aber da wurde gesagt Sonnenwachsschmelzer und Futter wieder zum Einfüttern verwenden. Muss ich mal suchen.

@Josef das man Ablegern alte Futterwaben gibt hab ich auch schon öffters gehört. Du fütterst die dann einfach mit FuT oder Flüssigfutter auf?

Danke für die ganzen Infos
Basti
 
Jene Betriebe die immer wieder überzählige Futterwaben haben sollten unbedingt ihre Betriebsweise überdenken. Hier zu sagen "diese Waben werden für Ableger verwendet", wäre für mich völlig unverständlich, worüber ich mich auch gerne weiter unterhalten würde.

Josef

Ja gerne :)
vlt ein eigenes Thema?... Mir gefällt es auch nicht ganz einem Ableger zusätzlich noch eine Futterwabe hinzuzugeben...
Wie werden die Ableger am besten gefüttert und in welchem Ausmaß?
 
Wie werden die Ableger am besten gefüttert und in welchem Ausmaß?

Dieses Thema wird im heurigen Jahr einen ganz besonderen Stellenwert bekommen, Palma40 wird sich mit seiner

http://www.bienenforum.com/forum/sh...ion-quot-Völkervermehrung-in-4-Schritten-quot

sehr intensiv damit beschäftigen, auch ich werde ab ZWA, also schon die ersten kleinsten Ableger ganz genau schildern wie ohne Futterwaben von anderen Völkern geimkert wird.

Josef
 
sehr intensiv damit beschäftigen, auch ich werde ab ZWA, also schon die ersten kleinsten Ableger ganz genau schildern wie ohne Futterwaben von anderen Völkern geimkert wird.

Sehr gut danke...
Hab nämlich nach einem Jahr Pause wieder begonnen zu imkern und sozusagen alles auf Reset gesetzt also nur Mittelwände zur verfügung... und da ich wieder von Null beginne will ich versuchen gleich im ersten Jahr möglichst viele Völker aus den zwei gekauften herauszubekommen...
 
Aber um beim Thema zu bleiben wie verfahrt ihr mit den Rähmchen nachdem die Waben ausgeschmolzen wurden?
Abflämmen? Ätznatron? Wegwerfen und neues?
 
Aber um beim Thema zu bleiben wie verfahrt ihr mit den Rähmchen nachdem die Waben ausgeschmolzen wurden?
Abflämmen? Ätznatron? Wegwerfen und neues?

Nach dem Dampfwachsschmelzer kommen die in einen großen Topf über dem Gasbrenner und
darin ist eine Ätznatronlösung mit ph14.
Danach ausgiebiges Wässern und trocknen.
 
Rähmchen werden grundsätzlich nur einmal verwendet.

Die Konsequenz daraus, wäre dann auch die Beuten zu verbrennen. Bei mir kommen die Rähmchen aus dem Dampfwachsschmelzer in eine Geschirrspülmaschine mit Natronlauge. Das Ergebnis sind Rähmchen die fast wie neu aussehen.
 
Die Konsequenz daraus, wäre dann auch die Beuten zu verbrennen.

Der Klaus meint wohl ich führe ihm an der Nase herum, hier bitte ein Beitrag

http://www.bienenforum.com/forum/sh...frisches-Bienenwachs?highlight=R%E4hmchenberg

der einen dieser Rähmchenberge (Bild Nr 2) zeigt. Schau bitte ganz genau und vor mir aus vergrößere auch dieses Foto, da sieht man ausnahmslos Nulljährige Rähmchen, ich erinnere an mein rollierendes System nach Vorbild Bretschko und teilweise auch Pfefferle, ist also nicht aus meiner Phantasie erwacht. In der Regel machen wir die Rähmchen mit 22er Bretter roh selber. Kosten nur wenige Cent und ist eine sinnvolle Winterbeschäftigung.

Eventuell zu den erwähnten Beuten noch ein Wort, diese werden vor jeder Neubesiedlung genauestens gereinigt und abgeflammt.


@ Naturfreund

könntest dieses Rähmchenberg-Foto eventuell vormerken, möglicherweise erstellen wir einen eigenen Rähmchen-Bereich.

Josef
 
Der Klaus meint wohl ich führe ihm an der Nase herum, hier bitte ein Beitrag

nein nein Josef, ich weiß dass Du es so machst. Die Frage aber ist ob dies nötig ist und Du nicht einige Hunderter (Euronen) sparen kannst.
 
Hui, ein interessanter Thread ist das geworden!

@Hagen
mir geht's wie dir - diese winzigen Mistviecher mag ich gar nicht. Erst jetzt mit angeschimmelten Waben wird mir langsam klar, wieso Josef so rigoros ist und nicht mal Folien unter den Völkern tauscht (wenn ich mich richtig erinnere).

@drohne
Deine Einstellung zu diesem Thema ist mir viel sympathischer als verpilzte Waben umzuhängen. Da sträubt sich was in mir. Auch jedesmal wenn ich das am Lehrbienenstand sehe...
Darum habe ich heute meine etwas mageren Völker mit ZuWa 3:2 versorgt, kurz bevor es anfing zu regnen. Mir ist es damit wohler.
Wie du das mit den Ablegern machst würde mich brennend interessieren.
Unser fix (Max) macht das soweit ich weiss auch ohne Futterwaben.
Können wir dazu einen eigenen Thread aufmachen?

Gestattet mir bitte noch eine Frage speziell zu meinem Volk....
Wie im anderen Thread schon geschrieben und gezeigt sind mir die Rähmchen alle an den Ohren angeschimmelt. Auch die Zarge hat einen Riß und Schimmel. Die Zarge werde ich demnächst bei warmen Wetter ersetzen.
Was soll ich mit den Rähmchen machen? Die Brutwaben brauche ich ja noch...
Die muß ich fast in die neue Zarge rumhängen - und diese damit gleich mit dem Pilz impfen!?
Habt ihr dazu eine Idee??

Danke vielmals,

Nils
 
Hallo,

ihr tut ja grade so, als ob alles hochgiftig und gefährlich wär, was nicht nagelneu, totgekocht oder desinfiziert ist..

Wenn ich saubere, verdeckelte, helle Futterwaben ohne Schimmel habe, steck ich die ohne bedenken in andere Völker wieder rein. Alle Völker werden sowieso durchbeprobt und auf Seuchenfreiheit untersucht. Außerdem lasse ich keine Völker hungern, nur weil ich bedenken habe, das die Futterwaben nicht steril sind. Auch Ableger brauchen für einen gesunden start von Anfang an Futter um in Gang zu kommen, deswegen nimmt man ja für gewöhnlich Futterwaben und selbst ein Naturschwarm nimmt Futter aus der alten Zarge mit. Etwa 30% des Schwarmgewichts sind Futter. Dunkle Waben oder Waben aus Völkern die ohne erkennbaren Grund eingegangen sind, wandern in den Schmelzer.

Wenn ihr die braune Soße aus dem Sonnenwachsschmelzer wieder verfüttert, könnt ihr gleich alte Marmelade und gärigen Orangensaft einfüttern.. Der Honig oder das was davon übrig ist hat dann einen HMF gehalt jenseits von gut und böse und ihr habt sämtliche Hinterlassenschaften aus den Brutzellen mit im Honig. Damit sind Krankheiten vorprogammiert.

Mfg Malte Niemeyer
 
ihr tut ja grade so, als ob alles hochgiftig und gefährlich wär, was nicht nagelneu, totgekocht oder desinfiziert ist..

So ist es Malte und deshalb erwähnte ich, wenn man konsequent wäre, müßte man auch die Zargen verbrennen.
 
Hallo,

und das zu starke oder zu sehr verhonigte Wirtschaftsvolk und die Brutwaben die man aus den Völkern entnimmt gleich mit verbrennen....
 
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