Chemiefreie Sommerbehandlung

bienenzüchter

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Liebe Bienenfreunde,

im separaten Thema "Wer macht eine Winterbehandlung nur in Einzelfällen?" (Kategorie Bienenschädlinge) habe ich bereits erwähnt, dass ich mich völlig von chemischen Varroabekämpfungen verabschieden möchte und es bei der Sommerbehandlung auch bereits geschafft habe.

Die mehrfach gestellten Fragen zu meiner chemiefreien Sommerbehandlung möchte ich jetzt hier mit der Vorstellung des Verfahrens beantworten.

In Kurzform erledige ich bei der Sommerbehandlung folgendes:
a) 1. Juliwochenende: Umquartieren der Königin in eine Halbzarge mit 5 Halbwaben (Rest Leerrähmchen) unterhalb des Brutraumes (Trennung mit Absperrgitter)
b) 3. Juliwochenende: Entnahme der verdeckelten Brut und nochmalige Zugabe von leeren Halbwaben
c) 4. Juliwochenende: Entnahme des Absperrgitters
d) 1. Augustwochenende: Entnahme der bebrüteten Halbwaben​

Was läuft im Volk ab?
Zu a) Die Königin kann in der Halbzarge mit leeren Altwaben ein Brutnest mit beschränkter Ausdehnung anlegen. Wollen sich die Varroamilben der oben schlüpfenden Brut vermehren, können sie die offenen Brutzellen der Halbzarge nutzen.
Zu b) Da die nun verdeckelten Halbwaben keine neuen Varroamilben mehr aufnehmen können, werden diese jetzt entnommen und eingeschmolzen oder einfach entsorgt. Die Königin kann auf den erneut zugegebenen leeren Halbwaben ein neues Brutnest anlegen. Im darüberliegenden Brutraum ist nun nur noch verdeckelte Brut. Die in den nächsten 7 Tagen mit den Arbeitsbienen noch schlüpfenden Varroamilben können zur Vermehrung wieder die offene Brut der Halbwaben aufsuchen.
Zu c) Durch die Entnahme des Absperrgitters kann die Königin ihr Brutnest nun frei nach oben ausdehnen. Die unten bebrüteten Halbwaben bleiben zunächst unangetastet und nehmen in der folgenden Woche weitere vermehrungswillige Varroamilben auf.
Zu d) Die bebrüteten Halbwaben werden entnommen und eingeschmolzen oder entsorgt.

Warum bevorzuge ich Halbwaben zum Milbenfang?
Die wenigen Halbwaben werden schön vollflächig von der Königin bestiftet. Es werden auf den Halbwaben praktisch keine Pollen- und Honigkränze angelegt. Durch die Beschränkung der Entsorgung auf vermilbte Brutflächen fällt das Ausschneiden leicht. Gleichzeitig werden die Bienen nicht zum Anlegen großer Brutflächen verleitet. Es werden Bienenresourcen gespart.

Woher Halbwaben nehmen, wenn bisher mit Ganzwaben geimkert wurde?
Fehlende Halbwaben lassen sich einfach aus alten ausgeschnittenen Ganzwaben herstellen. Dazu braucht man nur ein Halbrähmchen, quasi als Schablone, über die ausgeschnittene Ganzwabenfläche zu legen und einen Längsschnitt ausführen. Dann drückt man das Halbrähmchen nach unten und fertig ist die Halbwabe zum Milbenfang.

Warum füge ich die Halbzarge unterhalb des ursprünglichen Brutraumes ein?
Das Einfügen der Halbzarge unterhalb des Brutraumes erfordert nur ein Absperrgitter. Naturgemäß dehnen die Bienen ihr Brutnest nach unten aus, wenn es oben durch Vorräte eng wird. In Bezug auf die Varroabekämpfung kann man sich die Halbzarge mit Fangwaben auch wie eine Schleuse vorstellen. Bienen, die in den Stock rein oder aus diesem heraus wollen, spazieren über die offenen Brutwaben und die ansitzenden Varroamilben können ihre Chance zur Vermehrung durch Wanderung in offene Brutzellen ergreifen.

Warum starte ich das Verfahren Anfang Juli?
Anfang Juli ist bei mir die letzte Tracht (Linde) weitgehend beendet. Bei unverhofft guter Tracht kann durch die Begrenzung der Brutfläche sogar noch der Honigertrag ansteigen. Eine Schwarmtrieb-Auslösung durch Futtersaftüberschuss bei wenig Brutzellen ist zu dieser fortgeschrittenen Jahreszeit unwahrscheinlich. In meiner Standimkerei beobachtete ich in der Vergangenheit um diese Zeit häufig ein "Brutloch". Das Verfahren passt somit sehr gut zum üblichen natürlichen Brutverhalten. Nach Verfahrensabschluss können im August gesunde Winterbienen erbrütet werden.
Bei einem früheren Verfahrensbeginn/-Abschluss wird der mögliche Reinvasionszeitraum ausgedehnt und der Winterbienenbefall wird höher ausfallen.


Welche Vorteile ergeben sich gegenüber den bereits bekannten biotechnischen Verfahren?
Gegenüber den bekannten Verfahren ergeben sich für mich mehrere Vorteile. Die Bildung von Brutscheunen, Entzug von Bienen zur Brutpflege, Verbringung an andere Standorte (die meisten Imker werden wohl nur über einen Standort verfügen), chemische Behandlung nach Brutschlupf, all dies entfällt.
Ein Teil der ohnehin zum Einschmelzen vorgesehenen Waben kann nebenbei für eine sinnvolle letzte Verwendung, den Varroaabfang genutzt werden.

Für wen ist das Verfahren nicht geeignet?
Das Verfahren habe ich für meine Region und Verhältnisse entwickelt und erfolgreich getestet. Ich möchte nur so viele Völker halten, wie es mir bienenfreundlich ohne Chemieeinsatz möglich ist. Für diese Zwecke kenne ich momentan keine bessere Alternative. Wer Spättrachten nutzen möchte, muss das Verfahren abwandeln, da durch die Brutentnahme im Juli Flugbienen im September fehlen würden. Ideen dazu habe ich, aber mangels Spättracht leider keine praktischen Erfahrungen.

Was hat verblüfft?
Durch die Brutentnahme im Juli nahm ich zunächst an, dass die Völker geschwächt in den Winter gehen werden.
Bei einem Vergleich von mit Ameisensäure behandelten Völkern zeigte sich im Herbst jedoch ein umgekehrtes Bild. Die mit dem Fangwabenverfahren entmilbten Völker waren stärker als die mit AS behandelten. Diese Beobachtung könnte einerseits damit erklärt werden, dass die Bienen die vorangegangene Brutentnahme im Juli durch einen um so stärkeren Bruteinschlag im August auszugleichen versuchen oder das die negativen Wirkungen einer Ameisensäurebehandlung während der Winterbienenaufzucht unterschätzt werden. Im Frühjahr hinkten die mit Ameisensäure behandelten Völker in der Entwicklung hinterher.
Beim Herbsttreffen der Basiszüchter hat der Vereinsvorsitzende R. Rodenwald von einem weiteren Fangwabenverfahren berichtet und völlig unabhängig von mir die gleiche Beobachtung zu stärkeren "Fangwabenvölkern" gemacht.

Müssen Verluste in Kauf genommen werden?
In den letzten Jahrzehnten, hatte ich mit meinen biotechnischen Varroabekämpfungen nicht mit den in meiner Region typischen Völkerverlusten zu kämpfen. Regelmäßig konnte ich meinen von Verlusten geplagten Imkerfreunden im Frühjahr mit Völkern aushelfen. Dies muss natürlich nicht zwangsläufig nur mit der Varroabekämpfung zusammenhängen. Es können auch noch andere Faktoren eine Rolle spielen, wie relativ isolierter Bienenstand, verhältnismäßig geringer landwirtschaftlicher Intensivflächenanteil im Flugradius ...​

Das wären jetzt mal die wichtigsten Informationen zu meiner chemiefreien Sommerbehandlung. Ich nenne sie Halbzargen-Fangwaben-Verfahren. Darüber hinaus gibt es noch einige Feinheiten, die ich der Übersichtlichkeit halber hier weggelassen habe. Diese und eine grafische Darstellung zum Bienenbrut- / Milben-Entwicklungszyklus werden unter http://www.bienenfan.de/Varroa/H/index.htm geboten.

Freundlich grüßt Ronny
 
Servus Ronny,
Einschmelzen von Brutwaben ist für mich ein absolutes no-go. Da unterscheiden wir beide uns wohl gewaltig in der Frage, was bienenfreundlich ist.
Guß,
Hermann
 
Hallo Hermann,
klar es kostet schon etwas Überwindung. Wenn Du diese nicht aufbringst, musst Du die Chemiekeule gegen die geschlüpften Bienen schwingen. Hier gehen dann allerdings unsere Ansichten bezüglich Bienenfreundlichkeit wieder auseinander.
Die vermilbte Julibrut möchte ich im Interesse der Winterbienen und der ersparten chemischen Behandlung nicht schlüpfen lassen.
Sonnige Grüße in den Spessart
Ronny
 
Danke Ronny für deinen Bericht,

könntest du noch genauere Zahlen für diene Tests geben. z.B. wie viele Völker über welchen Zeitraum mit diesem Verfahren geführt hast und mit wie vielen AS-behandelten Völkern verglichen wird etc.

Mein Plan hat viele Ähnlichkeiten mit deinem Verfahren. Aber ich lehne die AS-Behandlung (noch) nicht kategorisch ab, sondern beschränke sie auf die Behandlung von vermilbten Brutscheunen (ob es besser als BW-Einschmelzen ist, muss ich noch testen). Ich werde zum Milbenfang ausgebauten Drohnenwaben testen. Die entnommene Brut möchte ich aber separat mit AS behandeln. Ich bin noch in der Testphase, aber ich werde drüber berichten.

Was passiert mit den Drohnen, die bis Juli noch im Volk leben? Gibt's über das ASG noch einen Notausgang für die?

@Hermann: Die normalen Brutwaben werden ja nicht eingeschmolzen, sondern nur die Fangwaben unten. Für das Bienenvolk gibt's meiner Meinung nach nichts besseres als stark vermilbte BW einzuschmelten. Ich wollte früher auch keine einzige BW einschmelzen, dafür musste ich die Völker aber mindestens 3x extra AS-Stoßbehandlungen verpassen. Ob das bienengerechter ist als das Einschmelzen!...

LG Salsa
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Ronny,
ich habe die gleiche Methode 2012 bei 3 meiner Völker durchgeführt - eine HalbZarge Zander mit 4 HRähmchen(ausgebaute) auf dem Boden und darauf ASG, Brutraum und HR (dort mit Loch für die Drohnen).
Als ich nach drei Wochen die Völker wieder zerlegte fand ich in der HZarge folgendes vor: die Waben waren zwar voll mit Eiern, bei allen drei Völkern -aber scheinbar wurden diese nicht gepflegt! Ich dachte schon die Kö`s sind hin, fand sie aber alle drei. Das Absperrgitter war voll mit toten Drohnen die mit dem Kopf feststeckten.
Was ist da falsch gelaufen??
Die Völker entwickelten sich normal weiter und sind auch heuer wieder geflogen.

Grüße,
Hannes
 
Hallo Ronny

Danke für deinen Bericht!

Finde deine Methode sehr gut, und hoffe du berichtest weiterhin wie es dir so ergeht! Wünsche dir den grösst möglichen Erfolg bei der Arbeit mit den Bienen!
Ebenso sehr gut das du die sicherlich mit Varroen voll in Besitz genommenen Fagwaben entsorgst!


So, selber werde ich heuer auch den Versuch starten, ohne Chemie das Bienenjahr über die Runden zu bringen! Und versuchen werde dies mit ein oder zwei totalen Brutentnahmen die ich zeitlich noch nicht abstecken kann da es ganz auf die Trachtverhältinisse ankommt!


Noch nicht ganz in klaren ist mit wie sich die Brutentnahme auf den Honigertrag auswirkt! Kommt sicherlich auf den Zeitpunkt dieser Entnahme an!
 
Hallo Salsa,
wenn keine Abflugmöglichkeit für die Drohnen über der Halbzarge vorhanden ist, können diese natürlich auch durch Abschlagen der ursprünglichen Brutraumwaben in die Halbzarge verfrachtet werden. Drohnen habe ich nur in einzelnen nachzuchtwürdigen Völkern schlüpfen lassen, sonst regelmäßig den Baurahmen ausgeschnitten. Bei stichprobenartigen Kontrollen erschien mir der Drohnenbrutbefall 2012 relativ gering.

Bis vor drei Jahren hatte ich mit geringer Völkeranzahl noch Brutableger und Entmilbung dieser mit AS-Behandlung gemacht. Mit Erhöhung der Völkeranzahl bin ich zum Halbzargen-Fangwaben-Verfahren gewechselt. Auch um von Brutscheunen und möglicher Reinvasionsgefahr von diesen wegzukommen. 2011 wurden 8 Völker mit Brutentnahme und 4 mit Ameisensäure behandelt und verglichen. Der Vergleich war allerdings nicht exakt, da die mit Ameisensäure behandelten Völker in Hinterbehandlungsbeuten untergebracht waren. Schön wäre es natürlich, wenn da vielleicht mal jemand umfangreichere und aussagekräftigere Vergleiche ausführen könnte.

Hallo Hannes,
war dies dein erster Versuch mit Honigraumflugloch? Wie groß und wo war es angebracht? Wann hast Du das Absperrgitter eingesetzt? Wie war das Pollen-/ Nektarangebot oder hast Du zugefüttert? War die Vorratskammer gut gefüllt? Waren die Beuten gut mit Bienen gefüllt?

Hallo Hubert,
es freut mich, dass Du auch ein chemiefreies Bienenjahr starten möchtest. Ja, ich werde weiter berichten. Bin jedes Jahr gespannt, welche Überraschungen die Bienen wieder bereithalten.

Für mich geht zum Startzeitpunkt des Verfahrens meist die Tracht zu Ende. Das Verfahren könnte bei mir erst im nächsten Frühjahr Ertragsauswirkungen zeigen. Bisher war ich mit der Frühjahrsentwicklung der meisten Völker sehr zufrieden. Ich hoffe, es bleibt so.

Viele Grüße Ronny
 
Hallo Ronny
ich habe ein 12 mm Loch oben seitlich an der Zarge(Honigraum) gebohrt auf der Flugloch-Seite. Das ASG habe ich gleich nachdem ich die KÖ in die Halbzarge getan habe, aufgelegt. Pollen war eher wenig weil die Waldtracht im Gange war. Die Honigräume waren fast voll, alle drei Völker stark.
Werde heuer mit ein, zwei Völkern nochmals einen Versuch wagen, weil diese Methode kommt mir sehr sympatisch vor!

Hast du eigendlich den leeren Raum in der Halbzarge mit irgendwas aufgefüllt (Styrodur Block o.ä.)? Oder nur die Waben allein mittig(so habe ich das gemacht)?

Danke für die Antwort, grüße
Hannes
 
musst Du die Chemiekeule gegen die geschlüpften Bienen

Die einen bezeichnen den gezielten Einsatz natürlicher organischer Säuren als chemische Keule, die anderen wollen nicht tausende Bienenlarven einschmelzen. Ich denke es wird Off-Tipic, wenn wir dies hier ausdiskutieren wollten. Deswegen halte ich zu dem Thema erst mal die Klappe :) .

Gruß,
Hermann
 
:toothy8:
Hast ja Recht, entweder die Chemiekeule schwenken oder die Brut töten, noch schlimmer können nur diejenigen sein, die keine der beiden Methode anwenden und die Bienen an der Varroa tatlos sterben lassen. Ich sehe die organische Säure nicht als Chemie und lehne sie nicht kategorisch ab. Aber ich gebe zu, abgesehen von der Bezeichnung, Säure ist doch ätzend (im wahren Sinne des Wortes) :D
 
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Hallo,

hat sich schonmal einer von euch mit dem Thema Varroafalle beschäftigt?

Dabei macht man sich die Triebe der Milben und das Pheromon der Königin bzw. den Duft der Brut zunutze.

Man sperrt die Königin mit einigen Begleitbienen (Rot ) hinter 2 Drahtgitter. auf die andere Seite der Drahtgitter kommt sämtliche Brut mit der restlichen Bienenmasse (Blau).

Das Drahtgitter was der Bienenmasse zugeneigt ist, ist durchgängig für Milben und Duft, für Bienen nicht.

Das Drahtgitter was der Königin, der einen Wabe und den Begleitbienen zugeneigt ist, ist nur für Duft und Luft durchgängig, es ist Milbendicht.

Zwischen den Drahtgittern ist irgendwas klebriges (Orange) z.B. Doppelseitiges klebeband oder Giftfreie Fliegenstreifen.

Was passiert jetzt? nach 3 + 5 Tagen ist sämtliche Brut auf der Bienenseite verdeckelt und die Milben können nirgends mehr unterkommen. sie laufen durch das erste Gitter dem Geruch der Königin nach und sterben auf dem Klebestreifen zwischen den beiden Gittern.

Das einzige Problem: mir fällt kein Einsatz ein, in dem das Verfahren Sinn machen würde...

Mfg Malte Niemeyer

varroafalle.jpg
 
Hast du eigendlich den leeren Raum in der Halbzarge mit irgendwas aufgefüllt (Styrodur Block o.ä.)? Oder nur die Waben allein mittig(so habe ich das gemacht)?

Hallo Hannes,
ja meine 5 Halbwaben habe ich auch mittig angeordnet. Den Rest habe ich mit Leerrähmchen aufgefüllt. Ich dachte mir, wenn die Bienen doch wider Erwarten bauen sollten, dann bleibt alles flexibel. Hast Du die bestifteten Halbwaben nach 3 Wochen entnommen oder sind daraus noch Fangwaben entstanden?
Viele Grüße Ronny
 
Hallo bienenzüchter,
habe genau das gleiche Vorgehen mir ausgedacht. Aber wie immer bin ich nicht der Erfinder.
Der Unterschied wäre aber.
Die Königin in einer bis jetzt brutlosen oberen Zarge 8 Tage einsperren und die Brut dann entnehmen. Damit werden Jungvölker verstärkt.

Dann läuft es genauso ab wie bei Dir.
Würde nach 10 bis 12 Tage das Absperrgitter entnehmen. Die Königin kann dann nach oben weg.
Die untere Zarge muß dann am 20 oder 21 Tag raus. Bevor also die erste Brut aus den Fangwaben schlüpft. Der Ablauf wäre dann aber nur 29 Tage lang. Bei Dir sind es doch auch 4 Wochen. Oder sind es 5 Wochen?
Was mich noch irritiert ist der Reifefraß der Jungmilben. Die Altmilben verschwinden ja auf der Stelle wieder in der nächsten Brutzelle. Über die Jungmilben habe ich nichts genaues gefunden wie lange Sie auf den Bienen sind, bevor sie sich fortpflanzen. Habe nur mal gehört 2 bis 3 Wochen.
Aber dann wäre deine Methode nicht erfolgreich,wenn es so wäre.

Falls das Volk im September räubert ist es aber doch im Dezember hinüber. Kontrollierst Du die Beleghäufigkeit der Zellen durch die Milbe?
Eine Septemberbehandlung entfällt bei dir?
Eine Dezemberbehandlung erfolgt doch?

Für Der Hinweis das Brutnest auf beschränkte Waben zu erichten ist sehr gut.
 
Hallo Hannes,
ja meine 5 Halbwaben habe ich auch mittig angeordnet. Den Rest habe ich mit Leerrähmchen aufgefüllt. Ich dachte mir, wenn die Bienen doch wider Erwarten bauen sollten, dann bleibt alles flexibel. Hast Du die bestifteten Halbwaben nach 3 Wochen entnommen oder sind daraus noch Fangwaben entstanden?
Viele Grüße Ronny

Als ich die HZargen weggenommen habe waren die drei Völker brutfrei, da sie ja unten auch keine Brut hatten - ich habe die Völker dann mit Oxalsäure beträufelt. Die Halbwaben habe ich eingeschmolzen.

Grüße
Hannes
 
Über die Jungmilben habe ich nichts genaues gefunden wie lange Sie auf den Bienen sind, bevor sie sich fortpflanzen. Habe nur mal gehört 2 bis 3 Wochen.
Ich habe von etwa 10 Tagen gehört. Genau das ist der Grund warum ich Drohnenfangwabe nehmen will, da sie länger offen bleibt (und 14 Tage verdeckelt) und ich kann damit länger Milben fangen, ich kann sie erst am 23. Tag entsorgen, bei Arbeuterbrut spätestens am 20. Tag.
 
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Genau das ist der Grund warum ich Drohnenfangwabe nehmen will, da sie länger offen bleibt (14 Tage)
Hallo Salsa
Das musst du mir jetzt erklären, was das heissen soll, dass die Drohnenwabe länger offen bleibt...

Christian
 
Das musst du mir jetzt erklären, was das heissen soll, dass die Drohnenwabe länger offen bleibt...

Hallo Christian,
soweit ich weiß, bleibt die Drohnenbrut 7 Tage offen, also einen Tag länger als Arbeiterbrut, und 2 Tage länger verdeckelt. Korrigiere mich bitte, wenn ich falsch lege!

Angenommen, die BW werden nicht gleich voll bestiftet, kann ich mit einer Arbeiter-BW nur 12 Tage Milbenfangen, sonst schlüpfen die ersten vermilbten Arbeiterinnen mit den Milben aus. Mit einer Drohnenfangwabe, kann ich 14 Tage Milben fangen.
Drohnenbrut soll die Milben auch stärker anziehen.

edit: ich sehe gerade, ich habe einen Fehler in meinem Beitrag #15 gemacht. Ich korrigiere es gleich. Danke für den Hinweis.
 
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da sie länger offen bleibt (14 Tage) und ich kann damit länger Milben fangen,

Hallo Salsa,

ich glaube hier liegt ein Irrtum vor, die Drohnenbrut wird genauso wie die Arbeiterinenbrut am sechsten Tag verdeckelt oder hab ich da was falsch verstanden.
 
Du hast Recht Klaus, ich habe es gerade korrigiert und genauer beschrieben, was ich damit meinte.
Man sieht hier sind lauter Experte, die keine Fehler dulden :SM_1_32:
 
Hallo Salsa
Die Verdeckelung der Arbeiterinnenbrut erfolgt nach 8 Tagen, die der Drohnenbrut am 9. Tag. Deine 14 Tage haben mich stutzig gemacht.
Die Eiablage an nur einem Tag kann auf der Drohnenwabe geauso erfolgen wie auf der Normalwabe - oder eben auch bei Beiden nicht. Was aber wenn die Stimmung im Volke gar nicht mehr auf Drohnenbrut gestellt ist. Bei meinem 5B Verfahren im Juli würde ich da ins Leere laufen, da meine Mellifera zu diesem Zeitpunkt bereits "nach innen arbeitet".
Das Argument der wegen eines Duftstoffes attraktiveren Drohnenbrut ist belegt. Dies war auch einige Zeit der Hoffnungsträger für eine künstliche Duftfalle für Varroen ähnlich der Borkenkäferfalle. Offenbar ist dies aber als Einzelfaktor für die Varroa-Anlockung nicht attraktiv genug, weshalb man darüber nichts mehr hört.
mfg Christian
 
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