Schimmel

Nils

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Hallo Leute,

heute ein unangenehmes Thema: Schimmel im Bienenstock!
Bei den heutigen 14 Grad konnte ich nicht anders und einen Blick durch die Folie werfen. An den Ecken auch mal kurz die Folie gelüpft und hineingeschaut um die nicht bienenbesetzten Randwaben auf Futter zu prüfen.

Dabei entdeckte ich, daß einige Oberträger wohl angeschimmelt sind. Die Waben jedoch nicht - wie es scheint:

OTSchimmel.jpg

Auch vor dem Flugloch fanden sich einige (wenige) tote Bienen, die schon angeschimmelt sind:

SchimmelBiene.jpg

Und auf der Windel fand sich bei einem Volk ein seltsamer Haufen. Es könnte sich allerdings auch um Abrieb von ApiLifeVar handeln (mögilcherweise habe ich da einen Streifen übersehen?) Oder ist das Abrieb von schimmeligen Waben?
SchimmelAbrieb.jpg

Es ist meine erste Auswinterung und ich frage mich: ist das "normal"? Ich finde Schimmel einfach nur ekelig - und ungesund ist er obendrein...

Was sollte man jetzt (oder auch später) dagegen tun?

Ob Waben verschimmelt sind wird sich erst später zeigen, wenn ich mal "richtig" reinschauen kann...

Danke

Nils
 
Hallo,
hattest du die Windel die ganze zeit drin? Dann brauchst dich nicht wundern, wenn die Waben Schimmeln. Boden offen lassen, dann schimmelt nichts. Falls doch, eine Wabe weniger rein udnlinks und rechts Platz lassen.
Gruß Jeffrey
 
Hallo Nils!

Folie weg = Schimmel weg

Heuer hab ich gänzlich ohne Folie eingewintert, aber den Boden geschlossen und wie's aussieht war die Entscheidung nicht schlecht.
Kein Schimmel, alle Völker leben, jedoch hat die "behagliche Stube" die Mäuse angezogen.

Schöne Grüße Sepp
 
Danke Sepp,

die Folie sehe ich auch schon recht zwiespältig an....
Dann ist bei dir zwischen Innendeckel und Oberträger... nichts?
Saugt sich dann der Innendeckel nicht mit Wasser voll und fängt an zu schimmeln?

Danke,

Nils
 
Saugt sich dann der Innendeckel nicht mit Wasser voll und fängt an zu schimmeln?

Danke,
Kann schon passieren. Bei geöffneten Gitterboden aber nicht.
In der brutlosen Zeit gibt es auch kaum Kondenswasser. Brüten die Bees, dann gab dir Jeffrey den richtigen Tipp. Hier kann die Luft besser zirkulieren.
 
Verwendest du statt dessen Zeitungspapier oder Backpapier ?

Nur so eine Frage ...
 
Ich glaube, dass der Hauptgrund die geschlossenen Böden sind.

Glauben heißt bekanntlich nichts zu wissen! :-k

Selber verwende ich Folien und hab auch hohe geschlossene Böden mit 10 ÖBW und dies nicht erst seit gestern, sondern zeitlebens solange ich imkere. Dies habe ich von der Imkerschule so übernommen, auch damals gab es keine offenen Böden, ich sehe auch keinen Grund dies zu ändern? wenn ich mich recht entsinne, imkert auch der Großimker Stefan Mandl mit geschlossenen Böden und eben auch Folie.

ich denke Feuchtigkeit ist eher wie bei Nosema der Fall, es gibt Plätze, zumeist Sutten, also tiefe Stellen wo es immer schon vermehrt zu Nosema kam. Abhilfe: Eckerl der Folie im hinteren Beutenbereich etwas umschlagen, ist ähnlich als würden wir unsere Fenster öffnen.

Josef
 
Abhilfe: Eckerl der Folie im hinteren Beutenbereich etwas umschlagen, ist ähnlich als würden wir unsere Fenster öffnen
Genau, Josef ein guter Tipp, das Eckerl muss aber schon ein rechtes Eckerl sein;) ich lege über dieses Eckerl dann einige Lagen Zeitungspapier, ist wie ein Filter oder Kondensator, wird feucht und trocknet aber auch wieder
 
Das Thema war, warum Schimmel und nicht Nosema.

Danke, genau darüber rede ich auch!

Für Dein imkerliches Stammbuch: Schimmel und Nosema sind Fingerzeige dafür, dass die Betriebsweisen verbessert werden sollten! Nils als Suchender bat hier um Ratschläge, also übermittle ich ihm mein Fach- und kein Nichtwissen, oder gar Vermutungen, schon überhaupt nicht was mir "mein Freud der Berufsimker mit seinen 200 Völkern" sagt!

Zum plaudern haben wir unsere Plauderdecke, hier geht´s um fach- und sachkundige Ratschläge.

Josef
 
Danke für die Tipps auch von meiner Seite.
Denn auch ich habe zwei Völker in denen Schimmel
aufgetreten ist.
Es hängt offenbar auch mit der Volksgröße zusammen.
Die zwei Völker waren zwar groß genug um über den Winter zu kommen,
sind aber die kleineren von den Völkern.
Der Tipp mit den "Eckerln" werde ich nun auch anwenden, denn auch
bei mir sind die Böden zu gewesen über den Winter.
 
Wichtig zu sagen wäre noch, Folien haben durchaus ihre Berechtigungen, hier ist besonders der ständig abnehmbare Deckel hervorzuheben. Schon bei den ersten Futterkontrollen und Milbenbehandlungen im Herbst muss man immer wieder Deckel abheben, sind diese jedoch ständig verbaut und verkittet, ist dies imkerlich und natürlich auch für die Bienen mehr als ärgerlich. Auch im Frühjahr müssen immer wieder Waben gezogen werden, aus all den vielen Gründen möchte ich selber nicht mehr auf die Folien verzichten.

Beobachten wir mehrere Völker nebeneinander, erkennt man sehr schnell warum das eine Schimmel hat und das andere nicht, eben diese Völker sollten verglichen werden.

Josef
 
und wie soll jetzt mit diesen Waben verfahren werden?
 
und wie soll jetzt mit diesen Waben verfahren werden?

Sind verdorben und somit unbrauchbar, also einschmelzen und das Wachs für den eigenen Wachskreislauf horten.

Josef
 
Beim letzten Kurs am Lehrbienenstand (Auswinterung) wurden Randwaben gezogen. Die Aussenseite war schön pelzig verschimmelt *bäh*. Aber am heftigsten fand ich, dass er diese Wabe wieder reingetan hat.
"Der Schimmel macht nix, das putzen die Bienen schon weg".
Naja, war ja noch alles voll mit wertvollem Futter.

Was macht ihr wenn ihr in diesen Tagen schimmelige Waben findet? Noch drinlassen bis es ausgefressen ist? Oder gleich weg damit, auch wenn 2 kg wertvolles Futter verloren gehen? Futter könnte knapp werden und bevor mir ein Volk verhungert würde ich es auch drinnenlassen. Aber ich finde Schimmel einfach nur *pfui* und würde diese Waben sofort rausnehmen. Lieber nochmal zufüttern.

Nils
 
Wenn ich jetzt vor der Wahl stehen würde bei den herrschenden Temperaturen hier (äh, 5cm Neuschnee...), würde ich wahrscheinlich auch die Wabe wieder ins Volk hängen, anstatt flüssig zuzufüttern. Was ich gestern leider tun musste.

Ansonsten, bei behaglicheren Temperaturen, bin ich konsequenter. Schimmelwaben entweder ganz weg oder ins Sonnenwachsding. Ich bin zwar bisweilen knauserig, aber so einer Futter Wabe würde ich nicht hinterhertrauern.

Ich hatte bei meinen Beuten noch keine Schimmelprobleme, die Beuten haben Gitterboden und unter dem Deckel liegt entweder ein Propolisgitter oder ein betagtes Küchenhandtuch.

Ab diesem Frühjahr will ich allerdings auf Plexiglas als Abdeckung umsteigen, ich rechne daher für nächstes Jahr schon damit, dass sich Schimmel zeigen wird.

Die Waben des Volkes, was mir letztes Jahr eingegangen ist, sind übrigens ziemlich schimmelig gewesen. Aber erst als ich die Beute im Frühjahr weg geräumt habe, direkt nach dem Ableben der Bienen war noch alles in Ordnung. Ich hatte daraus geschlossen ,dass sich Schimmel bei guter Durchlüftung und Anwesenheit von Bienen nicht oder weniger entwickelt.
 
Ich hatte bei meinen Beuten noch keine Schimmelprobleme, die Beuten haben Gitterboden und unter dem Deckel liegt entweder ein Propolisgitter oder ein betagtes Küchenhandtuch.

Ab diesem Frühjahr will ich allerdings auf Plexiglas als Abdeckung umsteigen, ich rechne daher für nächstes Jahr schon damit, dass sich Schimmel zeigen wird.

Bei offenem Gitterboden hatte ich bisher noch nie Schimmelprobleme, wobei noch dazu gesagt werden sollte, dass mein Winterstand auf unserem heimischen Grundstück sehr gut belüftet ist. Ich schließe den Gitterboden nur im kalten Frühjahr (wie jetzt) während der Brutphase.
Generell arbeite ich schon seit Beginn an ganzjährig mit Folie. Bisher habe ich an keiner Wabe Schimmelspuren gefunden. Allerdings ist mein Holzdeckel nicht isoliert. Ich habe mir schon einige Male überlegt, ob ich ihn isolieren soll, fürchte mich jedoch vor mehr Schwitzwasser, das zu Schimmelbildung führen könnte.

Auf die Folie möchte ich nicht verzichten, um jederzeit schnellen Zugriff auf das Volk haben zu können, ohne zuerst noch den Verbau am Deckel entfernen zu müssen und ohne damit sehr viel Unruhe in das Volk zu bringen. Zudem denke ich, dass das Schwitzwasser von den Bienen aufgenommen wird.

Somit rechne ich nicht, dass Du Schimmelprobleme bekommen wirst, wenn Du auf eine Plexiglasabdeckung umsteigst, die sich vermutlich gleich verhält wie die Folie.

Stefan
 
Somit rechne ich nicht, dass Du Schimmelprobleme bekommen wirst, wenn Du auf eine Plexiglasabdeckung umsteigst, die sich vermutlich gleich verhält wie die Folie.

Dies wird eine höchst spannende Sache werden, allerdings fürchte ich wird da gerade das Gegenteil eintreten.

Auch ich kenne trotz geschlossenem, allerdings Fluglöcher mit 38 x 4cm und lediglich den herkömmlichen Lüftungsgittern keinen Schimmel, ich vermute jedoch dies liegt ab der ersten FuT Gabe geöffneten 3 x 1 Lückerl, hier kann Luft ähnlich eines Fangs entweichen.

Josel sollte aber auch bedenken, Plexiglas ist relativ teuer und kann beim füttern nicht geöffnet werden, also ich hab Zweifel ob Plexi tatsächlich funktioniert? :-k

Josef
 
Josef, das verwunderliche ist, es war überhaupt gar nicht teuer. Es handelt sich um nur ein Millimeter dünnes Plexiglas in einer Standardgröße für bilderrahmen, die ungefähr meinen Beutenmaßen entspricht. Die gibts in 10er Packs.

Beim Einfüttern ziehe ich sie einfach ein Stück zurück. Dann stehen sie zwar außen aus der Beute heraus, aber höchstens ein bis zwei Zentimeter. Das kann man verschmerzen.

Ich kann mit einer leicht stabilen Abdeckung viel leichter arbeiten als mit Folie, ich denke, das ist Gewöhnung oder Geschmackssache.

Wenn wir hier wieder bienenfreundliche Temperaturen haben, mache ich mal ein Foto von den Dingern.
 
Ventilation! Deckel aufbohren und eine Öffnung schaffen, dies am besten zusammen mit Gitterboden. Dann schimmelt es nicht mehr. Verschlossene Beuten, auch noch mit Plastikfolie unterm Deckel, sind meiner bescheidenen Meinung nach, absolut falsch. Feuchtigkeit bekämpft man mit Lüften!
 
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