'Demonstration' der Imker in München...
Flucht der Imker vor Gen-Mais am Dienstag, dem 15. Juli 2008
Aufladen der Bienenvölker in Kaisheim bei Donauwörth ab 4:00 Uhr Ankunft in der Landeshauptstadt München 8:00 Uhr
Sehr geehrte Damen und Herren,
anbei senden wir Ihnen unsere Pressemitteilung mit einigen Kontaktadressen und einen aktuellen Beitrag aus der Allgemeinen Deutschen Imkerzeitung als Hintergrundinformation.
Das Verwaltungsgericht Augsburg hatte am 30. Mai entschieden, dass die Imker in der Umgebung staatlicher Versuchsflächen mit der Gen-Maissorte MON-810 mit ihren Völkern während der Maisblüte abwandern müssen, um sich vor der Kontamination ihrer Produkte durch Genmais zu schützen. Das Gericht stellte fest, dass bereits geringste Spuren von MON-810 zum Verlust der Verkehrsfähigkeit der Bienenprodukte führen. Die betroffenen Imker sind nicht für die Wanderung mit ihren Bienenvölkern ausgerüstet und zum Teil auch gesundheitlich nicht in der Lage, die schweren Bienenkästen zu transportieren. Der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund hat daher eine "Fluchthilfe" für die Imkerkollegen organisiert und wird mit geeignetem Gerät den schwierigen Abtransport von bis zu 50 Bienenvölkern durchführen. Die Imker verlassen ihre angestammten Plätze und Bienenhäuser nur unter
Protest.
Daher werden die Völker während der Maisblüte in das Blickfeld der
Verursacher des Problems in der Landeshauptstadt München aufgestellt. Die Stadt München hat dankenswerterweise Flächen angeboten, auf denen den Bienenvölkern für die nächsten Wochen "gentechnikpolitisches Asyl" gewährt wird. Die Verantwortlichen der Staatsregierung sollen durch mehrere "Vertriebenencamps" in ihrer Landeshauptstadt ständig an die Konsequenzen ihrer Pro-Gentechnikpolitik erinnert werden.
Die vertriebenen Bienenvölker werden von Vertretern der Münchner
Bienenzuchtvereine empfangen. Die Münchner Imker erklären sich mit ihren vom Genmaisanbau betroffenen Kollegen solidarisch und haben angeboten, die Betreuung der Bienen für die kommenden Wochen zu übernehmen. Die umliegenden gentechnikfreien Landkreise haben ebenfalls den Imkern Asyl für ihre Völker angeboten.
Imkermeister Thomas Radetzki
Vertreter des Bündnis &
Vorstand des Vereins Mellifera e.V.
Telefon (+49) 07428-945 24 94
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