Wer macht eine Winterbehandlung nur in Einzelfällen?

bienenzüchter

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Hallo Bienenfreunde,

ich möchte mich von chemischen Varroa-Bekämpfungsmethoden verabschieden.

Im Spätsommer habe ich es bereits geschafft. Jetzt steht noch die Abschaffung der Winterbehandlung an.

Würde gern mal wissen, wer nur noch bei Völkern mit zu hohem natürlichem Winter-Milbenabfall eine Winterbehandlung ausführt?

Ein zu hoher natürlicher Milbenabfall im Winter ist aus meiner Sicht dann vorhanden, wenn die weitere Befallsentwicklung bis zur Spätsommerbehandlung einen hohen Milbeninvasionsdruck für andere Völker erwarten ließe.

bienenfreundlich grüßt Ronny
 
Ich behandele alle Völker immer gleichmäßig

Wie bekommst du deine Milben sonst in den Griff???
 
@Avignon
Bezüglich der Wirksamkeit meiner Spätsommerbehandlung habe ich keine Zweifel.

Hat man Völker die ansatzweise in der Lage sind, infizierte Brut zu entfernen, so wird der Befall im Winter geringer ausfallen.
Völker, die nicht zu Räuberei tendieren, werden wohl auch einen niedrigeren Milbenabfall im Winter aufweisen.

Völker, die in meiner Region frühzeitig aus der Brut gehen, sollten auch gegenüber der Varroa im Vorteil sein. Wenn in Südfrankreich alle Völker durchbrüten, fällt dieser Einflussfaktor für Dich natürlich leider weg.

Ziehe ich nur von niedrig befallenen Völkern nach, sollte dies aus meiner Sicht in Bezug auf eine angestrebte Varroatoleranz der Bienen in meiner Region kein Fehler sein.

@Harzer
Ich behandle auch alle Völker, allerdings nur im Spätsommer.
Warum sollte ich im Winter alle Völker behandeln, wenn absehbar ist, dass ein Großteil auch ohne Winterbehandlung bis zur nächsten Spätsommerbehandlung unbeschadet durchhält?
 
Ich vermute er meint" Kälteren Gegenden"

Im südlichen Frankreich werden die Temperaturen wohl eine Brutpause ausschließen
 
Hallo Ronny
Mich würde mehr über deine Methode gegen die Varroa interessieren klingt sehr interessant!
Behande serwohl mit Chemie aber wäre interresant wie du vorgehst!
 
Schade, dass sich noch niemand gemeldet hat, der auf die Winterbehandlung zumindest teilweise verzichtet.

@Avignon
Bezüglich der Wirksamkeit der Spätsommerbehandlung habe ich keine Zweifel.

1. Völker, die zumindest ansatzweise befallene Brutzellen erkennen und ausräumen, sollten einen geringeren Winter-Milbenabfall aufweisen.

2. Völker, die weniger zu Räuberei / Verflug neigen, könnten ebenfalls einen geringeren Milbenbefall aufweisen.

3. Völker, die im Herbst früher aus der Brut gehen, sollten bezüglich Varroafestigkeit auch im Vorteil sein. Wenn in Südfrankreich alle Völker durchbrüten, entfällt dort natürlich leider dieser Vorteil.

Ich denke, dass ich keinen Fehler machen werde, wenn ich Völker mit geringem natürlichem Winter-Milbenabfall in die nähere Zuchtauswahl aufnehme.
In der folgenden Bienensaison würde ich die stärker befallenen Völker an der Drohnenproduktion hindern bzw. umweiseln.

@Harzer
Ich behandle auch alle meine Völker (im Spätsommer).
Warum sollte ich aber eine Winterbehandlung bei allen Völkern machen, wenn absehbar ist, dass gering befallene Völker auch ohne Winterbehandlung unbeschadet bis zur nächsten Spätsommerbehandlung durchhalten würden?

@Hubertus
Die Entmilbung im Spätsommer erledige ich mit Fangwaben.
 
Er vertritt für mich eine völlig logische Linie: Milben nach dem Abschleudern auf ein Minimum reduzieren, damit auch gesunde und vitale Winterbienen heran gezogen werden können. Nur starke Völker einwintern. .

Diesen Grundsatz vertreten wir auch und verfolgen dasselbe Ziel aber mit sehr verschiedenen Mitteln und Massnahmen
Die Mittel und die Massnahmen interessieren uns in erster Linie mit Angaben der zeitlichen Dauer

Mit freundlichem Gruss
Christian
 
Sorry, mit meinem Profil hat etwas nicht gestimmt. Mein zweiter Beitrag wurde zunächst nicht veröffentlicht und deshalb habe ich beim 2. Versuch einen ähnlichen verfasst. Jetzt sind beide veröffentlicht.

@Avignon
Ich stimme Dir zu, jeder muss für seine Region, Verhältnisse eine angepasste Betriebsweise entwickeln. Für meine Region, Verhältnisse sehe ich die Chance zukünftig ohne Chemie auszukommen. Diese Chance möchte ich nutzen.

Ich bin auch davon überzeugt, dass unmittelbar vor der Winterbienenbrut die Milben drastisch reduziert werden müssen. Auf das Schneiden von Drohenbrut würde ich mich nicht verlassen.

Wer macht nur eine Winterbehandlung in Einzel- bzw. Notfällen?
 
Hallo Ronny,

ich habe mir deine Frage lange gestellt. Ich habe noch nie geschafft, dass ein Volk bei der Winterbehandlung (Restbehandlung) unter 50 Milben raus spuckt, selbst wenn aus dem Volk über zwei Wochen vor der Behandlung keine Milben natürlich gefallen sind. Daher verzichte ich auf keine Winterbehandlung, egal was vor her natürlich an Milben fällt.

Vielleicht würde ich mir anderes überlegen, wenn die Winterbehandlung unter 30 Milben killt, aber wie gesagt, das war und bleibt wahrscheinlich ein Traum.

Lg Salsa
 
Hallo!

Bei der Hälfte meiner Völker hab ich heuer überlegt keine Winterbehandlung durchzuführen.
Es sind lediglich 1 - 2 Milben / Woche gefallen. Hab mich dann jedoch entschlossen auch diese
Völker mit Oxalsäure zu bedampfen (Anfang Dezember) und siehe da, es sind 50 - 200 Milben / Volk gefallen.

Nach meinen derzeitigen Erfahrungsstand werde ich auf die Winterbehandlung nicht verzichten.

@Ronny:
Ich bin auch nicht glücklich mit Ameisen- und Oxalsäure, sehe zurzeit nur in der Wärmebehandlung eine Möglichkeit darauf zu verzichten.
Würde mich freuen wenn du uns deine Methoden zu Milbenbekämpfung erläutern könntest.

Schöne Grüße Sepp
 
Durch frühe Fluglochbeobachtung versuchen wir zu erkennen, ob vielleicht doch ein Volk dabei ist, dass mehr Milben aufweisst als akzeptierbar. In dem Falle durch Kontrolle Gewissheit verschaffen.

Hallo Avignon!

Fluglochbeobachtungen sind das Schonendste für das Volk. Kannst du erklären worauf du achtest?
Wie sieht bei euch im Falle der Fälle eine Kontrolle aus?

Danke schon mal.
 
Das Singnal zur Notbehandlung ist bei dir das Entdecken der verkrüppelten Flügel am Flugloch, wenn ich dich richtig verstanden habe.
Danach nur in Einzelfällen Öffnen und behandeln der Völker.
 
@Hubertus, @Bienen Sepp
Meine Entmilbungsmethode im Spätsommer stelle ich am besten mal in einem separatem Beitrag vor. Ich geb Euch dann Bescheid.

Schade, dass meine Frage noch niemand bejaht hat.

Ich kann es gar nicht recht glauben, dass niemand eine Winterbehandlung nur in Einzel- / Notfällen macht!?

Nachdenkliche Grüße Ronny
 
Ist eine Behandlung im März nicht zu nah an der Tracht??

Ab Jannuar geht bei uns nichts mehr
 
Ziel ist jedoch, im Herbst richtig zu behandeln, so dass man im Frühjahr nichts mehr auffangen muss.

Das würde mich in erster Linie interessieren, was richtig behandeln im Herbst heisst : mit welchem Mittel und wie oft.
mfG Christian
 
Nur wenn Du keine Wahl hast, aus Sicherheit einige Völker noch Anfang März zu behandeln, dann ziehe ich eher AS vor als egal welche Chemie. Ziel ist jedoch, im Herbst richtig zu behandeln, so dass man im Frühjahr nichts mehr auffangen muss.

Hallo Gabriel,

ist dies bei euch üblich, im März noch gegen Varroa behandeln? Ich denke Vorschriften hin oder her, spätestens mit der Restentmilbung im Dezember ist die Behandlung abgeschlossen. Die Behandlung im März tut der Entwicklung der Bienenvölker mit Sicherheit nicht gut.
 
Hallo!

Bei meinen Völkern sieht es so aus, dass es nicht ohne Winterbehandlung geht. Der Grund ist, dass im Juli / Anfang Aug. 2 AS Behandlungen gemacht werden und dann bis Nov. / Dez. keine weitere mehr. Zwischenzeitlich kann die Milbenbelastung schon sehr ansteigen, darauf sollte man achten. Ein Volk habe ich heuer mit massivem Varroaschaden verloren, dieses hat fleissig beim Nachbarn geräubert...... Die Wirkung der Winterbehandlung ist außerdem sehr gut, weil ja ein brutfreies Volk vorhanden ist, das sollte man nutzen.

Würde ich vom Sommer bis zum Einstellen des Flugbetriebes Ende Oktober laufend behandeln, könnte es schon sein dass keine Winterbehandlung nötig ist, aber wie oft müsste man da die Völker stören. Kollegen die das machen haben auch keine gesünderen Völker die womöglich stärker auswintern.

Schönen Gruß
Norbert
 
Würde gern mal wissen, wer nur noch bei Völkern mit zu hohem natürlichem Winter-Milbenabfall eine Winterbehandlung ausführt?

Ich bin einer von denen!

Beim Heimstand sah ich im heurigen Winter zum Gegensatz des vergangenen Jahres keine Notwendigkeit einer Winterbehandlung. Bedenke aber, ich verlass mich da auf nichts und hoffe schon gar nicht auf die Gnade des Zufalls. Konsequent einmal pro Monat werden die Windel gezogen und der Abfall egal was auch immer dies sei auf´s genaueste kontrolliert.

Josef
 
@drohne
Es freut mich, dass nun außer mir noch einer befallsabhängig die Winterbehandlung weg lässt.

Ich habe bei mir die gleiche Beobachtung gemacht, dass der Milbenabfall diesen Winter geringer als letztes Jahr war.

Damit wären wir aber erst zwei. Gibt es sonst niemand mehr, der diesen Winter die Behandlung bei seinen Völkern weggelassen hat?
 
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