Futterbestellung

Zucker

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Schwarzwald
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März 2012
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Zander, Dadant
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Ja
Guten Morgen,

damit ich mein Bienenjahr besser planen kann (u.a. Futtermenge bestellen) möchte ich gern wissen, wieviel Futter ich besorgen muss.
Für meine Wirtschaftsvölker brauche ich 25 kg Trockenfutter (Zucker).
Wieviel brauche ich aber für die Ableger?
Ich möchte die Ableger im Mai bilden. In den Literaturen steht unterschiedliches. Die einen sagen:"Sofort mit Zuckerwasser füttern.", die anderen sagen: "Erst wenn die Königin in Eiablage ist." usw.
Wieviel Zucker brauche ich eigentlich von Mai bis zum Wintersitz?

Vielen Dank für Eure Antworten.

LG Thomas
 
Hallo,

das ist schwer zu sagen, hängt davon ab, wie stark du die Ableger bildest, wann du bildest und vor allem: Wieviel echter Nektar bei euch reinkommt.

Man sagt immer ungefähr ein Wirtschaftsvolk verzerrt übers Jahr zwischen 50 und 70 kilo das setzt sich aus Winterfutter und dem Honig den die im Sommer fressen zusammen.

Ich würd dir empfehlen bei den Ablegern auch mit 25- 30 Kilo zu rechnen, wenns dann nicht reicht, kannste in Supermarkt laufen und jede Woche nen paar Kilo Haushaltszucker kaufen.

Mfg Malte Niemeyer
 
Hallo Thomas!

Mit 25 kg Zucker für ein Wirtschaftsvolk reichst du mit ziemlicher Sicherheit.
Hängt natürlich mit den Trachtbedingungen im Herbst zusammen.
Meine Völker auf einer Seehöhe von 900m reichen nicht mit 28kg Sirup, für
die Völker im Tal reicht manchmal die Hälfte.

Meine Ableger werden mit einer, zwei oder drei Brutwaben + einer Futterwabe gebildet.
Geht die Futterwabe vorzeitig zur Neige bekommen diese Völker ca. 1Kilo Apifonda.
Flüssig gefüttert wird erst nach 2Wochen wenn die Königinn legt.
Ab diesen Zeitpunkt bekommen die Völker ca. 1Liter Sirup (keinen Zucker) / Woche.
Im September besezten diese Völker 1 - 2 Zanderzargen.
Der Bedarf an Futter liegt im Bereich der Wirtschaftsvölker.


Schöne Grüße Sepp
 
Für meine Wirtschaftsvölker brauche ich 25 kg Trockenfutter (Zucker).

Hallo Thomas,
ich füttere mit Futtersirup und rechne pro Wirtschaftsvolk auf 2 Zargen, mit 30 kg Sirup, das entspricht ca. 22 kg Trockenzucker. Wie Sepp schon geschrieben hat, kommt es auf die Trachtbedingungen im Herbst an, dann kann schon mal weniger oder auch mehr eingefüttert werden, aber das zeigt dann die Federzugwaage.

Deine Frage, wann Ableger füttern, ist eine knifflige Frage, kommt es doch sehr darauf an, wie der Ableger gebildet wird. Ist die Futterwabe voll oder nur halbvoll, wird ein leeres Rähmchen oder ein Rähmchen mit Mittelwand eingesetzt oder eine ausgebaute Wabe, mit wie vielen Brutwaben wurde der Ableger gebildet? Ich persönlich bin dazu übergegangen die Ableger sofort oder, weil am Tag der Ablegerbildung sowieso schon genug Arbeit anfällt, am Tag darauf zu füttern.
 
Diese Frage werden wir noch sehr genau besprechen Thomas und anhand meines Beispiels als zwar NÖ Imker, aber dennoch könnte dies auch Dich ein brauchbarer Richtwert werden. Ich bitte jedoch bis zum Abend damit warten zu dürfen.

Josef.
 
Hier nun bitte mein jährlicher Futterverbrauch, ich bitte die im Weinviertel an sich recht gute Trachtsituation zu bedenken


Ableger bekommen ab dem ersten Tag ein 1 Kg Glas mit 1 : 1 Bio-Zucker flüssig, ist also etwa ¾ L und beinhaltet somit ca. 40 dag Zucker

Ab der zweiten Woche und von den Anfangs begonnenen 3 Waben bis zur 10 Wabenstärke werden wöchentlich 2 Futtergläser gegeben, was 7 Wochen lang jeweils 80 dag wären, somit wären wir bei den fertigen 10 Wabenablegern bei 6 kg. Jungvölker werden ohne Ausnahme bis zur 10 Wabenstärke gefüttert, ist dies erreicht, wird das füttern eingestellt, der Futterstand wird jedoch Woche für Woche kontrolliert, bei ist also nicht´s mit jährlich nur zwei- bis dreimal in die Völker zu schauen.

Im Spätsommer geht das Brutgeschäft deutlich zurück, zudem gibt es in unserer Region Nektareintrag aus Sonnenblume und Goldrute, was nun weitere Futterkosten deutlich verringert.

Als Einraum-Überwinterer genügen 10 bis höchstens 12 Kg Wintervorrat, was in der Regel 6 – 8 Kg nachfüttern bedeutet. Im Frühjahr pro Volk etwa 3 kg Fut und dies war´s dann auch schon.

Zusammenfassend kann also gesagt werden,

6 kg für Ableger/Jungvölker
6 – 8 kg zum einfüttern
3 kg FuT, dies wären somit bescheidene 15 bis höchstens 18 kg Futter pro Jahr und Volk.

Hoffe geholfen zu haben.

Josef
 
dies wären somit bescheidene 15 bis höchstens 18 kg Futter pro Jahr und Volk.

Ok Josef, man muß natürlich dazu sagen, nicht jeder Imker hat so tolle Trachtverhältnisse wie Du sie hast.
Dem Thomas kann ich sagen (Thomas ist nur 8 km von mir entfernt), bei uns liegst Du mit ca. 22-24 kg, bei Überwinterung auf 2 Zargen richtig.
 
Ok Josef, man muß natürlich dazu sagen, nicht jeder Imker hat so tolle Trachtverhältnisse wie Du sie hast.

Eben Klaus, dies sollte auch unbedingt hervorgehoben werden! Mein Beispiel soll aber gleichzeitig auch zeigen wie sehr wichtig eine ständige Betreuung und Begleitung der Völker sein kann.

Josef
 
Danke für eure Antworten.

Ich habe noch ein paar Fragen an dich Josef.

1 dag entsprechen 10g? Ist das richtig?
Das Rähmchenmaß deiner Beute entspricht das ungefähr Zandermaß (oder gleichgroß)?
Und wie erkenne ich, ob zuviel oder zuwenig gefüttert wird?


LG Thomas
 
1 dag entsprechen 10g? Ist das richtig?
Das Rähmchenmaß deiner Beute entspricht das ungefähr Zandermaß (oder gleichgroß)?
Und wie erkenne ich, ob zuviel oder zuwenig gefüttert wird?

ich hoffe der Josef nimmt es mir nicht übel wenn ich antworte. Ja 1 dag = 10 gr.

ÖBW 42,6 x 25,5 cm gegenüber dem Zandermass von 42,0 x 22 cm.

Mit einer Federzugwaage oder einer Kofferwaage kann man die Beute hinten anheben und die Futtermenge feststellen.
 
Mit einer Federzugwaage oder einer Kofferwaage kann man die Beute hinten anheben und die Futtermenge feststellen.

Hallo Klaus,

dass mit der Kofferwage mache ich schon.
Ich meinte die Ableger.
Wie Josef schon sagte, wenn ich ca.1L in der Woche füttere, gedeiht der Ableger gut.


Ich würde gerne es etwas genauer wissen.

Wenn ich zu viel füttere, verhonigt dann das Brutnest?
Oder werden dann die Mittelwände schneller ausgebaut?
Wird das Futter nach Bedarf geholt, oder wird es sofort eingelagert?

Was passiert wenn ich zu wenig Futter gebe?
Gib es dann einen Brutstop? Werden die Mittelwände werden nicht ausgebaut?

LG Thomas
 
Hallo,

wenn du einem schwachen Ableger zuviel auf einmal gibst, trägt der das Futter nicht aus der Tasche in die Waben ein. Also bei den ersten Fütterungen die Tasche nicht voll machen. Steht das Futter zu lange in der Tasche fängts an zu gammeln.

Wenn die Völker stark sind, ist zuviel eigentlich nicht möglich. Naja, wenn das Brutnest verhonigt ist und die keine leere Zellen mehr für Brut haben wäre abwarten angesagt,bis die Mittelwände ausgebaut sind und das Futter umgetragen ist.

Zu wenig ist es, wenn es nicht über den Winter reicht (Federzugwaage) oder in ganz krassen Fällen, sind halt keine Zellen mit Futter mehr vorhanden und die Bienen bewegen sich ganz langsam... Dann musste aber sofort Zuckerwasser auf die Bienen sprühen um das Volk zu retten.

Mfg Malte Niemeyer
 
Wird das Futter nach Bedarf geholt, oder wird es sofort eingelagert?

Hallo Thomas,
damit die Ableger nicht zu viel einlagern und ständig zum Bauen angeregt werden, geben wir ihnen nur kleine Futtermengen. Bei den Ablegern ist es wichtig, dass ein ständiger nicht abreißender Futterstrom gewährleistet ist.
 
Die meisten Fragen hat Palma40 ja schon beantwortet, Dankeschön dafür!

Und wie erkenne ich, ob zuviel oder zuwenig gefüttert wird?

Mit meiner Methode der Ablegererstellung kann nichts verhonigen, haben die Bienen doch keine leeren Waben zu Verfügung, so geht´s: 2 BrW, 1 MW, nun das erste Glas 1 : 1 Futter als Start. Kommender Woche ist in der Regel die MW ausgebaut, es wird nun eine weitere MW und ab jetzt Woche für Woche zwei Futtergläser plus einer MW gegeben.

Mit dieser Methode benötigt man keine Futterwaben, auch keine alten Leerwaben, das Volk errichtet sich schon vom Anfang an den kompletten Bau inkl. Futter selber.


Bitte bleiben wir beim Thema Futterbestellung, sollte es zu den Ablegern noch weitere Fragen geben, bitte hierzu einen neuen Thread eröffnen.

Josef
 
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