Februar und Futterteig – Fragen dazu

vesteimker

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Wanderimker
.
Rähmchenmaß/Wabengröße
Zander
Eigene Kö Zucht ja/nein
Ja
Hallo,
Vor den Fragen mal meine „Zander Betriebsweise“.
Einwintern auf 2 Zargen, Auswintern mit Wegnahme des unteren Brutraumes, 2-ter Brutraum kommt auf Boden, meist noch 3-4 Futterwaben vorhanden. Mein „Marker“ ist der Beginn der Löwenzahnblüte, dann 2-ter neuer Brutraum mit 4 vorjährigen Honigwaben, Rest Mittelwände. Honigraum gibt es ca. 1 Woche vor Kirschblüte, auch hier in der Mitte 4-5 vorjährige Honigwaben, Rest Mittelwände.
Meine Fragen:
1. Lohnt sich Futterteigfütterung, bzw. wird durch vortäuschen eines Trachtbandes mehr Brut angesetzt.
2. Wird der Futterteig sofort „verbrütet“ oder kann es zur Einlagerung kommen.
3. Entnimmt man vor dem Honigraum geben dem Volk die Futterwaben, (ich entnehme, Verwendung z. Bsp. für Ableger), oder ist durch vermehrten Brutansatz der Futterverbrauch höher und die wenigen Futterreste werden dadurch nicht in Honigraum umgetragen.
Für mich wäre die Futterteiggabe ein zusätzlicher Arbeitsschritt, denn im Februar möchte ich noch kein Volk aufmachen und den unteren Brutraum wegnehmen. D. h. Futterteig geben, 3 Wochen später weiter mit normaler Betriebsweise weitermachen. Bitte lasst mich an euren Erfahrungswerten teilhaben.
L.G., ein fragender Vesteimker :007:
 
Einwintern auf 2 Zargen, Auswintern mit Wegnahme des unteren Brutraumes

Zander, vor allem mit 10 Rähmchen ist ein sehr praktisches Maß, einzig was fehlt ist hier ein oberer Reservehonigkranz, werden bei tüchtigen Königinnen doch sämtliche Zellen mit Brut gefüllt. Ist in der Regel aber kein Problem und gerade Profimker machen sich dies immer wieder zunutze, hier wollen wir jedoch bei Deinen Fragen bleiben.

Unteren Raum wie bei Deinem 15 Völker Bestand weggeben ist schon sehr viel Arbeit, ist aber auch eine entbehrliche Tätigkeit, aufegetzt wird nämlich immer nur nach oben. Tipp: Versuch die Einraum-Betriebsweise, was bei Zander ja wunderbar geht. Diese Methode hat eine Menge Vorteile, es gibt kein Futterwaben wegnehmen, Futterwaben geben und auch wird für diese kein wertvoller Platz benötigt.

dann 2-ter neuer Brutraum mit 4 vorjährigen Honigwaben, Rest Mittelwände.

Da hama´s nun schon, besser wäre keine vorjährigen Honigwaben, hier nun etwas aus meiner HP http://www.bio-bienengarten.com/bet...midataler-edelbrennerei/unsere-betriebsweise/

Erste arbeiten im Frühjahr



Stichtag bei mir ist stets der Josefitag, also der 19. März, ab diesem Zeitpunkt ist der Schabermeißel und der Raucher startklar. Beim ersten warmen Tag, also wenn man sich im Freien bereits mit dem aufgekrempelten Hemdsärmeln wohl fühlt, werden die Völker geöffnet und Ordnung ins Brutnest gebracht. Dies heißt, über den Winter wandern manche Brutnester immer wieder an den Rand der Beute. Hier würde die Brutentwicklung natürlich nicht wie gewünscht verlaufen. Sollten bei diesem Eingriff allenfalls noch voll verdeckelte Honigwaben aufgefunden werden, werden diese mit der E-Gabel aufgeritzt. Dieses aufritzen bewirkt natürlich einen ungeheuren Brutanreiz, schließlich wird auf diese Weise den Bienen doch bereits Volltracht vorgetäuscht. Etwa um den 10. April muß bereits erweitert werden, denn zu diesem Zeitpunkt haben die meisten Völker bereits 7 – 8 Brutwaben und die Königin käme nun bereits in ärgste Platznot.

Wie erweitere ich: vorbereitet werden jeweils eine Zarge, acht MW und lediglich zwei ausgebaute Waben. Außer einer verdeckelten Wabe bleibt sämtliche Brut im untersten Raum, anstatt dieser einen Brutwabe hänge ich ins Zentrum des untersten Raumes eine MW, dann kommt der zweite Raum drauf. Die beiden ausgebauten Waben kommen jeweils an den Rand, dann vier MW, anschließend die verdeckelte BW und nun wird der noch freie Raum mit den drei MW aufgefüllt. Fertig ist nun das ganze! Man wird staunen, wie rasch und unverzüglich alle acht gegebenen MW ausgebaut und bestiftelt werden.

1. Lohnt sich Futterteigfütterung, bzw. wird durch vortäuschen eines Trachtbandes mehr Brut angesetzt.

Geschieht dies regelmäßig und ohne Unterbrechung ist dies keine Trachtvortäuschung, sondern Bienen haben immer offenes Futter, was automatisch mehr Brut mit sich bringt. Bedenke, alles was im Frühjahr an offenen Honigzellen vorhanden ist ist in Brut verwertet. Unter Bretschko´s Zeiten hat man für diese Zwecke extra mehr gefüttert um Honigwaben zum aufritzen zur Verfügung zu haben.


3. Entnimmt man vor dem Honigraum geben dem Volk die Futterwaben, (ich entnehme, Verwendung z. Bsp. für Ableger), oder ist durch vermehrten Brutansatz der Futterverbrauch höher und die wenigen Futterreste werden dadurch nicht in Honigraum umgetragen.

Kein Volk bekommt jemals von einem andern Volk Honigwaben, auch nie Ableger, diese müssen ihren ganzen Bedarf selber einlagern. Beispiel Ableger: 2 BW, 1 MW, 1 LW und ein Glas 1 : 1 Futter flüssig, ab nun reißt der Futterstrom bis zur 10 Wabenstärke nicht mehr ab.

Für mich wäre die Futterteiggabe ein zusätzlicher Arbeitsschritt, d

Im Gegenteil und siehe vorhin, Futterwaben weggeben, bringen und aufbewahren bedeutet wesentlich mehr Aufwand als FuT zu geben.

Josef
 
Hallo Vesteimker,

leider kann ich dir nicht ganz folgen, da die Kirsche normalerweise vor dem Löwenzahn blüht:
Mein „Marker“ ist der Beginn der Löwenzahnblüte, dann 2-ter neuer Brutraum mit 4 vorjährigen Honigwaben, Rest Mittelwände. Honigraum gibt es ca. 1 Woche vor Kirschblüte, auch hier in der Mitte 4-5 vorjährige Honigwaben, Rest Mittelwände.
Gruß,
Hary
 
Hallo Josef,
vielen Dank für diesen tiefen Griff in die "Erfahrungskiste" eines Berufsimkers. Sowas ist nicht immer selbstverständlich.
Ausgehend von deiner Beschreibung sollte ich mein Betriebsystem anpassen. Zeit ist ja noch günstig.
Reizfütterung wäre dann durch aufritzen der überzähligen Futterwaben möglich (heuer). Wenn ich dann ab diesen Herbst nur noch 1-zargig einwintere, sollte ich ab 2014 mit deiner "Futterteig" Methode beginnen. Im Jahreslauf wäre es sogar noch ein Arbeitsschritt weniger.
Dann werde ich wohl mal meine Jahrespläne umschreiben.
Nochmals vielen Dank, sagt Horst der Vesteimker
 
Hallo Hary, hast natürlich recht, ersetzen durch "Huflattich", der Fruchtstand hat auch so kleine Schirmchen.
Gruß, Horst der Vesteimker
 
Ausgehend von deiner Beschreibung sollte ich mein Betriebsystem anpassen.

Immer nur die Kuh im Dorf lassen und alles zu seiner Zeit, bedenke bitte, mit einem Raum einzuwintern geht problemlos und bringt auch bedeutend weniger Arbeit mit sich, diese Betriebsweise sollte aber auch unbedingt erlernt werden. Mein Tipp: Ansehen, Fragen stellen, erste Versuche machen und wennst damit klar kommst, erst dann damit starten.

Josef
 
Hab soeben ein höchst interessantes Foto gefunden, man sieht hier auf wunderbare Weise wie sehr sich die Bienen um das anfänglich 3 x 1 cm große Lückerl herumarbeiten um den FuT zu verwerten.

Josef

Futterteig bereits verwertet.jpg
 
Danke Horst - jetzt ist es klar :)
 
Ich habe mal gelesen, daß in Puderzucker als Rieselhilfe Stärke zugefügt wird. Gestern habe ich mir welchen gekauft, aber es ist keine Inhaltsangabe dabei. Weiß jemand, ob Südzucker-Puderzucker Stärke enthält???

Ich werde das Ganze mal mit Honig von meinem Vereinsvorstand ausprobieren (selber habe ich ja keinen) und Josefs Rezept entsprechend für 500 Gramm Puderzucker runterrechnen...
Auch habe ich mal gelesen daß man statt Honig Fruchtzucker verwenden könnte - was meint ihr?

@Josef:
haben sie die Folie gleich mitaufgefuttert? In der Mitte scheint mir keine Folie mehr zu sein?

Nils
 
500 Gramm Puderzucker und 50 Gramm Honig + 40 Gramm respektive 40 ml Wasser ist ideal

Versuch es, es ist mein Mischungsverhältnis, ca, 8,25% Feuchtigkeit
 
Ich habe mal gelesen, daß in Puderzucker als Rieselhilfe Stärke zugefügt wird. Gestern habe ich mir welchen gekauft, aber es ist keine Inhaltsangabe dabei. Weiß jemand, ob Südzucker-Puderzucker Stärke enthält???

Ich werde das Ganze mal mit Honig von meinem Vereinsvorstand ausprobieren (selber habe ich ja keinen) und Josefs Rezept entsprechend für 500 Gramm Puderzucker runterrechnen...
Auch habe ich mal gelesen daß man statt Honig Fruchtzucker verwenden könnte - was meint ihr?

@Josef:
haben sie die Folie gleich mitaufgefuttert? In der Mitte scheint mir keine Folie mehr zu sein?

Nils


Hallo Nils,
habe mal bei Südzucker deswegen angefragt. Es nichts drin. Es steht nur Zucker drauf und dann ist auch nur Zucker drin.
Mit Grüßen aus Nürnberg
Thomask
 
habe mal bei Südzucker deswegen angefragt. Es nichts drin. Es steht nur Zucker drauf und dann ist auch nur Zucker drin.

Eine definitiv eine falsche Auskunft, einzig im Bio-Staubzucker sind keine Mittel drinnen die ein verklumpen verhindern, diese Info bekam ich von Bioservice Zach, ist mein Bio-Lieferant.

Zur Sackerl Frage, hier habe ich dor Folie etwas zurückgezogen.

Josef
 
Lieber Josef,

jetzt hast du mich so verunsichert, daß ich selber nochmal bei Südzucker nachgefragt habe. Hier die Antwort:

Sehr geehrter Herr Nils,

Südzucker Puderzucker im 250/500 g Päckchen, in der Pudermühle oder auch im 10 kg Sack, wird ausschließlich ohne „Anticakingmittel“ (wie z.B. Stärke) hergestellt. Er besteht zu 100 % aus reiner Saccharose. Somit können Sie getrost einen Futterteig mit unserem Puderzucker herstellen. Grundsätzlich weißen wir gesetzeskonform mittels einer Zutatenliste auf den oder die Inhaltsstoffe hin. Auf der Packung stünden dann also neben Zucker noch andere Zutaten. Sie können Sich also selbst davon überzeugen, ob noch etwas andres drin ist.

Mit freundlichen Grüßen
*** Name von Nils gelöscht ***
Südzucker AG Mannheim/Ochsenfurt

Jetzt werde ich also nur noch Honig von meinem Bienenvater kaufen, dann mache ich den erste Versuch a la Josef...

Nils
 
@drohne
Josef, wie schauts mit deinem Futterteig aus? Hast du ihn schon aufgelegt?
Ich glaube Lichtmess war dein Stichtag?

Ab welchen Temperaturen legst du den Teig auf?


Nils
der nicht weiss ob seine Völker jetzt schon FT brauchen oder nicht
 
Ich glaube Lichtmess war dein Stichtag?
Ich dachte das ist sein Stichtag für die Fabrikation nicht der Stichtag zum auflegen

Mein FT ist jetzt schon lange duchgereift, und saftet vor sich hin, vor Mitte März lege ich keinen auf
 
Stichtag zur Produktion war Hl. Drei König - dachte ich.
Stichtag für die Gabe Lichtmess ???

Josef - gib uns Nachhilfe :)
 
Stichtag zur Produktion war Hl. Drei König - dachte ich.

Stimmt, und heuer ist er mir mit erstmals Staubzucker besonders gut gelungen. Rezept: Jeweils 50 kg Staubzucker, 5 L Glas Honig = etwa 7kg und 7,5 L warmes Wasser. Mit Folie zugedeckt, war der FuT am nächsten Tag in der Konsistenz ähnlich wie Marzipan, nur geschmacklich wesentlich besser. Von unseren Mathematiker würde ich gerne die Feuchtigkeit wissen, wer kann dies ausrechnen?

Aufgelegt wird bei Temperaturen von etwa 8 - 10 Grad, wobei ich um keine Bienen aufzuscheuchen keinen Rauch verwende und der ganze Eingriff pro Volk höchstens 10 Sekt dauert, da liegt alles griffbereit.

Josef
 
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