Tohuwabohu im Bienenstock - was ist da los?

Nils

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.
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Hallo miteinander,

ziemlich verschreckt komme ich eben von einer Horchkontrolle von meinen Bienen. Alle sind ruhig - bis auf eines!

Mein Volk 1 hört man schon ohne Stethoskop von weiten laut summen, man hört an der Zargenwand wie sie herumkrabbeln, ein ständiges Rascheln. Mit dem Stethoskop hört man sie laut brummen - aber es klingt nicht unbedingt panisch. Nur halt sehr laut und man hört, daß sie herumrennen. Und das bei -5 Grad Außentemperatur :(

Ein kurzer Blick durch die Folie zeigt: die Traube hat sich aufgelöst, es sind oben (zweite Zarge) überall Bienen die herumkrabbeln, auf allen Waben (auch die, die zu Weihnachten nicht besetzt waren). Auch nicht unbedingt panisch, aber eben überall. Die Folie ist sehr warm. Ich habe schnell wieder zugemacht.

Auf der Windel, die gut 2 Wochen drinnen ist, ist kaum Gemüll zu sehen. Auch kein Mäusekot oder sonstiges. Um den Stock sind auch keine Mäusespuren zu sehen. Auch keine Vogelspuren am Flugloch.

Bei der letzten Kontrolle vor 2-3 Tagen waren sie noch ganz "normal" laut. In der obersten Zarge waren zu Weihnachten noch mindestens 3 voll verdeckelte Futterwaben zu sehen auf denen keine Bienen waren - Futter muß also genug drinnen sein.

Was kann denn da los sein?
Und was kann ich jetzt machen? Bei 5 Grad minus wohl gar nix... :(
Selbst wenn eine Maus drinnen wäre - jetzt kann ich doch nicht aufmachen?! Nur hoffen, daß die Bienen sie abmurxen??

Danke für Euren Rat,

Nils
 
Hallo Nils,

ist da vielleicht der Imker irgendwo angestoßen, ein Ast herrunter gefallen, der Specht angeklopft, Nachbars Hund vorbei gekommen, aber egal, selbst wenn es Weisellos ist sind Dir jetzt die Hände gebunden, mußt tatenlos zusehen.
 
Hallo,

ich tippe mal auf Weisellosigkeit.. Wie alt ist die Königin und hast du mal geckeckt, was auf dem Bodengitter liegt?

Mfg Malte Niemeyer
 
Hallo Nils
Dir bleibt auch nichts erspart. Wem soll ich denn nun ein Valium verschreiben - dir oder deinem Volk.
Nun ein Beispiel von meinen Bienen. Vielleicht erinnerst du dich an die Story von der heruntergefallenen Königin mit Beinschaden, die ich noch spät im Herbst durch eine Jungkönigin ersetzen musste. Mitte Dezember Schnee und Temperaturen von minus 5 Grad,ein gut besetztes Flugloch, Wassersammlerinnen die ausflogen (und mehrheitlich nicht zurückkamen), ein gut handwarmes Deckbrett, Bienen am Kastenfenster wie im Frühjahr etc
Was war zu tun??? Nichts Im Januar ist auch hier Ruhe eingekehrt. Die Aktivität war sicher nicht förderlich für das Volk, aber es wird das überleben.
Weiss Gott was die Aktivität bei deinem Volk ausgelöst hat - es wird dies überleben, je ungestörter desto besser.
mfG Christian
PS. @Malte: Warum machst du dem armen Nils bereits die Hölle heiss. Aus der vermeintlichen Weisellosigkeit könnte sich eine längere Schlaflosigkeit entwickeln. Kannst du das verantworten?
 
Wau, danke für eure schnellen Antworten!
Ich habe schon befürchtet, daß ihr sagt ich kann nichts tun :(

Dagegenreumpelt bin ich nicht - ich hörte sie schon aus 2 Meter Entfernung summen. Sonst ist auch keiner im Garten unterwegs, außer einem Buntsprecht und Meisen, aber es waren an den Kästen keine Vogelspuren, keine Spechtschäden.
Am Flugloch sind auch keine Bienen erschienen - nur eben im Inneren viel los!

@Malte
die Königin ist von 2012 - aber das Volk hatte enorm viele Milben! (Es ist mein 10.000 Milben-Volk das ich ziemlich oft bedampfen mußte...)
Das Bodengitter kann ich leider nicht extra ziehen, ich müsste die Zarge kippen. Durch das Flugloch sieht man tote Bienen. Ob die Königin mit dabei ist, kann ich so aber nicht sagen...

@Chrigel:
Das Valium bitte für mich! Und Baldrian-Tee oder sowas...
Was war denn bei Dir der Grund für das Treiben im Dezember? Die neue Königin hast du ja schon viel früher eingeweiselt wenn ich mich recht erinnere?
Wie lange hat das bei Dir angedauert?

Also kann ich jetzt wirklich nur abwarten und hoffen, daß sie sich wieder beruhigen?
Wenn sie weisellos wären, würden sie denn dann den Winter trotzdem überstehen? Ich habe ja noch einen 5-Waben-Ableger - mit dem könnte ich sie vereinen. Aber natürlich erst, wenn ich genau weiss was los ist und es warm genug dafür ist. Also nicht bei -5 Grad...

Und wenn es tatsächlich eine Maus wäre - die würden sie doch vermutlich jetzt abmurxen, oder? Dann wäre wieder Ruhe....

Ach Mensch, das regt mich jetzt auf. So viel hat dieses Volk schon überstanden: einen Jungimker, tausende von Milben - und jetzt? Mist!

Ich danke Euch,

Nils
 
Hallo Nils,

die diskutieren gerade.
Und da es lauter Frauen sind, klingt das erst mal ein wenig hysterisch.
Ist aber meist halb so schlimm.
Ach so, worüber sie diskutieren?
Was sie wohl gegen den Störenfried unternehmen sollen, der da ständig mit dem Oxalsäureverdampfer ankommt.:SM_1_40:
So gesehen, beruhig dich.
Und freue dich auf dem März.
 
Tja Milbi, das mag sein - hilft mir jetzt aber auch nicht weiter :)
Mich erinnert es an die Aufregung bei HOBOS vor einigen Wochen, als sie die Kamera abmontiert haben. Das Volk hat sich da auch sehr aufgeregt und stark aufgeheizt. Ich habs zufällig im Web mit verfolgt - ständig war die Kamera beschlagen durch den Temperaturanstieg.

Ohjeohje - hätte ich meine Bienen doch nur nicht im Garten stehen sondern irgendwo im Wald - dann könnte ich nicht ständig horchen gehen...
Und mit Grippe schon gar nicht...
 
Hallo Nils,
natürlich muss Dir meine feine Ironie vorkommen wie der blanke Hohn.
Aber was bleibt Dir denn, außer die Ruhe zu bewahren ?
Was machst Du denn bei "wirklichen" Problemen?
 
Paßt schon Michael,
drum gehts mir ja: ob ich was tun kann. Und OB es ein wirkliches Problem ist oder nicht...
*Seufz* Bienen sind schon eine echte Geduldsprobe....
Mal schauen wie's weiter geht. Jetzt -3 Stunden später- ist es unverändert laut, leichte Knabbergeräusche als würden sie die Zargenwände abschaben...
 
Seufz* Bienen sind schon eine echte Geduldsprobe....
Mensch bin ich froh stehen meine Völker 800 km von mir entfernt, würde aber schon gern sehen wies dort zurzeit ausschaut,
bei der grossen Schneemenge die in den letzten Tagen gefallen sind in Kärnten
 
Hallo Kurt
Schnee und Kälte ist das Beste was deinen Bienen zur Zeit passieren kann.
mfg Christian
 
Hallo,

ich war auch gerade bei den Bienen. Ich habe ein paar Bienen im Schnee vorm Flugloch gefunden. Die schlechte Gewohnheit hat mich wieder besiegt, so habe ich sie gesammelt und in den Händen mit meinen Atem erwärmt. Alle, wirklich alle, waren wieder lebendig und einige sind sogar wieder geflogen und wieder in den Schnee gelandet, Naja bei den vielen Meisen, die sich nur drauf warten, ist kein Wunder, dass die Bienen nicht seit Langem im Schnee liegen.
Ich habe aber nicht wie früher :) heimlich versucht, sie an den Flugbretter zu tun in der Hoffnung, dass sie wieder rein krabbeln, denn wie wir ja alle wissen, könnten das kranke Bienen sein, die man nicht retten soll, nicht mal anfassen soll man die:SM_1_09:, aber ich wollte sie wo anderes entsorgen.
Ich habe die Meisen beobachtet, zwar landen sie in Mengen vor den Beuten, aber sie haben nicht an den Fluglöcher gehackt, ich denke sie fangen nur die blöden Bienen, die bei -7° und Sonnenschein nicht ruhig in der Bude sitzen können. Zwei Völker waren bei mir auch laut und vor denen lagen die meisten toten Bienen. Die Sonne schien direkt ins Flugloch und hat sie wahrscheinlich angelockt.

Ich hatte heute meinen Spektiv mit und habe zwei sehr schöne Gänsesäger-Männchen beobachten können

LG Salsa
 
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Hallo zusammen,

hier ein kurzes Update für die, die es interessiert:

Der Radau ging noch bis 17 Uhr, dann wurde es langsam leiser, gegen 22 Uhr waren sie wieder ruhiger. Zwar noch etwas lauter als sonst, aber das Knabbergeräusch war nicht mehr zu hören. Vereinzelt surrten im Inneren einzelne Bienen auf. Heute früh "normales" Gesumme, aber immer noch lauter als sonst - keine/kaum aufsurrenden Bienen mehr.

Das Knabbergeräusch ist schon rätselhaft - als hätten sie Propolis von den Innenwänden gekratzt....

Könnte Luftnot die Ursache sein? Der Boden ist geschlossen, Mauskeil ist drinnen und zusätzlich noch verkleinertes Flugloch (noch vom Herbst her). Nur 3-5 cm breit ist das Flugloch somit - aber es ist (und war) frei. Trotzdem habe ich es jetzt vergrößert...

Einen guten Wochenstart Euch allen,

Nils

PS:
@Klaus, ich verstehe allmählich, warum kein Altimker den ich kenne seine Bienen im eigenen Garten stehen hat sondern irgendwo in weiter Feld und Flur.... ;)
 
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Noch'n Update :)
Heute nachmittag wars ähnlich wie gestern: viel Gesummse und dieses Geräusch wie von tausend Bienenfüßchen. Ich stellte fest, daß es von ganz oben kommt, als würden die Bienen über die Folie laufen oder dran nagen. Auf dem Flugbrett lagen ca. 10 Bienen - die letzten Tage waren es nur hin und wieder mal eine.

Das könnten jetzt einfach "nur" sterbende Bienen sein - oder aber Wasserholerinnen wie Christian oben schreibt...
Wenn Bienen um diese Zeit stark brüten, dann tun sie das aber doch "leise" in der Traube, oder? Ohne Rumgerenne auf der Folie?

Laut Wetterbericht kann ich die nächsten 2 Wochen eh nix tun; es bleibt unter Null Grad. Aber ich frage mich (und hiermit Euch): was kann ich bei +8 Grad tun um Klarheit zu bekommen? Hier wäre ich für Rat dankbar.

Nils
 
Nils auch wenn Du es nicht hören willst

FINGER WEG

bis es warm genug ist

Gruß Milb
 

Dem kann ich nur beipflichten. :bindafür:

Ich war vor einem Jahr genauso, als ich das erste Mal überwintert hatte. Ich komme aber nicht so schnell in Versuchung, da meine Völker nicht direkt in meinem Garten stehen. Bis auf einige Fluglochkontrollen mache ich im Winter nur die Restentmilbung. Dabei war bei einem Volk auch etwas komisch: nämlich es war nicht in der Wintertraube wie die andern Völker sondern war bunt verteilt in der Beute und das bei 8 Grad Außentemperatur ( War eine schwierige Restentmilbung). Um mich nicht verrückt zu machen hab ich mir gesagt ich kann doch eh nichts machen, wenn die das so wollen sollen sie doch. In 2 Monaten werde ich Gewissheit haben, ob das Volk überlebt hat oder nicht.

Also nur nicht zu oft hingehen, das ist schlechter als alles andere im Winter. Man kann doch eh nichts machen. :(
 
Ist ja schon klar Leute, ich übe mich ja eh schon ständig im "Sitz Nils, Sitz!".....
Nicht zu oft hingehen ist schwer: mein Weg aus dem Haus zur Garage führt täglich direkt am Kasten vorbei. Zeig mir den Imker, der den Weg mit geschlossenen Augen geht und nicht hinschaut....

Doch ich will jetzt ja auch nichts machen, nur möchte ich mich JETZT vorbereiten und erfragen, was ich machen kann/soll, wenn ich was machen kann/darf. :) Sonst hat's plötzlich 10 Grad plus und ich weiß nicht was ich tun soll oder mache irgend einen Unsinn.

Und verstehen was da abläuft, das würde ich auch noch gerne. Abends und morgens sind sie ruhiger, tagsüber scheinbar so aktiv, daß man an der Folie knabbern/rascheln hört. Ich kann mir nicht vorstellen, daß noch kein Imker sowas erlebt hat - höchstens daß kein Imker so genau hinschaut. Aber ich kenne mindestens einen Kollegen der da auch sehr achtsam ist...


@Sedel:
waren das 8 Grad minus?


Servus,

Nils
 
Nicht zu oft hingehen ist schwer: mein Weg aus dem Haus zur Garage führt täglich direkt am Kasten vorbei. Zeig mir den Imker, der den Weg mit geschlossenen Augen geht und nicht hinschaut....

Schauen tut man mit den Augen ;). Auch wenns plötzlich 10 Grad plus hat sind die Bienen nicht auf der Stelle hin.
Was die Bienen jetzt brauchen ist RUHE RUHE und nochmal RUHE.

Was kann geschehen wenn man Bienen in der Winterruhe zu sehr stört?

Stört man sie zu oft verzehren sie mehr Futter, was dazu führen kann das die Bienen im Stock abkoten.
Der Kot wird von den Bienn aufgenommen usw. usw. spinnt man das Rad weiter kann sich aus sowas leicht die Ruhr entwickeln.
 
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Stört man sie zu oft verzehren sie mehr Futter, was dazu führen kann das die Bienen im Stock abkoten.
Der Kot wird von den Bienn aufgenommen usw. usw. spinnt man das Rad weiter kann sich aus sowas leicht die Ruhr entwickeln.

Das ergäbe dann in etwa das folgende Bild (bei meiner Beratertätigkeit auf einem Stand angetroffen)

IMG_0126.jpg
Das Volk tat mir sehr weh und ich hab mich geärgert, weil die Bienen nur durch Imkerfehler in diese Situation gerieten. Man beachte die sehr schöne Dunkle Biene, die auf diesem nicht züchterisch bearbeiteten aber sehr alten Bienenstand gehalten wird. Zum Glück waren die übrigen Völker durch den Neuimker weniger in Mitleidenschaft gezogen und konnten gerettet werden.
mfG Christian
 
Danke Christian,

für dieses eindrückliche Bild! Das ist ja eine schöne Sauerei...
Wären meine hyperaktiven Bienen nun tatsächlich weisellos und sind weiterhin so aktiv, dann droht vermutlich allein deswegen schon die Scheisserei??

Mich auf die Hände setzen, wie ihr immer so schön sagt, kann ich mit Müh und Not. Aber auf mein Hirn setzen, damit es nicht ständig drüber nachdenkt kann ich nicht. Was die Bienen aber wenig stört :)

Was würde man mit einem jetzt weisellosen Volk im weiteren Verlauf machen? Laßt mich das mal durchdenken...

Jede Aktion bedarf vorher ja eine eindeutige Diagnose. Die geht nur mit einer Durchschau oder/und mit einer Weiselprobe. Durchschau geht jetzt sowieso nicht und für eine Weiselproben gibt es wohl erst im März das nötige Material aus anderen Völkern.
Also kann ich frühestens im März was tun - und bis dahin sind sie drohnenbrütig.
Oder ???

Aber wenn heute in 3 Wochen Brut ausläuft und ich das Gemüll auf der Windel finde, dann weiss ich dass alles paßt :)


Grüße aus dem nebeligen Oberbayern,

Nils
 
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