Milchsäure - Links- und Rechtsdrehend

Nils

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Hallo,

ich mache mir gerade Gedanken, was ich denn nächstes Jahr alles gegen Milben machen kann und bin dabei wieder auf das Thema Milchsäure gestoßen…

Angeblich sollen die Bienen es gut vertragen und 15%ige Milchsäure könnte man sogar trinken.

Ich selbst habe mal einige Zeit rechtsdrehende Milchsäure zur Entsäuerung eingenommen (RMS Asconex mit 21%iger L(+) - Milchsäure). Meines Wissens wird rechtsdrehende Milchsäure vom menschlichen Körper so verstoffwechselt, dass es der Übersäuerung entgegenwirkt. D.h. es wird basisch verarbeitet und nicht säuernd. Somit entfernt es überschüssige Säuren aus dem Körper.

Linksdrehende Milchsäure wirkt dagegen übersäuernd.

Was wir den Bienen mit Ameisensäure und Oxalsäure in dieser Hinsicht antun, ist ja auch beachtlich. Hier findet vermutlich eine Übersäuerung des Bienenorganismus statt.

Nun stelle ich mir die Frage, ob man mit rechtsdrehender Milchsäure eventuell dieser Übersäuerung ebenfalls entgegenwirken könnte. Aber ich weiss nicht, wie rechtsdrehende Milchsäure von den Bienen verstoffwechselt wird. Ob sich das vom Mensch auf Biene übertragen läßt?

Aber vielleicht weiß das von Euch jemand??

Nils
 
...

Angeblich sollen die Bienen es gut vertragen und 15%ige Milchsäure könnte man sogar trinken.

....

Bitte nicht ausprobieren - sollst uns ja noch länger erhalten bleiben.

Die billigste , was man auch im Lagerhaus bekommt, ist eine Mischung aus links- und rechtsdrehender.
Reine rechtsdrehende bzw. linksdrehende muss irgendwie getrennt werden und das ist wahrscheinlich
aufwendig und teuer.
Milchsäure dunkel und unter Luftabschluß aufbewahren , damit sie sich länger hält.

Wie genau Bienen Milchsäure verstoffwechseln weiß ich nicht.
Eventuell schau noch mal nach was bei der Fermentation von Pollen zu Bienenbrot genau
passiert. Da entsteht anscheinend Milchsäure - (eventuell google Zusammensetzung Bienenbrot oder so) -
, aber ob die mehrheitlich links oder rechtsdrehend ist weiß ich nicht.

Jedenfalls soll die Milchsäure für die Verwertung vom Bienenbrot wichtig sein.
 
Hallo,
ich mache mir gerade Gedanken, was ich denn nächstes Jahr alles gegen Milben machen kann und bin dabei wieder auf das Thema Milchsäure gestoßen…

Nun stelle ich mir die Frage, ob man mit rechtsdrehender Milchsäure eventuell dieser Übersäuerung ebenfalls entgegenwirken könnte. Aber ich weiss nicht, wie rechtsdrehende Milchsäure von den Bienen verstoffwechselt wird. Ob sich das vom Mensch auf Biene übertragen läßt?
Aber vielleicht weiß das von Euch jemand??

Nils

Ich glaube, die Wirkungsweise von AS oder MS auf Insekten und Warmblüter kann man nicht vergleichen.
Allein schon wegen fehlender Haut und Schleimhaut bei den Insekten.

Die von dir gewünschte basische Reaktion der rechtsdrehenden Säure im Bienenkörper, die eine Neutralisation von überschüssigen Säuren bewirken soll, würde aber genauso bei den Milben wirken. Dabei ziehlt die Behandlung genau auf eine Übersäuerung der Milben ab.

Ich bin nur Anwender, aber so verstehe ich das.
 
Danke für Eure Antworten!

@Mathias
Keine Angst, ich werd's nicht trinken. Obwohl ich die 20%ige Asconex mal unverdünnt probiert habe. Bäh, ganz schön sauer aber man überlebts :)

Auf dem Beipackzettel vom Serumwerk Bernburg steht als Inhaltsstoff:
(hiervon ca. 90% als L- (+)- Enantiomer)

Meine Chemiekenntnisse sind gering, da muß ich mal einen Freund fragen der Chemielaborant ist - aber Enantiomer ist doch das Spiegelbild der gewünschten Verbindung? Also gespiegelte rechtsdrehende Milchsäure .... ist doch wieder linksdrehend? *verwirrend*
DAS Zeug würde ich gewiss nicht trinken!

War das damals nicht auch die Ursache für die Contagan-Katastrophe? Da waren zu viele Enantiomere dabei...


Der Tipp mit dem Bienenbrot ist gut, das werde ich weiter verfolgen.
Leider funktionieren die Links nicht. Nach was hast Du dort gesucht?
(Was heist Bienenbrot eigetnlich auf Englisch???)

@heuwender
Jens, daran habe ich gar nicht gedacht, daß dies auch die Milben entsäuern könnte! Heiei, danke für den Hinweis!
Da habe ich noch einiges zu lesen...

Danke jedenfalls,

Nils
 
trinkbar

Hallo,

man kann 15 % Milchsäure trinken, allerdings bleibt die nicht lange drin... habs selber miterleben müssen.

So ganz genau hat noch nie einer getestet, ob die Säuren nur äusserlich oder auch innerlich wirken. Also man weiß garnicht genau, ob das Bienenblut versäuert oder nicht.

Das wäre eigentlich für die Winterbehandlung extrem wichtig.

Das Bienenbrot fermentiert auch mithilfe von Milchsäure-Bakterien. Das läuft so ähnlich ab, wie der Silage Haufen beim Bauern, jedenfalls kippt der da auch entweder Milchsäure-bakterien-Kulturen oder direkt fertige Milchsäure rein.

Auf jeden Fall ist´s ne gute Sache die Ableger oder Kunstschwärme in der Brutpause mit Milchsäure zu besprühen.

Mfg Malte Niemeyer
 
Der Tipp mit dem Bienenbrot ist gut, das werde ich weiter verfolgen.
Leider funktionieren die Links nicht. Nach was hast Du dort gesucht?
(Was heist Bienenbrot eigetnlich auf Englisch???)

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Nun, bee bread und auf Russisch Perga , Polnisch pierzga oder so ähnlich.
Von Entantiomeren habe ich keine Ahnung.

Ameisensäure wie auch Essigsäure wirkt über die Atemluft durch Verdunstung
unterhalb vom Siedepunkt. Bei MS, OS ist das anders.

Menschen sterben an Oxalsäure, weil es das Calcium im Blut bindet
zu Calciumoxalat (also Calciumsalz der Oxalsäure).

Bei Milchsäure könnte dasselbe geschehen ...
Natrium- und Calciumionen sollten mit der Milchsäure reagieren ,
auch im Organismus des Lebewesens.

Ohne Natriumionen funktionieren die Nerven nicht (also ohne Natriumionen
im Organismus kann ein Säugetier nicht denken/leben). Bei Mangel an
Calciumionen kommt es zu Krämpfen bei Menschen ... sind alle
Calciumionen gebunden , nicht vorhanden oder sonst was ,
ist der Mensch tot.

Vermute mal Calciumionen spielen eine andere Rolle im Bienenorganimus
als beim Menschen , aber das mit den Natriumionen sollte stimmen.
 
Angeblich sollen die Bienen es gut vertragen und 15%ige Milchsäure könnte man sogar trinken.
Nils
....aber bedecke deine Haut (Arm) gut !!!
Ich habe gestern mittag 80 Waben eingesprüht. Wahrscheinlich hat mein linker Unterarm zuviel Sprühnebel
abbekommen, seit 3 Stunden brennt er wie Feuer. Ich hatte ihn leider nicht abgedeckt :(
Also Vorsicht.
Gruß
Rudi
 
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